Schuldverschreibung: Geldanlage mit festgelegten Zinsen

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Aktien sind Dir als Geldanlage zu riskant und ein Festgeldkonto bringt Dir zu geringe Zinsen? Eine Schuldverschreibung könnte die passende Anlageform sein. Der Definition nach handelt es sich um Anleihen, die auch als Bonds bezeichnet werden und sich durch feste Zinsen sowie Laufzeiten auszeichnen.

Schuldverschreibung: Geldanlage mit festgelegten Zinsen

Was ist eine Schuldverschreibung?

Die Definition für eine Schuldverschreibung lautet, dass es sich um ein Wertpapier handelt, dessen Laufzeit und Zinsen festgelegt sind. Der Aussteller der Schuldverschreibung ist der Schuldner und leiht sich von einem Anleger Geld. Daher werden solche Wertpapiere auch als Anleihen oder Bonds bezeichnet. Der Käufer solcher Anleihen leiht dem Schuldner Geld, er gewährt ihm also einen Kredit.

Investierst Du in Bonds, beispielsweise von einem Staat oder von einem Unternehmen, wirst Du der Definition nach nicht zum Teilhaber. Du hast keine Stimm- oder Mitspracherechte, da Du lediglich zum Gläubiger wirst. Als Gegenleistung, da Du dem Schuldner Geld geliehen hast, muss der Schuldner Dir Zinsen zahlen. Die Höhe der Zinsen und die Formalitäten für die Rückzahlung werden festgelegt, wenn Du die Anleihen kaufst. Weiterhin ist der Schuldner verpflichtet, Dir das geliehene Geld am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen.

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Die Schuldverschreibung hat Vorteile für beide Seiten: Der Anleger, der zum Gläubiger wird, kann gute Erträge in Form von Zinsen erzielen. Der Schuldner muss keinen Bankkredit aufnehmen.

Verschiedene Arten von Schuldverschreibungen

Abhängig von ihrem Herausgeber werden verschiedene Arten der Schuldverschreibung unterschieden. Der Definition nach handelt es sich immer um festverzinsliche Wertpapiere mit einer festgelegten Laufzeit. Der englische Begriff für Anleihen ist Bonds. Grundsätzlich wird nach Emittenten unterschieden. Weitere Unterschiede gibt es bei den Risiken, Zinsen und Laufzeiten.

  • Staatsanleihen werden von Staaten herausgegeben und können Laufzeiten von wenigen Monaten bis zu 30 Jahren haben. Die Zinsen und Risiken unterscheiden sich, abhängig vom Staat, der diese Anleihen emittiert.
  • Inflationsindexierte Anleihen sind eine Sonderform der Staatsanleihen. Die Zinszahlung hängt von der Entwicklung der Inflationsrate ab.
  • Bundesanleihen sind Staatsanleihen, die von der Bundesrepublik Deutschland herausgegeben werden. Aufgrund des niedrigen Risikos fallen auch die Zinsen niedrig aus.
  • Unternehmensanleihen dienen zur Finanzierung von Unternehmen. Die Unternehmen geben eine Schuldverschreibungheraus, um keinen Bankkredit aufnehmen zu müssen. Laufzeit und Rendite sind abhängig von der Bonität des Unternehmens. Hat das Unternehmen eine gute Bonität, sind die Zinsen niedrig und die Laufzeit kurz.
  • Mittelstandsanleihen sind eine Unterform der Unternehmensanleihen, da sie von mittelständischen Unternehmen herausgegeben werden. Da ein höheres Ausfallrisiko besteht, werden zumeist höhere Zinsen gezahlt.
  • Nachranganleihen sind aufgrund des höheren Risikos durch höhere Zinsen gekennzeichnet. Der Anleger erhält im Insolvenzfall des Emittenten erst dann sein Geld, wenn alle anderen Gläubiger ihr Geld erhalten haben. Der Anleger ist also nachrangig und wird im Insolvenzfall aus der Insolvenzmasse bedient. Eine Nachranganleihe hat als Schuldverschreibung das höchste Risiko. Solche Anleihen werden zumeist von Banken oder Versicherungen herausgegeben.
  • Hochzinsanleihen sind riskante Staats- oder Unternehmensanleihen, da der Herausgeber nur eine geringe Bonität hat. Die Bonität wird von einer Ratingagentur bewertet. Anleihen von Emittenten mit der Ratingnote BB oder schlechter gelten als Hochzinsanleihen und werden auch als High Yields oder Junk Bonds bezeichnet. Da ein höheres Risiko besteht, bietet diese Form der Schuldverschreibung eine höhere Rendite.
  • Wandelanleihen bieten dem Anleger die Chance, ihre Anteile innerhalb einer bestimmten Frist in Aktien des emittierenden Unternehmens zu tauschen. Hat der Anleger getauscht, kann er keinen Rücktausch mehr vornehmen. Dabei wird ein Kurs festgelegt. Es handelt sich um eine Mischung aus Aktien und Anleihen. Sie sind außerordentlich komplex und risikoreich. Daher eignen sie sich nur für erfahrene Anleger.
  • Pfandbriefe zeichnen sich durch zusätzliche Sicherheitsmerkmale aus und werden hauptsächlich von den Banken herausgegeben. Die Schuldverschreibung ist durch Sachwerte besichert. Kommt es zu einer Insolvenz des Schuldners, ist zusätzliches Vermögen verfügbar. Die Rendite ist aufgrund der höheren Sicherheit niedriger.

Die Eckdaten der Schuldverschreibung

Möchtest Du in eine Schuldverschreibung investieren, bekommst Du abhängig vom Risiko der jeweiligen Bondsunterschiedliche Zinsen und Renditen. Neben der grundlegenden Definition solltest Du auch die wichtigsten Eckdaten kennen:

  • Nennwert steht als Geldbetrag auf der Schuldverschreibung und wird am Ende der Laufzeit an den Anleger zurückgezahlt.
  • Kurswert unterscheidet sich vom Nennwert und wird in Prozent des Nennwertes angegeben. Der Kurswert gibt an, um welchen Prozentbetrag der Wert einer Schuldverschreibung gegenüber dem Nennwert gestiegen oder gefallen ist.
  • Rendite gilt als wichtigste Kennzahl einer Schuldverschreibung, denn es kommt darauf an, was Du in jedem Jahr erwarten kannst. Die Rendite wird aus Laufzeit, Kaufkurs, Rückkaufkurs und festgelegten Zinszahlungen ermittelt. Die Angabe erfolgt in Prozent. Es handelt sich um die Verzinsung pro Jahr, die Du bekommst, wenn Du die Anleihen bis zum Laufzeitende in Deinem Depot behältst. Die Rendite wird durch die Finanzkraft des Emittenten, das Zinsniveau am Markt und die verbleibende Laufzeit beeinflusst. Sie ist umso niedriger, je kürzer die Laufzeit und je besser die Finanzkraft ist.
  • Kupon ist der festgelegte Zinssatz für eine Schuldverschreibung. Die Zinsen werden vom Emittenten jährlich auf den Nennwert der Anleihen gezahlt.

Kurs- und Währungsschwankungen bei Anleihen

Ähnlich wie bei Aktien kann es bei Anleihen zu Kursschwankungen kommen. Solche Kursschwankungen sind in der marktüblichen Zinssituation begründet, die sich verändern kann. Während die Zinsen, die Du für die Schuldverschreibungbekommst, festgelegt sind, können sich die Zinsen am Markt ändern. Das liegt an der Rendite, die sich an das marktübliche Zinsniveau anpasst. Steigen die marktüblichen Zinsen, sinkt die Rendite. Das marktübliche Zinsniveau orientiert sich am Leitzins, der von Notenbanken wie der Europäischen Zentralbank festgelegt wird. Auch die Inflationserwartungen und das Wirtschaftswachstum beeinflussen den marktüblichen Zins.

Du kannst nicht nur in deutsche, sondern auch in ausländische Anleihen von Staaten oder Unternehmen investieren. Solche ausländischen Anleihen können in ausländischer Währung, beispielsweise US-Dollar, lauten. Dabei besteht ein Währungsrisiko. Aufgrund von Kursschwankungen der Währungen kann der Gewinn durch Währungsschwankungen erheblich beeinflusst werden. Es ist möglich, dass die Verluste aufgrund der Währungsschwankungen höher als die Zinsen ausfallen können. Es kann allerdings auch zu höheren Gewinnen kommen, wenn sich der Währungskurs günstig entwickelt.

Handel mit Schuldverschreibungen

Möchtest Du in eine Schuldverschreibung investieren, ist der Nennwert festgelegt. Du kaufst zum Ausgabekurs, der oft bei 100 Prozent des Nennwerts liegt. Aufgrund von Gebühren und Zinsänderungen kann der Preis, den Du tatsächlich zahlst, etwas höher liegen. Du bekommst regelmäßig die festgelegten Zinsen gezahlt. Du kannst die Anleihen häufig während der Laufzeit kündigen. Behältst Du die Bonds bis zum Ende der Laufzeit, kannst Du von einer Rendite gemäß der Definition profitieren. Abhängig von der Art der Anleihen, in die Du investierst, kann ein Bonitätsaufschlag erhoben werden. Er wird als Spread bezeichnet und ist häufig bei Unternehmensanleihen von Unternehmen mit geringerer Bonität anzutreffen.

Du kannst Einzelanleihen bei Banken oder Online-Brokern kaufen. Du benötigst ein Depot. Eine Alternative zu einzelnen Anleihen ist ein Rentenfonds als Investmentfonds oder als ETF. Er enthält verschiedene Arten von Anleihen und bietet daher eine bessere Risikostreuung. Ein Anleihen-ETF kann Staatsanleihen, Unternehmensanleihen oder beides enthalten. Er bildet einen Index ab. Ein ETF auf Anleihen ist kostengünstiger als ein Rentenfonds als Investmentfonds, da der ETF nicht aktiv gemanagt wird.

Fazit: Schuldverschreibung ist eine ziemlich sichere Geldanlage

Bei einer Schuldverschreibung wird entsprechend der Definition der Zins festgelegt. Auch die Laufzeit wird fest vereinbart. Es handelt sich um Anleihen, englisch Bonds. Der Emittent ist der Schuldner und muss die Zinsen und am Ende der Laufzeit den geliehenen Geldbetrag zurückzahlen. Es gibt verschiedene Arten der Schuldverschreibung, die sich abhängig vom Emittenten nach Risiko und Zinsen unterscheiden. Eine Alternative zu einzelnen Bonds ist ein aktiv gemanagter Rentenfonds oder ein Renten-ETF.

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