Indexfonds: Mit kleinen Beträgen ein Vermögen aufbauen

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Indexfonds: Mit kleinen Beträgen ein Vermögen aufbauen

Die Möglichkeiten, Geld zu attraktiven Kondition zu investieren, sind für Privat- und Kleinanleger heute sehr begrenzt. Eine interessante und lukrative Möglichkeit für Privatanleger mit kleinen Beträgen langfristig ein Vermögen aufzubauen ist, Indexfonds zu kaufen. Was ein Indexfonds ist, und warum es sich lohnt, in diese Fonds zu investieren, zeigt der folgende Ratgeber.

Was sind Indexfonds?

Indexfonds sind eine eigene Art von Investmentfonds, die einzelne Aktienindizes wie den Deutschen Aktienindex DAX, den S&P 500 oder den Nikkei-Index nachbilden. Dazu kauft der Fonds die in einem Index enthaltenen Aktien oder eine bestimmte Auswahl dieser Aktien. Beispielsweise enthält ein Indexfonds DAX die Aktien der 30 im deutschen Aktienindex vertretenen Unternehmen. Weitere Beispiele für Indexfonds sind der MSCI World und der MSCI All Countries World.

Im MSCI World sind die Aktien der 1.600 weltweit größten Unternehmen aus praktisch allen Industrieländern enthalten. Im MSCI All Countries World werden mehr als 2.500 Aktien von großen Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern wie Brasilien, China und Indien gebündelt. Ebenso können Privatanleger in nachhaltige Indizes investieren. In einem nachhaltigen Indexfonds sind die Aktien von Unternehmen enthalten, die nachhaltig wirtschaften und bestimmte soziale, Umwelt- und Management-Standards einhalten. Durch die breite Streuung der Aktien ist das Risiko eines Verlustes gering. Berechnungen von Experten haben ergeben, dass in den vergangenen 15 Jahren niemand Geld verloren hat, der in einen weltweit breit gestreuten Indexfonds investiert und die Anteile gehalten hat.

Was sind ETFs?

ETF ist die Abkürzung für "Exchange Traded Fonds", auf Deutsch "an der Börse gehandelte Fonds". Unter dieser Bezeichnung fallen alle Fonds die an einer Börse gehandelt werden. Wenn ein Indexfonds DAX an der Börse gehandelt wird, dann handelt es sich um einen ETF. Die Bezeichnungen Indexfonds und ETF werden häufig gleichbedeutend verwendet. Neben Aktien kann ein ETF auch Anleihen enthalten. Die Auswahl an ETFs ist sehr groß. Alleine an der Frankfurter Xetra Börse werden mehr als 1.300 verschiedene ETFs gehandelt.

Die verschiedenen ETF Indexfonds Arten

Wer einen Indexfonds kaufen möchte, kann zwischen verschiedenen Fondsarten auswählen. Die Nachbildung eines Aktienindex kann bei ETF Indexfonds auf unterschiedliche Art und Weise geschehen. Ein weiterer Unterschied besteht darin, wie die Anleger beispielsweise bei einem Indexfonds DAX an den Unternehmensgewinnen der im Index enthaltenen Aktien beteiligt werden.

Physische ETFs

Von einem physischen ETF Indexfonds ist die Rede, wenn vom Fonds einfach die im Index vertretenen Aktien gekauft werden. Wie beispielsweise die Aktien der 30 im Deutschen Aktienindex vertretenen Unternehmen bei einem Indexfonds DAX. Diese Form der ETF Indexfonds sind sehr transparent und die Zusammensetzung auch für Laien leicht verständlich. Bei diesen Indexfonds wissen Anleger immer ganz genau, in welche Aktien ihr Geld investiert wurde. Daher ist diese in Art bei Anlegern sehr beliebt. Zu diesen Indexfonds zählen auch diejenigen, bei denen nicht alle tatsächlich in einem Index enthaltenen Aktien, sondern nur eine vom Fondsmanagement optimierte Auswahl gekauft wird. Häufig erfolgt bei ETF Indexfonds ein beispielhafte Auswahl bei Indizes, die wie der MSCI World sehr viele Aktien beinhalten. Diese Auswahl wird als "optimized sampling", auf Deutsch etwa "optimierte Beispielauswahl" bezeichnet.

Synthetische ETFs

Bei dieser Art eines ETF lässt sich der Anbieter die von ihm gewünschte Wertentwicklung von einer Bank zusichern. Die Bank erhält dafür vom Anbieter einen Korb mit verschiedenen bekannten Aktien. Für die Bank und den ETF Anbieter kann diese Form am Ende günstiger sein als der tatsächliche Kauf von Aktien. Diese Art der Fonds-Abbildung wird auch als Swap bezeichnet.

Ausschüttende ETFs

Die Gewinne von börsennotierten Unternehmen werden in der Regel als sogenannte Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. Bei Aktien, die für einen ETF Indexfonds gekauft wurden, fließen diese Dividenden zunächst an den Fond. Werden die Dividenden gesammelt an die Anteilseigner des Fonds ausgeschüttet, verringert sich der Wert des Fonds. Mehr dazu: Fünf ausschüttende ETFs auf den MSCI World Index.

Thesaurierende ETFs

Dividenden, die an den Fonds bezahlt werden, müssen nicht in jedem Fall an die Investoren ausgeschüttet werden. Bei verschiedenen Indexfonds werden diese Dividenden dem Vermögen des Fonds gutgeschrieben und mit diesem Geld weitere Aktien gekauft. Diese ETFs werden als thesaurierende oder wiederanlegende ETFs bezeichnet. Wiederanlegende ETS sind insbesondere für Anleger interessant, die langfristig ein Vermögen aufbauen wollen.

Welche Vorteile bieten Indexfonds für Anleger?

Laut Angaben des Fachmagazins Finanztip haben deutsche Anleger im Jahr 2018 rund jeden siebten Euro in einen Indexfonds investiert. Wenn Sie Anteile an einem Indexfonds kaufen, können Sie an der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index teilnehmen, ohne sich mit den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der einzelnen Unternehmen auseinandersetzen zu müssen. Durch die vielen im Fonds enthaltenen Aktien streuen Sie das Risiko, Geld zu verlieren, wesentlich besser als bei der Investition in einzelne Aktien. Dies ist insbesondere für unerfahrene Anleger ein Vorteil.

Eine Investition in einen ETF Indexfonds beispielsweise einen Indexfonds DAX sollte immer als langfristige Investition angesehen werden. Berechnungen zeigen, dass Investitionen in Aktienindizes seit Mitte der 1970er Jahre eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7 Prozent erzielen konnten. Daran haben auch gravierende Einschnitte wie beispielsweise die Finanzkrise vor rund 10 Jahren oder das Platzen der Dotcom-Blase an den weltweiten Börsen zu Beginn der 2000er Jahre nichts geändert.

Wie finde ich den passenden Indexfonds?

Finanzexperten empfehlen, nur Indexfonds zu kaufen, die bereits mehr als fünf Jahre an der Börse gehandelt werden. Nur bei längere Zeit verfügbaren Indexfonds kann überprüft werden, ob sie ihr Ziel, die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Indizes abzubilden, erreicht haben. Das wichtigste Kriterium ist, dass die Wertentwicklung des Indexfonds dem sogenannten Netto-Index entspricht oder an diesen herankommt. Der Netto-Index entspricht dem Wert aller im Fonds enthaltenen Aktien abzüglich der zu zahlenden Quellensteuern und zuzüglich der ausgeschütteten Dividenden. Darüber hinaus wird empfohlen, Indexfonds zu kaufen, in die mehr als 100 Millionen Euro investiert worden. Dadurch soll das Risiko verringert werden, dass der Anbieter den Indexfonds wieder vom Markt nimmt, weil er sich für den Anbieter nicht rentiert

Wie können Private Anleger Indexfonds kaufen?

Wenn Sie einen Indexfonds kaufen wollen, benötigen Sie ein Wertpapierdepot. Beispielsweise bei Ihrer Hausbank, bei der auch Ihr Girokonto geführt wird. Bei der Auswahl eines Wertpapierdepots sollten Sie immer auf die Gebühren achten, die die Bank für die Depotführung verlangt. Die Gebühren sind bei den klassischen Filialbanken häufig jedoch sehr hoch. Hinzu kommen Gebühren für jeden Kauf und Verkauf eines Indexfonds. Wesentlich günstiger sind Online-Depots bei einer Direktbank oder einem Online-Broker im Internet. Hier bezahlen Anleger in der Regel nur eine geringe pauschale Gebühr für jeden Kauf oder Verkauf eines Indexfonds DAX oder anderer Wertpapiere. Das Wertpapierdepot selbst ist kostenlos.

Unser Favorit ist derzeit die Consorsbank, die mit mehr als 220 kostenlosen ETF-Sparplänen einen gesunden Mix aus den beliebtsten ETFs anbietet. Wer eine größere Anzahl an ETFs zur Auswahl haben will, kann sich das Depot von Trade Republic ansehen. Mit nahezu 300 ETFs sind fast alle iShares-ETFs als dauerhaft kostenlosen Sparplan verfügbar.

Sobald das Depot eröffnet ist, können Sie Indexfonds kaufen. Für die Auswahl und den Kauf benötigen Sie die Wertpapier-Identifikationsnummer (ISIN) oder die Wertpapier-Kennnummer (WKN). Diese Nummer geben sie in die Suchfunktion des Depots ein. Die angezeigten Suchergebnisse können dann für weitere Informationen einfach angeklickt und in der gewünschten Anzahl gekauft werden. Sie können zudem frei wählen, ob Sie einmalig eine große Summe investieren oder beispielsweise monatlich oder vierteljährlich kleinere Geldbeträge in einem ETF Sparplan anlegen wollen.

Wie sicher sind ETF Indexfonds?

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Fondsgesellschaften das Geld ihrer Kunden und die Fondsanteile ihrer Kunden immer getrennt vom Vermögen der Gesellschaft aufbewahren müssen. Dies gilt für jeden Fonds und auch für ETFs. Das Geld, dass sie in Fondsanteile eines Indexfonds DAX oder eines anderen Indexfonds investieren, zählt zum sogenannten Sondervermögen. Sondervermögen bedeutet, dass dieses Kapital nicht zur Konkursmasse zählt, wenn der Anbieter pleitegeht. Mit diesem Geld dürfen keine Ansprüche der Gläubiger des Anbieters befriedigt werden. Für den Fall, dass der ETF Anbieter in Insolvenz geht, ist Ihr Kapitel also geschützt und geht nicht verloren.

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Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.

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Rechtliche Hinweise: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die in den Artikeln erwähnten ETFs und anderen Finanzprodukte stellen keine Kaufempfehlung dar. Wir können keine Finanzberatung oder ähnliches anbieten. Der Wert von Aktien, ETFs und ETCs, die über ein Wertpapierdepot gekauft wurden, kann sowohl steigen als auch fallen. Börsengeschäfte stellen ein erhebliches Risiko dar, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. etf.capital haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden. Der Autor besitzt keinen der genannten ETFs. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Kryptoassets sind hochvolatile unregulierte Anlageprodukte. Es existiert kein EU-Anlegerschutz.

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