ETF während der Corona-Krise nachkaufen?
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Die Corona-Krise hat Deutschland fest im Griff und macht auch vor dem Börsenparkett nicht Halt. Der DAX, aber auch andere Aktienindizes mussten herbe Verluste verzeichnen. Anleger sind verunsichert, ob sie ihre Anteile verkaufen oder vielleicht sogar in neue ETF-Anteile investieren sollten.

Die Corona-Krise hat Deutschland fest im Griff und macht auch vor dem Börsenparkett nicht Halt. Der DAX, aber auch andere Aktienindizes mussten herbe Verluste verzeichnen. Das wirkt sich auch auf die ETFs aus. Anleger sind verunsichert, ob sie ihre Anteile verkaufen oder vielleicht sogar in neue ETF-Anteile investieren sollten.
Künftige Entwicklung noch nicht absehbar
Täglich gibt es neue Schreckensmeldungen über an Corona Erkrankte und über Todesfälle. Die Krise hat auch die Wirtschaft fest im Griff. Zahlreiche Unternehmen haben ihre Mitarbeiter bereits in Kurzarbeit geschickt. Das wirkt sich auch auf die Aktien aus. Viele Anleger sind bei der Performance des DAX und anderer Indizes erschüttert. Der DAX musste den schnellsten Kurssturz in seiner 32-jährigen Geschichte verzeichnen. Er rutschte Mitte März wieder auf das Niveau von Mitte 2016. Auch die anderen Indizes sind angesichts der Corona-Krise unter ihr Niveau vom Jahresanfang 2020 gerutscht.
Sparplan-Beispiel:Wie sich die Indizes künftig entwickeln, ist Grund für Spekulationen. Möchten Sie jetzt in einen ETF investieren, sind die Kurse gegenwärtig niedrig. Das ermöglicht den Erwerb einer größeren Zahl von Anteilen. Für Verunsicherung sorgen unterschiedliche Börsenweisheiten. Anleger, die auf eine Kurserholung setzen, "kaufen, wenn die Kanonen donnern", während diejenigen, die der Entwicklung skeptisch gegenüberstehen, "nicht ins fallende Messer greifen" wollen.
Chance auf baldige Kurserholung ausnutzen
Der DAX zeigte Ende März wieder eine leichte Kurserholung, doch ist das noch kein Zeichen für eine Trendwende. Auch der Weltindex MSCI World ist stark in den Keller gerutscht. Es ist möglich, dass die Kurse noch weiter abrutschen. Die Entwicklung in der Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass Anleger, die in Krisenzeiten investiert haben, langfristig von guten Gewinnen profitieren konnten. Angesichts der Corona-Krise können Sie jetzt ETF-Anteile nachkaufen. Die Kurse sind niedrig. Das macht den Erwerb vieler Anteile für ein vergleichsweise niedriges Budget möglich. Erholt sich der Kurs langfristig wieder, können Sie entsprechend hohe Gewinne verzeichnen.
Sparplan-Beispiel:Ein Beispiel ist die Entwicklung des MSCI World. Während der weltweiten Finanzkrise ab 2007 mussten Euro-Anleger auf den MSCI World einen Verlust von fast 48 Prozent verzeichnen. Die betroffenen Anleger konnten zehn Jahre später ein komfortables Plus verzeichnen. Mit einer ähnlichen Entwicklung ist auch angesichts der Corona-Krise zu rechnen.
Langer Atem ist gefragt
Der bekannte Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen rät jetzt zu einem Nachkauf von ETF-Anteilen. Anleger, die das Risiko streuen möchten, können in verschiedene ETFs auf unterschiedliche Indizes investieren. Da keine Aussagen darüber möglich sind, wann sich die Kurse wieder erholen, brauchen Anleger einen langen Atem. ETFs sind für die langfristige Geldanlage geeignet. Die aktuelle Entwicklung während der Corona-Krise kann zu weiteren Kursverlusten führen. Anleger, die jetzt ETF-Anteile kaufen, müssen damit rechnen, dass sie in der ersten Zeit Verluste erleiden. Möchten Sie jetzt in ETF-Anteile investieren und nachkaufen, sollten Sie sich von Verlusten nicht abschrecken lassen. Langfristig ist mit einer Kurserholung zu rechnen.
Jetzt in den ETF-Sparplan investieren
Einige Experten raten dazu, in der Zeit der Corona-Krise in einen ETF-Sparplan zu investieren. Ein Sparplan eignet sich für den langfristigen Vermögensaufbau und kann schon mit niedrigen Beträgen bespart werden. Der Anbieter des Sparplans erwirbt ETF-Anteile für die Sparrate. Bei niedrigen Kursen werden viele Anteile gekauft. Mit einem Sparplan können Sie, wenn sich die Kurse wieder erholen, gute Gewinne erzielen. Haben Sie bereits einen ETF-Sparplan, müssen Sie sich in der Corona-Krise keine Sorgen machen.
Befinden wir uns bereits in einem Bärenmarkt?
Bärenmärkte sind Perioden, in denen der Aktienmarkt von einem kürzlichen Höchststand (z.B. einem 52-Wochen-Hoch) um 20% oder mehr zurückgeht. Mit dem S&P 500-Index als Maßeinheit gab es seit 1926 16 Bärenmärkte, im Durchschnitt einmal alle sechs Jahre. Sie dauern durchschnittlich 22 Monate, und der Markt verliert durchschnittlich 39%.1
Trotz der Bärenmärkte ist der Aktienmarkt mehr gestiegen als gefallen. Von 1950 bis 2019 war der S&P 500 an 53,7% der Tage im Plus und 46,3% der Tage im Minus, und der Prozentsatz der positiven Tage überstieg in jedem Jahrzehnt die negativen Tage.2
Historische Marktturbulenzen
Die jüngste US-Baisse begann inmitten des neuen Coronavirus-Ausbruchs im Jahr 2020. Der Aktienmarkt stürzte im März ab, wobei der Dow Jones Industrial Average und der S&P 500 Index beide mehr als 20% von ihren 52-Wochen-Höchstständen im Februar fielen.
Weitere Bärenmärkte, gemessen am S&P 500, sind:1
- 2007-2009: 59% Rückgang über 27 Monate
- 1973-1974: Rückgang um 48% über 21 Monate
- 1929-1932: Rückgang um 86% über 34 Monate
Für Anleger, die am Boden dieser Märkte verkauften, hatten diese Ausfallzeiten nachteilige Auswirkungen. Und natürlich waren diejenigen besser dran, die lange genug im Geschäft blieben, um eine anschließende Erholung zu erleben. Es ist wichtig, sich inmitten einer Baisse auf die Langfristigkeit zu konzentrieren.
Erholung von einem Bärenmarkt
Bullenmärkte folgen oft auf Bärenmärkte. Seit 1930 gab es 14 Bullenmärkte - definiert als ein Anstieg der Aktienkurse um 20% oder mehr. Während Bullenmärkte oft jahrelang andauern, fällt ein beträchtlicher Teil der Gewinne in der Regel in den ersten Monaten einer Rallye an.
Im Jahr nach der "Talsohle" der Bärenmärkte seit 1929 hat der S&P 500 laut einem Bericht von Fidelity Investments vom März 2020 durchschnittlich 47% gewonnen.
Nachdem der S&P 500 zum Beispiel am 9. Oktober 2002 nach einer zweihundertjährigen Baisse mit 777 Punkten seinen Tiefststand erreicht hatte, stieg der Aktienindex im folgenden Monat um 15% und im folgenden Jahr um insgesamt 34%. Anleger, die während der Bärenmärkte auf Bargeld flüchten, sollten die potenziellen Kosten für das Verpassen der frühen Phasen einer Markterholung bedenken, die in der Vergangenheit den größten Prozentsatz der Erträge pro investierte Zeit erbracht haben.
Im Jahr 2008 erreichte der S&P 500 am 9. März 2009 mit 683 Punkten seinen Tiefststand, nachdem er um 59% gefallen war.1 Von dort aus begann er einen bemerkenswerten Anstieg, der sich in den folgenden 48 Monaten ungefähr verdoppelte.3 Anleger, die in Zeiten von Bärenmärkten erwägen, ihre Aktien vollständig zu veräußern, sollten eine solche Maßnahme noch einmal überdenken, da der richtige Zeitpunkt für den Beginn eines neuen Bullenmarktes eine Herausforderung sein kann.
Fazit: Kauf von ETF-Anteilen ist während der Corona-Krise sinnvoll
Während der Corona-Krise mussten der DAX und andere Aktienindizes herbe Verluste verzeichnen. Wie die Krisen in der Vergangenheit gezeigt haben, ist nach einer solchen Krise mit einer Kurserholung zu rechnen. Erwerben Sie jetzt ETF-Anteile, sind weitere Verluste nicht auszuschließen. Sie sollten an die langfristige Anlage denken. Experten gehen von einer Kurserholung aus, die zu attraktiven Gewinnen führen kann.
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