Big Bath & Bilanztricks: Warum der Crash mehr ist als Corona
Keine Frage: Der Coronavirus betrifft uns alle. Wer noch nicht infiziert ist, spürt die Auswirkungen vor allem durch die Quarantäne, den Lockdown bzw. Schließung vieler Geschäfte und der Hamsterkäufe in den Supermärkten. In vielen Supermärkten standen Kunden vor leeren Regalen. Wer dringend etwas braucht sieht sich gezwungen mehrere Supermärkte abzuklappern bis endlich alle Sachen gefunden wurden. Toilettenpapier, Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel bleiben ausverkauft und können vermutlich nur noch gegen pures Gold eingetauscht werden.
Auch die globalen Aktienmärkte sind heftig unter die Räder gekommen. In unserer Top- und Flop-Liste sehen Sie immer aktuell welche ETFs in verschiedenen Zeiträumen die besten und welche die schlechtesten waren.
Bei den bekannteren Indizes sieht der Drawdown Stand heute in etwa so aus:
- iShares Core S&P 500 UCITS ETF: Rund -20% im laufenden Jahr
- iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR (Dist): Rund -35%
- iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc): Rund -17%
- ComStage NASDAQ-100 UCITS ETF: Rund -16%
Europäische Aktienwerte sind also deutlich stärker gefallen. Bei den US-Werten tut es noch nicht ganz so weh.
Öl als Indikator?
Themen-ETFs wie der iShares Oil & Gas Exploration & Production UCITS ETF USD (Acc) haben mehr als 60% ihres Wertes in 2020 verloren. Wer hier einsteigen will braucht starke Nerven und viel Mut. Nach unten hinten hin ist nur die 0 ein hartes Limit unter das der Kurs nicht fallen kann. Ansonsten ist weiterhin mit viel Volatilität zu rechnen. Erdöl bzw. Rohöl gilt für viele Anleger auch ein Stück weit als Börsenindikator. Sinkt die Nachfrage nach Öl, scheinen produzierende Firmen ihre Prognose zu senken da sie weniger Öl kaufen. Das hat in der Vergangenheit oft frühzeitig Probleme in der globalen Wirtschaft aufgezeigt.
Big Bath Effekt: Sind Bilanztricks ein weiterer Grund für die Krise?
Neben Corona gibt es einen weiteren Effekt, der die Börsenkrise verschlimmern könnte. Er wird Big Bath, also die große Dusche genannt. Es geht hierbei um kleinere Tricks, um die eigene Unternehmensbilanz etwas aufzupolieren. Über die Jahre hinweg stauen sich diese Manipulationen allerdings auf, und ein externes Event wie Corona ist der perfekte Anlass um die negativen Auswirkungen der nicht ganz wahrheitstreuen Bilanz wieder reinzuwaschen.
Corona soll Schuld haben an den extrem schlechten Umsatzzahlen und Gewinneinbrüchen. Insolvenzen, Entlassungen und Streichungen der Dividende werden Folgen. Das stimmt natürlich zum großen Teil auch, aber warum das nicht die ganze Wahrheit sein muss, erfahrt ihr im verlinkten Video.
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