DAX ETF: Deutsche Aktien mit diesen 7 Fonds
Der DAX ist der deutsche Leitindex und das Börsenbarometer. Er listet die 30 deutschen Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert. Du musst nicht die einzelnen Aktien dieser Unternehmen kaufen. In alle diese Unternehmen kannst Du investieren, indem Du Dich für einen ETF auf diesen Index entscheidest.
Der DAX als Leitindex für den deutschen Aktienmarkt
Der DAX ist der wichtigste deutsche Aktienindex und wurde im Juli 1988 eingeführt. Seit dem 20. September 2021 sind in ihm 40 deutsche Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert gelistet, nachdem die Anzahl ursprünglich bei 30 lag. Diese Erweiterung ermöglicht eine breitere Risikostreuung und eine bessere Repräsentation des deutschen Aktienmarktes. Der Börsenwert wird ermittelt, indem die Anzahl der Aktien des Unternehmens mit dem aktuellen Aktienkurs multipliziert wird. Du musst nicht die einzelnen Aktien dieser Unternehmen kaufen. An allen diesen Unternehmen und deren Wertentwicklung kannst Du partizipieren, indem Du in einen ETF auf den deutschen Leitindex investierst. Als Börsenbarometer informiert der deutsche Leitindex über die allgemeine Stimmung am Aktienmarkt. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa spielen der DAX und seine Entwicklung eine wichtige Rolle, auch wenn es für Europa den Euro Stoxx 50 gibt. Immerhin repräsentiert dieser Index ungefähr 80 Prozent der Marktkapitalisierung der börsennotierten deutschen Aktiengesellschaften.
Der DAX ist sowohl ein Performance- als auch ein Kursindex. Als Performance-Index berücksichtigt er die Dividenden der enthaltenen Unternehmen, die rechnerisch reinvestiert werden. Im Kursindex wird die Dividende nicht berücksichtigt.
Auswahlkriterien für die Aufnahme von Unternehmen
Für die Aufnahme in den deutschen Leitindex müssen Unternehmen im Prime Standard des regulierten Marktes gelistet sein. Darüber hinaus müssen die Aktien dieser Unternehmen fortlaufend an der Xetra gehandelt werden. Die Unternehmen müssen ihren Sitz in Deutschland oder einem anderen EU-Land und den Schwerpunkt ihres Handelsumsatzes mit Aktien an der Frankfurter Börse haben. Zusätzlich erfolgt die Auswahl nach dem Umsatz am Frankfurter Parketthandel und an der Xetra sowie nach der Streubesitz-Marktkapitalisierung.
Zu den neuen Aufnahmekriterien gehören ein nachweislich positives EBITDA über zwei Jahre, geprüfte Geschäftsberichte und Quartalszahlen sowie eine Mindestliquidität und eine solide Unternehmensführung. Eine Anpassung erfolgt in jedem Jahr im September. Gehören Unternehmen nach Börsenwert oder Marktkapitalisierung nicht mehr zu den größten Unternehmen, werden sie aus dem Index genommen, während andere Unternehmen, die eine höhere Marktkapitalisierung oder einen höheren Börsenwert erzielen, neu aufgenommen werden.
Der Streubesitz bildet die Grundlage für die Marktkapitalisierung. Aktien im Streubesitz befinden sich nicht in der Hand von Großaktionären. Du kannst diese Aktien frei kaufen und hast damit einen Anteil am Streubesitz. Besser sind jedoch ETF-Anteile, da Du keine Einzelaktien kaufen musst und an allen Unternehmen im Leitindex partizipieren kannst.
Gewichtung im DAX
An der Xetra kann es zu kurzfristigen Kursveränderungen kommen, genau wie sich Veränderungen im Streubesitz ergeben können. Um zu verhindern, dass sich solche Veränderungen unmittelbar auf die Zusammensetzung des DAX auswirken, erfolgt eine Gewichtung nach vorgegebenen Regeln. Neben der ordentlichen Anpassung einmal jährlich im September werden vierteljährlich Überprüfungen vom Arbeitskreis Aktienindizes vorgenommen. Seit dem 18. März 2024 ist die maximale Gewichtung einer Indexkomponente im DAX auf 15% begrenzt, was zu einer ausgewogeneren Verteilung der Gewichtungen innerhalb des Index führt.
Die Deutsche Börse hat im Laufe der Jahre ungefähr 40 Unternehmen ausgetauscht. Verschiedene dieser Unternehmen haben ihre Eigenständigkeit verloren, da sie von anderen Konzernen übernommen wurden. Einige Unternehmen mussten den DAX vorübergehend verlassen, da sie die Voraussetzungen nicht mehr erfüllten, doch wurden sie inzwischen wieder aufgenommen. Auch Insolvenzen, beispielsweise bei Wirecard, führten dazu, dass Unternehmen nicht mehr im Index gelistet sind. Umsatzschwache und weniger kapitalisierte Unternehmen werden gegen umsatzstärkere Unternehmen mit einer höheren Kapitalisierung ausgetauscht, damit die gelisteten Unternehmen ungefähr vier Fünftel des zugelassenen Börsenkapitals in Deutschland repräsentieren.
Es gibt Unternehmen, die in ihrer Größe die DAX-Unternehmen übertreffen. Solche Unternehmen wie ALDI, REWE oder Lidl sind nicht an der Börse gelistet und daher nicht im deutschen Leitindex vertreten.
Risiken bei DAX-ETFs
Möchtest Du in einen ETF auf den DAX investieren, musst Du keine Einzelaktien der gelisteten Unternehmen kaufen. ETFs auf den deutschen Leitindex sind bei deutschen Anlegern beliebt, da sie gleich in eine ganze Reihe deutscher Aktien investieren können. Genau hier liegt jedoch schon das erste Risiko. Mit nur 40 gelisteten Unternehmen ist die Risikostreuung im deutschen Leitindex vergleichsweise gering. Gewinnchancen, aber auch Verlustrisiken sind nur auf 40 Unternehmen verteilt. Die Erhöhung der Anzahl der DAX-Konstituenten hat die Risikostreuung verbessert, aber die Konzentration auf bestimmte Branchen wie Chemie/Pharma und Automobil bleibt bestehen.
Ungefähr ein Viertel der Gewichtung im Index entfällt gegenwärtig auf die Chemie- und Pharma-Unternehmen. Ein Gewicht von knapp einem Zehntel erreicht die Automobilbranche. Die Hälfte des Aktienkapitals im DAX verteilt sich auf die sieben größten Unternehmen. Diese Unternehmen beeinflussen weitgehend den Kurs des Indexes:
- Linde, Chemie, ca. 10,5 Prozent
- SAP, Software, ca, 10,2 Prozent
- Siemens, Elektrotechnik, ca. 8,7 Prozent
- Allianz, Versicherungen, ca. 7,3 Prozent
- Bayer, Chemie und Pharma, ca. 5,6 Prozent
- Adidas, Sportartikel, ca. 4,9 Prozent
- BASF, Chemie, ca. 4,9 Prozent.
Kommt es bei den Schwergewichten im DAX oder bei den größten vertretenen Branchen zu Kursverlusten, bedeutet das für Anleger, dass sie hohe Verluste verkraften müssen. Allerdings kann sich eine solche Konstellation auch positiv auswirken, wenn es in diesen Branchen oder bei diesen Unternehmen zu Kursanstiegen kommt. Das kann gute Gewinne bedeuten.
Investierst Du in einen DAX-ETF, bedeutet das nicht unbedingt, dass Du auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft setzt. Der Grund liegt darin, dass viele große deutsche Unternehmen nicht börsennotiert sind.
Im Vergleich zum Weltaktienindex bietet der DAX also eine deutlich geringere Risikostreuung. Mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern sind im MSCI World Index gelistet. Deren Gewichtung im Index liegt bei ungefähr 66 Prozent. Ein Index ist in der Regel umso volatiler, je geringer die Zahl der gelisteten Unternehmen ist. Möchtest Du in einen DAX-ETF investieren, ist die Volatilität deutlich höher als beim MSCI World. Kursverluste können beim deutschen Leitindex deutlich höher ausfallen als beim MSCI World.
Prognose DAX 2024
Aktuell hat der DAX seine Performance positiv gehalten, mit einer Jahresperformance von bis zu 20,38% (Stand November 2024). Die Prognosen für den DAX hängen weiterhin von globalen Marktbedingungen und der Entwicklung der Corona-Pandemie ab. Der Index hat sich jedoch in den letzten Jahren robust gezeigt. Die Volatilität des DAX variiert, liegt aber im annualisierten Durchschnitt bei etwa 11-13%.
ETFs auf den deutschen Leitindex
Es gibt gegenwärtig mehrere ETFs auf den DAX. Da sie den Index nahezu 1:1 abbilden, ist die Entwicklung dieser ETFs ähnlich. Möchtest Du investieren, solltest Du Deine Auswahl anhand des Fondsvermögens, des Auflagedatums und der Gesamtkostenquote treffen. Auch die Rendite kann sich bei den einzelnen ETFs geringfügig unterscheiden. Um Anteile an einem ETF zu kaufen, solltest Du Dich entscheiden, ob Du vom Zinseszins-Effekt profitieren oder eine Auszahlung zwischendurch erhalten möchtest. Es gibt thesaurierende ETFs, bei denen die Dividende reinvestiert wird, aber auch ausschüttende ETFs, bei denen Du die Dividende ausgezahlt bekommst.
Die größten DAX-ETFs
Es gibt drei ETFs auf den DAX, die sich durch ein hohes Fondsvolumen auszeichnen:
iShares Core DAX UCITS ETF (DE) ISIN DE0005933931, WKN 593393
Dieser ETF ist sparplanfähig und wurde im Dezember 2000 aufgelegt, weshalb er auch mit 6.708 Millionen Euro das höchste Fondsvermögen der DAX-ETFs hat. Er hat eine Gesamtkostenquote von 0,16 Prozent. Die Replikation erfolgt vollständig physisch - alle Aktien sind enthalten. Die Volatilität liegt bei 28,07 Prozent. Dieser ETF ist thesaurierend. Die Rendite hat sich nach dem Kurseinbruch im März 2020 wieder steil nach oben entwickelt.
Xtrackers DAX UCITS ETF 1C ISIN LU0274211480, WKN DBX1DA
Auch dieser ETF zählt zu den Besten, wenn es um das Fondsvermögen geht. Das Fondsvermögen liegt bei 3.837 Millionen Euro. Der ETF wurde im Januar 2007 aufgelegt und ist mit einer Gesamtkostenquote von 0,09 Prozent auch noch preiswert. Möchtest Du Anteile davon kaufen, wirkt sich die niedrige Gesamtkostenquote indirekt positiv auf die Rendite aus. Auch dieser sparplanfähige Fonds ist thesaurierend.
Deka DAX UCITS ETF ISIN DE000ETFL011, WKN ETFL01
Gemessen am Fondsvolumen steht dieser ETF an dritter Stelle. Er hat ein Volumen von 1.030 Millionen Euro, wurde im März 2008 aufgelegt, ist sparplanfähig und thesaurierend. Auch er repliziert vollständig physisch. Die Volatilität liegt aktuell bei 28,08 Prozent.
ETFs mit der besten Rendite
Die beste Rendite der DAX-ETFs hat aktuell der bereits vorgestellte Deka DAX UCITS ETF mit einem hohen Prozentsatz. Es gibt aber auch ETFs, die noch nicht vorgestellt wurden und eine beachtliche Rendite vorweisen können:
Amundi ETF DAX UCITS ETF DR ISIN FR0010655712, WKN A0REJQ
Dieser ETF steht an zweiter Stelle, wenn es um die Rendite geht. Sie liegt aktuell bei einem beachtlichen Prozentsatz. Der Fonds ist sparplanfähig und thesaurierend. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,10 Prozent ist er preiswert. Er repliziert vollständig physisch.
Lyxor Core DAX (DR) UCITS ETF ISIN LU0378438732, WKN ETF001
Gemessen an der Rendite steht dieser ETF an dritter Stelle. Der sparplanfähige ETF ist mit einer Gesamtkostenquote von 0,08 Prozent auch noch außerordentlich preiswert. Er ist ausschüttend und zahlt die Dividende jährlich aus.
Xtrackers DAX UCITS ETF Income 1D ISIN LU0838782315, WKN DBX0NH
Hier ist noch ein weiterer empfehlenswerter DAX-ETF. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,09 Prozent gehört er zu den preiswertesten ETFs. Der ETF ist sparplanfähig und zahlt als ausschüttender Fonds die Dividende jährlich aus.
DAX-Newcomer
Du wirst Dich fragen, warum Du Anteile von einem Newcomer kaufen solltest, wo es doch gute ETFs auf den DAX gibt, die sich seit einiger Zeit bewährt haben, über ein hohes Vermögen verfügen und eine gute Rendite vorweisen können. Ein Newcomer bietet noch keine gute Vergleichsmöglichkeit und hat nur ein geringes Volumen. Du läufst die Gefahr, dass der Fonds aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit liquidiert werden könnte. Du solltest Dir diesen Newcomer trotzdem einmal anschauen:
Lyxor DAX (DR) UCITS ETF - Dist ISIN LU2090062436, WKN LYX04A
Dieser ETF ist sparplanfähig, wurde erst im Juli 2020 aufgelegt und hat ein Volumen von 59 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,15 Prozent. Dieser ETF repliziert vollständig physisch.
Langfristiger Vermögensaufbau mit einem Sparplan
Möchtest Du langfristig mit den DAX-Aktien Vermögen aufbauen, musst Du keine Einzelaktien kaufen, da Du in einen ETF investieren kannst. Alle ETFs auf den DAX sind sparplanfähig. Für den langfristigen Vermögensaufbau mit nur geringen monatlichen Einzahlungen ist ein Sparplan geeignet. Du solltest die verschiedenen Sparplan-Anbieter vergleichen. Einige Online-Broker bieten kostenlose Sparpläne an.
Zu welcher Strategie passen DAX-Fonds?
Wie unterscheiden sich traditionelle Investmentfonds strategisch gegenüber einem passiven DAX-ETF? Investmentfonds werben damit, den Markt schlagen zu können. DAX-ETFs sind für diejenigen interessant, die mit der durchschnittlichen deutschen Marktperformance zufrieden sind und daran glauben, dass sich der Index in einigen Jahren über dem heutigen Kursstand befindet.
Vorteile von DAX-ETFs
Einen Index kann man nicht direkt an der Börse kaufen, jedoch kann man mit einem ETF das eigene Depot um deutsche Aktienwerte erweitern. Ein ETF, also ein passiver Indexfond, macht es sich zum Ziel, einen Index so genau wie möglich nachzubilden. Neben der Transparenz eines DAX-ETFs gibt es den Vorteil der niedrigen Kosten: Sie sind deutlich günstiger als aktiv gemanagte Investmentfonds.
Alternativen zu DAX-ETFs
Wer viel Kapital in deutsche Blue Chips investieren möchte, der kann als Alternative zu ETFs auch versuchen, die DAX 40-Aktien selbst zu kaufen. Der unmittelbare Vorteil von so einem Selfmade-DAX-Depot sind die eingesparten ETF-Gebühren. Alle DAX-Aktien selbst zu kaufen hat jedoch einige Nachteile: Es ist aufwendig in der Umsetzung und bringt Mehrkosten bei den Transaktionskosten mit sich.
Kampfansage: Neues ETF-Sparplan-Angebot bei ING
Fazit: DAX-ETFs zeigen aktuell gute Rendite
Da die DAX-ETFs den deutschen Leitindex nahezu 1:1 abbilden, unterscheiden sie sich in ihrer Rendite nur geringfügig. Du musst nicht die einzelnen Aktien der großen deutschen Unternehmen kaufen, da Du mit einem ETF alle diese Aktien anteilig bekommst. Die ETFs auf den DAX replizieren vollständig physisch. Die Risikostreuung wurde durch die Erhöhung auf 40 Aktien verbessert.
ETF auf DAX-Werte: In deutsche Aktien investieren
Durch die Integration von Cash Stuffing, einer neuen Methode des Finanzmanagements, können Anleger ihre ETF-Investitionen mit einem Budgetierungssystem strukturieren, das Flexibilität und Kontrolle bietet. Auch die aktuellen Entwicklungen im Bereich Ethereum-ETFs können bei der Diversifikation von Portfolios in Betracht gezogen werden. Wer sich mehr für alternative Investitionen interessiert, könnte zudem über Telemedizin-Aktien nachdenken, um von den Trends im Gesundheitssektor zu profitieren. Darüber hinaus bieten Anleihen vs. ETF einen Vergleich zwischen Stabilität und Risiko, der bei der Optimierung des Portfolios hilfreich sein kann. Schließlich ist es auch wichtig, den Einfluss von Inflation auf Investitionen zu verstehen, um klugere finanzielle Entscheidungen zu treffen.
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