Asset Allocation - Wechselwirkung verschiedener Anlageklassen ausnutzen
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Ein ETF ist eine gute Investitionsmöglichkeit. Du solltest nicht alles auf eine Karte setzen und in ETFs verschiedener Anlageklassen investieren. Diese Asset Allocation bietet eine gute Risikostreuung, da sich die verschiedenen Anlageklassen gegenseitig gut ergänzen können.
Was ist die Asset Allocation?
Die Asset Allocation beschreibt die Aufteilung deines Kapitals auf verschiedene Anlageklassen, um das Risiko zu streuen und gleichzeitig die Renditechancen zu maximieren. Stell dir vor, du investierst in einen ETF auf Aktien, der hohe Renditen verspricht, aber auch ein höheres Risiko mit sich bringt. Um das Risiko auszugleichen, könntest du zusätzlich in einen Anleihen-ETF investieren, der zwar weniger Rendite bietet, aber auch sicherer ist. So kombinierst du verschiedene Vermögensklassen, die sich gegenseitig ergänzen können.
Das Ziel der Asset Allocation ist es, dein Risiko zu streuen und gleichzeitig die Chancen auf eine gute Rendite zu erhöhen. Durch die Investition in verschiedene Anlageklassen kannst du Verluste in einer Klasse durch Gewinne in einer anderen ausgleichen. In den letzten Jahren hat sich die Asset Allocation als besonders wichtig erwiesen, da die Märkte zunehmend volatil geworden sind. Die richtige Mischung aus Aktien, Anleihen und alternativen Investments kann helfen, dein Portfolio stabil zu halten. Besonders in Zeiten von Unsicherheiten, wie der Corona-Krise 2020, den Zinserhöhungen 2023 oder den geopolitischen Spannungen 2024, hat sich eine gut diversifizierte Asset Allocation als wertvoll erwiesen.
Anlageklassen bei ETFs, in die du investieren kannst
Es gibt verschiedene Anlageklassen, in die du über ETFs investieren kannst:
- Aktien: Die beliebteste Anlageklasse. Sie bieten hohe Renditechancen, aber auch ein höheres Risiko. Die meisten ETFs bilden Aktienindizes ab. Der ETF-Markt für Aktien ist in den letzten Jahren stark gewachsen, und das weltweit verwaltete Vermögen in ETFs hat 2024 die Marke von 10 Billionen USD überschritten. Besonders in den USA und Europa sind Aktien-ETFs weiterhin die dominierende Anlageform.
- Anleihen: Auch als Renten bekannt. Hierbei handelt es sich um Staats- oder Unternehmensanleihen. Sie sind sicherer, bieten aber auch geringere Renditen. Anleihen-ETFs haben sich in den letzten Jahren als stabilisierender Faktor in vielen Portfolios erwiesen, insbesondere in Zeiten von Marktturbulenzen und steigenden Zinsen. Die Zinswende 2023 hat das Interesse an Anleihen-ETFs weiter verstärkt, da sie nun wieder attraktivere Renditen bieten. Mehr dazu findest du in unserem Artikel über iBonds ETFs.
- Immobilien: ETFs auf Immobilien bieten gute Renditechancen bei moderatem Risiko. Meist handelt es sich um Gewerbeimmobilien. In den letzten Jahren haben Immobilien-ETFs an Popularität gewonnen, da sie eine Möglichkeit bieten, in den Immobilienmarkt zu investieren, ohne direkt Immobilien zu kaufen. Besonders in Zeiten niedriger Zinsen waren Immobilien-ETFs eine attraktive Anlageoption. Allerdings haben steigende Zinsen 2023 und 2024 den Immobilienmarkt unter Druck gesetzt, was sich auch auf Immobilien-ETFs ausgewirkt hat. Wenn du mehr über die steuerlichen Aspekte von Immobilieninvestitionen erfahren möchtest, lies unseren Artikel über Immobilien und Erbschaftssteuer.
- Rohstoffe: ETFs auf Rohstoffe wie Edelmetalle oder Energie können hohe Renditen bieten, sind aber auch risikoreicher. In Deutschland dürfen ETFs nicht nur auf einen einzelnen Rohstoff aufgelegt werden, sondern müssen einen Korb an Rohstoffen enthalten. Besonders in Zeiten von Inflation und geopolitischen Unsicherheiten haben Rohstoff-ETFs an Bedeutung gewonnen. Gold-ETFs sind dabei besonders beliebt, da Gold als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt. Auch Energie-ETFs haben durch die Energiekrise 2022/2023 an Bedeutung gewonnen. Mehr dazu findest du in unserem Artikel über Xetra Gold & Co.
- Geldmarkt: Diese ETFs sind weniger verbreitet, da sie nur geringe Renditen bieten. Sie bilden den EONIA-Zinssatz nach, der als Referenz für Euro-Geldmarktzinsen dient. Geldmarkt-ETFs sind jedoch eine sichere Option für Anleger, die kurzfristige Liquidität suchen, insbesondere in Zeiten steigender Zinsen. Mit der Zinswende 2023 haben Geldmarkt-ETFs wieder an Attraktivität gewonnen, da sie nun bessere Renditen bieten als in den Jahren zuvor. Weitere Informationen findest du in unserem Artikel über Geldmarktfonds vs. Tagesgeld.
Als Einsteiger musst du nicht in alle diese Anlageklassen investieren. Es reicht, wenn du zum Beispiel in einen Aktien-ETF und einen Immobilien-ETF investierst. Eine ausgewogene Mischung dieser Anlageklassen kann dir helfen, dein Risiko zu minimieren und gleichzeitig von den Renditechancen zu profitieren.
Die Wechselwirkungen der verschiedenen Assets
Die verschiedenen Vermögenswerte, in die du investierst, werden als Assets bezeichnet. Bei der Asset Allocation profitierst du von der Wechselwirkung dieser Assets:
- Sicherheit: Unterschiedliche Anlageklassen reagieren unterschiedlich auf Markt- und Wirtschaftsbedingungen. Diese Diversifikation kann dir mehr Sicherheit bieten, da sich die Anlageklassen gegenseitig ausgleichen können. Zum Beispiel haben sich während der Corona-Krise 2020 Anleihen-ETFs als stabilisierender Faktor erwiesen, während Aktien-ETFs stark schwankten. Auch in den geopolitischen Spannungen 2023 und 2024 haben Rohstoff-ETFs, insbesondere Gold, als sicherer Hafen fungiert.
- Geringeres Risiko: Wenn eine Anlageklasse Verluste macht, kann eine andere Gewinne erzielen. So kannst du Verluste besser abfedern. Ein klassisches Beispiel ist die Kombination von Aktien und Gold. Während Aktien in Krisenzeiten oft fallen, steigt der Goldpreis, was dein Portfolio stabilisieren kann. Auch Anleihen haben sich in Zeiten von Aktienmarktturbulenzen als stabilisierender Faktor erwiesen. Die Zinswende 2023 hat zudem Anleihen-ETFs wieder attraktiver gemacht.
- Bessere Rendite: Das Ziel der Asset Allocation ist es, langfristig eine stabile Rendite zu erzielen. Auch wenn du in wirtschaftlich schwachen Zeiten vielleicht nicht die höchsten Gewinne machst, kannst du durch die Streuung Verluste minimieren und in guten Zeiten von höheren Renditen profitieren. Laut einer Prognose von JP Morgan wird für die kommenden zehn bis 15 Jahre eine jährliche Rendite von 5,3 Prozent für US-Aktien, 7,3 Prozent für europäische Aktien und 7,1 Prozent für Schwellenländeraktien erwartet. Wenn du dich für die langfristige Entwicklung von Aktien interessierst, könnte unser Artikel über neue Aktien spannend für dich sein.
Investition in verschiedene Länder
Bei der Asset Allocation solltest du nicht nur auf verschiedene Anlageklassen, sondern auch auf verschiedene Länder achten. Die Wirtschaft entwickelt sich nicht überall gleich. Ein ETF auf den MSCI World bietet dir eine breite Streuung über viele Länder. Auch Schwellenländer-ETFs wie der MSCI Emerging Markets können eine interessante Ergänzung sein, da sie oft höhere Wachstumschancen bieten. Schwellenländeraktien haben sich in den letzten Jahren als besonders volatil erwiesen, bieten aber auch hohe Renditechancen. Der iShares Emerging Markets Dividend ETF hat beispielsweise ein starkes Comeback erlebt und sich als profitabel erwiesen. Allerdings ist es wichtig, die Risiken in Schwellenländern zu beachten, da diese Märkte anfälliger für politische und wirtschaftliche Instabilitäten sind. Die geopolitischen Spannungen 2023 und 2024 haben die Volatilität in diesen Märkten weiter erhöht. Wenn du dich für Investitionen in Schwellenländer interessierst, könnte unser Artikel über Frontier-Markets für dich von Interesse sein.
Strategien der Asset Allocation
Es gibt verschiedene Strategien, die du bei der Asset Allocation verfolgen kannst:
- Strategische Vermögensallokation: Hierbei erstellst du einen Mix aus verschiedenen Anlageklassen, der langfristig ein optimales Gleichgewicht zwischen Risiko und Rendite bietet. Diese Strategie bleibt unabhängig von der aktuellen Marktlage stabil. Sie eignet sich besonders für Anleger, die eine passive Anlagestrategie verfolgen möchten. Ein regelmäßiges Rebalancing ist jedoch wichtig, um sicherzustellen, dass das Portfolio nicht zu sehr in eine Richtung abdriftet. Besonders in Zeiten von Marktturbulenzen, wie den Zinserhöhungen 2023, kann ein Rebalancing helfen, das Risiko zu minimieren.
- Dynamische Vermögensallokation: Ähnlich wie bei der strategischen Allokation, aber hier passt du dein Portfolio im Laufe der Zeit an die wirtschaftlichen Veränderungen an. Diese Strategie erfordert mehr Aufmerksamkeit und regelmäßige Anpassungen, kann aber in volatilen Märkten von Vorteil sein. Besonders in Zeiten von Unsicherheiten, wie den geopolitischen Spannungen 2024, kann eine dynamische Anpassung des Portfolios sinnvoll sein.
- Taktische Vermögensallokation: Diese Strategie ist aktiver. Du investierst verstärkt in Anlageklassen, die aktuell das größte Gewinnpotenzial bieten, und verkaufst solche, die sich schlecht entwickeln. Diese Strategie erfordert ein gutes Verständnis der Märkte und eine aktive Überwachung deines Portfolios. Sie kann in volatilen Märkten hohe Renditen bringen, birgt aber auch höhere Risiken. Besonders in den volatilen Märkten der letzten Jahre haben taktische Allokationen an Bedeutung gewonnen. Wenn du dich für aktives Trading interessierst, könnte unser Artikel über Daytrading mit ETFs für dich interessant sein.
- Core-Satellite-Strategie: Hierbei bildet ein zentraler ETF, zum Beispiel ein Aktien-ETF, den Kern deines Portfolios. Um diesen Kern herum investierst du in kleinere, dynamischere Positionen, die zusätzliche Renditechancen bieten. Diese Strategie kombiniert die Vorteile einer passiven und einer aktiven Anlagestrategie. Besonders beliebt ist diese Strategie bei Anlegern, die langfristig investieren, aber dennoch von kurzfristigen Marktchancen profitieren möchten. In den letzten Jahren haben viele Anleger diese Strategie genutzt, um von der Volatilität in den Schwellenländern zu profitieren.
Aktuelle Marktentwicklungen und Trends
Der ETF-Markt wächst weiterhin rasant. Im Jahr 2024 ist das weltweit verwaltete Vermögen in ETFs auf über 10 Billionen USD angestiegen. Besonders aktive ETFs gewinnen zunehmend an Bedeutung. Diese bieten Anlegern die Möglichkeit, von den Vorteilen eines ETFs wie Liquidität und Transparenz zu profitieren, während gleichzeitig durch aktives Management eine Überrendite angestrebt wird. Laut einer Umfrage planen 78% der globalen Anleger, ihre Allokation in aktive ETFs zu erhöhen.
Ein weiterer Trend ist die zunehmende Nachfrage nach nachhaltigen Investments. Immer mehr ETFs werden auf ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) ausgerichtet. Diese ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, ethisch vertretbar zu investieren und gleichzeitig von den Renditechancen zu profitieren. Nachhaltige ETFs haben in den letzten Jahren eine starke Performance gezeigt und werden voraussichtlich auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Besonders in Europa ist die Nachfrage nach ESG-ETFs stark gestiegen. Die EU hat zudem neue Regulierungen eingeführt, die die Transparenz und Vergleichbarkeit von ESG-Investments verbessern sollen.
Auch Bitcoin-ETFs haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Diese bieten Anlegern eine regulierte und sichere Möglichkeit, in Bitcoin zu investieren, ohne direkt Kryptowährungen kaufen zu müssen. Bitcoin-ETFs sind an traditionellen Börsen gehandelt und ermöglichen es Anlegern, vom potenziellen Wert und den Diversifikationsvorteilen von Bitcoin zu profitieren. Allerdings bleibt die Volatilität von Kryptowährungen ein Risiko, das Anleger berücksichtigen sollten. Trotz der starken Schwankungen bleibt das Interesse an Bitcoin-ETFs hoch, insbesondere bei jüngeren Anlegern. Mehr dazu findest du in unserem Artikel über den BlackRock Bitcoin-ETF.
Das richtige Portfolio erstellen
Wenn du mit der Asset Allocation starten möchtest, solltest du dir zunächst eine Strategie überlegen. Für Einsteiger eignen sich die strategische oder dynamische Vermögensallokation. Du musst nicht mehr als drei verschiedene Anlageklassen wählen und kannst für jede Klasse einen ETF auswählen. Achte bei der Auswahl der ETFs auf die langfristige Renditeentwicklung und wähle ETFs, deren Renditen sich in der Vergangenheit unterschiedlich entwickelt haben. Ein Broker-Vergleich kann dir helfen, den besten Anbieter für den ETF-Handel zu finden.
Hier sind einige der größten ETFs im Jahr 2024, die du in Betracht ziehen könntest:
ETF | Region | Gebühren | Verwaltetes Vermögen (AUM) |
---|---|---|---|
Invesco QQQ Trust Series I | USA | 0,20% | 248 Milliarden USD |
NEXT FUNDS TOPIX | Japan | 0,39% | 147 Milliarden USD |
Vanguard FTSE Developed Markets | EAFE | 0,05% | 125 Milliarden USD |
Vanguard Growth | USA | 0,04% | 115 Milliarden USD |
iShares Core MSCI EAFE | EAFE | 0,07% | 111 Milliarden USD |
Fazit: Asset Allocation eignet sich für die langfristige Anlage
Die Asset Allocation ist eine bewährte Strategie, um dein Risiko zu streuen und gleichzeitig die Rendite zu maximieren. Durch die Investition in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien kannst du Verluste in einer Klasse durch Gewinne in einer anderen ausgleichen. Die Asset Allocation ist besonders für langfristige Anleger geeignet, die ihr Portfolio über viele Jahre hinweg stabil halten möchten. Aktuelle Trends wie die zunehmende Beliebtheit von aktiven ETFs, nachhaltigen Investments und Bitcoin-ETFs machen die Asset Allocation zu einer noch attraktiveren Option für Anleger. Mit der richtigen Strategie und einer ausgewogenen Mischung aus verschiedenen Anlageklassen kannst du langfristig stabile Renditen erzielen und dein Risiko minimieren.
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