Welcher ETF eignet sich für einen Sparplan?
Ein ETF-Sparplan eignet sich gut für den langfristigen Vermögensaufbau. Es gibt eine Vielzahl an ETFs auf zahlreiche Indizes. Die ETFs versprechen eine breite Risikostreuung und eine attraktive jährliche Rendite.

Ein ETF-Sparplan eignet sich gut für den langfristigen Vermögensaufbau. Es gibt eine Vielzahl an ETFs auf zahlreiche Indizes. Die ETFs versprechen eine breite Risikostreuung und eine attraktive jährliche Rendite. Die Entscheidung für einen Fonds fällt oft schwer. Sie sollten sich bei der Auswahl an verschiedenen Kriterien orientieren.
Hat man sich erstmal für einen Index entschieden, bleibt nur noch die Frage: Welcher ETF? Es existieren für fast jeden Index - egal ob MSCI, Dow Jones, FTSE usw. - mehr als einen passiven Indexfond. Meist sind es sogar so viele ETFs, dass es Anlegern schwer fällt sie überhaupt voneinander zu unterscheiden. Es gibt verschiedene Herangehensweisen um sich für den richtigen ETF zu entscheiden.
Aus Anlegersicht unterscheiden sich die einzelnen Fonds für einen Index vor allem durch folgende Merkmale:
- Verfügbarkeit im eigenen Land / Vertriebszulassung durch BaFin
- Laufende Verwaltungskosten / Gebühren (TER)
- Ausschüttungs-Art der eingesammelten Dividende (thesaurierend oder ausschüttend)
- Performance-Abweichungen (Tracking-Error)
- Abbildungsart des Index (synthetisch, physisch, physisch optimiert)
- Transaktionskosten bei Kauf under Verkauf beim eigenen Broker
- Sparplanfähigkeit (nur für Sparplan-Sparer relevant)
- Fondgröße (Gesamtes investiertes Kapital)
- Handelsvolumen an der Börse
- Domizil und Besteuerung
- Welche Finanz-Regelungen werden eingehalten? (Z. B. UCITS)
Mindestens auf die ersten 6-7 Punkte sollten Anleger besonders achten bei der Auswahl des richtigen passiven Fonds, denn in der Regel wird man ihn einige Jahre lang im Depot halten wollen. Es macht Sinn vor dem Kauf einige Minuten mehr in die Auswahl zu investieren, als später unnötige Transaktionskosten zu generieren bei einer eventuellen Umschichtung des Kapitals.
Die Wahl des richtigen ETF-Anbieter
Ob das Geld bei möglichst vielen verschiedenen ETF-Anbietern geparkt wird oder nur bei einem, wie z. B. iShares, ist unserer Meinung nach nicht so entscheidend. Das durch die Fonds angelegte Geld gilt rechtlich gesehen nämlich als Sondervermögen - ausser bei synthetischen Indexfonds - und damit nicht dem fondauflegendem Unternehmen. Bei einer eventuellen Insolvenz würde also keinerlei Gefahr bestehen.
Zwischen den Zeiträumen besteht fast kein Unterschied. Die europäischen Aktienmärkte sind deutlich gefragter als beispielsweise die US-amerikanischen Aktien. Marktführer iShares ist wie nicht anders zu erwarten überdurchschnittlich oft vertreten. Das liegt wahrscheinlich vor allem an den günstigen Gebühren (TER).
Kriterien für einen ETF
ETFs bieten eine Reihe von Vorteilen und eignen sich gut für den langfristigen Vermögensaufbau mit einem Sparplan. Sie werden als Sondervermögen behandelt. Kommt es zu einer Insolvenz des Anbieters, fließt das von Ihnen angelegte Vermögen nicht in die Insolvenzmasse ein. Die Gelder der Kunden sind von den Geldern des Anbieters getrennt.
Die ETFs bilden einen kompletten Index und dessen Wertentwicklung ab. Sie entwickeln sich parallel zum Index. Rutscht der Index in seinem Kurs stark ab, kommt es auch beim ETF zu einem Kurssturz. Der Index ist daher ein wichtiges Entscheidungskriterium für den geeigneten ETF. Weiterhin sollten Sie bei der Auswahl des ETFs auf
- Renditeentwicklung
- Fondsvolumen
- Gesamtkostenquote
- Art der Ertragsverwendung
- Replikationsmethode
achten.
Bei den verschiedenen Online-Brokern steht eine Übersicht über die verschiedenen ETFs zur Auswahl. Sie können sich dort auch über deren Wertentwicklung informieren.

Der Index als Auswahlkriterium
Ein wichtiges Auswahlkriterium für den geeigneten ETF für Ihren Sparplan ist der Index. Bei einem Sparplan kommt es auf eine breite Risikostreuung und eine gute Renditeentwicklung an. Der DAX ist der deutsche Leitindex, doch ist er für einen Sparplannicht immer vorteilhaft. Sie sind auf deutsche Aktien festgelegt. Nur 30 Unternehmen sind im DAX gelistet. Eine deutlich bessere Risikostreuung bietet der STOXX Europe 600 mit Aktien der 600 größten europäischen Unternehmen. Auch der S&P 500 bietet eine gute Streuung, da er Aktien der 500 größten US-amerikanischen Unternehmen enthält. Sie sind jedoch auf die USA festgelegt. Die beste Streuung ist mit dem Weltaktienindex MSCI World gewährleistet, der Aktien von mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern enthält.
Sie können auch ETFs auf spezialisierte Indizes wählen. Diese Indizes fassen Aktien aus mehreren Indizes verschiedener Länder zusammen und können sich auf eine bestimmte Branche beziehen, beispielsweise Erdöl, erneuerbare Energien oder Gesundheit und Healthcare. Bei diesen ETFs ist jedoch nicht immer eine gute Risikostreuung gewährleistet. Für einen Sparplan sind solche ETFs oft zu volatil. Es gibt auch ETFs auf den Kern eines Indexes, beispielsweise den DivDAX mit den 15 dividendenstärksten Unternehmen aus dem DAX. Solche Indizes werden auch für Unternehmen einer bestimmten Branche oder einer bestimmten Eigenschaft innerhalb eines Indexes aufgelegt. Da nur eine Auswahl an Aktien enthalten ist, gewährleistet ein solcher ETF keine breite Streuung.
Wichtig für den Vermögensaufbau - eine gute Renditeentwicklung
Bevor Sie sich entscheiden, welcher ETF für Ihren Sparplan geeignet ist, sollten Sie einen Blick auf die Renditeentwicklung des ETFs werfen. Sie sollten nur ETFs wählen, die eine langfristig gute Renditeentwicklung aufweisen. Es gibt auch ETFs, bei denen sich die Rendite negativ entwickelt hat. Kurzfristige Ausrutscher können wieder ausgeglichen werden. Allerdings sollten die ETFs nicht dauerhaft ein Minus verzeichnen. Bei einigen ETFs konnte eine Rendite von mehr als 10 Prozent im Jahr erzielt werden. Das ist allerdings nicht in jedem Jahr möglich. Für den langfristigen Vermögensaufbau sollten Sie auf die durchschnittliche jährliche Renditeentwicklung achten, die bei ca. 5 Prozent liegen sollte.
Das Fondsvolumen als Auswahlkriterium
Als Faustregel gilt, dass das Fondsvolumen eines ETFs bei mindestens 200 Millionen Euro liegen sollte. Für einen Sparplan und einen langfristigen Vermögensaufbau ist das wichtig, da ein Wechsel des ETFs bei einem bestehenden Sparplan nicht möglich ist. Der Sparplan muss erst gekündigt werden, bevor Sie einen neuen Sparplan mit einem anderen ETF eröffnen. Bei einem Fondsvolumen von weniger als 200 Millionen Euro besteht das Risiko, dass der Fonds aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit liquidiert oder mit einem anderen Fonds zusammengelegt wird. Bei einigen ETFs auf den US-Aktienindex S&P 500 liegt das Fondsvolumen sogar bei mehr als 3.000 Millionen Euro.
Sie sollten darauf achten, dass der ETF mindestens schon fünf Jahre lang existiert. So haben Sie eine gute Vergleichsmöglichkeit mit anderen ETFs, wenn es um Renditeentwicklung und Fondsvolumen geht.
Kosten für den ETF - die Gesamtkostenquote
Für einen Sparplan bieten verschiedene Onlinebroker kostenlose ETFs an. Diese ETFs können dauerhaft oder für einen bestimmten Zeitraum kostenlos sein. Sie zahlen beim Broker keine Ausführungsgebühr für die Ausführung des Sparplans. Nicht immer sind solche ETFs tatsächlich empfehlenswert. Bei der Entscheidung, welcher ETF sich eignet, kommt es nicht nur auf die Kosten an. Bietet ein Broker kostenlose ETFs an, müssen Sie trotzdem die jährliche Gesamtkostenquote zahlen. Sie wird vom Emittenten erhoben. Der Broker hat darauf keinen Einfluss. Abhängig vom Emittenten und vom abgebildeten Index kann die Gesamtkostenquote (TER) jährlich zwischen 0,05 und 1,20 Prozent liegen. Sie ist bei den ETFs auf den S&P 500 am niedrigsten.
Die Art der Ertragsverwendung
Bei der Ertragsverwendung werden ausschüttende und thesaurierende ETFs unterschieden. Ausschüttende ETFs zahlen die Dividende aus. Abhängig vom ETF und vom abgebildeten Index kann die Dividende einmal jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich auf Ihr Verrechnungskonto ausgezahlt werden. Thesaurierende ETFs legen die Dividende immer wieder in Fondsvermögen an. Die thesaurierenden ETFs sind für einen Sparplan am besten geeignet, da eine größere Zahl an Anteilen erworben werden kann und Sie vom Zinseszins profitieren. Bei einigen Brokern können Sie auch bei einem ausschüttenden ETF für Ihren Sparplan die automatische Wiederanlage der Ausschüttungen vereinbaren.
Art der Replikation
Bei der Replikation werden physisch und synthetisch replizierende ETFs unterschieden. Vollständig physisch replizierende ETFs enthalten alle im Index gelisteten Wertpapiere 1:1. Diese Replikationsmethode eignet sich für Indizes mit einer geringen Zahl an Aktien wie dem DAX oder den Euro Stoxx 50. Die physische Replikation kann auch durch Sampling erfolgen. In diesem Fall werden nur die liquidesten Wertpapiere und die Wertpapiere mit der höchsten Marktkapitalisierung innerhalb eines Indexes erworben. Diese Methode ist für Indizes mit einer großen Zahl an Wertpapieren geeignet. Bei Indizes mit zahlreichen Wertpapieren wie dem MSCI World oder dem MSCI Emerging Markets erfolgt oft eine synthetische Replikation. Solche ETFs enthalten zumeist gar keine Wertpapiere. Die Replikation erfolgt durch Swaps, bei denen es sich um Tauschgeschäfte mit einem Finanzinstitut handelt.
Welcher ETF - suchen und finden mit dem ETF-Finder
Einige Broker bieten auf ihren Webseiten einen ETF-Finder an. Dort können Sie den geeigneten ETF für Ihren Sparplan nach Index, Wertentwicklung, Replikationsmethode und Ertragsverwendung auswählen. Möchten Sie einen ETF auf einen bestimmten Index vornehmen, können Sie nach Index filtern.
Sie können auch den ETF-Vergleich auf verschiedenen einschlägigen Portalen nutzen. Er informiert über die Wertentwicklung, das Fondsvolumen, die Ertragsverwendung und die Replikation. Sie können die ETFs beispielsweise nach ihrer Wertentwicklung vergleichen.
Fazit: Verschiedene Kriterien bei der Auswahl eines ETFs wichtig
Aufgrund der Vielzahl an ETFs ist es nicht leicht, zu entscheiden, welcher ETF sich für einen Sparplan eignet. Sie sollten auf eine langfristig gute Wertentwicklung achten, damit Sie ein attraktives Vermögen aufbauen können. Für eine gute Risikostreuung ist es wichtig, den richtigen Index auszuwählen. Gut geeignet ist der S&P 500, der STOXX Europe 600 oder der MSCI World. Das Fondsvolumen ist wichtig, damit der Fonds nicht liquidiert wird. Thesaurierende ETFs sind besser für einen Sparplan geeignet, da Sie vom Zinseszins profitieren. Auch die Replikationsmethode und die Gesamtkostenquote sind bei der Auswahl wichtig. Bei verschiedenen Online-Brokern können Sie einen ETF-Finder nutzen. Auch der ETF-Vergleich hilft bei Ihrer Entscheidung.
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