Assetklassen: Risikostreuung für dein ETF-Portfolio

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Beim Erwerb von ETF-Anteilen denken die meisten Anleger an Aktien-ETFs. Es gibt jedoch noch andere Assetklassen. So kannst Du mit unterschiedlichen Anlageklassen für eine gute Risikostreuung in Deinem ETF-Portfolio sorgen. Die Zusammenstellung kannst Du nach Deiner Risikobereitschaft vornehmen.

Assetklassen: Risikostreuung für dein ETF-Portfolio

Mit verschiedenen Assetklassen für ein ausgewogenes Portfolio sorgen

Die meisten Anleger, die in ETFs investieren wollen, entscheiden sich für Aktien-ETFs. Da die börsengehandelten Fonds einen Index wie den DAX, den NASDAQ 100 oder den MSCI World nachbilden, ist es naheliegend, an Aktien zu denken. Es gibt jedoch noch verschiedene andere Indizes, auf die ETFs aufgelegt wurden und in die Du investieren kannst. So kannst Du abhängig von Deiner Risikobereitschaft für Diversifikation in Deinem ETF-Portfolio sorgen. Bist Du sicherheitsorientiert, kannst Du das Portfolio mit einem größeren Teil an ETFs auf Anleihen zusammenstellen, während der Anteil an chancenorientierten ETFs geringer ist. Risikoarme Anlageklassen bedeuten geringere Renditechancen. Investierst Du in chancenorientierte Assetklassen, musst Du bereit sein, für eine höhere Renditechance ein höheres Risiko einzugehen.

Als Assetklasse werden Wertpapiere bezeichnet, die ähnliche Merkmale aufweisen. Aktien sind eine Assetklasse, während Staats- oder Unternehmensanleihen zu einer anderen Assetklasse gehören. Die unterschiedlichen Eigenschaften der Assetklassen führen zu unterschiedlichen Kursbewegungen dieser Klassen. Verlaufen die Kurse der verschiedenen Klassen gegensätzlich, handelt es sich um eine negative Korrelation.

Sorgst Du für einen guten Mix in Deinem ETF-Portfolio, können sich im Idealfall die Kurse der verschiedenen Assetklassen ausgleichen. Kommt es in einer Klasse zu Kursabfällen, können Kursgewinne in einer anderen Klasse solche Verluste auffangen. Investierst Du in ETFs mehrerer Anlageklassen, kannst Du die Volatilität insgesamt reduzieren und eine gute Gesamtrendite erwirtschaften.

Die wichtigsten Assetklassen für ETFs

Bei der Investition in einen ETF kannst Du fünf Hauptanlageklassen wählen, die mehr oder weniger risikoreich sind.

Aktien
Aktien sind die bekannteste Assetklasse bei ETFs. Als Anleger kannst Du mit diesen börsengehandelten Anteilsscheinen an Unternehmen am Erfolg dieser Unternehmen teilhaben. Das kann über eine Dividende erfolgen. Dieser Teil des Gewinns wird als freiwillige Leistung an die Aktionäre ausgezahlt. Investierst Du in einen ETF auf Aktien, wird die Dividende bei einem ausschüttenden Fonds ausgezahlt, während sie bei einem thesaurierenden ETF in Fondsvermögen reinvestiert wird. Weiterhin kannst Du von Kurssteigerungen an der Börse profitieren, während Kursabfälle zu Verlusten beim entsprechenden Fonds führen. Aktien versprechen eine hohe Rendite, doch ist das Risiko von Kursverlusten und Börsencrashs entsprechend groß. Hier ist ein Beispiel für einen Fonds auf Aktien:

iShares Core DAX UCITS ETF (DE), ISIN DE0005933931, WKN 593393
Mit diesem Fonds investierst Du in DAX-Unternehmen.

  • Fondsvolumen: 6.500 Millionen Euro
  • Gesamtkostenquote: 0,16 Prozent
  • Replikation: vollständig physisch
  • Ausschüttung: thesaurierend
  • Rendite: 10,45 Prozent (Stand: 2024)

Anleihen
Anleihen oder Renten gehören neben Aktien zu den wichtigsten Assetklassen bei ETFs. Es handelt sich um Schuldverschreibungen, die dem Anleger über einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung stehen. Dem Anleger wird der vollständige verliehene Betrag zuzüglich einer festen Verzinsung zurückgezahlt. Die Anleihen sind durch ihre Preise Schwankungen ausgesetzt. Sie werden nach der Emission frei gehandelt. Dieser ETF beinhaltet Anleihen:

iShares Emerging Asia Local Government Bond UCITS ETF, ISIN IE00B6QGFW01, WKN A1JTNB
Der Fonds investiert in Staatsschuldtitel asiatischer Schwellenländer.

  • Fondsvolumen: 80 Millionen Euro
  • Gesamtkostenquote: 0,50 Prozent
  • Replikation: physisch durch Sampling
  • Ausschüttung: halbjährliche Auszahlung
  • Rendite: 8,12 Prozent (Stand: 2024)

Immobilien
Bei den Immobilien kann es sich um Gewerbeimmobilien wie Büros und Ladengeschäfte, aber auch um Wohnimmobilien handeln. Du investierst nicht direkt in die Immobilien, sondern in Unternehmen, die mit der Bewirtschaftung der Immobilien beschäftigt sind. Als Anleger kannst Du von der Wertsteigerung der Immobilien profitieren und an den Mieteinnahmen partizipieren. Das ist ein Beispiel für einen Immobilien-ETF:

Amundi Index FTSE EPRA NAREIT Global UCITS ETF DR EUR (D), ISIN LU1737652823, WKN A2H9Q1
Der Fonds investiert in die größten börsennotierten Immobilienunternehmen aus Industrieländern weltweit.

  • Fondsvolumen: 25 Millionen Euro
  • Gesamtkostenquote: 0,24 Prozent
  • Replikation: vollständig physisch
  • Ausschüttung: jährliche Auszahlung
  • Rendite: -10,78 Prozent (Stand: 2024)

Geldmarkt
Bargeld gilt als sicherste und liquideste Anlage, da der Wert nicht mit den Marktpreisen schwankt. Die Renditen fallen niedriger als bei anderen Assetklassen aus. Unter Berücksichtigung der Inflation sind sie sogar negativ. Dieser ETF investiert in Bargeld:

Deka Deutsche Boerse EUROGOV Germany Money Market UCITS ETF, ISIN DE000ETFL227, WKN ETFL22
Der Fonds enthält maximal 15 Titel und investiert in kurzfristige deutsche Staatsanleihen. Die Restlaufzeit liegt bei 1 bis 12 Monaten

  • Fondsvolumen: 110 Millionen Euro
  • Gesamtkostenquote: 0,12 Prozent
  • Replikation: vollständig physisch
  • Ausschüttung: quartalsweise Auszahlung
  • Rendite: 0,25 Prozent (Stand: 2024)

Rohstoffe
Rohstoffe werden an den Börsen über ihre zukünftigen Preise gehandelt. In Deutschland dürfen keine ETFs gehandelt werden, die nur einen Rohstoff enthalten. Daher decken Rohstoff-ETFs einen Korb mit verschiedenen Rohstoffen ab. Rohstoff-ETFs sind durch ein höheres Risiko gekennzeichnet und werden als Beimischung für das Portfolio gewählt. Dieser ETF bezieht sich auf Rohstoffe:

BNP Paribas Easy Energy & Metals Enhanced Roll UCITS ETF EUR, ISIN LU1291109616, WKN A2AE6P
Mit diesem Fonds hast Du Zugang zu Edelmetallen, Industriemetallen und Energie.

  • Fondsvolumen: 160 Millionen Euro
  • Gesamtkostenquote: 0,49 Prozent
  • Replikation: synthetisch
  • Ausschüttung: thesaurierend
  • Rendite: -4,89 Prozent (Stand: 2024)

Unterkategorien der Assetklassen

Die verschiedenen Assetklassen können in Unterkategorien aufgeteilt werden. Bei den Anleihen werden beispielsweise Staatsanleihen und Unternehmensanleihen unterschieden. Aktien können nach Ländern, Branchen, Unternehmensgröße und anderen Kriterien eingeteilt werden. Das Risiko-Rendite-Profil unterscheidet sich bei den verschiedenen Unterkategorien. In Krisenzeiten und während der Konjunkturphasen können die Unterkategorien innerhalb einer Assetklasse unterschiedlich reagieren. Mehr dazu findest Du in unserem Artikel über das Risiko eines Totalverlusts bei ETFs.

Strategische und Taktische Asset Allocation

Die strategische Asset Allocation konzentriert sich auf eine langfristige Zielallokation von Vermögenswerten, die regelmäßig rebalanciert wird, um die ursprünglichen Allokationen beizubehalten. Diese Methode ist besonders geeignet für Anleger, die eine langfristige Perspektive haben und nicht ständig auf kurzfristige Marktschwankungen reagieren wollen.

Die taktische Asset Allocation hingegen ermöglicht es, kurz- bis mittelfristige Anpassungen der langfristigen Allokation vorzunehmen, um von aktuellen Marktchancen zu profitieren. Diese Methode erfordert jedoch eine aktive Marktbeobachtung und ein höheres Maß an Flexibilität. Wenn Du mehr über die Funktionsweise von ETFs erfahren möchtest, empfehlen wir Dir unseren Artikel Wie funktionieren ETFs hinter der Fassade?.

ETF-Auswahl und Risikomanagement

Bei der Auswahl von ETFs sollten Anleger verschiedene Kriterien berücksichtigen, darunter die Top-Holdings, die Kostenstruktur und die historische Performance. ETFs bieten eine hohe Transparenz, da sie ihre Bestände täglich offenlegen. Dies ermöglicht es Anlegern, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Risikomanagement. Die Auswahl der richtigen Assetklassen und ETFs hängt von der individuellen Risikotoleranz und den Anlagezielen ab. Eine gute Diversifikation über verschiedene Assetklassen hinweg kann dazu beitragen, das Gesamtrisiko eines Portfolios zu reduzieren. Regelmäßige Rebalancierung ist ebenfalls wichtig, um die ursprünglichen Allokationen beizubehalten und das Risiko zu minimieren. Mehr über die Bedeutung der Rebalancierung erfährst Du in unserem Artikel Mit ETF Rebalancing für den Ausgleich im Portfolio sorgen.

All-in-One ETF-Portfolios

All-in-One ETF-Portfolios bieten eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Diese Portfolios kombinieren verschiedene Assetklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe in einem einzigen ETF. Sie sind besonders für Anleger geeignet, die eine "Set-and-Forget"-Strategie verfolgen möchten, da diese Portfolios regelmäßig rebalanciert werden.

Ein Beispiel für ein solches Portfolio ist die iShares Core Growth Allocation ETF, die eine Mischung aus Aktien und Anleihen bietet und für wachstumsorientierte Anleger geeignet ist. Diese Art von Portfolios gibt es in verschiedenen Risikoprofilen, von konservativ bis wachstumsorientiert. Wenn Du mehr über die Auswahl von ETFs erfahren möchtest, lies unseren Artikel ETF kaufen: Auf diese Kriterien solltest Du achten.

Asset Allocation abhängig vom Risikoprofil

Kennst Du die verschiedenen Assetklassen und deren Risiko-Rendite-Profil, kannst Du Dein Portfolio abhängig von Deinem Anlagehorizont zusammenstellen. Bist Du chancenorientiert, konzentrierst Du Dich mehr auf Aktien-ETFs und wählst nur einen geringeren Teil an Geldmarkt- oder Anleihen-ETFs. Bei Sicherheitsorientiertheit kann Dein Portfolio hingegen zu ungefähr 70 Prozent Geldmarkt- und Anleihen-ETFs aufweisen, während Aktien- und Rohstoff-ETFs nur 30 Prozent ausmachen. Wenn Du mehr über die Unterschiede zwischen Anleihen und ETFs erfahren möchtest, schau Dir unseren Artikel Anleihen vs. ETF: Welche Anlageform rentiert mehr? an.

Fazit: Assetklassen sind wichtig für Risikostreuung

Für eine gute Risikostreuung ist Diversifikation in Deinem ETF-Portfolio von Bedeutung. Die verschiedenen Assetklassen Aktien, Anleihen, Immobilien, Geldmarkt und Rohstoffe bieten unterschiedliche Risiken. Die Kurse der einzelnen Assetklassen können sich unterschiedlich entwickeln. Innerhalb dieser Anlageklassen gibt es Unterkategorien, deren Kurse ebenfalls unterschiedlich verlaufen können. Deine Mischung an ETFs stellst Du abhängig von Deiner Risikobereitschaft und Deinem Anlagehorizont mit verschiedenen Anlageklassen zusammen. Du wählst Anlageklassen mit höheren Chancen aus, investierst aber auch in risikoärmere Anlageklassen. Eine regelmäßige Rebalancierung und die Berücksichtigung der strategischen und taktischen Asset Allocation können Dir helfen, Dein Portfolio optimal zu verwalten und langfristig erfolgreich zu investieren. Wenn Du mehr über die verschiedenen Assetklassen erfahren möchtest, lies unseren Artikel Assetklassen: Risikostreuung für dein ETF-Portfolio.

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