Amazon Aktie: Wie sehen Prognose und Dividende aus?
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Amazon ist der vielleicht weltgrößte Online-Versandhändler und an der Börse notiert. Auch in Deutschland kannst Du in die Aktie investieren. Eine Dividende wird aktuell nicht gezahlt. Wer schon zum Börsengang investiert hat, kann sich über eine gute Steigerung freuen. Wie ist die aktuelle Prognose?
Was Du über Amazon wissen solltest
Bevor Du Dich näher mit der Aktie, der Prognose und einer möglichen Dividende beschäftigst, solltest Du mehr über Amazon erfahren. Sicher denkst Du an Online-Versand, an Dinge, die Du vielleicht in keinem anderen Onlineshop bekommst, und selbstverständlich an den Gründer Jeff Bezos, einen der reichsten Männer der USA. Laut dem US-amerikanischen Magazin Forbes ist Bezos sogar der reichste Mann der Welt. Als erster Mensch konnte er ein Vermögen von mehr als 200 Milliarden Euro erzielen. Auch inflationsbereinigt ist es noch das höchste Vermögen, das Forbes jemals im Besitz eines Menschen ermittelt hat.
Das Vermögen von Jeff Bezos hat jedoch kaum Einfluss auf die Prognose der Aktie und schon gar nicht auf die Dividende. Allerdings ist Bezos mit Amazon reich geworden. Amazon ist Marktführer im Internethandel und der weltweit größte Online-Shop. Es gibt dort fast nichts, was es nicht gibt. Ein Marktplatz ist in den Online-Shop integriert, auf dem Privatpersonen und Unternehmen neue und gebrauchte Produkte verkaufen können. Das Unternehmen wurde 1994 in Washington als Online-Buchhandlung gegründet. Schon 1996 konnte das Unternehmen einen Millionenumsatz erzielen.
Amazon günstig traden bei Scalable CapitalDie ersten internationalen Webseiten wurden 1998 eingeführt. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Unternehmen übernommen. Auch in Deutschland ist Amazon mit dem Online-Versandhandel, zahlreichen Logistikzentren, Software-Entwicklungszentren und Servicezentren vertreten. Das Unternehmen bietet seine Dienste auf allen Kontinenten an und verfügt über Standorte in der ganzen Welt.
Daten und Fakten von Amazon
Die Daten und Fakten über den Online-Versandhändler können Dir bei Deiner Entscheidung für eine Aktie und bei einer Prognose helfen.
- Wertpapierkennnummer der Aktie: WKN: 906866, ISIN: US0231351067
- Indizes, in denen die Aktie gelistet ist: NASDAQ 100, S&P 500
- Jahr der Gründung: 1994
- Firmensitz: Seattle, USA
- Zahl der Mitarbeiter weltweit: 1.298.000
- Umsatz 2020: 386 Milliarden US-Dollar
- Umsatz in Deutschland 2020: 29,5 Milliarden Euro
- Ergebnis vor Steuern 2020: 24,178 Milliarden US-Dollar
- Ergebnis nach Steuern 2020: 21,331 Milliarden US-Dollar
- Veränderung des Ergebnisses nachSteuern 2020 im Vergleich zum Vorjahr: 84,08 Prozent
- Marktkapitalisierung: 1,86 Billionen US-Dollar
Amazon ist nicht nur eines der größten Unternehmen weltweit, sondern auch das umsatzstärkste Unternehmen in der Bundesrepublik. Die Prognose für die Aktie erscheint positiv. Der Online-Versandhändler zählt zu den Profiteuren der Corona-Krise.
Keine Dividende bei Amazon
Auch wenn die Prognose für die Amazon Aktie positiv erscheint, zahlt der Online-Versandhändler keine Dividende. Die Dividende ist für viele Anleger ein willkommenes Passiveinkommen. Sie ist eine freiwillige Leistung eines Unternehmens und wird als Teil des Gewinns an die Aktionäre gezahlt. Seitdem der Online-Versandhändler an der Börse gelistet ist, hat er noch nie eine Dividende gezahlt. Das muss kein Negativkriterium sein. Auch wenn ein Unternehmen keine Dividende zahlt, kann es sich solide entwickeln. Erfolgt keine Dividendenzahlung, kann ein Unternehmen die Gewinne ins Wachstum investieren. Allerdings steht der Online-Versandhändler auch in der Kritik. Er kann den Gewinn ins Wachstum investieren, doch können sich auch die Eigentümer am Gewinn bereichern. Der Online-Versandriese steht in der Kritik, seinen Mitarbeitern nur wenig Lohn zu zahlen. Er wird auch wegen schlechter Arbeitsbedingungen kritisiert.
Börsengang von Amazon
Amazon ging am 15. Mai 1997 an die Börse. Von zeichnungswilligen Aktionären konnte das Unternehmen damals ein Kapital von 54 Millionen US-Dollar generieren. Bezos lockte die Aktionäre mit einer Wachstumsquote von 2.000 Prozent im Jahr. Auch wenn die Wachstumsquote beachtlich ist, konnte eine solche hohe Wachstumsquote nicht erreicht werden. Die Aktie debütierte beim Börsengang mit 18 US-Dollar. Das würde nach drei Aktiensplits heute einem Ausgabepreis von 1,50 US-Dollar entsprechen. Die Aktie konnte 20 Jahre später schon einen Kurs von 960 US-Dollar verzeichnen. Wer damals 1.000 Euro investiert und die Aktie bis heute gehalten hätte, könnte heute schon ein Vermögen von ungefähr einer halben Million US-Dollar sein Eigen nennen. Auch ein späterer Einstieg, einige Tage nach dem Börsengang, hätte zu einem beachtlichen Vermögen geführt. Schon der Schlusskurs am Tag des Börsengangs lag bei 23 US-Dollar.
Warum ist die Amazon Aktie nicht im Dow Jones gelistet?
Ohne Zweifel ist der Online-Versandriese eines der weltweit wertvollsten börsennotierten Unternehmen. Allerdings ist die Aktie nicht im Dow Jones Index, einem der wichtigsten Aktienindizes weltweit, gelistet. Der Dow Jones listet die 30 wichtigsten Unternehmen der USA. Ein Gremium entscheidet über die Aufnahme in den Index. Gemessen an der Marktkapitalisierung ist Amazon eines der drei wertvollsten börsennotierten Unternehmen.
Jetzt Amazon günstig handeln bei Scalable CapitalDer Dow Jones ist preisgewichtet. Anders als beim DAX entscheidet nicht der Börsenwert eines Unternehmens über die Aufnahme in den Dow Jones. Entscheidend für die Aufnahme ist die Höhe der Aktienkurse. Der Kurs des Indexes wird durch die Bewegung hoher Aktienkurse stärker beeinflusst als durch die Bewegung günstiger Aktienkurse. Die Aktie von Amazon hatte 2020 ungefähr einen Kurs von 2.050 US-Dollar. Sie war damit schlicht zu teuer für die Aufnahme in den Dow Jones Index. Die Aktie von Apple hatte 2020 einen Kurs von 270 US-Dollar. Sie war damit der teuerste Titel im Dow Jones Index.
Amazon in der Kritik
Amazon steht bereits seit einigen Jahren und aus verschiedenen Gründen in der Kritik. Das kann sich negativ auf die Prognose auswirken. Marktmachtmissbrauch und Verkaufsbehinderung sind ebenso Gründe für Kritik wie Steuervermeidung, Zugriff auf E-Book-Reader und Bewertung von Artikeln. Auch wegen Produktfälschungen und des Vertriebs neonazistischen Schrifttums geriet der Versandhändler in die Kritik. Nicht zu vergessen sind die Arbeitsbedingungen, die bereits mehrfach kritisiert wurden.
Entwicklung wichtiger Unternehmenszahlen
Ein Blick auf die Entwicklung wichtiger Unternehmenszahlen von Amazon kann bei einer Prognose für die Aktie helfen. Eine Dividende wurde bislang noch nicht gezahlt, doch muss sich das nicht negativ auf die Aktie und die Prognose auswirken.
Die Umsatzerlöse haben sich seit 2014 folgendermaßen entwickelt:
Jahr | Umsatzerlös in Milliarden USD (gerundet) |
---|---|
2014 | 89 |
2015 | 107 |
2016 | 135 |
2017 | 178 |
2018 | 233 |
2019 | 281 |
2020 | 386 |
Die größte Umsatzveränderung war 2020 im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen und betrug 37,62 Prozent. Ohne Zweifel konnte Amazon von der Corona-Pandemie profitieren. Da der Lockdown die Menschen dazu zwang, zu Hause zu bleiben, wurde deutlich mehr online bestellt.
Sinnvoll ist auch ein Blick auf das Ergebnis nach Steuern ab 2014:
Jahr | Gewinn in Milliarden USD (gerundet) |
---|---|
2014 | -241 |
2015 | 596 |
2016 | 2371 |
2017 | 3033 |
2018 | 10073 |
2019 | 11588 |
2020 | 21331 |
Die größte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr war 2016 zu verzeichnen und lag bei 297,82 Prozent. Die zweitgrößte Steigerung gegenüber dem Vorjahr konnte 2020 festgestellt werden. Sie lag bei 84,08 Prozent.
Umsatz und Prognose von Amazon eher enttäuschend
Auch wenn Amazon für 2020 beachtliche Steigerungen beim Umsatz und Gewinn verzeichnen konnte, ist die Prognose eher enttäuschend. Investoren müssen künftig Abstriche machen, da der Umsatz langsamer als erwartet wächst. Im zweiten Quartal 2021 blieb der Umsatz hinter den Erwartungen zurück. Nach den Rekorderlösen während der Corona-Krise rechnen Analysten nun mit einem Abflauen der Online-Bestellungen. Ende Juli 2021, als Jeff Bezos sein Amt als Vorstandsvorsitzender an Andy Jassy übergab, rutschte die Aktie kurzzeitig um mehr als sieben Prozent ins Minus. Auch wenn Amazon im zweiten Quartal 2021 noch von florierenden Cloud-Diensten und einem Bestellboom im Internet profitieren konnte, wurden die hohen Markterwartungen verfehlt. Da immer mehr Menschen gegen Corona geimpft werden, kaufen auch wieder mehr Menschen in den stationären Ladengeschäften ein. Das kann zu einem Rückgang der Online-Bestellungen und damit verbunden der Umsätze bei Amazon führen. Die Prognose für die Aktie kann sich dadurch verschlechtern. Mit einer Dividende kannst Du auch künftig nicht rechnen.
Wie sieht das Kursziel künftig aus?
Auch wenn die Prognose für 2021 eher verhalten aussieht, gehen einige Experten von einem hohen Kursziel aus. Am 6. September 2021 lag der Kurs der Aktie bei 2.940 Euro, was 3.473,11 US-Dollar entspricht. Einige Experten gehen davon aus, dass die Aktie Ende 2021 schon bei 4.150 US-Dollar stehen könnte. Aufgrund der beachtlichen Steigerungen der Gewinne pro Aktie und der Umsatzzahlen in den letzten Jahren betrachten einige Analysten eine Kurssteigerung auf knapp 7.300 Euro bis 2023 als realistisch. Allerdings solltest Du diese Prognose mit Vorsicht genießen. Lässt der Boom der Online-Bestellungen nach, wirkt sich das negativ auf die Aktie aus.
Positiv könnten sich Nebenprojekte auf die Prognose für die Amazon Aktie auswirken. Das E-Commerce-Geschäft mit Cloud-Diensten, Streaming-Dienste und autonome Autos sind vielversprechende Geschäftsbereiche, die zu einer Kurssteigerung bei den Aktien führen könnten.
Amazon-Aktie oder ETF?
Während einige Analysten durchaus eine positive Prognose für die Amazon Aktie abgeben, sind andere eher vorsichtig optimistisch. Langfristig gesehen kann die Amazon Aktie eine gute Investition sein. Allerdings sind Verluste kurzfristig nicht ausgeschlossen, wenn das Online-Shopping wieder nachlässt. Die Investition in eine Einzelaktie ist risikoreich. Du kannst auch keine Dividende erwarten. Es ist nicht damit zu rechnen, dass in absehbarer Zeit eine Dividende gezahlt wird.
Investierst Du in einen NASDAQ 100 ETF oder den S&P 500, profitierst Du von einer breiten Risikostreuung. Auch von einer Dividende kannst Du profitieren, da einige Unternehmen in den Indizes Dividenden zahlen.
Auf den NASDAQ 100 sind in Deutschland gegenwärtig acht ETFs verfügbar. Der folgende ETF verzeichnet die beste Rendite:
Invesco EQQQ Nasdaq-100 UCITS ETF, ISIN IE0032077012, WKN 801498
Dieser ETF ist sparplanfähig und hat eine Gesamtkostenquote von 0,30 Prozent. Er hat ein Volumen von 4.230 Millionen Euro und wurde im Dezember 2002 aufgelegt. Da er vollständig physisch repliziert, ist die Aktie von Amazon tatsächlich enthalten. Der ETF hat eine Volatilität von 20,88 Prozent. Er ist ausschüttend und zahlt die Dividende quartalsweise aus. Die Rendite liegt bei beachtlichen 34,66 Prozent.
Auf de S&P 500 gibt es sogar 19 ETFs, die in Deutschland gehandelt werden. Dieser ETF hat das höchste Fondsvermögen:
iShares Core S&P 500 UCITS ETF (Acc), ISIN IE00B5BMR087, WKN A0YEDG
Dieser ETF ist sparplanfähig und hat eine Gesamtkostenquote von 0,07 Prozent. Das Fondsvermögen liegt bei 43.080 Millionen Euro. Der Fonds wurde im Mai 2010 aufgelegt. Auch er enthält die Amazon Aktie, da er vollständig physisch repliziert. Die Volatilität liegt bei 14,98 Prozent. Der Fonds reinvestiert die Dividende in Fondsvermögen. Die Dividende liegt bei 33,63 Prozent.
Fazit: Amazon mit verhaltener Prognose
Amazon gehört zu den weltweit größten Unternehmen und hat eine beachtliche Marktkapitalisierung. Der Online-Versandriese konnte von der Corona-Pandemie profitieren, was sich positiv auf die Unternehmenszahlen 2020 und die Aktie auswirkte. Allerdings ist die Prognose für die kommenden Jahre eher verhalten. Einige Analysten gehen jedoch von einem hohen Kursziel aus. Eine Dividende wurde bislang noch nicht gezahlt. Du kannst auch künftig keine Dividende erwarten. Eine gute Alternative zur Aktie von Amazon ist ein ETF auf den NASDAQ 100 oder den S&P 500. In beiden Indizes ist die Aktie gelistet. Mit einem ETF bekommst Du eine bessere Risikostreuung.
Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.
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