ETF bei Xetra oder Tradegate kaufen?
Über Online-Broker können Sie ETFs an einer elektronischen Börse handeln. Die Online-Broker bieten verschiedene Börsenplätze und den Direkthandel an. Möchten Sie in einen ETF investieren und an einer deutschen Börse handeln, können Sie sich für Xetra in Frankfurt entscheiden. Tradegate in Berlin ermöglicht den Direkthandel. Bei der Wahl der Börse kommt es auf verschiedene Kriterien an, wie Liquidität, Handelszeiten und Gebühren. Wenn Sie sich für mobile Lösungen interessieren, könnten Trade-Apps wie Trade Republic eine interessante Option sein.
Unterschiede zwischen Börsen- und Direkthandel
Ob Sie bei Xetra oder bei Tradegate handeln sollten, hängt davon ab, ob Sie den ETF über den Börsenhandel oder den Direkthandel erwerben möchten. Bevor Sie Ihre Entscheidung treffen, müssen Sie sich mit den Unterschieden zwischen Börsen- und Direkthandel vertraut machen. Die Online-Broker, bei denen Sie einen ETF kaufen können, bieten verschiedene Handelsplätze an. Xetra ist das vollautomatische Handelssystem der deutschen Börse mit Sitz in Frankfurt am Main. Tradegate ist ein außerbörslicher Handelsplatz (OTC), der 2009 gegründet wurde und sich auf den Direkthandel spezialisiert hat. Bei den Online-Brokern gilt Tradegate als Direkthändler.
Börsen benötigen als öffentlich-rechtliche Institutionen eine staatliche Zulassung. Seriosität und Sicherheit sind gewährleistet, da die Börsen von staatlichen Aufsichtsbehörden überwacht werden. Über das elektronische Handelssystem Xetra wickeln Großanleger wie Versicherungen oder Fondsgesellschaften den Handel ab. Möchten Sie in einen ETF investieren, können Sie dort auch den börslichen Handel vornehmen. Computergesteuert werden über das System Käufer und Verkäufer zusammengeführt, wenn deren Preisvorstellungen übereinstimmen. So kommen die Kurse für die Wertpapiere zustande.
Der Unterschied zwischen Börsenhandel und Direkthandel besteht in der Überwachung. Der Direkthandel wird weniger streng überwacht. Käufer und Verkäufer kommen nicht auf einem neutralen Marktplatz zusammen. Als Anleger handeln Sie mit einer Bank oder mit einem Wertpapierhandelshaus. Ein solches Wertpapierhandelshaus, bei dem Sie ETF-Anteile erwerben können, ist Tradegate. Die An- und Verkaufspreise werden vom Handelspartner gestellt. Das Wertpapierhaus verdient an der Differenz zwischen An- und Verkaufspreis, dem sogenannten Spread. Wenn Sie sich für den außerbörslichen Handel interessieren, könnte auch der außerbörsliche Handel für Sie von Vorteil sein.
Tradegate und Direkthandel als leichter Einstieg
Anders als der börsliche Handel bei Xetra ermöglicht der Direkthandel einen leichten Einstieg, wenn Sie in einen ETF investieren möchten. Der Direkthandel bei Tradegate bietet einige Vorteile:
- einfacher Handel, geeignet für Einsteiger
- kein Fachvokabular für den Handel notwendig
- transparente Kostenstruktur, da Sie genau wissen, was die Order für einen ETF kostet
Da Sie im Gegensatz zur Xetra keine Börsengebühr zahlen müssen, kann der Direkthandel von ETFs über Tradegate günstiger sein. Sie müssen jedoch genau wie beim Handel an der Xetra die Gesamtkostenquote (TER) für den ETF sowie die Gebühr für die Ausführung der Order beim Broker bezahlen. Wenn Sie sich für nachhaltige Investments interessieren, könnte der UmweltBank ETF eine interessante Option sein.
Ein weiterer Vorteil von Tradegate ist die Flexibilität bei den Handelszeiten. Während Xetra von 09:00 bis 17:30 Uhr geöffnet ist, können Sie bei Tradegate von 08:00 bis 22:00 Uhr handeln. Dies ist besonders für berufstätige Anleger interessant, die nach Feierabend noch handeln möchten. Allerdings sollten Sie beachten, dass nach Börsenschluss der Xetra die Spreads bei Tradegate tendenziell höher sein können. Dies liegt daran, dass die Liquidität nach Börsenschluss abnimmt, was zu größeren Preisunterschieden zwischen Kauf- und Verkaufspreisen führen kann.
Xetra vs Tradegate - kein leichter Preisvergleich
Ein Entscheidungskriterium, ob Sie ETF-Anteile an der Börse oder über den Direkthandel erwerben möchten, könnten die Kosten darstellen. Auch wenn Sie beim Direkthandel keine Börsengebühr zahlen müssen, fallen neben der Gesamtkostenquote (TER), die vom Emittenten des ETFs erhoben wird, und den Ordergebühren beim Online-Broker noch weitere Kosten an.
Die Broker weisen nicht alle Kosten, die tatsächlich anfallen, explizit aus. Ein weiteres Problem ist bei verschiedenen Handelsplätzen, dass die Kurse nur zeitversetzt verfügbar sind. Ein direkter Kursvergleich wird dadurch erschwert. Die Differenz zwischen An- und Verkaufskursen wird als Spread bezeichnet. Diese Spreads sind nicht bei allen Online-Brokern ausgewiesen. Je geringer der Spread ist, desto effizienter ist der ETF. Die An- und Verkaufskurse von Xetra und den Regionalbörsen werden bei einigen Brokern nur zeitversetzt um 15 Minuten angezeigt. Sie bieten daher keine gute Vergleichsmöglichkeit.
Die Orderkosten, die Sie für den Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen zahlen müssen, unterscheiden sich, abhängig vom Broker. Viele Broker bieten kostenlose ETFs an, für die Sie keine Ordergebühren bezahlen müssen. Das heißt nicht, dass keine anderen Gebühren anfallen. Börsengebühr und Gesamtkostenquote müssen Sie trotzdem bezahlen.
Die Ordergebühr kann als Pauschale für jeden Handel, aber auch als Prozentsatz auf das Ordervolumen erhoben werden. Zusätzlich kann der Broker eine Gebühr für die Börsenplatznutzung erheben. Die Höhe unterscheidet sich, je nach Broker und nach Handelsplatz. Handeln Sie bei der Xetra, kann eine solche Börsenplatzgebühr anfallen. Diese Börsenplatzgebühr müssen Sie nicht bezahlen, wenn Sie bei Tradegate handeln. Bei einem Handel bei Tradegate wird bei einigen Brokern auf Handelsplatzgebühr sowie auf Transaktionsgebühr bei der Börse verzichtet. Sie müssen dann lediglich die Gebühr für die Order bezahlen, die der Broker erhebt. Eine Courtage, wie sie bei den Regionalbörsen erhoben wird, müssen Sie beim Handel bei der Xetra oder bei Tradegate nicht bezahlen.
Vorteil von Tradegate - längere Handelszeiten
Möchten Sie ETF-Anteile börslich handeln, müssen Sie die Handelszeiten beachten. Der Direkthandel zeichnet sich durch längere Handelszeiten als der Handel an der Xetra aus. Bei der Xetra beginnt der offizielle Handel um 09:00 Uhr. Er endet um 17:30 Uhr. Deutlich länger können Sie bei Tradegate handeln. Der Handel ist dort von 08:00 Uhr bis 22:00 Uhr möglich. Tradegate spricht damit berufstätige Händler an, die nach Feierabend ETF-Anteile erwerben wollen. Der Nachteil besteht in den höheren Spreads, die sich nach Börsenschluss der Xetra bemerkbar machen.
Handel an der Xetra für fortgeschrittene Anleger
Der ETF-Handel an der Xetra hat gegenüber dem Handel bei Tradegate einige Nachteile:
- kürzere Handelszeiten
- höhere Gebühren
- erfordert einige Erfahrungen und Kenntnisse.
Er hat jedoch auch Vorteile, da er staatlich reguliert ist. Im Gegensatz zum Direkthandel gehen Sie nicht das Risiko ein, dass Sie Ihre ETF-Anteile außerhalb der Börsenzeiten zu überhöhten Preisen kaufen oder zu Dumping-Preisen verkaufen. Neben den regulierten Preisen hat der ETF-Handel an der Xetra noch einen weiteren Vorteil. Kann die Order nicht sofort ausgeführt werden, können Sie mit Orderzusätzen wie Limit oder Stop Loss dafür sorgen, dass die Order dann ausgeführt wird, wenn der ETF einen bestimmten Kurs erreicht.
Solche Orderzusätze können Sie auch im Direkthandel vornehmen. Das ist jedoch riskant, da diese Limitpreise gerade dann greifen könnten, wenn die Börse geschlossen hat oder wenn es an der Börse hektischer zugeht. Das kann sich ungünstig auf die Preise auswirken. Wenn Sie sich für die Zukunftsmärkte interessieren, könnte ein Indien ETF eine spannende Ergänzung für Ihr Portfolio sein.
Ausführung von ETF-Sparplänen häufig über Tradegate
Ein ETF-Sparplan bietet den Vorteil, dass Sie ihn bereits mit geringen monatlichen Beträgen besparen können und dass er jederzeit kündbar ist. Bei einem Sparplan müssen Sie dem Online-Broker die Sparrate, das Sparintervall und das Datum der Ausführung, den 1. oder 15. des Monats, mitteilen. Der Broker bestimmt, über welchen Handelsplatz der Sparplan ausgeführt wird. Einige Broker führen die Sparpläne über Tradegate aus. Ein Beispiel dafür ist die Consorsbank. Dort wurden die Sparpläne zuvor nicht über die Xetra, sondern über die Börse in München ausgeführt. Da viele Anleger aufgrund der geringen Liquidität und der höheren Spreads mit der Börse in München unzufrieden waren, hat die Consorsbank zu Tradegate gewechselt. Die Kosten sind dort geringer. Da sich Tradegate auf private Anleger spezialisiert hat, können dort ETF-Sparpläne kostengünstig ausgeführt werden. Der ETF-Handel erfolgt dann, wenn die Xetra bereits eine halbe Stunde geöffnet hat.
Auch bei verschiedenen anderen Online-Brokern werden Sparpläne über Tradegate ausgeführt.
Fazit: Xetra vs. Tradegate - abhängig von den Ansprüchen des Anlegers
ETF-Anteile können Sie börslich und außerbörslich handeln. Der börsliche Handel ist bei der Xetra günstiger als bei den Regionalbörsen. Die Xetra wird staatlich reguliert. Daher ist Sicherheit gewährleistet. Der börsliche Handel ist durch Gebühren gekennzeichnet. Es ist nicht immer leicht, die verschiedenen Gebühren für den ETF-Handel zu vergleichen. Handelsplatzgebühren und Transaktionsgebühren bei einer Börse entfallen, wenn Sie den Direkthandel bei Tradegate vornehmen. Der Direkthandel ist leichter für Einsteiger. Allerdings können beim Handel außerhalb der Börsenzeiten höhere Spreads auftreten. ETF-Sparpläne werden bei einigen Brokern über Tradegate ausgeführt. Wenn Sie sich für die neuesten Entwicklungen im ETF- und Aktienmarkt interessieren, werfen Sie einen Blick auf unsere aktuellen Kurznachrichten.
Weiterlesen:
- Sparpläne: Wann und bei welchen Börsenplätzen sie ausgeführt werden
- Außerbörslicher Handel: Vorteile für private Anleger?
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