Außerbörslicher Handel: Vorteile für private Anleger

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Außerbörslicher Handel: Vorteile für private Anleger

In Zeiten niedriger Zinsen für klassische Geldanlagen werden spekulative Anlageformen immer beliebter. Eine gute Alternative zu Aktien ist der ETF, da er eine breitere Risikostreuung bietet. Der außerbörsliche Handel bietet für private Anleger viele Vorteile. Er wird als OTC bezeichnet und ist über Online-Broker möglich. Außerbörslicher Handel ist kostengünstiger und erfolgt unabhängig von den Börsenzeiten.

Was ist außerbörslicher Handel?

Over-the-counter (OTC) ist ein Wertpapier, das in einem anderen Kontext als an einer formalen Börse wie der Xetra, der Toronto Stock Exchange oder dem NYSE MKT, gehandelt wird. Der Begriff “Over-the-Counter” wird verwendet, um sich auf Aktien zu beziehen, die über ein Händlernetz gehandelt werden. Das Gegenteil dazu ist eine öffentliche, zentralen Börse. Sie bezieht sich auch auf Schuldverschreibungen und andere Finanzinstrumente, wie beispielsweise Derivate, die über ein Händlernetz gehandelt werden. OTC werden aber vor allem Aktien gehandelt.

Für viele Anleger gibt es kaum einen praktischen Unterschied zwischen OTC und großen Börsen. Verbesserungen bei der elektronischen Notierung und dem elektronischen Handel haben eine höhere Liquidität und bessere Informationen ermöglicht. Es gibt jedoch wesentliche Unterschiede zwischen den Transaktionsmedien. An einer Börse ist jede Partei den Angeboten jeder anderen Gegenpartei ausgesetzt, was in Händlernetzen möglicherweise nicht der Fall ist. Es gibt weniger Transparenz und weniger strenge Vorschriften für diese Börse, so gehen ungeschickte Anleger zusätzliche Risiken ein und könnten ungünstigen Bedingungen ausgesetzt sein.

Aktien werden in der Regel außerbörslich gehandelt, da das Unternehmen klein ist und die Anforderungen an die Börsennotierung nicht erfüllt. Diese Wertpapiere, auch bekannt als nicht börsennotierte Aktien, werden von Börsenhändlern gehandelt, die direkt miteinander über Computernetze und per Telefon verhandeln. Die Händler fungieren als Market Maker.

Aktien, ETFs als börsengehandelte Fonds, Zertifikate und andere Wertpapiere können an einer Börse gehandelt werden. Das ist auch für private Anleger möglich. Die Xetra als elektronischer Handelsplatz der Frankfurter Börse, ist von Montag bis Freitag täglich von 09:00 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet. Um 17:30 Uhr wird der fortlaufende Handel mit einer Schlussauktion beendet. Der Nachthandel ist noch bis 20:00 Uhr möglich. Vom heimischen PC können Sie an der Xetra handeln.

Außerbörslicher Handel kann für Privatanleger attraktiver sein als der Handel an der Börse. Der außerbörsliche Handel wird auch als OTC bezeichnet, was Over The Counter, über den Tresen, bedeutet. Möchten Sie in börsengehandelte Produkte wie Aktien oder einen ETF investieren, ist außerbörslicher Handel möglich. Sie müssen dafür bei einem Online-Broker ein Depot eröffnen und mit Wertpapieren handeln.
Beim Handel an der Börse unterliegen die Transaktionen der Absicherung durch die Börsenaufsicht und der Regulierung. Außerbörslicher Handel ist hingegen eine Kauf- oder Verkaufsvereinbarung, die zwischen zwei Parteien getätigt wird. Die Transaktion findet beim OTC zwischen Ihnen und dem Online-Broker statt.

OTC und die Vorteile

Over-the-Counter (OTC) bezieht sich auf den Prozess, wie Wertpapiere für Unternehmen gehandelt werden, die nicht an einer formellen Börse wie der New Yorker Börse (NYSE) oder XETRA notiert sind. Wertpapiere, die außerbörslich gehandelt werden, werden über ein Broker-Dealer-Netz und nicht an einer zentralisierten Börse gehandelt. Diese Wertpapiere erfüllen nicht die Voraussetzungen für eine Notierung an einer Standardbörse.

Merkmale von OTC-Trading:

  • Over-the-Counter (OTC) bezeichnet den Prozess, wie Wertpapiere für Unternehmen, die nicht an einer formellen Börse notiert sind, gehandelt werden.
  • Wertpapiere, die außerbörslich gehandelt werden, werden über ein Händlernetz und nicht an einer zentralen Börse gehandelt.
  • Der außerbörsliche Handel trägt dazu bei, Aktien und Finanzinstrumente zu fördern, die den Anlegern sonst nicht zur Verfügung stünden.
  • Unternehmen mit OTC-Aktien können sich durch den Verkauf von Aktien Kapital beschaffen.

Der OTC-Handel bietet für private Anleger, die Aktien kaufen oder in einen ETF investieren wollen, eine Reihe von Vorteilen:

  • längere Handelszeiten, Sie sind nicht von der Börse abhängig
  • niedrigere Kosten als beim börslichen Handel, da kein Börsenplatzentgelt anfällt und die Maklercourtage wegfällt oder nur sehr niedrig ist
  • OTC-Handel ist auch für Wertpapiere möglich, die nicht an der Börse zugelassen sind, beispielsweise für den CFD-Handel
  • Order können sofort ausgeführt werden oder längerfristig gültig sein
  • außerbörslicher Handel ermöglicht sogenanntes Hedging als Absicherung von Transaktionen.

Für Einsteiger ist das Hedging kompliziert. Interessant ist außerbörslicher Handel jedoch für private Anleger, die berufstätig sind und nach Feierabend zu Hause handeln möchten. Abhängig vom Online-Broker können Sie gegenüber dem Handel an der Börse deutlich an Gebühren sparen. Ein Vergleich der Broker ist sinnvoll. Es hängt jedoch auch davon ab, was Sie handeln. Ein ETF ist in jedem Fall kostengünstig, da es sich nicht um einen aktiv gemanagten Fonds handelt.

Außerbörslicher Handel im großen Stil

Der OTC-Handel wird nicht nur von privaten Anlegern ausgeführt. Er wird auch von großen Konzernen in sogenannten Separées oder Dark Pools getätigt, die von Großbanken und anderen Finanzinstituten angeboten werden. Diese Dark Pools unterliegen nicht der Börsenaufsicht. Sie sind für private Anleger nicht zugänglich. Die Konzerne wollen damit verhindern, dass private Anleger vom Verkauf der Aktien erfahren und ebenfalls ihre Aktien verkaufen.

Können ETFs außerbörslich gehandelt werden?

Kurz gesagt: Ja, ETFs können außerbörslich gehandelt werden. Der OTC-Handel von ETFs spart in der Regel Kosten, nämlich die Börsenplatzgebühr (z. B. bei Xetra-Handel). Ein weiterer Vorteil sind die längeren Handelszeiten. Wenn die öffentlichen Börsen bereits geschlossen haben, besteht bei einigen OTC-Marktplätzen trotzdem noch die möglichkeit außerbörslich einen Kauf oder Verkauf zu tätigen. Das gilt sowohl für Aktien als auch für ETFs und sonstigen Wertpapieren.

Allerdings hat diese Form des Handels auch einige Nachteile. Dadurch, dass die Menge der Handelsteilnehmer beim OTC-Trading oftmals deutlich geringer ist, sind die Geld- und Briefkurse deutlich weiter auseinander (Spread). Ein Anleger kauft oder verkauft also zu schlechteren Kursen. Hinzu kommt, dass OTC-Marktplätze schlechter reguliert und weniger gut von Behörden kontrolliert werden. Die fehlende Transparenz ist ein entschiedener Nachteil.

Wer also von der schlankeren Kostenstruktur und die längeren Öffnungszeiten gebrauchen möchte, sollte vorher folgende Dinge bei einem Anbietervergleich überprüfen:

  • Durchschnittlicher Spread bzw. Geld- und Briefkursspanne bei dem gewünschten Wertpapier
  • Durchschnittlich gehandeltes Volumen des Wertpapiers
  • Orderkosten
  • Handelszeiten

Außerbörslicher Handel und die Nachteile

Der OTC-Handel hat auch Nachteile. Eine Regulierung durch eine Börse fehlt, da die Transaktionen direkt zwischen dem Online-Broker und seinem Kunden abgewickelt werden. Es kann zu Interessenkonflikten zwischen dem Online-Broker und seinen Kunden kommen. Anders sieht es beim börslichen Handel aus, da Transaktionen immer erfolgen, wenn auf ein Angebot eine Nachfrage trifft. An den Börsen kann der Handel transparenter sein. Aufgrund der hohen Volatilität können sich die Kurse außerhalb der Handelszeiten der Börsen verändern. Wechselt beispielsweise eine Aktie im außerbörslichen Handel zu einem höheren Kurs den Besitzer, kann der Kurs zur Handelszeit an der Börse deutlich gesunken sein. Weniger volatil ist hingegen ein ETF.

Die meisten Finanzberater betrachten den Handel mit OTC-Aktien als ein spekulatives Unternehmen. Aus diesem Grund müssen Anleger ihre Risikotoleranz bei der Anlage und die Frage, ob OTC-Aktien einen Platz in ihren Portfolios haben, berücksichtigen. Mit dem zusätzlichen Risiko von OTC-Aktien geht jedoch die Möglichkeit erheblicher Erträge einher. Da diese Aktien zu niedrigeren Werten und in der Regel zu geringeren Transaktionskosten gehandelt werden, bieten sie einen Weg für einen Kursanstieg.

Aktien und ETFs, die im Freiverkehr gehandelt werden, sind im Allgemeinen nicht für ihr großes Handelsvolumen bekannt. Ein geringeres Aktienvolumen bedeutet, dass es möglicherweise keinen bereitwilligen Käufer gibt, wenn es an der Zeit ist, Ihre Aktien zu verkaufen. Außerdem ist die Spanne zwischen dem Geld- und dem Briefkurs in der Regel größer. Diese Aktien können auf jedem Markt oder bei Wirtschaftsdaten volatile Bewegungen machen.

Der OTC-Marktplatz ist eine Alternative für kleine Unternehmen oder solche, die nicht an den Standardbörsen notieren möchten. Die Notierung an einer Standardbörse ist ein teurer und zeitaufwendiger Prozess und liegt außerhalb der finanziellen Möglichkeiten vieler kleinerer Unternehmen. Unternehmen können auch feststellen, dass eine Notierung am OTC-Markt einen schnellen Zugang zu Kapital durch den Verkauf von Aktien ermöglicht.

Außerbörslicher Handel am Beispiel eines ETF

Einen ETF können Sie an der Xetra handeln, doch ist auch der OTC-Handel möglich. Bei der Investition in ETFs wird der OTC-Handel von privaten Anlegern deutlich häufiger genutzt als der börsliche Handel. Anteile an einem ETF können Sie bei verschiedenen Online-Brokern kaufen und auch wieder verkaufen. Die Online-Broker verfügen über Kontakte zu den Emittenten der ETFs. So kann ein schneller Handel erfolgen. Die Spreads, die Differenzen zwischen Ankaufskurs (Briefkurs) und Verkaufskurs (Geldkurs), sind vergleichbar mit den Spreads beim börslichen Handel. Die Liquidität ist außerhalb der Handelszeiten an den Börsen geringer, da die Zahl der Marktteilnehmer abnimmt.

Beim OTC-Handel mit einem ETF wird Ihnen beim Online-Broker der Kauf- oder Verkaufspreis in einer Order-Maske mitgeteilt. Sie kaufen oder verkaufen, wenn Sie mit diesem Preis einverstanden sind. Möchten Sie zum angegebenen Preis nicht kaufen oder verkaufen, können Sie eine Limitorder erteilen. Die Order wird dann ausgeführt, wenn das von Ihnen angegebene Preislimit erreicht ist.
Außerbörslicher Handel beim Online-Broker ist auch möglich, wenn Sie in einen ETF-Sparplan einzahlen. Die Sparrate kann monatlich, vierteljährlich oder halbjährlich ausgeführt werden. Sie geben vor, ob die Ausführung am 1. oder am 15. eines Monats erfolgen soll. Der Online-Broker kümmert sich um die Ausführung.  

Fazit: Außerbörslicher Handel bietet mehr Flexibilität

Alternativ zum Handel an der Börse ist bei der Investition in einen ETF außerbörslicher Handel möglich. Über einen Online-Broker können Sie den OTC-Handel ausführen. Sie sind unabhängig von den Börsenzeiten und können Kosten sparen.

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