Market Maker: Was macht er und warum ist er wichtig?

Zuletzt aktualisiert am

Beschäftigst Du Dich näher mit alternativen Geldanlagen, da Du beispielsweise Anteile an einem ETF erwerben möchtest, wird Dir vielleicht schon der Begriff Market Maker begegnet sein. Er spielt als Marktteilnehmer an Finanzmärkten eine wichtige Rolle. Das kann auch ein Broker sein. Was macht er?

Market Maker: Was macht er und warum ist er wichtig?

Market Maker: Was steckt hinter dem Begriff?

Ein Market Maker ist ein Marktteilnehmer, der für die reibungslose Funktion der Finanzmärkte sorgt und die erforderliche Liquidität ermöglicht. Er tritt als Kontrahent zu anderen Marktteilnehmern auf und ermöglicht diesen Marktteilnehmern, ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu marktgerechten Börsenkursen umzusetzen. Damit das möglich ist, muss er Wertpapiere in großen Mengen kaufen und verkaufen. Market Maker kann ein Broker oder eine Bank, aber in seltenen Fällen auch eine Privatperson sein. Um ein bestimmtes Handelsvolumen zu ermöglichen, muss von jedem einzelnen Vermögenswert eine entsprechend große Menge gekauft oder verkauft werden. Für Einzelpersonen ist es kaum möglich, mit so großen Mengen zu handeln, da sie nicht über die entsprechenden Mittel verfügen. Daher treten meistens größere Institutionen als Market Maker auf.

Kostenlose Wertpapierdepots für 2021 im Vergleich
Möchtest Du in ETFs, Aktien oder andere Wertpapiere investieren, benötigst Du ein Wertpapierdepot. Bei den Online-Banken und Online-Brokern wird es meistens kostenlos angeboten. Hast Du ein solches Depot, kannst Du zumeist auch Sparpläne eröffnen. Der Vergleich informiert über die Konditionen.

Der Market Maker handelt selbstständig und auf eigenes Risiko die Geld- und Briefkurse bestimmter Wertpapiere. Er tritt als professioneller Börsenhändler auf und muss größere Wertpapiermengen zu niedrigen Geldkursen nachfragen. Im Gegensatz dazu muss er andere Wertpapiere wie Aktien, Optionen, Zertifikate oder Renten zu einem möglichst hohen Briefkurs anbieten. Der Preis des entsprechenden Wertpapiers, auch für einen ETF als börsengehandelten Fonds, ist zwischen dem Geld- und Briefkurs angesiedelt. Selbstverständlich will der Market Maker auch Geld verdienen. Ist er ein Broker, verdient er mit den Gebühren seiner Kunden Geld. Er muss jedoch auch für seine spezielle Tätigkeit einen Gewinn erzielen. Die Marge zwischen Geld- und Briefkurs entscheidet über den Gewinn.

Aufgaben des Market Makers

Handelst Du bei einem Broker mit Wertpapieren, beispielsweise mit Anteilen von einem ETF, kommt es für Dich darauf an, die Anteile zu einem günstigen Kurs zu kaufen oder zu verkaufen. Damit das möglich wird und Du die Anteile überhaupt handeln kannst, wird der Market Maker aktiv. Er ist ein Finanzintermediär, also ein Vermittler zwischen Angebot und Nachfrage nach Wertpapieren. Er muss verschiedene Aufgaben wahrnehmen, um die Liquidität zu gewährleisten:

  • Bereitstellung von Kursen für Kauf und Verkauf der Wertpapiere
  • Deals mit bereitgestelltem Kurs akzeptieren
  • anfängliches Risiko für Transaktionen in der Buchführung akzeptieren
  • als ständig verfügbarer Partner für Geschäftsabschlüsse bereitstehen, unabhängig von der Marktlage
  • für Ausführung der Transaktionen zum marktgerechten Kurs sorgen.

Voraussetzung für Market Maker ist eine zweifelslose Bonität. Es gilt, die Risiken so gering wie möglich zu halten. Der Market Maker kann zusätzlich als Broker tätig sein, doch muss er im Gegensatz zu einem Broker die Deals selbst ausführen. Ein Vorteil ist auch die schnelle Ausführung der Transaktionen. Das gilt vor allem beim Handel mit Aktien, doch auch bei einem ETF kann alles schnell funktionieren.

Am häufigsten sind die Marktmacher am Aktienmarkt tätig. Sie können aber auch außerbörslich tätig werden, beispielsweise beim OTC-Handel (Over the Counter, außerhalb der Handelsplätze).

Wie verdienen Market Maker Geld?  

Zumeist handelt es sich bei den Market Makern um institutionelle Einrichtungen wie Broker oder Banken. Sie verdienen also auch mit einer anderen Tätigkeit Geld. Trotzdem wollen sie keine Verluste erleiden und für ihre Tätigkeit als Vermittler am Finanzmarkt Geld verdienen. Das gelingt über den sogenannten Spread, der die Marge zwischen Geld- und Briefkurs darstellt. Diese Differenz kann beachtlich sein, sodass ein attraktiver Gewinn möglich ist. Das gelingt, wenn der Market MakerWertpapiere zu niedrigen Geldkursen nachfragt und zu möglichst hohen Briefkursen anbietet. Nicht immer ist die Spanne hoch.

Bei einer niedrigen Spanne kann immer noch das Handelsvolumen für einen hohen Gewinn sorgen. Wird beispielsweise eine Aktie von einer Vielzahl an Marktteilnehmern gehandelt und ist der Spread nur gering, fällt aufgrund der hohen Zahl der Marktteilnehmer der Gewinn entsprechend hoch aus. Der Market Maker verdient an jeder Transaktion. Es spielt dabei keine Rolle, ob Du als Anleger einen Gewinn erzielst oder einen Verlust erleidest. Er hat allerdings nicht unbedingt Interesse daran, dass private Anleger verlieren. Das Interesse des Marktmachers besteht darin, dass private und institutionelle Anleger möglichst viel handeln. So ist gewährleistet, dass mehr Gebühren anfallen und daher ein höherer Gewinn für den Marktmacher möglich ist.

Bitcoin ahoi: Trade Republic bietet jetzt Krypto-Handel an
Der Online-Broker Trade Republic, bekannt für seine niedrigen Kosten, bietet jetzt den Krypto-Handel an. Rund um die Uhr kannst Du Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash mit der Sicherheit einer deutschen Bank handeln. Der Handel erfolgt provisionsfrei, ohne zusätzliche Kosten.

Geld verdienen können Market Maker auch, wenn sie die gehandelten Vermögenswerte selbst halten. Sie können dann an der Dividende oder an einem hohen Kurs verdienen, wenn sie verkaufen.

Gibt es auch unseriöse Market Maker?

Market Maker ermöglichen für private Anleger auch den Handel mit geringen Beträgen, beispielsweise bei Aktien oder einem ETF. Es gibt aber keine Garantie, dass der Anleger tatsächlich immer den aktuellen Marktpreis erhält, auch wenn Transaktionen möglichst schnell erfolgen sollten. Die Market Maker sorgen dafür, dass der Finanzmarkt überhaupt funktioniert. Da sie aber auch dann Geld verdienen, wenn Anleger verlieren, lässt das den Eindruck aufkommen, dass es auch schwarze Schafe gibt. Leider ist das tatsächlich der Fall, auch wenn die unseriösen Marktmacher in der Minderheit sind.

Schließlich treten die Marktmacher als Gegenpartei für ihre Kunden auf. Sie handeln auf eigenes Risiko und bestimmen die Regeln. Es gibt auch Marktmacher, die tatsächlich bestrebt sind, an den Verlusten der Anleger zu verdienen, und ganz bewusst aktiv gegen die Anleger handeln.

Der Market Maker entscheidet über den Preis, zu dem der Anleger eine Order ausführen kann. Verluste der Anleger kann er durch Gegenpositionen, das sogenannte Hedging, absichern. Gerade bei einem hohen Handelsaufkommen oder kurzfristigen Positionen ist die Zeit jedoch oft knapp. Die Zeit fehlt häufig, um eine Position zu hedgen. Natürlich können einige Marktmacher auch aus eigenem Interesse auf das Hedging verzichten. So sparen sie Kosten und erzielen einen höheren Gewinn.

Woran sind unseriöse Market Maker erkennbar?

Gerade für Einsteiger ist es schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Grundsätzlich sind die Marktmacher eine gute Sache, da sie die Liquidität bereitstellen und den Handel mit Wertpapieren überhaupt erst ermöglichen. Erwirbst Du Anteile an einem ETF über einen Broker oder investierst Du in einen ETF-Sparplan, merkst Du nicht, welcher Market Maker diesen Handel ermöglicht. Du hast Dir den Broker ausgesucht, da er günstige Konditionen bei den Transaktionsgebühren oder für den Sparplan bietet.

Ist ein Marktmacher gut, bedeutet das, dass er neutral ist. Er dient nur als Vermittler, indem er die Order weiterleitet. Er muss gewährleisten, dass immer ein Käufer oder Verkäufer für die Wertpapiere verfügbar ist. Handelt ein Market Maker gegen die Interessen seiner Kunden, kann es passieren, dass es ganz bewusst zu Verzögerungen zwischen der Erteilung einer Order und deren Ausführung kommt. Diese vom Market Maker gewollten Zeitverzögerungen bedeuten für den Anleger, dass die Order zu ungünstigen Kursen ausgeführt wird. Diese Taktik wird als Slippage bezeichnet. Die Kurse unterliegen in stark volatilen Marktzeiten großen Schwankungen. Es ist dann ganz normal, dass es zu Verschiebungen kommt und eine Order zu einem ungünstigeren Kurs ausgeführt wird. Da sich die Kurse schnell bewegen, kann eine Order dann nur zeitverzögert stattfinden. Treten solche Verzögerungen jedoch häufig auf, auch wenn der Markt nicht gerade volatil ist, solltest Du stutzig werden. Dann stimmt etwas mit dem Marktmacher nicht - er ist unseriös.

Hohe Gebühren sind ein weiteres Zeichen dafür, dass der Marktmacher unseriös ist. Auf unseriöse Market Maker deuten auch hohe Prämien hin, die für Einzahlungen angeboten werden. Diese Marktmacher setzen auf die Gier der Anleger. Du bezahlst letztendlich Deine Prämie selbst, da Du hohe Gebühren zahlen musst.

Arten von Market Makern  

Es gibt verschiedene Arten von Market Makern:

  • Beim Permanent Market Making werden Kauf- und Verkaufsaufträge dauerhaft auf einen Wert eingestellt.
  • Beim Advanced Market Making werden börsliche Mindestkriterien realisiert. So können entsprechende Rückvergütungen generiert werden.
  • Bei der sog. Regular Quotation wird ein Preis auf Anfrage eines Marktteilnehmers dargestellt.

Marktnahe Preise können zumeist durch Antagonisten zwischen den professionellen Börsenhändlern gewährleistet werden. Bei einer falschen Einheitsnotierung treten Fehler auf. Es kommt zu kumulierenden Nachfrage- und Angebotspositionen. Zu signifikanten Umsatzrückgängen kommt es durch überhöhte Margen zwischen Geldkurs und Briefkurs.

Das Prinzip der Market Maker ist ein effizientes Verfahren für die Ermittlung von Wertpapierkursen. Dieses Verfahren wird international genutzt. An der deutschen Terminbörse, an der Du mit einem ETF oder mit Aktien handeln kannst, gibt es auch Orderdriven Markets, also Märkte, die durch die Order bestimmt werden. Der Market Maker steht auch dabei als konstanter Vertragspartner für potentielle Käufer oder Verkäufer zur Verfügung. An- und Verkaufskurse werden verbindlich dargestellt.

Der Market Maker sorgt mit dem permanenten Kauf und Verkauf von Wertpapieren dafür, dass immer genügend Liquidität als wichtige Voraussetzung für einen fairen Börsenhandel besteht. Ist der Market Maker seriös, kannst Du Deine Aktien oder ETF-Anteile zu den Börsenzeiten zu einem fair ermittelten Kurs kaufen oder verkaufen.

Market Maker beim Broker erkennen

Wählst Du einen Broker aus, um Anteile an einem ETF zu erwerben, mit Aktien zu handeln oder einen Sparplan zu eröffnen, gehst Du nach den Konditionen. Es kommt auf ein gebührenfreies Depot und auf niedrige Gebühren für Transaktionen an. Auf den Market Maker achtest Du nicht. Einige Broker stellen aber auch Beschreibungen zur Verfügung, die auf den Marktmacher hindeuten:
Broker mit der Bezeichnung STP für Straight through Processing oder ECN für Electronic Communication Network sind völlig neutral. Order leiten sie nur an den Markt weiter. Sie vermitteln auch zwischen den Kunden. Interessenkonflikte zwischen Anlegern und Market Makern sind dabei ausgeschlossen. Broker verdienen lediglich an den Gebühren.

Im Gegensatz dazu halten Dealing Desks auch eigene Positionen. Sie verdienen zumindest theoretisch auch an Verlusten ihrer Kunden. Die Position wird nicht direkt an die Börse übermittelt, sondern zuerst in das eigene Orderbuch übertragen. Gewinnt der Kunde, bekommt er den Gewinn ausgezahlt. Verliert er, bedeutet das für den Market Maker einen Gewinn.  

Welche Vor- und Nachteile haben Market Maker?

Häufig sind Market Maker gleichzeitig Broker. Der Broker, bei dem Du handelst, kann also gleichzeitig ein Marktmacher sein. Ein grundsätzlicher Vorteil der Marktmacher besteht darin, dass sie den Handel mit Wertpapieren überhaupt erst möglich machen, da sie für eine ausreichende Liquidität sorgen.
Die Market Maker bestimmen die Kurse. Das kann für Anleger ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein. Der Marktmacher kann den Kurs jedoch kaum beeinflussen. Damit Transaktionen stattfinden können, muss ein Kurs in beide Richtungen funktionieren. Hält ein Marktmacher Vermögenswerte, wirken sich die gewählten Kurse auch darauf aus.

Legst Du Wert darauf, dass die Volatilität nicht zu stark ist, kann ein Market Maker vorteilhaft sein. Er ist weniger volatil als automatische Tradingsysteme. Mit der Technik der Chartanalyse kann ein Kurs besser vorhergesagt werden.
Für Liquidität sorgen die Marktmacher, indem sie verpflichtet sind, Gegenpositionen zu den angebotenen Kursen zu halten.

Ein Dealing Desk Broker hat für Anleger den Nachteil, dass Wertpapiere nur zu vordefinierten Kursen gekauft werden können. Anders sieht es bei einem Broker aus, bei dem Du den Handelsplatz auswählen kannst. Du kannst Deine Order absichern, beispielsweise durch Stop Loss. Mit der Auswahl des Handelsplatzes entscheidest Du, an welchen Liquiditätsgeber die Order weitergeleitet wird.

Fazit: Market Maker bestimmen die Liquidität  

Market Maker sind wichtig, damit der Handel mit Wertpapieren stattfinden kann. Handelst Du bei einem Broker mit Aktien oder einem ETF, bestimmen die Marktmacher die Kurse. Sie sind dafür verantwortlich, dass schnell ein Käufer oder Verkäufer bei einer Transaktion gefunden wird.

Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.

Mehr zum Thema:






Rechtliche Hinweise: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die in den Artikeln erwähnten ETFs und anderen Finanzprodukte stellen keine Kaufempfehlung dar. Wir können keine Finanzberatung oder ähnliches anbieten. Der Wert von Aktien, ETFs und ETCs, die über ein Wertpapierdepot gekauft wurden, kann sowohl steigen als auch fallen. Börsengeschäfte stellen ein erhebliches Risiko dar, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. etf.capital haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden. Der Autor besitzt keinen der genannten ETFs. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Kryptoassets sind hochvolatile unregulierte Anlageprodukte. Es existiert kein EU-Anlegerschutz.

Vergleiche: Unsere Anbieter-Vergleiche bieten keinen kompletten Marktüberblick. Zur Finanzierung dieser Website erhalten wir von den Anbietern eine Provision bei Kontoeröffnung. Die Vergleiche beginnen mit den Anbietern mit der höchsten Abschlussquote und endet mit der niedrigsten. Bei gleicher Abschlussquote werden die Aufrufe hinzugezogen. D. h. Produkte, die im Verhältnis zu den Aufrufen hier öfter gewählt werden, sind höher platziert. Bewertungen können nicht auf Echtheit geprüft werden. Der Anbieter auf Platz 1 wird zusätzlich farblich hervorgehoben. Testsiegel werden angezeigt, sofern sie uns vom Anbieter zur Verfügung gestellt wurden.

"Kostenlose ETF-Sparpläne" bezieht sich auf die Ausführung der Sparpläne. Es entstehen ggfs. weitere Produktkosten und Zuwendungen. Bei Aktionsangeboten gelten die Teilnahmebedingungen des jeweiligen Anbieters.

Die mit einem Sternchen (*) oder versehenen Links oder farblich hervorgehobenen Schaltflächen sind i.d.R. bezahlte Produktplatzierung zur Finanzierung dieser Website. Dir entstehen dadurch keinerlei Nachteile. Du unterstützt damit unsere Arbeit.

Market Maker: Was macht er und warum ist er wichtig?
Teilen
Twitter icon Facebook icon