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Echte Outperformer: Die besten ETFs der letzten 10 Jahre

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Ein Blick in die Vergangenheit gibt zwar nur selten Aufschluss über die Zukunft, zumindest was den Kapitalmarkt anbelangt, interessant ist eine Betrachtung dennoch. Hier erfährst, du welche ETFs in der letzten Dekade überzeugten und Anlegern überdurchschnittliche Renditen brachten.

Echte Outperformer: Die besten ETFs der letzten 10 Jahre

Kategorisierung und Zukunftschancen

Zunächst sei erwähnt, dass in diesem Artikel keine gehebelten ETFs vorkommen werden. Generell gehören sogenannte "Leveraged ETFs" vor allem in den stark gelaufenen Sektoren zu den großen Gewinnern, andererseits wäre es unfair diese gehebelten mit ungehebelten Fonds zu vergleichen. Außerdem werden einige kaum liquide ETFs ignoriert, auch wenn diese sowieso nicht in der EU kaufbar waren.

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Zudem sei an dieser Stelle angemerkt, dass eine starke Performance in den letzten zehn Jahren nicht bedeuten muss, dass die ETFs auch in den kommenden zehn Jahren überdurchschnittlich Rendite generieren. Denkbar ist, dass diese Fonds, ihre Sektoren und Unternehmen, schon so gut gelaufen sind, dass vorerst nur noch wenig Potential verbleibt - oder aber das Gegenteil, die Fonds laufen einfach weiter sehr gut. Ein ausbalanciertes, in die Breite diversifiziertes Portfolio zu haben, ist in jedem Fall immer wichtig.

Die Basis: Der iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983)

Als Basis und zugleich einen sehr starken Performer, nutzen wir den iShares Core für die Industrieländer. Er erreichte in den vergangenen zehn Jahren eine Performance von rund 306 % - inklusive dem Zinseszinseffekt durch die thesaurierenden Erträge.

Der Fonds bildet bekanntlich die Wirtschaft beziehungsweise den Kapitalmarkt der 23 Industriestaaten ab, so kommt er auf insgesamt rund 1.550 enthaltene Unternehmen, der große Überflieger hierbei ist natürlich die USA. An der Spitze des ETFs, mit den höchsten Anteilen, befinden sich die ganzen US-Schwergewichte, von Apple, Microsoft und Amazon bis hin zu Tesla, Alphabet, Meta und Nvidia.

Als Basis und Vergleichswert haben wir uns bewusst gegen den sonst sehr beliebten Vanguard All-World entschieden. Das liegt einerseits daran, dass dieser noch gar keine zehn Jahre existiert und er andererseits auch nicht zu den Top-Performern zählt, da der Anteil der Schwellenländer weit weniger gut gelaufen ist.

iShares NASDAQ-100 UCITS ETF (DE) (ISIN: DE000A0F5UF5)

Jeder, der den Aktienmarkt auch nur halbwegs im Blick behält, weiß um den spektakulären NASDAQ-Run die letzten zehn Jahre. Von Big Caps wie den FAANG-Titeln bis hin zu Small Caps (die in diesem ETF nicht enthalten sind) hatten sie fast durch die Bank weg allesamt eine starke Rendite. Der Technologiesektor ist der, der das vergangene Jahrzehnt die größten Renditen erzielte. Da verwundert es nicht, dass ein NASDAQ-ETF die Speerspitze der Top-Performer bildet.

In dem ETF hier, der eine TER von 0,31 % hat, sind die Werte aus dem NASDAQ 100 enthalten. Wegen temporärer Rebalancings sind aktuell 102 Werte enthalten, die Top-10 macht etwa 56 % vom Fonds aus. Mit mehr als 3,30 Milliarden Euro investiert, ist der ETF sehr liquide, seine Erträge schüttet er aus, Aktien werden physisch gehalten.

Du findest in diesem ETF alle der großen Tech-Namen, von FAANG bis hin zu NVIDIA, Adobe, PayPal und Co. Was beeindruckt, ist die Performance des ETFs. In den letzten zehn Jahren hat er, je nachdem welche Zeitintervalle man genau definiert und wann sie erhoben werden, etwa 800 bis 950 % Rendite gemacht. Da der NASDAQ der US-amerikanische Technologieindex ist, sparen wir uns an dieser Stelle die Auflistung der Branchen (Tech) und der geografischen Allokation (quasi alles US-Aktien).

Übrigens: Eine ähnlich starke Performance haben natürlich auch alle anderen ETFs, die den NASDAQ 100 abbilden. Wir haben uns hier für die Vorstellung des ältesten Platzhirsches im EU-Raum entschieden, da manch anderer NASDAQ-ETF noch keine zehn Jahre existiert. Generell bilden diese Fonds aber den identischen Index ab und haben daher, abzüglich der Tracking-Difference und TER, eine sehr vergleichbare Performance.

iShares Global Clean Energy UCITS ETF (ISIN: IE00B1XNHC34)

Ein weiterer Super-ETF der letzten Dekade von iShares, der aktuell 75 Unternehmen bündelt. Die wichtigsten Kerndaten auf einen Blick:

  • ausschüttende Erträge
  • physische Abbildung
  • 0,65 % TER
  • aktuell rund 5,50 Milliarden Euro investiert
  • Top-10 macht rund 54 % aus

Der Fonds sollte ursprünglich lediglich die 30 größten "Clean Energy"-Unternehmen abbilden, mittlerweile bildet er aber auch noch die zweite und dritte Riege ab.

Damit reagierte man unter anderem auch auf die massive Übergewichtung von einigen Highflyern, die anderenfalls zu hohe Anteile am Fondsvermögen eingenommen hätten. Der ETF erzielte in den letzten zehn Jahren eine Rendite von etwas mehr als 300 %.

Unternehmen, die du darin findest, sind beispielsweise:

  • Enphase Energy
  • Plug Power
  • Vestas Wind Systems
  • Orsted
  • First Solar
  • Iberdrola

Nordamerika macht rund 50 % des Fonds aus, Europa etwa 36 % und Asien knapp 10 %. Die Branchenverteilung zeigt die Versorger mit etwa 45 % an der Spitze, gefolgt von Tech-Unternehmen mit 31 % und der Industrie mit 21 %. Der ETF schüttet seine Erträge aus, wodurch er seine 300 % Performance sogar ohne thesaurierenden Effekt erreichte. Zuletzt bezifferte sich die Ausschüttungsquote, aufgrund von Kurssteigerungen und wegen Corona teilweise ausgesetzten Dividenden, aber nur noch auf etwa 0,6 %.

Der ETF schlägt damit nicht ganz den MSCI World als Vergleichsbasis, was aber primär an seinen ausgeschütteten Erträgen liegt. Ansonsten laufen Unternehmen, die am "Green Boom" partizipieren, bereits seit mindestens einem Jahrzehnt ausgezeichnet. Es gibt natürlich wieder andere ETFs, die eine ähnliche Abbildung haben. Sie führen wir aber nicht gesondert auf und meist existierten sie auch noch keine zehn Jahre.

Xtrackers MSCI Taiwan UCITS ETF (ISIN: LU0292109187)

Dieser ETF dürfte selbst erfahrene Anleger etwas überraschen. Nicht nur, weil die Kursentwicklung der Taiwaner Indizes den MSCI World schlug, sondern auch in massiver Weise die breitgestreute Emerging Markets Rendite übertraf.

Tatsächlich hat sich Taiwan in den vergangenen zehn Jahren wirtschaftlich ausgesprochen gut geschlagen, was aber vor allem an einem einzelnen Wert liegt: Taiwan Semiconductor. Das Vorzeigeunternehmen aus Taiwan ist nicht nur der größte Konzern des Landes, sondern auch eines der größten Unternehmen der Welt. Entsprechend die Gewichtung: Der Taiwan-ETF besteht zu einem Drittel nur aus Taiwan Semiconductor.

Alle weiteren Unternehmen, mit Ausnahme eventuell von MediaTek, werden die meisten Anleger kaum kennen. Da gibt es beispielsweise noch Hon Hai, Fubon, Cathay oder CTBC. Letztlich ist die 10-Jahres-Performance von rund 358 % aber Taiwan Semiconductor zu verdanken. Entsprechend würde sie sich, sollte das Unternehmen einmal korrigieren, auch direkt wieder unterhalb vom MSCI World wiederfinden. Die TER ist zudem mit 0,65 % recht hoch, dafür dass man als Anleger eigentlich hauptsächlich Taiwan Semiconductor bekommt, die man sich so auch einfach einzeln ins Depot legen und sich die TER sparen könnte. Ein Highflyer war dieser ETF die letzte Dekade aber dennoch.

Weitere starke ETFs, die es aber nicht in unsere Liste schafften

Falls du überrascht bist, manche ETFs hier nicht zu finden, liegt das einfach daran, dass sie noch keine zehn Jahre existieren. Der L&G Cyber Security UCITS ETF (IE00BYPLS672) lief seit seiner Auflage beispielsweise ausgezeichnet, existiert aber eben keine zehn Jahre. Selbiges gilt beispielsweise für ETFs wie den SPDR S&P U.S. Consumer Discretionary Select Sector UCITS ETF (ISIN: IE00BWBXM278) oder solchen, die sich dem Gesundheitswesen und Innovationen da widmen (Robotics, Healthcare etc.).

Vor zehn Jahren war das ETF-Angebot längst nicht so vielfältig wie heute, einige mussten zudem umstrukturiert und wegen der europäisch-deutschen Kapitalmarktrichtlinien neu aufgelegt werden. So erfreuten viele dieser ETFs zwar ihre Anleger der letzten fünf Jahre, aber hinsichtlich der 10-Jahres-Performance ist kein Vergleich möglich.

Simultan könnte man die Performance übrigens im Vakuum einzelner Sektoren beurteilen. Der Lyxor FTSE EPRA/NAREIT Developed Europe UCITS ETF (ISIN: LU1812091194) erfasst beispielsweise ganzheitlich die Wertentwicklung des europäischen Immobilienmarktes. Mit einer 10-Jahres-Performance von mehr als 215 % ist er zwar der Primus in seinem Sektor, hatte aber keine höhere Rendite als der MSCI World - die hatte aber eben auch kein Immobilien-ETF.

Ein ähnliches Bild gibt es bei Staatsanleihen. Xtrackers Eurozone Government Bond 25+ UCITS ETF (ISIN: LU0290357846) generierte in den letzten zehn Jahren eine Rendite von mehr als 150 %, was im Vergleich zu anderen Staatsanleihen-ETFs sehr, sehr gut ist, im Vergleich zu gut gelaufenen Aktien aber natürlich weniger.

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Fazit: Dekaden-Performer müssen es nicht bleiben

Ein 10-Jahres-Vergleich ist bei ETFs schwierig, weil viele der Fonds gar keine zehn Jahre auf dem Rücken haben. Außerdem bestimmt die gemessene Rendite maßgeblich der Zeitpunkt, wann genau der Vergleich stattfindet, da sich sektorweite Abstrafungen und Korrekturen stärker auswirken. Für Anleger spielt sowieso mehr die Zukunft als die Vergangenheit eine Rolle. Bei deiner Auswahl der ETFs solltest du außerdem bedenken, dass viele der neueren ETFs zwar gar keine 10-Jahres-Performance, dafür aber mitunter eine günstigere TER als die älteren ETFs haben. Außerdem ist zu bedenken, dass alle ETFs sehr stark performten, die möglichst viele US-Tech-Werte enthielten - das kann, muss aber künftig nicht so bleiben. Schau dir weitere Top-Performer in unser Liste der besten ETFs an.

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