Lithium-Aktien: Wie in die Technologie investieren?
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Lithium ist ein vielseitiger Stoff, der bereits seit Jahrzehnten in der Medizin zum Einsatz kommt. Hier erfährst du, wie du in solche Aktien investieren kannst.
Lithium-Förderung ist ein starker Wachstumsmarkt
Lithium-Ionen-Batterien und Elektroautos - das geht Hand in Hand. Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien und damit nach Lithium selbst wird weiterhin steigen. Analysten prognostizieren ein Wachstum von mehr als 18 Prozent pro Jahr bis 2030. Der Markt für Lithium-Ionen-Batterien wird bis 2032 einen Wert von 189,4 Milliarden USD erreichen, mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 15,2 % von 2023 bis 2032. Weitere Informationen zu den Auswirkungen von Inflation auf Geldanlagen findest du hier.
Besondere Aufmerksamkeit erlangte Lithium in der jüngeren Vergangenheit nicht nur wegen der Verwendung in den gleichnamigen Lithium-Batterien, die ein wichtiger Bestandteil der Elektromobilität sind, sondern auch durch die Entdeckung neuer Lithiumlagerstätten weltweit, die zusätzliche Möglichkeiten für die Lithiumproduktion schaffen könnten. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Hybrid-Elektrofahrzeugen steigt aufgrund der steigenden Kraftstoffpreise und staatlicher Anreize. Regierungen fördern den Einsatz der Elektromobilität, um die Abhängigkeit von Rohöl zu verringern und die Umweltverschmutzung durch Fahrzeuge zu reduzieren. Mehr über die Rolle von ETFs in der Elektromobilität erfährst du hier.
Der Rohstoff sorgt aber auch regelmäßig für Kontroversen. Dabei steigt der Bedarf kontinuierlich an. Zwischen den Jahren 2008 und 2018 hat sich die Jahresproduktion laut einer Publikation der Volkswagen AG von 25.400 auf 85.000 Tonnen gesteigert. Maßgeblich dafür verantwortlich war der rasant wachsende Markt für Elektromobilität, der auf die Lithium-Ionen-Batterien angewiesen ist. Längst aber nicht nur da kommt der Rohstoff zum Einsatz, sondern beispielsweise auch in kleineren Elektronikgeräten, wie unter anderem Smartphones oder Notebooks. Mit dem technologischen Fortschritt hat sich folglich der Bedarf maßgeblich erhöht. Interessierst du dich für die Auswirkungen von Technologie auf den Finanzmarkt? Dann schau dir den MSCI Information Technology ETF an.
Davon profitieren konnten Unternehmen, die den Rohstoff entweder selbst fördern oder zumindest eine Rolle in der Wertschöpfungskette einnehmen. Die größten Reserven des Rohstoffes befinden sich übrigens in Chile, am meisten geschöpft wird aktuell aber in Australien. Für politische Brisanz sorgt das Thema schon deshalb, weil der Westen nur sehr geringfügige Reserven des Rohstoffes in der Erde hat. Die westlichen Länder und Unternehmen, darunter beispielsweise große Konzerne wie Tesla, sind also auf die Wertschöpfung in Schwellen- und teilweise Entwicklungsländern angewiesen. Die Arbeitsbedingungen da vor Ort rufen immer wieder Kritiker auf den Plan. Des Weiteren bringt die Schöpfung des Rohstoffes einige negative Umweltfolgen mit sich, beispielsweise eine erhebliche Austrocknung des Bodens. Wenn du mehr über die geopolitischen Einflüsse auf Investments erfahren möchtest, lies über die OPEC.
Warum in Lithium über Aktien investieren?
Für deutsche Anleger bleibt, zumindest wenn sich die Investitionen wirklich primär auf den Rohstoff beschränken sollen, fast nur der Weg über Aktien. ETFs gibt es für diesen Sektor zwar, sie sind zumindest hier in Deutschland aber sehr stark vermischt. ETFs wie der L&G Battery Value-Chain UCITS ETF (ISIN: IE00BF0M2Z96) enthalten zwar unter anderem Aktien von Lithiumförderern, aber eben auch Unternehmen, die nur innerhalb der Wertschöpfungskette existieren und mit dem Rohstoff selbst nichts zu tun haben. Gleiches gilt für beispielsweise den WisdomTree Battery Solutions UCITS ETF (ISIN: IE00BKLF1R75). Wenn du nicht einen bunten Mix des Batterie-Marktes in dein Depot legen möchtest, musst du die Lithium-Aktien also manuell auswählen. Mehr über die Unterschiede zwischen Aktien und ETFs erfährst du hier.
Anders verhält es sich für Anleger aus den USA. Die haben die Auswahl zwischen zwei Fonds, die tatsächlich nur Lithium-Aktien enthalten. Die hinsichtlich des Fondsvolumens mit Abstand größte Option dafür wäre der Global X Lithium & Battery Tech ETF (LIT) (ISIN: US37954Y8553). Der Fonds schüttet seine Erträge aus und bildet seine Bestandteile physisch ab. Die deutlich kleinere Option wäre der Amplify Lithium & Battery Technology ETF (ISIN: US0321088058). Beide ETFs kannst du bei einem deutschen Broker aber nicht kaufen. Wenn du mehr über die Vorteile des außerbörslichen Handels erfahren möchtest, klicke hier.
Deshalb liegt nahe, dass du stattdessen lieber direkt Aktien auswählst. In der Praxis ist das aber nicht unbedingt einfach, denn der Markt ist sehr vielfältig und vor allem für unerfahrene Anleger nicht zwangsläufig transparent. Nachfolgend möchten wir dir einen Mix verschiedener Aktien von Unternehmen vorstellen, die auf die eine oder andere Weise mit der Schöpfung des Rohstoffes vertraut sind. Bereits vorab möchten wir darauf hinweisen, dass der Markt außerdem ausgesprochen volatil ist. Erhebliche Preisschwankungen gehören dazu, da auch der Lithiumpreis pro Tonne sehr stark fluktuiert. Wenn du mehr über die Volatilität und Verlustaversion erfahren möchtest, klicke hier.
Aktien, mit denen du direkt in den Lithiummarkt investierst
Albemarle Corporation (WKN: 890167)
Albemarle ist ein US-Konzern und zugleich der größte Lithiumproduzent der Welt. Als Unternehmen für Spezialchemie hat sich Albemarle aber längst nicht nur auf diesen einen Rohstoff fokussiert, sondern deckt noch eine Reihe anderer Chemieerzeugnisse und Rohstoffe ab, darunter unter anderem auch Brom. Im Jahr 2022 konnte Albemarle von der steigenden Nachfrage nach Lithium profitieren und verzeichnete ein starkes Umsatzwachstum. Das Unternehmen wird mit einer Marktkapitalisierung von etwa 30 Milliarden US-Dollar bewertet und bleibt eine der sichereren Aktien im Lithium-Sektor, da es sich um einen großen Konzern für Spezialchemie und keinen reinen Minenbetreiber handelt.
Sociedad Química y Minera ADRs (WKN: 895007)
Das chilenische Spezialunternehmen deckt unter anderem den Lithiumsektor ab, ist in der Realität aber natürlich ebenfalls in die Breite aufgestellt. Verschiedene Industriechemikalien gehören ebenso wie Jod und pflanzliche Spezialnahrung zum Portfolio. Im Jahr 2022 konnte das Unternehmen seine Lithiumproduktion weiter steigern und profitierte von der hohen Nachfrage. Die Aktie hat sich in den letzten Jahren stabil entwickelt und bietet Anlegern eine solide Möglichkeit, in den Lithiumsektor zu investieren.
Orocobre (WKN: A0M61S)
Auf die Wichtigkeit Australiens als aktuell führender Lithiumproduzent wurde eingangs bereits hingewiesen. Großen Anteil daran hat Orocobre Limited, ein Unternehmen mit Sitz im australischen Brisbane. Das Unternehmen hat außerdem einige Tochterfirmen und Beteiligungen im Lithiumsektor. Nach der Fusion mit Galaxy Resources im Jahr 2021 hat sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens weiter erhöht, und es bleibt ein wichtiger Akteur im globalen Lithium-Markt.
Livent Corporation (WKN: A2N464)
Das US-amerikanische Unternehmen mit Sitz in Philadelphia ist seit 2019 an der Börse und hat sich seitdem stark entwickelt. Livent hat kürzlich einen langfristigen Liefervertrag mit BMW abgeschlossen, was das Unternehmen weiter stärkt. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei rund 4 Milliarden US-Dollar, und das Unternehmen bleibt ein wichtiger Player im Lithiumsektor.
Aqua Metals (WKN: A14X9L)
Aqua Metals geht einen etwas anderen Weg. Das Unternehmen hat sich dem Recycling von Akkus verschrieben. Aus dem Recycling wird im weiteren Verlauf auch Lithium generiert. Aqua Metals haben eigene Patente für ihre Verfahren, was ihnen zumindest in der Theorie einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschafft. Der Kurs hat sich in den letzten Jahren stabilisiert, und das Unternehmen könnte im Zuge der umweltfreundlicheren Lithiumschöpfung eine noch größere Rolle zuteilwerden.
In Nutznießer von Lithiumbatterien investieren
Eine andere Anlagestrategie widmet sich dem etwas späteren Teil der Wertschöpfungskette. Nicht den Unternehmen also, die Lithium erzeugen beziehungsweise zunächst verarbeiten, sondern solchen, die die fertigen Produkte einsetzen. Dazu zählen zunächst einmal vor allem alle Autobauer, die sich der Elektromobilität verschrieben haben. Die bekannteste und größte Adresse wäre sicherlich Tesla, aber auch an den deutschen Autobauern geht der E-Trend natürlich nicht vorbei. Der tatsächliche Anteil am Lithiumgeschäft wäre mit so einem Investment aber ausgesprochen gering, denn primär werden die Autobauer natürlich nach ihrer unternehmerischen Performance, also den abgesetzten Fahrzeugen und Margen, bewertet. Wenn du mehr über die Performance von Autobauern erfahren möchtest, lies über die Lucid Motors Aktie.
Anleger im Lithium-Markt müssen starke Nerven mitbringen!
Adressen wie beispielsweise Aqua Metals zeigen deutlich, dass "irgendwas mit Lithium" machen kein Erfolgsrezept ist. Wer in die Aktie 2016 investierte, sitzt auf Verlusten von rund 80 %. Andere, breiter aufgestellte Unternehmen liefen zwar besser, aber auch da herrscht eine enorme Volatilität, die für viele Anleger nur schwer zu verkraften sein dürfte. Eben starke Nerven braucht es aber, wenn du tatsächlich in Lithium investieren möchtest. Zudem solltest du auch etwas an die Diversifikation denken. Um nicht nur auf ein Pferd zu setzen, ist mitunter eine Streuung des Kapitals über mindestens drei Unternehmen angeraten - was aber wiederum zu einem größeren Zeitaufwand hinsichtlich der Analyse der Unternehmen sowie zu erhöhten Gebühren führt. Deshalb bleiben Lithium Aktien vor allem für Anleger interessant, die gewillt sind ein großes Risiko zu gehen. Mehr über Diversifikation erfährst du hier.
Fazit
Der Lithiummarkt bleibt ein attraktiver Investitionsbereich, insbesondere für Anleger, die von der wachsenden Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien profitieren möchten. Es gibt jedoch auch Risiken wie die Volatilität des Marktes und mögliche Engpässe. Investoren können durch die Auswahl von Aktien von großen Lithiumproduzenten, die Nutzung von ETFs und die Spekulation mit CFDs oder Futures-Kontrakten diversifiziert investieren. Die Entdeckung neuer Lagerstätten und technologische Fortschritte bieten zusätzliche Chancen, während die geopolitischen und umweltbezogenen Herausforderungen weiterhin bestehen. Anleger sollten sich der Risiken bewusst sein und eine gut durchdachte Anlagestrategie verfolgen. Wenn du mehr über die Unterschiede zwischen CFDs und ETFs erfahren möchtest, klicke hier.
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