Lithium-Aktien: Wie in die Technologie investieren?

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Lithium ist ein vielseitiger Stoff, der bereits seit Jahrzehnten in der Medizin zum Einsatz kommt. Hier erfährst du, wie du in solche Aktien investieren kannst.

Lithium-Aktien: Wie in die Technologie investieren?

Lithium-Förderung ist ein starker Wachstumsmarkt

Lithium-Ionen-Batterien und Elektroautos - das geht Hand in Hand.

Besondere Aufmerksamkeit erlangte Lithium in der jüngeren Vergangenheit aber nicht deshalb, sondern wegen der Verwendung in den gleichnamigen Lithium-Batterien, die ein wichtiger Bestandteil der Elektromobilität sind.

Der Rohstoff sorgt aber auch regelmäßig für Kontroversen. Dabei steigt der Bedarf kontinuierlich an. Zwischen den Jahren 2008 und 2018 hat sich die Jahresproduktion laut einer Publikation der Volkswagen AG von 25.400 auf 85.000 Tonnen gesteigert. Maßgeblich dafür verantwortlich war der rasant wachsende Markt für Elektromobilität, der auf die Lithium-Ionen-Batterien angewiesen ist. Längst aber nicht nur da kommt der Rohstoff zum Einsatz, sondern beispielsweise auch in kleineren Elektronikgeräten, wie unter anderem Smartphones oder Notebooks. Mit dem technologischen Fortschritt hat sich folglich der Bedarf maßgeblich erhöht.

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Davon profitieren konnten Unternehmen, die den Rohstoff entweder selbst fördern oder zumindest eine Rolle in der Wertschöpfungskette einnehmen. Die größten Reserven des Rohstoffes befinden sich übrigens in Chile, am meisten geschöpft wird aktuell aber in Australien. Für politische Brisanz sorgt das Thema schon deshalb, weil der Westen nur sehr geringfügige Reserven des Rohstoffes in der Erde hat. Die westlichen Länder und Unternehmen, darunter beispielsweise große Konzerne wie Tesla, sind also auf die Wertschöpfung in Schwellen- und teilweise Entwicklungsländern angewiesen. Die Arbeitsbedingungen da vor Ort rufen immer wieder Kritiker auf den Plan. Des Weiteren bringt die Schöpfung des Rohstoffes einige negative Umweltfolgen mit sich, beispielsweise eine erhebliche Austrocknung des Bodens.

Warum in Lithium über Aktien investieren?

Für deutsche Anleger bleibt, zumindest wenn sich die Investitionen wirklich primär auf den Rohstoff beschränken sollen, fast nur der Weg über Aktien. ETFs gibt es für diesen Sektor zwar, sie sind zumindest hier in Deutschland aber sehr stark vermischt. ETFs wie der L&G Battery Value-Chain UCITS ETF (ISIN: IE00BF0M2Z96) enthalten zwar unter anderem Aktien von Lithiumförderern, aber eben auch Unternehmen, die nur innerhalb der Wertschöpfungskette existieren und mit dem Rohstoff selbst nichts zu tun haben. Gleiches gilt für beispielsweise den WisdomTree Battery Solutions UCITS ETF (ISIN: IE00BKLF1R75). Wenn du nicht einen bunten Mix des Batterie-Marktes in dein Depot legen möchtest, musst du die Lithium-Aktien also manuell auswählen.

Anders verhält es sich für Anleger aus den USA. Die haben die Auswahl zwischen zwei Fonds, die tatsächlich nur Lithium-Aktien enthalten. Die hinsichtlich des Fondsvolumens mit Abstand größte Option dafür wäre der Global X Lithium & Battery Tech ETF (LIT) (ISIN: US37954Y8553). Der Fonds schüttet seine Erträge aus und bildet seine Bestandteile physisch ab. Die deutlich kleinere Option wäre der Amplify Lithium & Battery Technology ETF (ISIN: US0321088058). Beide ETFs kannst du bei einem deutschen Broker aber nicht kaufen.

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Deshalb liegt nahe, dass du stattdessen lieber direkt Aktien auswählst. In der Praxis ist das aber nicht unbedingt einfach, denn der Markt ist sehr vielfältig und vor allem für unerfahrene Anleger nicht zwangsläufig transparent. Nachfolgend möchten wir dir einen Mix verschiedener Aktien von Unternehmen vorstellen, die auf die eine oder andere Weise mit der Schöpfung des Rohstoffes vertraut sind. Bereits vorab möchten wir darauf hinweisen, dass der Markt außerdem ausgesprochen volatil ist. Erhebliche Preisschwankungen gehören dazu, da auch der Lithiumpreis pro Tonne sehr stark fluktuiert.

Aktien, mit denen du direkt in den Lithiummarkt investierst

Albemarle Corporation (WKN: 890167)
Albemarle ist ein US-Konzern und zugleich der größte Lithiumproduzent der Welt. Als Unternehmen für Spezialchemie hat sich Albemarle aber längst nicht nur auf diesen einen Rohstoff fokussiert, sondern deckt noch eine Reihe anderer Chemieerzeugnisse und Rohstoffe ab, darunter unter anderem auch Brom. Im Jahr 2020 waren die Umsätze von Albemarle, die übrigens auch Standorte im deutschen Langelsheim und Frankfurt am Main haben, deutlich rückläufig - mit einem Minus von 12,8 %. Trotzdem entfiel darauf im Jahr 2020 ein stattlicher Gewinn von rund 376 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen wird mit einer Marktkapitalisierung von etwa 25 Milliarden US-Dollar bewertet und legte jüngst eine starke Kursrallye hin. Im Lithium-Sektor ist das definitiv eine der sichereren Aktien, da es sich um einen großen Konzern für Spezialchemie und keinen reinen Minenbetreiber handelt.

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Sociedad Química y Minera ADRs (WKN: 895007)
Das chilenische Spezialunternehmen deckt unter anderem den Lithiumsektor ab, ist in der Realität aber natürlich ebenfalls in die Breite aufgestellt. Verschiedene Industriechemikalien gehören ebenso wie Jod und pflanzliche Spezialnahrung zum Portfolio. Auch der Konzern aus Chile musste im Jahr 2020 einen Umsatzrückgang verbuchen, wenn dieser mit rund 6,5 % auch nicht so stark wie bei Albemarle ausfiel. Im Jahr 2021 wurde die Lithiumproduktion deutlich angekurbelt und erreichte im allein im Januar und Februar zusammenaddiert etwa 7.000 Tonnen. Auf Jahressicht stagniert die Aktie, aktuell steht sie ungefähr da, wo der Kurs schon zum Jahreswechsel stand. Das könnten Einleger als Einstiegsmöglichkeit nutzen. Hier ist aber auch wichtig zu verstehen, dass es sich eben um einen Chemiekonzern handelt, der keinesfalls nur Lithium verarbeitet.

Orocobre (WKN: A0M61S)
Auf die Wichtigkeit Australiens als aktuell führender Lithiumproduzent wurde eingangs bereits hingewiesen. Großen Anteil daran hat Orocobre Limited, ein Unternehmen mit Sitz im australischen Brisbane. Das Unternehmen hat außerdem einige Tochterfirmen und Beteiligungen im Lithiumsektor. Eine wichtige Neuerung gab es für Anleger im April, als sich der Konzern entschloss mit dem Unternehmen Galaxy Resources zu fusionieren. Die Marktkapitalisierung zog daraufhin ebenso wie der Kurs an, mittlerweile liegt sie meist über 3 Milliarden US-Dollar, Schwankungen sind aber keine Seltenheit.

Livent Corporation (WKN: A2N464)
Das US-amerikanische Unternehmen mit Sitz im sonnigen Philadelphia ist erst seit dem Jahr 2019 an der Börse, seither hat sich der Kurs etwa verdreifacht. Zuletzt zog dieser wieder kräftig an, nachdem er zuvor im Januar 2021 ein vorläufiges Allzeithoch erreichte. Erhebliche Schwankungen sind auch hier ganz normal, zwischen Januar und Mai beispielsweise musste die Aktie etwa 35 % einbüßen, bevor sie wieder in den Rallye-Modus ging und seither etwa 70 % hinzugewann. Das Unternehmen kommt so aktuell auf eine Marktkapitalisierung von rund 3,70 Milliarden US-Dollar. An dieser Stelle sei wieder erwähnt, dass das Unternehmen nicht nur auf "ein Pferd setzt", sondern neben Lithiumbeteiligungen auch im Sektor der Luft- sowie Raumfahrtlegierungen und bei verschiedenen Pharmazeutika aktiv ist. Produktionsstätten befinden sich sowohl im Westen, in den USA und Großbritannien als auch in Ländern wie Argentinien und Indien. Livent erlangte in Deutschland zuletzt etwas größere Bekanntheit, da sie einen über mehrere Jahre laufenden Lithium-Belieferungsvertrag mit BMW offenbarten.

Aqua Metals (WKN: A14X9L)
Aqua Metals geht einen etwas anderen Weg. Das Unternehmen hat sich dem Recycling von Akkus verschrieben. Aus dem Recycling wird im weiteren Verlauf auch Lithium generiert. Aqua Metals haben eigene Patente für ihre Verfahren, was ihnen zumindest in der Theorie einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschafft. Außerdem könnte Aqua Metals im Zuge der umweltfreundlicheren Lithiumschöpfung eine noch größere Rolle zuteilwerden. Der Kurs lässt das zunächst aber nicht vermuten. Seit dem Börsengang zum Kurspreis von 10 Euro, erreichte die Aktie mit rund 17 Euro ein Allzeithoch, bevor sie über Jahre hinweg Anleger eher unglücklich machte. Aktuell steht der Kurs bei rund 2 Euro, wobei er zwischenzeitlich schon einmal weitaus tiefer stand. Seit dem Listing hat die Aktie rund 80 % ihres Wertes verloren.

In Nutznießer von Lithiumbatterien investieren

Eine andere Anlagestrategie widmet sich dem etwas späteren Teil der Wertschöpfungskette. Nicht den Unternehmen also, die Lithium erzeugen beziehungsweise zunächst verarbeiten, sondern solchen, die die fertigen Produkte einsetzen. Dazu zählen zunächst einmal vor allem alle Autobauer, die sich der Elektromobilität verschrieben haben. Die bekannteste und größte Adresse wäre sicherlich Tesla, aber auch an den deutschen Autobauern geht der E-Trend natürlich nicht vorbei. Der tatsächliche Anteil am Lithiumgeschäft wäre mit so einem Investment aber ausgesprochen gering, denn primär werden die Autobauer natürlich nach ihrer unternehmerischen Performance, also den abgesetzten Fahrzeugen und Margen, bewertet.

Anleger im Lithium-Markt müssen starke Nerven mitbringen!

Adressen wie beispielsweise Aqua Metals zeigen deutlich, dass "irgendwas mit Lithium" machen kein Erfolgsrezept ist. Wer in die Aktie 2016 investierte, sitzt auf Verlusten von rund 80 %. Andere, breiter aufgestellte Unternehmen liefen zwar besser, aber auch da herrscht eine enorme Volatilität, die für viele Anleger nur schwer zu verkraften sein dürfte. Eben starke Nerve braucht es aber, wenn du tatsächlich in Lithium investieren möchtest. Zudem solltest du auch etwas an die Diversifikation denken. Um nicht nur auf ein Pferd zu setzen, ist mitunter eine Streuung des Kapitals über mindestens drei Unternehmen angeraten - was aber wiederum zu einem größeren Zeitaufwand hinsichtlich der Analyse der Unternehmen sowie zu erhöhten Gebühren führt. Deshalb bleiben Lithium Aktien vor allem für Anleger interessant, die gewillt sind ein großes Risiko zu gehen.

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