CFD vs. ETF: Was bringt höhere Renditen?
Bringen CFDs durch ihren Hebel mehr Rendite als ETFs? Wir schauen uns die unterschiede zwischen beiden Anlagevehikeln an.
Wer in ETFs investiert, verfolgt für gewöhnlich ein längerfristiges Ziel. Ein gut laufender ETF wird von langfristigen Investoren nicht zurückgegeben, auch wenn die Wirtschaft und die Kursentwicklungen gerade schwächeln.
Aktien hingegen sind bei den meisten Anlegern emotionaler. Kursrutsche entstehen hier oft, weil Anleger Angst davor haben, mehr Geld zu verlieren. Der Handel von Contracts for difference (CFD) scheint was Emotionalität und Haltedauer angeht, das Gegenstück zu ETFs zu sein. An dieser Stelle fragt man sich, welches Finanzprodukt die höhere Rendite bringen kann.
CFD vs. ETF - was sind die Unterschiede?
Zunächst müssen wir uns die Unterschiede zwischen einem ETF und CFD genauer anschauen. Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Aktienfonds, der beispielsweise einen Index (wie den DAX) abbildet. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds ist für den ETF kein Manager zuständig, der aktiv Aktien einkauft.
Ein CFD (Contract for difference) hingegen ist ein etwas anderes Produkt. Hierbei handelt es sich, wie der Name bereits vermuten lässt, um einen Vertrag zwischen zwei Vertragsparteien. Klassischerweise ist ein CFD ein Hebelprodukt für Anleger. Man kann als Anleger auf steigende und fallende Kurse wetten und mit dem Vertragspartner verhandeln. Der Vertragspartner, der sich bei der Kursentwicklung verschätzt, zahlt entsprechend den Differenzbetrag an den anderen Partner aus.
Rendite bei ETFs
Da ein klassischer ETF an einen Index gekoppelt ist, kann man als Anleger entsprechend dem Indexverlauf seine Rendite erwirtschaften. Dabei gibt es thesaurierende und ausschüttende ETFs. Thesaurierende ETFs legen anfallende Dividenden in neue Anteile an. Ausschüttende ETFs hingegen schütten die Dividenden an die Anteilseigner aus. Beide Methoden liefern Rendite, wobei thesaurierende Maßnahmen auf Langfristigkeit ausgelegt sind.
Die Substanz hinter einem ETF sind in ihm enthaltene Wertpapiere. Diese liegen dem verwaltenden Unternehmen des ETFs direkt vor. Das bedeutet, dass unter anderem, Aktien einem ETF die Substanz ermöglichen. Die Rendite aus diesen Aktien (und anderen Wertpapieren) ist letztendlich für die Rendite des ETF zuständig. Zum einen spielen die steigenden und fallenden Aktienkurse innerhalb eines ETFs eine Rolle für die Rendite. Diese bestimmen auch den Rücknahmekurs für den Fall, dass man seine Anteile verkaufen möchte. Entscheidend für die Rendite sind auch die Dividenden des ETFs. Hierbei ist es unabhängig, ob der ETF ausschüttend oder thesaurierend ist. Letztendlich sind es die Dividenden, die den zusätzlichen Nutzen für die Rendite der Anleger beisteuern.
Hebelwirkungen bei CFD
Ein CFD funktioniert, indem zwei Vertragspartner einen Vertrag schließen. Diese Verträge können zum Beispiel an Aktienkurse gekoppelt sein. Wenn Vertragspartner A sagt, dass ein Aktienkurs innerhalb von einem Zeitraum (z.B. einem Monat) steigt und dieses tatsächlich eintrifft, muss Vertragspartner B die Differenz bezahlen. Umgekehrt muss bei fallenden Kursen die Differenz von A an B gezahlt werden. Für den Vertragspartner, der richtig "gewettet" hat, hat sich der Hebel ausgezahlt, denn er kann ein Vielfaches des eingesetzten Sicherheitsbetrages erhalten. Andererseits kann er auch genau diesen Betrag zusätzlich zahlen.
Die Vertragspartner sind in der Regel Unternehmen, die eine entsprechende Liquidität mitbringen. Oft werden die CFD zwischen Banken und anderen Banken oder Finanzunternehmen geschlossen. Einige Börsenexperten und Fondsmanager nutzen Contracts for difference als Möglichkeit, um ihr gemanagtes Fondsvolumen weiter zu steigern. Wenn diese mehr "Wetten" gewinnen, können sie ihren Anliegern auch mehr Wertpapiere in ihrem Fondstopf anbieten.
Aber auch Privatanleger können einen CFD nutzen. Er wird dafür genutzt, möglichst schnell Gewinne zu maximieren, ohne dabei in echte Substanz in Form von Aktien zu investieren. Das Ziel von Privatanlegern ist hierbei, die Gewinne schnell abzuschöpfen. Wichtig ist hierbei aber vor allem für private Anleger, dass ein möglicher Verlust gut einkalkuliert wird. Es ist daher ratsam, eine Liquiditätsreserve zu schaffen, die ein Minimum eines möglichen Verlusts ausgleicht.
Hebelwirkungen bei ETFs
Auch ETFs können mit Hebeln gekoppelt sein. Diese funktionieren aber ein wenig anders als bei den CFD, da man nicht mehr als sein eingesetztes Kapital verlieren kann. Sogenannte Leverage-ETFs spiegeln den abgebildeten Index überproportional wider. Das bedeutet, wenn der zugrundeliegende Index (wie der DAX) um 2% steigt, steigt der ETF um 4%. Andererseits bewegt sich dieser Hebel auch in eine andere Richtung. Sollte der Index fallen, fällt auch der Wert überproportional.
Bei steigenden Kursen kann man als Anleger aber außerordentlich hohe Rendite mitnehmen. Schließlich ist nur die positive Kursentwicklung entscheidend.
Die Risiken von CFD und ETF
Investieren und der Umgang mit Geld bieten in der Regel immer ein bestimmtes Risiko. Auch Investments am Aktienmarkt können zum Totalverlust werden, wenn das Unternehmen, in das man investiert, pleitegeht oder einen starken Kursrutsch erlebt, aus dem es sich nicht mehr erholt. Dies ist ein Umstand, den man als Investor immer im Hinterkopf haben sollte. Es ist die eigene Aufgabe, sich mit den möglichen Risiken und Verlusten auseinanderzusetzen. Schließlich ist es empfehlenswert, auch das Unternehmen und das Geschäftsmodell der Unternehmen zu kennen, in die man Investiert. Die Risikoabwägung ist der Grundstein für sichere Geldanlagen. Informationen sind hierbei wichtig für die Risikoabwägung.
Contracts for difference bieten gerade für Privatanleger mit einer geringeren Liquidität ein erhebliches Risiko. Der Grund für dieses Risiko liegt in der Hebelwirkung selbst. Wer einen Vertrag abschließt, ist dem Vertragspartner gegenüber verpflichtet, den Differenzbetrag auch auszuzahlen. Dabei wird (normalerweise) keine Rücksicht auf die Geldmittel des Vertragspartners genommen. Das bedeutet, dass man die Differenz auszuzahlen hat, egal wie hoch diese ausfällt. Man gibt also im schlimmsten Fall deutlich mehr Geld aus, als man ursprünglich vorgeschossen hat. Daher ist eine Liquiditätsreserve unumgänglich.
ETFs bieten ebenfalls Risiken. Diese sind allerdings mit den Risiken beim Aktienhandel zu vergleichen. Wenn ein ETF seinen Wert verliert, verliert auch die Investition ihren Wert. Wenn der Anteil des ETF zurückgenommen werden soll, wird nur der geminderte Betrag ausgezahlt. Der entscheidende Unterschied zwischen CFD und ETF besteht jedoch im Risiko: Bei dem ETF kann man ausschließlich das Geld verlieren, das man investiert hat. Kein Vertragspartner hat Anspruch auf Ausgleichs- oder Differenzzahlungen.
Fazit
Bei der Frage, was mehr Rendite ermöglicht, sollte man stets das Risiko im Auge behalten. Um kurzfristige Gewinne zu erwirtschaften sind CFD eine gute Möglichkeit. Das gilt vor allem dann, wenn man sich gut auskennt in der Branche, auf die man seine Hebel ansetzt. Man muss bei dieser Art der Anlage aber auch mit Verlusten rechnen können. Bei einer langfristigen Investition können aber auch ETFs eine herausragende Rendite einfahren. Letztendlich ist die eigene Strategie entscheidend.
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