Gaming ETF: Wie sinnvoll sind ETF-Fonds für eSports?
Gaming und eSports sind nicht erst seit der Corona-Pandemie Zukunftsbranchen. Das Interesse vor allem jüngerer Menschen daran wird immer größer. Auch die Emittenten von ETFs haben das erkannt und ihre ersten Fonds zu diesen Themen aufgelegt. Lohnt es sich, in einen solchen ETF zu investieren?
Gaming und eSports als Zukunftsbranchen
Während der Corona-Pandemie, da viele Menschen in Kurzarbeit oder im Homeoffice sind und es nur eingeschränkte Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung gibt, wächst das Interesse an Gaming und eSports. Allerdings verzeichnet diese Branche nicht erst seit Covid-19 einen starken Zulauf. Covid-19 hat das Interesse daran jedoch noch angekurbelt. Einen ETF auf diese Branche gab es bereits vor der Krise. Inzwischen wurde ein weiterer ins Leben gerufen. Lohnt sich eine Investition oder ist es nur eine Eintagsfliege? Um das zu klären, ist ein genauerer Blick auf diese Branche und deren Entwicklung sinnvoll.
Aktien & ETFs günstig traden bei Scalable CapitalGaming und eSports sind nicht erst seit der Corona-Pandemie Zukunftsbranchen. Das Interesse vor allem jüngerer Menschen daran wird immer größer. Auch die Emittenten von ETFs haben das erkannt und haben schon Fonds zu diesen Themen aufgelegt. Lohnt es sich, in einen solchen ETF zu investieren?
eSports und Gaming haben großes Potential. Die Branche hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt.
Studie zeigt starken Wachstumstrend
Einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK zufolge waren 2020 in Deutschland ungefähr 34,3 Millionen Menschen mit Computer- und Videospielen beschäftigt. Das ist eine beachtliche Zahl. Weltweit wird angenommen, dass ungefähr 2,6 Milliarden Menschen Computer- und Videospiele spielen. Das ist unglaublich angesichts der Tatsache, dass auf der Welt aktuell ungefähr 7,8 Milliarden Menschen leben. Die Tendenz derjenigen, die sich mit Gaming und eSports beschäftigen, ist steigend.
Das Wachstum lässt sich nicht nur anhand der Zahl der Nutzer verdeutlichen. Auch die Umsatzentwicklung spricht ihre eigene Sprache. Der Umsatz in der gesamten Branche lag 2003 lediglich bei 20 Milliarden Dollar weltweit. Genaue Zahlen über den Umsatz 2020 liegen noch nicht vor, doch wird ein Umsatz weltweit von 175 Milliarden Dollar vermutet.
Neue Impulse während der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie hat einiges verändert, auch das Verhalten der Menschen bezüglich der Freizeitgestaltung und das Anlageverhalten. Sind mehr Menschen an Gaming und eSports interessiert, wirkt sich das positiv auf die Kurse der Aktien der entsprechenden Unternehmen aus, wenn die Umsätze steigen. Das kurbelt auch den Kurs bei einem entsprechenden ETF an, wenn Anstiege bei den enthaltenen Aktien zu verzeichnen sind.
Die Nutzerzahl vieler Spiele ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Wie der Trend für dieses Jahr aussieht, kann noch nicht gesagt werden. Der Lockdown und die Einschränkungen aufgrund der Pandemie tragen zur Entwicklung dieser Branche bei. Ein Blick auf die Entwicklung einzelner Aktienkurse aus dem Bereich Gaming ermöglicht eine vorsichtige Prognose. Die Aktien von Nintendo und Electronic Arts haben sich in den letzten Monaten ziemlich stabil entwickelt.
Negativ könnte sich die Absage von Spielemessen weltweit auf die Kurse der Aktien von Herstellern und auf die gesamte Branche auswirken. Aufgrund der Pandemie wurden viele solcher Messen abgesagt, beispielsweise Gamescon. Solche Messen sind wichtige Events und als Umsatzfaktoren von Bedeutung. Allerdings könnte ein ETF auf Gaming und eSports als langfristige Investition eine Überlegung wert sein. Experten rechnen bis 2025 mit einem Anstieg des Jahresumsatzes auf 300 Milliarden US-Dollar.
Steigende Nachfrage nach Aktien aus dem Gaming-Sektor
Nicht nur die Zahl der Computerspieler, sondern auch die Nachfrage nach Aktien aus dieser Branche ist in der letzten Zeit stark gestiegen. Einen Aufschwung erlebte die Branche angesichts der Corona-Pandemie, doch schon vor der Pandemie stieg das Interesse an eSports. In verschiedenen Ländern werden Wettbewerbe mit eSports ausgetragen. Einige Länder erkennen eSports als Sport an. In einigen deutschen Städten wie Dortmund oder Leipzig haben sich bereits Vereine etabliert. Mit den World Cyber Games wurden schon 2000 in Seoul die ersten Wettbewerbe ausgetragen. Inzwischen gibt es verschiedene internationale Wettbewerbe, die regelmäßig stattfinden, genau wie Wettbewerbe in anderen Sportarten.
Einige Analysten verweisen auf die zunehmende Nachfrage nach Aktien aus dem Bereich Gaming während der Corona-Krise. Die Aktien von Nintendo oder Electronic Arts mögen zwar ein gutes Potential haben, doch bei der Geldanlage kommt es auf eine breite Risikostreuung an, die Dir ein ETF bieten kann.
Gibt es Risiken bei der Investition in einen Gaming ETF?
Auch wenn für die Gaming Branche allgemein eine gute Prognose für die Zukunft gilt, solltest Du die Risikofaktoren nicht aus den Augen verlieren. Bei der Investition in Einzelaktien können sich diese Risikofaktoren stärker auswirken als bei einem ETF, der eine breite Streuung bietet.
Einer dieser Risikofaktoren ist die Absage von Spielemessen und Gaming-Events. Es ist zwar möglich, solche Events digital zu organisieren, doch können solche digitalen Events keine Gelegenheiten für zufällige Gespräche oder zufälliges Kennenlernen verschiedener Spiele bieten.
Die großen Hersteller von Computerspielen entwickeln zumeist viele Spiele parallel zueinander, von denen einige ganz vorn auf der Beliebtheitsskala rangieren. Die Veröffentlichung neuer Spiele ist immer mit einem Risiko verbunden. In die Entwicklung neuer Spiele wird viel Geld investiert. Kommt ein solches neues Spiel nicht so an wie erwartet und ist die Community nicht mit diesem Spiel zufrieden, kann sich das auf den Hersteller, die Umsätze und die Aktienkurse negativ auswirken.
Die Konkurrenz ist auch unter den Herstellern von Spielen ziemlich groß. Die Tendenz steigt, da es auch viele Newcomer gibt, die von diesem Trend profitieren möchten. Insolvenzen verschiedener Hersteller sind daher nicht auszuschließen.
Der erste ETF auf die Gaming-Branche: Welche Unternehmen sind vertreten?
Der erste der beiden ETFs auf die Gaming-Branche ist
VanEck Vectors Video Gaming and eSports UCITS ETF, ISIN IE00BYWQWR46, WKN A2PLDF
Dieser ETF wurde am 24. Juni 2019 aufgelegt. Von Interesse für eine Investition ist ein Blick auf die gelisteten Unternehmen. So bekommst Du einen Einblick, welche Branchenriesen es bei Gaming und eSports gibt. Der ETF bildet den MVIS Global Video Gaming and eSports Index ab, der Unternehmen aus dieser Branche weltweit enthält. Die im Index gelisteten Unternehmen müssen mindestens die Hälfte ihrer Umsätze mit Videospielen, eSports oder Hard- und Software dafür generieren. Die Marktkapitalisierung beträgt 95 Prozent.
Das sind die Top 10 im ETF:
- NVIDIA, Technologie, USA, Gewichtung 9,29 Prozent
- Tencent, Kommunikation, China, Gewichtung 7,22 Prozent
- Advanced Micro Devices Inc., Technologie, USA, Gewichtung 6,83 Prozent
- Sea Ltd ADR, Kommunikation, Singapur, Gewichtung 6,75 Prozent
- Nintendo, Kommunikation, Japan, Gewichtung 6,15 Prozent
- Activision Blizzard Inc., Kommunikation, USA, Gewichtung 5,43 Prozent
- NetEase Inc. Sponsored ADR, Kommunikation, China, Gewichtung 4,82 Prozent
- Electronic Arts Inc., Kommunikation, USA, Gewichtung 4,65 Prozent
- Take Two Interactive Software Inc., Kommunikation, USA, Gewichtung 4,64 Prozent
- NEXON Co. Ltd., Kommunikation, Japan, 4,55 Prozent.
Der ETF enthält insgesamt 30 Einzeltitel und ist daher, gemessen an der Risikostreuung, vergleichbar mit einem ETF auf den deutschen Leitindex DAX.
In diesem Zusammenhang ist auch ein Blick auf die Länderaufteilung des ETF interessant:
- USA 38,79 Prozent
- Japan 21,09 Prozent
- Schwellenländer in Asien 18,05 Prozent
- Industrieländer in Asien 14,29 Prozent
- Europa ohne Euro-Länder 3,67 Prozent
- Eurozone 2,63 Prozent
- Schwellenländer in Europa 1,46 Prozent
Wichtige Daten über den ersten ETF auf die Gaming-Branche
Hast Du Interesse an einer Investition in den VanEck Vectors Video Gaming and eSports UCITS ETF, solltest Du Dich mit den wichtigsten Daten vertraut machen.
Schon jetzt hat dieser ETF mit 855 Millionen Euro ein beachtliches Fondsvermögen. Das zeigt, wie groß das Interesse der Anleger an Gaming und eSports ist. Die Replikation erfolgt vollständig physisch, was auch nicht verwunderlich ist, wenn nur 30 Unternehmen gelistet sind.
Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,55 Prozent. Dieser Fonds ist thesaurierend. Er reinvestiert die Dividende in Fondsvermögen, was den Vorteil des Zinseszins-Effekts bietet. Mit 21,43 Prozent im ersten Jahr ist die Volatilität nicht gerade hoch.
Interessant ist ein Blick auf die Rendite, die sich bei diesem ETF rasant entwickelt hat. Im März 2020 rutschte die Rendite während der ersten Corona-Krise kurzzeitig auf die Nullmarke, doch folgte darauf ein ungebremster Kursanstieg. Ihren bisherigen Höchststand verzeichnete die Rendite am 13. Februar 2021 mit 73,80 Prozent. Die durchschnittliche Rendite für ein Jahr wird aktuell mit 52,71 Prozent angegeben.
Dieser ETF ist auch für einen langfristigen Vermögensaufbau mit einem Sparplan geeignet, da er sparplanfähig ist.
Der zweite ETF auf Gaming und eSports: Noch brandneu
Mit dem Global X Video Games & Esports UCITS ETF Acc USD, ISIN IE00BLR6Q544, WKN A2QKQ5 gibt es seit dem 18. Dezember 2020 den zweiten ETF auf diese Branche. Er bildet den Solactive Video Games & Esports v2 Index ab, der ebenfalls Zugang zu Unternehmen aus der ganzen Welt aus diesem Sektor bietet. Auch in diesem Index müssen die gelisteten Unternehmen mindestens die Hälfte ihrer Umsätze mit Gaming, e-Sports oder der entsprechenden Hard- und Software erzielen. Mit 40 gelisteten Unternehmen bietet dieser Index noch eine etwas bessere Risikostreuung als der Index des ersten auf diese Branche aufgelegten ETFs.
In seiner Zusammensetzung und der Gewichtung der größten enthaltenen Positionen unterscheidet sich der Solactive Video Games & Esports v2 Index vom MVIS Global Video Gaming and eSports Index. Im Solactive Video Games & Esports v2 Index sind NVIDIA, Electronic Arts, Blizzard und Nintendo ebenfalls vertreten, doch ist die Gewichtung mit deutlich unter 1 Prozent wesentlich geringer. Absolutes Schwergewicht im Index ist IGG Inc., ein Entwickler von Videospielen aus China, mit einer Gewichtung von 8,92 Prozent. An zweiter Stelle steht Zynga Inc., ein Betreiber von Browserspielen aus den USA mit einer Gewichtung von 5,59 Prozent. (Quelle: Solactive)
Das Fondsvolumen ist mit 8 Millionen Euro noch außerordentlich gering. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,50 Prozent. Die Replikation erfolgt auch bei diesem ETF vollständig physisch. Auch dieser Fonds ist thesaurierend. Aussagen über die Volatilität sind aufgrund der Tatsache, dass dieser Fonds erst vor einigen Monaten aufgelegt wurde, noch nicht möglich. Dieser ETF ist sparplanfähig.
Wichtig ist auch hier ein Blick auf die Rendite. Ende Dezember 2020, kurz nach der Auflage des ETF, rutschte der Kurs kurzzeitig knapp unter Null, doch konnte er gleich danach wieder ansteigen. Seinen Höchststand erreichte er am 15. Februar 2021 mit 24,49 Prozent. Im März 2021 rutschte die Rendite wieder ab, doch blieb sie noch im Plus. Für das laufende Jahr verzeichnet dieser Fonds schon eine Rendite von 6,95 Prozent.
Lohnt sich ein Sparplan auf einen Gaming und eSports ETF?
Die beiden ETFs auf Gaming und eSports konnten bereits ein gutes Wachstum verzeichnen. Der Branche wird eine gute Entwicklung vorausgesagt. Es ist also auch künftig mit wachsenden Umsätzen zu rechnen, was sich auch auf die Rendite des ETFs auf die Branche auswirkt.
Mit einem Sparplan kannst Du langfristig mit geringen monatlichen Einzahlungen Vermögen aufbauen. Beide ETFs sind sparplanfähig. Da es sich noch um neue ETFs handelt, gibt es aktuell noch nicht viele Anbieter von Sparplänen auf diese ETFs.
Fazit: ETFs auf Gaming und eSports mit gutem Potential
Die Gaming-Branche verzeichnet aktuell ein starkes Wachstum. Das ist teilweise der Corona-Pandemie geschuldet, da die Menschen angesichts der Kontaktbeschränkungen sich die Zeit zu Hause mit Videospielen vertreiben. Auch eSports gewinnen an Bedeutung. Die Branche konnte schon vor der Pandemie ein Wachstum verzeichnen. Du solltest das Risiko allerdings nicht vergessen. Nicht immer kommen neue Spiele tatsächlich so wie erwartet bei den Nutzern an, was Verluste für die entsprechenden Unternehmen bedeutet.
Die Emittenten von ETFs haben das Interesse der Anleger an Gaming und eSportserkannt. VanEck brachte den ersten ETF heraus, der schon jetzt ein beachtliches Fondsvolumen hat und mit einer respektablen Rendite glänzt. Erst im Dezember 2020 wurde ein weiterer ETF von Global X herausgebracht. Beide ETFs sind sparplanfähig.
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