Dividenden ETFs im Vergleich: Welche sind sinnvoll?
ETF-Anteile kaufen, Risikostreuung nutzen und mindestens einmal jährlich eine Dividende ausgezahlt bekommen - das erscheint verlockend. Solche Dividenden-ETFs bilden einen Dividendenindex mit den dividendenstärksten Titeln aus einem bekannten Aktienindex ab. Wie sinnvoll sind solche ETFs wirklich?
Was ist ein Dividenden ETF?
ETFs (Exchange Traded Funds) gibt es in zwei Varianten: thesaurierend und ausschüttend. Bei einem thesaurierenden ETF werden Dividenden automatisch reinvestiert, was den Zinseszinseffekt verstärkt. Bei einem ausschüttenden ETF hingegen bekommst du die Dividenden direkt ausgezahlt – je nach ETF einmal im Jahr, halbjährlich oder sogar quartalsweise. Wenn du dich fragst, welche ETFs für Einsteiger geeignet sind, könnte ein Dividenden-ETF eine interessante Option sein.
Viele Anleger suchen gezielt nach Aktien, die hohe Dividenden zahlen. Wer jedoch nicht nur auf Einzelaktien setzen möchte, für den könnten Dividenden-ETFs interessant sein. Diese ETFs bilden spezielle Indizes ab, die sich auf dividendenstarke Unternehmen konzentrieren. Ein Beispiel ist der DivDAX, der die 15 dividendenstärksten Unternehmen aus dem DAX enthält. Solche Indizes gibt es auch für andere Länder und Regionen.
Dividenden-ETFs bieten den Vorteil, dass du nicht nur von Kursgewinnen, sondern auch von regelmäßigen Dividendenzahlungen profitierst. Allerdings ist die Risikostreuung bei Dividenden-ETFs oft geringer, da sie weniger Unternehmen enthalten als der zugrunde liegende Aktienindex. Moderne Dividenden-ETFs, wie der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF, bieten jedoch eine breitere Streuung und kombinieren hohe Dividendenrenditen mit einer globalen Diversifikation. Wenn du mehr über die Rendite solcher ETFs erfahren möchtest, lohnt sich ein Blick auf die langfristige Performance.
Wie wird ein Dividendenindex gebildet?
Ein Dividendenindex wird aus einem größeren Aktienindex gebildet, indem die Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite ausgewählt werden. Die Dividendenrendite gibt an, wie viel Dividende ein Unternehmen im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs zahlt. Da sich der Aktienkurs ständig ändert, schwankt auch die Dividendenrendite.
Ein Nachteil der Dividendenrendite ist, dass sie nichts über die Profitabilität eines Unternehmens aussagt. Ein Unternehmen kann eine hohe Dividende zahlen, obwohl es wirtschaftlich nicht gut dasteht. Daher ist es wichtig, bei der Auswahl eines Dividenden-ETFs nicht nur auf die Höhe der Dividendenrendite zu achten, sondern auch auf die finanzielle Stabilität der Unternehmen. ETFs wie der SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats UCITS ETF berücksichtigen Unternehmen, die ihre Dividenden über viele Jahre hinweg kontinuierlich gesteigert haben, was ein Zeichen für finanzielle Gesundheit ist. Wenn du dich für die langfristige Stabilität von Unternehmen interessierst, könnte auch der Konjunkturzyklus eine Rolle bei deiner Entscheidung spielen.
Hohe Dividendenrendite hat auch Nachteile
Eine hohe Dividendenrendite klingt verlockend, hat aber auch ihre Schattenseiten. Die Dividendenrendite steigt oft, wenn der Aktienkurs fällt. Das bedeutet, dass eine hohe Dividendenrendite ein Zeichen für einen schwachen Aktienkurs sein kann. Wenn du langfristig Vermögen aufbauen möchtest, sind Dividenden-ETFs daher nicht immer die beste Wahl, da ihre Gesamtrendite oft niedriger ist als bei anderen ETFs. Mehr dazu findest du in unserem Artikel über Zocken mit ETFs, wo wir auf die Risiken und Chancen eingehen.
Ein weiteres Problem ist, dass die Aktienkurse von dividendenstarken Unternehmen nach der Dividendenzahlung oft fallen. Das kann die Gesamtrendite des ETFs negativ beeinflussen. Zudem sagt eine hohe Dividendenrendite nichts darüber aus, ob ein Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt. Wenn ein Unternehmen Probleme hat, könnte es in Zukunft weniger oder gar keine Dividenden mehr zahlen. Daher ist es ratsam, auf ETFs zu setzen, die eine breite Diversifikation bieten, wie der iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF, der in 100 dividendenstarke Unternehmen aus verschiedenen Ländern investiert.
Blick auf Dividendenindizes des DAX
Wenn du in deutsche Unternehmen mit hohen Dividenden investieren möchtest, könntest du dir den DivDAX anschauen. Dieser Index enthält die 15 dividendenstärksten Unternehmen aus dem DAX. Ein weiteres Beispiel ist der DAX plus Maximum Dividend, der die Unternehmen mit den höchsten erwarteten Dividenden aus dem DAX, MDAX und TecDAX enthält. Wenn du dich für den DAX interessierst, könnte auch unsere DAX-Prognose für dich von Interesse sein.
DivDAX mit den 15 dividendenstärksten DAX-Titeln
Der DivDAX enthält die 15 Unternehmen aus dem DAX, die bei der letzten Ausschüttung die höchste Dividendenrendite hatten. Allerdings sagt das nichts über die aktuelle wirtschaftliche Lage dieser Unternehmen aus. Die Risikostreuung ist mit nur 15 Unternehmen relativ gering, und es können auch Unternehmen mit schwachen Aktienkursen im Index vertreten sein.
Ein Beispiel für einen ETF auf den DivDAX ist der AMUNDI DIVDAX II UCITS ETF (ehemals Lyxor 1 DivDAX UCITS ETF). Dieser ETF hat ein Volumen von 62,7 Millionen Euro und zahlt die Dividenden mindestens einmal jährlich aus. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt bei 0,25 Prozent. Die annualisierte Rendite in den letzten drei Jahren lag bei 2,89 Prozent. Mehr über die Übernahme von Lyxor durch Amundi erfährst du in unserem Artikel Amundi übernimmt Lyxor.
Wie sieht es mit dem DAX plus Maximum Dividend aus?
Der DAX plus Maximum Dividend enthält 20 Unternehmen mit den höchsten erwarteten Dividenden aus dem DAX, MDAX und TecDAX. Die Auswahl basiert auf den Schätzungen von Analysten oder den Mitteilungen der Unternehmen. Ein ETF auf diesen Index ist der Deka DAXplus Maximum Dividend UCITS ETF, der ein Volumen von 355 Millionen Euro hat und die Dividenden quartalsweise auszahlt.
Internationale Dividendenindizes und deren Besonderheiten
Internationale Dividendenindizes bieten eine breitere Streuung als deutsche Dividendenindizes. Ein Beispiel ist der MSCI World High Dividend Yield Index, der die dividendenstärksten Unternehmen aus dem MSCI World enthält. Ein ETF auf diesen Index ist der iShares MSCI World Quality Dividend UCITS ETF, der ein Volumen von 134 Millionen Euro hat und die Dividenden halbjährlich auszahlt. Wenn du dich für internationale Märkte interessierst, könnte auch unser Artikel über japanische Aktien für dich spannend sein.
Dow Jones Global Select Dividend Index
Dieser Index enthält die 100 dividendenstärksten Unternehmen aus dem S&P Developed Broad Market Index. Ein ETF auf diesen Index ist der UBS ETF (IE) DJ Global Select Dividend UCITS ETF, der ein Volumen von 40 Millionen Euro hat. Allerdings ist das Volumen relativ gering, was ein Risiko darstellt, da der ETF möglicherweise liquidiert werden könnte.
S&P Global Dividend Aristocrats Index
Dieser Index enthält Unternehmen, die mindestens zehn Jahre lang stabile oder steigende Dividenden gezahlt haben. Ein ETF auf diesen Index ist der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF, der ein Volumen von 508 Millionen Euro hat und die Dividenden quartalsweise auszahlt.
Aktuelle Entwicklungen und neue ETFs
In den letzten Jahren haben sich einige neue Dividenden-ETFs etabliert, die besonders durch ihre niedrigen Kosten und hohe Diversifikation auffallen. Ein Beispiel ist der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF, der mit einer TER von 0,29% und einem Fondsvolumen von 4,35 Milliarden US-Dollar einer der größten und günstigsten Dividenden-ETFs ist. Er enthält rund 2.000 Aktien aus Industrie- und Schwellenländern mit überdurchschnittlich hoher Dividendenrendite und hat in den letzten drei Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von 9,29% erzielt.
Ein weiterer interessanter ETF ist der SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats UCITS ETF, der in 115 US-Unternehmen investiert, die ihre Dividende in den vergangenen 20 Jahren jährlich gesteigert haben. Dieser ETF hat ein Volumen von 3,28 Milliarden US-Dollar und eine TER von 0,35%. Die durchschnittliche Rendite in den letzten drei Jahren lag bei 8,1%. Wenn du dich für US-Märkte interessierst, könnte auch unser Vergleich von US-ETFs für dich aufschlussreich sein.
Für Anleger, die global diversifizieren möchten, bietet der iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF eine interessante Option. Dieser ETF investiert in 100 Aktien aus Industrieländern mit hoher Dividendenrendite. Er hat eine TER von 0,46% und ein Fondsvolumen von 2,38 Milliarden US-Dollar. Die annualisierte Rendite in den letzten drei Jahren lag bei 5,29%.
Ein weiterer ETF, der in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF. Dieser ETF hat eine TER von 0,38% und ein Fondsvolumen von 400 Millionen Euro. Er bildet den Morningstar Developed Markets Large Cap Dividend Leaders Index ab und enthält 99 Aktien aus Industrieländern mit beständigen Dividendenausschüttungen. Die 5-Jahres-Performance einschließlich Dividenden liegt bei knapp 55%.
Auch der Fidelity US Quality Income ETF ist eine interessante Option für Anleger, die in US-Unternehmen mit stabilen Dividenden investieren möchten. Dieser ETF hat eine TER von 0,25% und ein Fondsvolumen von 811 Millionen Euro. Er enthält 110 Aktien von US-Unternehmen mit respektablen Dividendenrenditen und hat in den letzten fünf Jahren eine Performance von gut 77% erzielt.
Regionale Fokus und ESG-Kriterien
Für Anleger, die sich auf Europa konzentrieren möchten, ist der SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats UCITS ETF der größte Dividenden-ETF für europäische Titel. Er hat ein Volumen von 965 Millionen Euro und eine TER von 0,3%. Der ETF investiert in die 40 Unternehmen der Eurozone mit der höchsten Dividendenrendite und hat in den letzten drei Jahren eine annualisierte Rendite von 5,55% erzielt.
Ein weiterer Trend ist die Berücksichtigung von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei der Auswahl von Dividenden-ETFs. Der iShares MSCI World Quality Dividend ESG UCITS ETF ist ein Beispiel für einen ETF, der sowohl auf hohe Dividendenrenditen als auch auf nachhaltige Kriterien achtet. Dieser ETF hat eine TER von 0,38% und bietet eine gute Möglichkeit, in dividendenstarke Unternehmen zu investieren, die gleichzeitig ESG-Kriterien erfüllen. Wenn du mehr über nachhaltige Investitionen erfahren möchtest, könnte unser Artikel über Wasserstoff-ETFs für dich interessant sein.
Fazit: Dividenden-ETFs bieten Chancen, aber auch Risiken
Dividenden-ETFs können attraktiv erscheinen, da sie regelmäßige Dividendenzahlungen bieten. Allerdings ist die Gesamtrendite oft geringer als bei anderen ETFs, da eine hohe Dividendenrendite oft mit niedrigen Aktienkursen einhergeht. Zudem ist die Risikostreuung bei Dividenden-ETFs oft geringer, da sie weniger Unternehmen enthalten. Wenn du langfristig Vermögen aufbauen möchtest, solltest du daher genau abwägen, ob ein Dividenden-ETF die richtige Wahl für dich ist.
Die neuesten Entwicklungen zeigen jedoch, dass es auch Dividenden-ETFs gibt, die durch niedrige Kosten und hohe Diversifikation überzeugen. Besonders ETFs wie der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF oder der SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats UCITS ETF bieten eine attraktive Möglichkeit, in dividendenstarke Unternehmen zu investieren, ohne auf eine breite Streuung zu verzichten. Zudem gewinnen ESG-Kriterien bei der Auswahl von Dividenden-ETFs zunehmend an Bedeutung, was für nachhaltig orientierte Anleger interessant sein könnte. Wenn du dich fragst, ob du lieber in einen ETF-Sparplan oder eine Einmalzahlung investieren solltest, findest du mehr Informationen in unserem Artikel ETF Sparplan oder Einmalzahlung.
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