Vonovia Aktie: Wie steht es um Kurs und Dividende?

Veröffentlicht am

Möchtest Du in ein DAX-Unternehmen investieren, kannst Du die Aktie von Vonovia kaufen. Aktuell ist der Kurs niedrig und tritt auf der Stelle. Die Prognose für den Immobilienkonzern ist eher ungünstig. Investierst Du in das Unternehmen, kannst Du mit einer Dividende rechnen.

Vonovia Aktie: Wie steht es um Kurs und Dividende?

Wer ist Vonovia?

Bevor Du in die Aktie des deutschen Unternehmens investierst, solltest Du nicht nur den aktuellen Kurs und die Dividende berücksichtigen, sondern für eine Prognose auch die Fakten des Unternehmens kennen. Vonovia ist ein Immobilienkonzern, der seinen Sitz in Bochum hat und 2001 gegründet wurde. Vorläufer des Konzerns ist die Deutsche Annington, die 2001 beim Erwerb von Eisenbahnerwohnungen erfolgreich war.

Im Zuge der Bahnreform Ende der 1990er Jahre wurden Eisenbahnerwohnungen privatisiert. Zunächst erhielt ein Konsortium aus Immobiliengesellschaften und Landesentwicklungsgesellschaften den Zuschlag, doch wurde der Verkauf dann vom Hauptpersonalrat des Bundeseisenbahnvermögens im Einverständnis mit der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands gestoppt. Nachdem die Deutsche Annington 2001 mit der Übernahme von 64.000 der insgesamt 114.000 Eisenbahnerwohnungen erfolgreich war, gelang ihr der Aufstieg zum Marktführer in der deutschen Immobilienbranche.

Im Laufe der Zeit erwarb sie weitere Wohnungen und kaufte auch Konkurrenten auf. Vonovia entstand durch einen Zusammenschluss der Deutschen Annington mit der Gagfah. Einen Börsengang hatte die Deutsche Annington seit 2005 schon mehrfach geplant, doch konnte sie ihn erst 2013 erfolgreich durchführen. Im DAX ist das Unternehmen seit 2015 gelistet. Zu dieser Zeit erfolgte die Umbenennung des Unternehmens in Vonovia. Das Unternehmen verfügt inzwischen auch über Immobilien in Schweden und Österreich sowie ausländische Partnerschaften.

Wichtige Zahlen des Unternehmens

Bevor Du in die Aktie von Vonovia investierst, solltest Du wichtige Unternehmenszahlen heranziehen, um eine Prognose zu geben. Eine Dividende und der aktuell niedrige Kurs sollten nicht die Hauptgründe für eine Investition sein. Das sind die wichtigsten Unternehmenszahlen:

  • Zahl der Mitarbeiter 2021: 15871
  • Umsatz 2021: 5,180 Milliarden Euro
  • Bilanzsumme 2020: 62,417 Milliarden Euro
  • Eigenkapital 2020: 24,832 Milliarden Euro
  • Eigenkapitalquote 2020: 39,8 Prozent
  • Mieteinnahmen 2020: 2,286 Milliarden Euro
  • Gewinn vor Steuern (EBITDA) 2020: 1,822 Milliarden Euro

Das Unternehmen besaß 2020 insgesamt 415.688 Wohnungen, aber auch 139.429 Stellplätze und Garagen sowie 6.564 gewerbliche Einheiten. Der Besitz dieser Objekte verteilt sich auf 630 Städte in Deutschland, Österreich und Schweden. Die Mehrheit der Objekte befindet sich mit 84 Prozent in Deutschland. Weitere 11 Prozent befinden sich in Schweden, der Rest in Österreich.

Börsengang von Vonovia

Nachdem schon 2005 ein Börsengang geplant war, wurde er wieder verschoben. Er wurde anschließend für 2013 erneut geplant. Als Konsortialbanken wurden JP Morgan Chase und Morgan Stanley gewählt. Unterstützung erhielt das Immobilienunternehmen auch von der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Erste Group. Das Interesse potentieller Investoren wurde durch einen Anstieg der Leitzinsen gedämpft, was zu einer mehrfachen Verschiebung des Börsengangs führte.

Der Börsengang wurde zunächst ganz abgesagt, doch platzierte die Deutsche Annington ihre Aktien mit einem geringeren Volumen und einem geringeren Ausgabepreis an der Frankfurter Wertpapierbörse. Das Unternehmen nahm zwar weniger Kapital als geplant ein, doch konnte es seine Schuldenlast mit dem Börsengang reduzieren. Als erster Vertreter der Immobilienwirtschaft wurde die Aktie von Vonovia im September 2015 in den DAX aufgenommen. Das Indexgewicht liegt bei 2,5 Prozent und ist damit nicht gerade hoch.

Mehr als 90 Prozent der Aktien von Vonovia befinden sich im Streubesitz. Die größten Aktionäre sind

  • BlackRock als US-amerikanische Fondsgesellschaft mit 7,5 Prozent
  • Norwegische Zentralbank Norges Bank mit 6,6 Prozent.

Die meisten Anleger sind Staatsfonds, Pensionskassen, internationale Vermögensverwalter und Investoren mit langfristiger Orientierung. Du kannst auch als Privatanleger in die Aktie investieren. Der Kurs ist aktuell niedrig. Du bekommst auch eine Dividende, was aber nicht für eine gute Prognose sprechen muss.


Immobilien ETF: Dividenden kassieren mit Betongold
Ein ETF auf Immobilien verspricht eine gute Rendite. Was Du für Deine Investition bekommst, hängt vom gewählten Immobiliensektor und der Anlageregion ab. Ein ETF bietet den Vorteil, dass Du keine einzelnen Immobilien erwerben musst und schon vergleichsweise geringe Beträge investieren kannst.
ETF Sparplan Vergleich 2024: Welcher Anbieter ist der Beste?
Mit einem ETF-Sparplan kannst Du mit geringen monatlichen Einzahlungen langfristig ein gutes Vermögen aufbauen. Der Vergleich hilft Dir, den für Dich besten Sparplan auszuwählen. Neben geringen Kosten kommt es auf die enthaltenen Leistungen an.

Wichtige Kennzahlen der Aktie von Vonovia

Möchtest Du in die Aktie von Vonovia investieren, solltest Du für eine Prognose die wichtigsten Kennzahlen heranziehen:

  • Wertpapierkennnummer: WKN: A1ML7J, ISIN: DE000A1ML7J1
  • Kurs am 2. Juni 2022: 35,80 Euro
  • Anzahl der Aktien: 795,85 Millionen
  • Marktkapitalisierung: 28,21 Milliarden Euro
  • Streubesitz: 99,99 Prozent
  • Gewinn pro Aktie 2021: 2,17 Euro
  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) 2021: 22

Was Du über die Entwicklung der Aktie wissen solltest

Für eine Prognose solltest Du Dich genauer mit der Entwicklung der Aktie von Vonovia beschäftigen. In der letzten Zeit ist der Kurs stark gefallen. Die Aktie verzeichnete ihr 52-Wochen-Hoch mit 54,44 Euro am 24. August 2021. Mit einem Kurs von 35 Euro ist sie aktuell weit von diesem Hoch entfernt. Es ist noch nicht lange her, dass sie mit einem Kurs von 31,78 Euro ihr 52-Wochen-Tief verzeichnete. Das war am 12. Mai 2022. Inzwischen hat sie sich wieder leicht erholt. Seit dem 52-Wochen-Hoch war ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen. Erst seit dem 52-Wochen-Tief geht es wieder leicht aufwärts, was allerdings noch kein Grund für eine optimistische Prognose ist.

Wie sieht es mit der Dividende aus?

Vonovia zahlt auf die Aktie einmal jährlich eine Dividende. Ob eine Dividendenzahlung erfolgt, wird auf der Hauptversammlung beschlossen. Die letzte Hauptversammlung fand am 29. April 2022 in virtueller Form statt. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2021 wurde im Mai 2022 gezahlt und lag bei 1,66 Euro pro Aktie. Das macht eine Dividendenrendite von 3,42 Prozent aus. Im Vorjahr wurde eine Dividende von 1,58 Prozent pro Aktie gezahlt, was einer Dividendenrendite von 2,83 Prozent entsprach. Die Dividende wurde also um 0,08 Euro im Vergleich zum Vorjahr gesteigert.

Eine Dividende wird seit 2015 gezahlt. Bislang wurde sie in jedem Jahr gesteigert. Die Dividendenstabilität ist mit 0,98 von 1,0 außerordentlich gut. Auch die Prognose für die Dividende für die kommenden Jahre bis 2025 ist positiv:

  • 2022: 1,84 Euro, Dividendenrendite 5,3 Prozent
  • 2023: 1,95 Euro, Dividendenrendite 5,6 Prozent
  • 2024: 2,04 Euro, Dividendenrendite 5,8 Prozent
  • 2025: 2,15 Euro, Dividendenrendite 6,10 Prozent

Es handelt sich jedoch nur um eine Prognose. Ob tatsächlich in den kommenden Jahren eine Dividende gezahlt wird und wie hoch sie ausfällt, hängt von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens, der aktuellen Situation auf dem Immobilienmarkt und der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und der Welt ab.

Da eine Dividende gezahlt wird, ist das Unternehmen seit 2020 auch im DivDAX gelistet, dem Index mit den 15 dividendenstärksten deutschen Titeln. Das Indexgewicht liegt bei 5,56 Prozent.

Wie steht es um die Prognose für die Vonovia Aktie?

Möchtest Du in die Aktie von Vonovia investieren, solltest Du für eine Prognose nicht nur den aktuellen Kurs und die Dividende beleuchten. Gegenwärtig ist die Lage auf dem Immobiliensektor eher kritisch. Die Preise für Immobilien werden durch die steigenden Zinsen belastet, auch wenn aktuell noch keine Hochzinsphase herrscht. Aufgrund der hohen Inflation und der steigenden Kreditzinsen ist die Investition in Immobilien aktuell schwierig, was sich auch auf die Prognose für die Aktie auswirkt. Vonovia könnte künftig unter höheren Finanzierungskosten leiden. Das könnte den Gewinn des Unternehmens künftig schmälern.

Entwicklung der Bauzinsen in Deutschland seit 2013 (Quelle: interhyp)

Die Prognose für die Aktie von Vonovia ist eher bärisch. Einige Analysten gehen jedoch für 2022 wieder von einem Kursanstieg aus. Der Gewinn pro Aktie könnte Experten zufolge für 2022 schon auf 2,31 Euro ansteigen. Dieser Anstieg könnte sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. So erwarten einige Experten für 2023 einen Gewinn pro Aktie von 2,75 Euro. Der Gewinn pro Aktie könnte 2024 bei 2,89 Euro liegen. Für 2025 gehen einige Experten von einer deutlichen Steigerung aus und erwarten sogar einen Gewinn von 6,90 Euro pro Aktie. Angesichts der aktuellen Entwicklung solltest Du eher vorsichtig sein. Die Aktie ist durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet, die für einen Zeitraum von 180 Tagen bei 28,65 Prozent liegt. Die Volatilität für 30 Tage wird mit 35 Prozent angegeben.

Einzelaktie vs. ETF

Die hohe Volatilität, der niedrige Kurs und die aktuelle Lage auf dem Immobilienmarkt zeigen, dass die Einzelaktie ein hohes Risiko beinhaltet. Auch wenn Du eine Dividende bekommst und einige Experten bei der Prognose optimistisch sind, ist die Investition in die Aktie von Vonovia ziemlich riskant. Möchtest Du kein hohes Risiko eingehen, aber trotzdem in die Aktie investieren, kannst Du Dich für einen ETF auf den deutschen Leitindex DAX entscheiden, in dem die Aktie gelistet ist. Mit einem ETF bekommst Du eine bessere Risikostreuung. Auf den DAX werden an den deutschen Börsen gegenwärtig elf ETFs gehandelt. Die Rendite ist bei den DAX-ETFs aktuell jedoch negativ. Dieser ETF hat das höchste Fondsvolumen:
iShares Core DAX UCITS ETF (DE) ISIN DE0005933931, WKN 593393
Das Fondsvolumen liegt bei diesem im Dezember 2000 aufgelegten ETF bei 5.591 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,16 Prozent. Mit 20,33 Prozent ist die Volatilität hoch. Der ETF replizert vollständig physisch und ist thesaurierend. Die Rendite liegt aktuell bei minus 8,46 Prozent.

Alternativ dazu kannst Du auch in einen ETF auf den DivDAX investieren, in dem Vonovia ebenfalls vertreten ist. Auf den DivDAX werden drei ETFs an deutschen Börsen gehandelt. Auch sie verzeichnen aktuell eine negative Rendite, die sich um minus 5 Prozent bewegt. Bei diesem ETF ist das Fondsvolumen am höchsten:
iShares DivDAX UCITS ETF (DE) ISIN DE0002635273, WKN 263527
Der ETF hat eine Gesamtkostenquote von 0,31 Prozent und ein Fondsvolumen von 520 Millionen Euro. Er zahlt die Dividende jährlich aus. Die Rendite liegt aktuell bei minus 5,39 Prozent.

Eine weitere Alternative zur Vonovia Aktie kann ein REIT ETF sein.

Fazit: Eher ungünstige Prognose für Vonovia

Vonovia ist ein deutsches Immobilienunternehmen, das im DAX gelistet ist. Der Kurs der Aktie ist aktuell niedrig, die Prognose eher ungünstig. Auf die Aktie wird jährlich eine Dividende gezahlt, die bislang immer gesteigert wurde.

Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.

Mehr zum Thema:






Rechtliche Hinweise: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die in den Artikeln erwähnten ETFs und anderen Finanzprodukte stellen keine Kaufempfehlung dar. Wir können keine Finanzberatung oder ähnliches anbieten. Der Wert von Aktien, ETFs und ETCs, die über ein Wertpapierdepot gekauft wurden, kann sowohl steigen als auch fallen. Börsengeschäfte stellen ein erhebliches Risiko dar, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. etf.capital haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden. Der Autor besitzt keinen der genannten ETFs. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Kryptoassets sind hochvolatile unregulierte Anlageprodukte. Es existiert kein EU-Anlegerschutz.

Vergleiche: Unsere Anbieter-Vergleiche bieten keinen kompletten Marktüberblick. Zur Finanzierung dieser Website erhalten wir von den Anbietern eine Provision bei Kontoeröffnung. Die Vergleiche beginnen mit den Anbietern mit der höchsten Abschlussquote und endet mit der niedrigsten. Bei gleicher Abschlussquote werden die Aufrufe hinzugezogen. D. h. Produkte, die im Verhältnis zu den Aufrufen hier öfter gewählt werden, sind höher platziert. Bewertungen können nicht auf Echtheit geprüft werden. Der Anbieter auf Platz 1 wird zusätzlich farblich hervorgehoben. Testsiegel werden angezeigt, sofern sie uns vom Anbieter zur Verfügung gestellt wurden.

"Kostenlose ETF-Sparpläne" bezieht sich auf die Ausführung der Sparpläne. Es entstehen ggfs. weitere Produktkosten und Zuwendungen. Bei Aktionsangeboten gelten die Teilnahmebedingungen des jeweiligen Anbieters.

Die mit einem Sternchen (*) oder versehenen Links oder farblich hervorgehobenen Schaltflächen sind i.d.R. bezahlte Produktplatzierung zur Finanzierung dieser Website. Dir entstehen dadurch keinerlei Nachteile. Du unterstützt damit unsere Arbeit.

Vonovia Aktie: Wie steht es um Kurs und Dividende?
Teilen
Twitter icon Facebook icon