Value Investing: So investiert Warren Buffett

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Möchtest Du erfolgreich investieren wie Warren Buffett, dann solltest Du Dich für Value Investing interessieren. Diese Strategie wurde von Benjamin Graham entwickelt. Dabei kommt es darauf an, Aktien und andere Wertpapiere nach ihrem eigentlichen Wert zu beurteilen.

Value Investing: So investiert Warren Buffett

Was bedeutet Value Investing?

Value Investing bedeutet wertorientiertes Investieren. Diese Strategie wird vorwiegend beim Aktienhandel angewendet. Du kannst die Strategie jedoch auch beim Handel mit ETFs nutzen. Entwickelt wurde diese Anlagestrategie in den 1930er Jahren von Benjamin Graham, dem Mentor von Investitionslegende Warren Buffett. Das Standardwerk für diese Investitionsmethode schuf Benjamin Graham 1934 zusammen mit David Dodd mit dem Buch "Security Analysis". Inhalt des Buchs ist die Sicherheitsmarge, die Differenz zwischen dem inneren Wert einer Geldanlage und dem Marktpreis. Diese Sicherheitsmarge ist wichtig für den Kapitalerhalt und die Risikobegrenzung des Anlegers. Das Risiko für den Anleger ist umso geringer, je höher die Sicherheitsmarge ist.

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Was macht den inneren Wert eines Wertpapiers aus?

Value Investoren wie Warren Buffett sind nur bereit, zu investieren, wenn der Marktpreis geringer als der innere Wert eines Wertpapiers ist. Das macht eine positive Sicherheitsmarge aus. Beim Value Investing musst Du wissen, was den inneren Wert einer Geldanlage ausmacht. Der innere Wert wird auch als intrinsischer Wert oder fairer Wert bezeichnet. Dieser Wert bietet eine Einschätzung, welchen Mehrwert ein Unternehmen in der Zukunft für die Aktionäre erwirtschaftet.

Warren Buffetts Anlagephilosophie als Diagram
Warren Buffetts Anlagephilosophie als Diagram (Bild vergrößern)

Setzt Du den inneren Wert zum Preis eines Wertpapiers ins Verhältnis, kannst Du schnell einschätzen, ob der Preis günstig oder teuer ist. Benjamin Graham, der Begründer von Value Investing, lieferte die Grundlagen und legte Wert darauf, zwischen Investieren und Spekulieren zu unterscheiden. Im Laufe der Zeit wurde das Value Investing durch Warren Buffett und Peter Lynch bekannter gemacht und präzisiert. Verschiedene Arten dieser Investmentform wurden entwickelt.
Nach Warren Buffett ist der innere Wert der abgezinste Wert des Geldes, das aus einem Unternehmen entnommen werden kann.


Grundlagen von Value Investing nach Benjamin Graham

Benjamin Graham störte sich daran, dass Aktien mehr als Spekulationsobjekte galten und weniger als Unternehmensbeteiligungen angesehen wurden. Von ihm stammt der Ausspruch "Price is what you pay, Value is what you get". Das bedeutet, dass der Preis das ist, was Du bezahlst, während der Wert das ist, was Du bekommst. Investoren sollten sich nach seiner Ansicht nicht an der potentiellen Zukunft einer Branche oder eines Unternehmens orientieren, sondern auf den aktuellen Wert des Unternehmens achten. Benjamin Graham nutzte für seine Entscheidungen und die Unternehmensbewertung die Fundamentalanalyse.


Was einen intelligenten Investor ausmacht

Benjamin Graham definiert beim Value Investing den intelligenten Investor. Es geht nicht um Intelligenz im Sinne von Wissen und geistiger Leistungsfähigkeit, sondern um bestimmte Charaktereigenschaften wie Geduld, Disziplin und Lerneifer. Der intelligente Investor muss selbstständig denken können und seine Emotionen im Griff haben.

Benjamin Graham rückt die Sicherheit in den Mittelpunkt von Value Investing. Beim Investieren sollte nicht die Rendite im Vordergrund stehen. In erster Linie sollte eine gründliche Analyse erfolgen, bei der es auf Sicherheit ankommt. In diesem Zusammenhang kommt es auf die Sicherheitsmarge an, die umso höher ist, je höher der innere Wert über dem Marktpreis liegt.

Kennzahlen von Value Investing

Möchtest Du langfristig erfolgreich investieren, so wie Warren Buffett, solltest Du sechs wichtige Kennzahlen beim Value Investing beachten:

  • Kapitalrenditen, die darüber Auskunft geben, wie viel Geld ein Unternehmen mit seinem Kapital erzielt. Dabei werden Eigenkapitalrendite, Gesamtkapitalrendite und Verhältnis von operativem Ergebnis zum eingesetzten Kapital unterschieden.
  • Verschuldung: Unternehmen können mit Schulden kurzfristig Umsätze und Gewinne steigern, doch langfristig werden Gewinne durch Schulden belastet. Bei der Verschuldung werden die absolute Verschuldung als Quotient aus langfristiger Verschuldung und Eigenkapital sowie die relative Verschuldung als Quotient aus langfristigen Schulden und operativem Ergebnis unterschieden.
  • historisches Wachstum des Buchwertes: Ein Unternehmen muss seinen Buchwert langfristig steigern können
  • Liquiditätsgrad, der über die Liquidität eines Unternehmens informiert. Beim Liquiditätsgrad werden erster, zweiter und dritter Grad unterschieden.
  • Free Cashflow, der mindestens auf der Höhe der vermeldeten Gewinne eines Unternehmens liegen sollte
  • Innerer Wert eines Unternehmens

Value Investing nach Warren Buffett

Warren Buffett hat die Strategie von Value Investing nach Benjamin Graham weiterentwickelt. Als Schüler von Benjamin Graham übernahm er zunächst dessen Methoden. Er stellte allerdings fest, dass diese Strategie zunehmend schlechter funktionierte. Das lag daran, dass sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Wirtschaft und die Börse erholt hatten. Es war daher schwieriger, unterbewertete Unternehmen im Sinne von Benjamin Graham zu finden. Sein späterer Partner Charlie Munger überredete Warren Buffett, nicht nur auf günstige Unternehmen, sondern auf qualitativ hochwertige Unternehmen zu achten. Langfristig sind die Aktien von qualitativ hochwertigen Unternehmen besser. Warren Buffett und Charlie Munger investierten daher nicht mehr in viele günstige Unternehmen, sondern in wenige sehr gute Unternehmen.

Value Investing nach Peter Lynch

Nicht nur Benjamin Graham und Warren Buffett haben das Value Investing geprägt und verschiedene Arten entwickelt. Beim Value Investing kannst Du auch die Strategie von Peter Lynch heranziehen. Peter Lynch teilt Unternehmen in verschiedene Kategorien ein. In erster Linie konzentriert er sich auf Unternehmen mit einem hohen Wachstum. Das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis sollte kleiner als 1 sein, damit eine Aktie kaufenswert ist. Um das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (PEG) zu berechnen, wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis eines Unternehmens durch dessen Wachstum dividiert.

Wie Du Value Unternehmen identifizieren kannst

Um Value Unternehmen, wertvolle Unternehmen, aus der Sicht von Warren Buffett zu identifizieren, solltest Du Antworten auf vier Fragen finden:

  • Ist ein Unternehmen in einer ausgezeichneten wirtschaftlichen Verfassung?
    Ein Unternehmen sollte sich in einer soliden finanziellen Situation befinden und möglichst wenig oder gar nicht verschuldet sein.
  • Ermöglicht die Wettbewerbsposition des Unternehmens auch in Zukunft eine positive Entwicklung?
    Hat ein Unternehmen eine starke Wettbewerbsposition, ist es durch eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung über viele Jahre gekennzeichnet. Das Unternehmen sollte jedoch auch noch genügend Raum haben, um wachsen zu können.
  • Sind die Manager, die ein Unternehmen leiten, aufrichtig und handeln sie wie Eigentümer?
    Ein Unternehmen sollte in ausführlicher und ehrlicher Weise über seine aktuelle Situation berichten. Zukünftige Entscheidungen sollten im Interesse von Aktionären getroffen werden.
  • Liegt der Preis der Aktien eines Unternehmens deutlich unter dem inneren Wert?

Ein Unternehmen ist umso wertvoller, je mehr dieser Kriterien erfüllt sind. Beim Value Investing können auch Sondersituationen attraktiv sein, bei denen einzelne Kriterien stark ausgeprägt sind.

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Value Investing auch bei ETFs?

Value Investing ist gebräuchlich bei Aktien. Möchtest Du mit ETFs handeln, ist es nicht möglich, jede im Index enthaltene Aktie zu bewerten. Beim DAX mit 30 Aktien ist die Zahl der Aktien noch überschaubar. Deutlich schwieriger ist das beim S&P 500 oder beim MSCI World. Schwierig ist das auch, da Aktien aus verschiedenen Branchen enthalten sind. Du kannst allerdings auch bei der Investition in ETFs eine Fundamentalanalyse vornehmen. Dabei kannst Du die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation eines Landes, auf dessen Index Du handelst, oder beim MSCI World die globale wirtschaftliche und politische Situation heranziehen. Beim Handel mit ETFs erfordert Value Investing schon etwas Übung. Du solltest jedoch kritisch vorgehen und den Index, den der ETF abbildet, genau beurteilen.

Beispiel für einen ETF, der den MSCI World nach Value-Kriterien filtert:

iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF USD (Acc)

Beispiel für einen ETF, der den MSCI Europe nach Value-Kriterien filtert:

iShares Edge MSCI Europe Value Factor UCITS ETF EUR (Acc)

Fazit: Value Investing setzt auf den inneren Wert

Value Investing ist wertorientiertes Investieren. Es geht darum, den inneren Wert von Wertpapieren zu ermitteln. Die Sicherheitsmarge ist ein wichtiges Kriterium für das Value Investing. Sie ist umso höher, je höher der innere Wert eines Wertpapiers über dem Kurswert liegt. Das Value Investing wurde von Benjamin Graham erfunden und von Warren Buffett weiterentwickelt. Es kommt nicht darauf an, günstige Aktien, sondern Aktien von qualitativ wertvollen Unternehmen zu kaufen.


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