Streaming-Aktien mit Potenzial: Mehr als nur Netflix

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Lange Zeit wurde der Streaming-Sektor von einer einzigen Aktie, Netflix, dominiert. Der Platzhirsch genießt immer noch eine Vormachtstellung, ist aber längst nicht die einzige Option. Hier erfährst du, welche anderen Streaminganbieter und Aktien noch Luft nach oben haben.

Streaming-Aktien mit Potenzial: Mehr als nur Netflix

Den Streaming-Markt begreifen viele Unternehmen als Chance

Streaming boomt - und das nicht erst seit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns. Beide haben die Branche aber zweifelsohne, zusammen mit ihren Unternehmen und deren Aktien, in neue, noch höhere Sphären katapultiert. Netflix gilt als Vorreiter und eine fest etablierte Marke, die auch heute noch die meisten Kunden hinter sich eint. Was nicht jeder weiß: Die Aktie ist bereits seit kurz nach der Jahrtausendwende an der Börse notiert, damals aber noch mit einem DVD-Verleih und Versandgeschäft. Wirklich abgehoben ist Netflix erst in den frühen 2010er-Jahren, den Turbo hat die Aktie ab ungefähr 2013 angezogen.

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Seither hat sich die Aktie von Netflix (ISIN: US64110L1061) von einem Kurs von rund 10 US-Dollar auf aktuell etwas mehr als 600 US-Dollar katapultiert, zwischenzeitlich erreichte sie sogar die 700er-Marke. Anleger, die bereits seit einem Jahrzehnt oder länger investiert sind, haben das Potential also frühzeitig erkannt und wurden mit enorm starken Renditen belohnt. Zweifelsohne war Netflix für viele Anleger ein sogenannter "Millionär-Macher". Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell etwas mehr als 266 Milliarden US-Dollar muss man sich dennoch die Frage stellen, wie viel Potential in der Aktie noch steckt. Schon allein deshalb, weil sich die Konkurrenz insbesondere in den vergangenen fünf Jahren intensivierte und die Aktie mit einem aktuellen KGV von rund 85 alles andere als günstig ist.

Alternativen gibt es reichlich: kleine wie große Unternehmen

Mittlerweile gibt es nicht nur noch mehr Streaminganbieter als in den frühen 2010er-Jahren, es gibt auch eine ganz klare Unterscheidung. Einerseits findest du da absolute Großkonzerne wie beispielsweise Disney und Apple vor, die mittlerweile allesamt ihr eigenes Streamingportal gestartet haben, andererseits auch verhältnismäßig kleinere oder zumindest unbekanntere Anbieter wie iQiyi oder Huya - die beide im chinesischen Markt beheimatet sind.

Du könntest den Sektor außerdem noch in der zweiten Ebene erfassen. Das wären dann nicht konkret die Anbieter von Streamingdiensten, sondern solchen, die in dieser Infrastruktur tätig sind. Tobii AB (ISIN: SE0002591420) ist solch ein Unternehmen. Das schwedische Unternehmen kommt lediglich auf eine Marktkapitalisierung von rund 700 Millionen Euro, in den vergangenen Jahren konnten die Schweden zudem nur eine Rendite von etwa 65 % für ihre Anleger erzielen. Tobii ist ein Hardware-Hersteller mit Fokus auf Eye-Tracking-Geräte, unter anderem VR-Headsets. Insbesondere im Gaming-Sektor genießen die Schweden hohe Marktanteile.

Wie viel Potential haben die Großkonzerne?

Apple hat Apple TV, Disney hat Disney+ und Amazon hat sowohl Prime als auch den Gaming-Streamingservice Twitch. Alle drei haben gemeinsam, dass sie etablierte, kerngesunde Unternehmen sind. Eine Wette konkret auf den Streamingsektor sind sie aber nicht, denn alle drei haben ihr Hauptgeschäft an anderer Stelle. Das ist Vor- und Nachteil zugleich. Positive Hebeleffekte, wie beispielsweise ein rasanter Nutzerzuwachs, machen sich in der Bilanz eher als Randnotiz bemerkbar. Speziell Amazon koppelt den eigenen Streamingdienst Prime zudem an die Premium-Versandservices, daher lässt sich der Erfolg da noch schwieriger erfassen.

Disney+ und Apple TV existieren außerdem noch nicht lange. Die Nutzerzahlen sind zwar insgesamt positiv, aber lassen noch keine Bewertungsrückschlüsse zu. Apple TV beispielsweise generiert für den kalifornischen Premium-Hersteller kaum Umsätze, was auch daran liegt, dass 12-Monate-Probe-Abos mit vielen Geräten kostenfrei ausgeliefert werden. So konnten die Kalifornier zwar direkt enorme Nutzerzuwächse vorweisen, in tatsächliche Verdienste resultieren diese aber (noch) nicht. Auf der Gegenseite soll nicht unerwähnt bleiben, dass alle drei Großkonzerne exzellente Wachstumsraten und damit viel Potential haben, auch wenn die Bewertungen in den letzten Jahren immer ambitionierter wurden.

Die zweite Riege: Potential ist hier eher zu finden

Wenn du fokussiert in Streaming investieren möchtest, dann wirst du das wahrscheinlich nicht unbedingt mit einem Amazon machen. Interessanter sind da schon die Aktien der zweiten Riege, also solche Unternehmen, die sich ganz speziell auf Streaming konzentrieren und deren Erfolge da weitaus besser als bei einem Amazon Prime messbar sind.

Roku (ISIN: US77543R1023)

Roku ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 24 Milliarden Euro kein kleines Unternehmen, aber auch nicht in der Größenordnung der Konzerne angesiedelt. Aktuell durchlaufen Roku-Anleger schwierige Zeiten, seit dem Sommer hat sich der Kurs mehr als halbiert - wie bei vielen Small- und Mid-Growth-Caps. Auf dem 3-Jahres-Chart sehen wir aber immer noch eine Rendite von stolzen 400 %.

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Roku bietet SmartTV-Software und einen eigenen Hub-Service, um Streamingangebote unter einen Hut zu bringen. Das ist vor allem in den USA sehr populär. Das Unternehmen hat ein stolzes Umsatzwachstum von 57 % auf 3-Jahres-Basis, seit der Corona-Pandemie wurde sogar ein Wachstum von 65 % erzielt. Dagegen mangelt es eher an der Profitabilität, was auch das enorm hohe KGV von rund 130 zeigt. Zudem gehen Analysten auch im kommenden Jahr nicht von einem Gewinnwachstum aus, selbst wenn die Umsätze weiter stark wachsen. Roku ist also nach wie vor ein Wachstumsunternehmen durch und durch, das Gewinne hintenanstellt. In guten Marktphasen kann das Überrenditen erzielen, wie die jüngste Abstrafung von rund 60 % aufzeigt, muss es das aber nicht.

Wie bei jeder Aktie mit großem Potential, liegt also auch ein großes Risiko deutlicher Kursverluste vor, dem du dir bewusst sein solltest.

fuboTV (ISIN: US35953D1046)

Fubo ist erst seit dem Herbst 2020 an der Börse. Von ihrem IPO-Listingpreis von 10 US-Dollar aus schoss die Aktie direkt auf über 60 US-Dollar hoch, bevor sie im Anschluss korrigierte - und das seit über einem Jahr. Mittlerweile ist sie bei rund 17 US-Dollar angekommen. Von dem ehemaligen Hoch ist also nicht mehr viel übriggeblieben. Fubo bringt vor allem ein enormes Umsatzwachstum mit, zuletzt konnten die Umsätze auf Jahressicht entweder verdoppelt oder sogar verdreifacht werden. Mit dem Geld verdienen klappt es bei fuboTV aber noch gar nicht, das Unternehmen arbeitet hoch defizitär.

Potential hat fuboTV aber allemal. Die große Stärke des Unternehmens liegt beim Sport, auch weil es eine direkte Schnittstelle zum Wettsektor offeriert. Zu Gunsten von fuboTV entwickelte sich zuletzt die juristische Situation in den USA, wo immer mehr Staaten die Kombination aus Sport-Streaming und Sportwetten legalisieren. Du bekommst damit außerdem indirekt zwei Sektoren, nämlich Glücksspiel und Streaming.

CuriosityStream ISIN: US23130Q1076)

Curiosity ist einer der Newcomer, der aus dem SPAC-Boom hervorging. Ebenfalls mit eigenem Streamingdienst im Programm, fokussiert sich das Unternehmen auf lehrreiche Inhalte, insbesondere Reportagen und Dokumentationen. Gegründet wurde das Unternehmen vom ehemaligen CEO von Discovery. Erfahrung im Media-Sektor liegt also allemal vor, in direkter Konkurrenz befindet sich Curiosity zu Disney+. Letztere haben mit National Geographic ein weitaus bekannteres Aushängeschild, das sich ebenso auf Dokumentationen konzentriert.

Für viele Menschen dürfte Curiosity eher eine Randnotiz bleiben. Große Teile des Streamingangebots sind Lehrmaterialien, die beispielsweise in Schulen und Universitäten genutzt werden. Das hat aber auch den Vorteil, dass das Unternehmen sehr kosteneffizient arbeiten kann. Zuletzt verdoppelten sich die Umsätze über mehrere Jahre jeweils auf Jahressicht. Gewinne gibt es hier auch nicht, aber das Unternehmen verliert zumindest jedes Jahr weniger Geld. Aller Voraussicht nach, könnte im Jahr 2023 das erste profitable Quartal Anlegern ihre Geduld versüßen.

Die Zielgruppe des Streaminganbieters ist zweifelsohne limitiert. Ebenfalls dürfte Anleger wenig erfreuen, dass die Aktie mittlerweile weit unterhalb von ihrem SPAC-Preis notiert: bei etwa 6,60 US-Dollar. Zwischenzeitlich stand sie mal bei knapp 23 US-Dollar. Viele Anleger dürften daher auf großen Verlusten sitzen - andere Anleger wiederum sehen vielleicht eben diesen Abstieg als Einstiegschance.

iQiyi (ISIN: US46267X1081) und Huya (ISIN: US44852D1081)

Beiden widmen wir hier zusammen einen Absatz, da sie als China-Anbieter relativ ähnlich sind. Huya ist der chinesische Streaming-Marktführer, insbesondere E-Sports und Gaming stehen bei Huya ganz oben auf dem Programm. Mittlerweile befindet sich das Unternehmen in der Hand von China-Gigant Tencent, operiert aber weiter getrennt, auch die Aktie notiert separat von Tencent.

Das Unternehmen iQiyi ist ein Video-on-Demand-Anbieter und existiert bereits seit dem Jahr 2010, es ist zugehörig zum ebenfalls riesigen Baidu-Konzern. Ein Vorteil ist die Lizenzvereinbarung mit Netflix, dadurch kann iQiyi einige Inhalte des Branchenführers in China anbieten. Die Kursentwicklung von iQiyi ist eine kleine Katastrophe. Allein dieses Jahr büßte das Unternehmen rund 75 % ein, seit dem Allzeithoch steht ein Minus von rund 80 %. Wie auch unzählige andere China-Titel, wurde der Streamingdienst enorm abgestraft. Profitabel ist er auch nicht, aber zumindest ein stattliches Umsatzwachstum liegt vor. Potential hat China allemal, trotzdem ist die Aktie nur für sehr risikoreiche Anleger attraktiv.

Huya hat sich während des China-Abverkaufs nicht viel besser geschlagen, auf Jahressicht stehen -60 %, seit dem Allzeithoch ungefähr -75 %. Auch um Huya steht es durchwachsen. Das Umsatzwachstum reduzierte sich zuletzt fortlaufend, mittlerweile steht sogar eine Stagnation für die kommenden Jahre im Raum - simultan erodierten die Gewinne, zuletzt bis in die Verlustzone. Die heruntergeprügelten Kurse könnten für Anleger eine Chance darstellen - denn zweifelsohne ist die jüngste Übernahme von Tencent mit Sicherheit ein künftiger Wachstumstreiber.

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