Sneaker-Investments: Lohnt es sich in Sneaker von Nike, Adidas & Co. zu investieren?

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Sneaker-Investments: Lohnt es sich in Sneaker von Nike, Adidas & Co. zu investieren?

Was die einen lediglich am Fuß tragen, ist für die anderen ein vielversprechendes Investment: Sneaker sind jüngst, zumindest spezifische Modelle, zu einem renditestarken, wenn auch hochspekulativen Investment geworden. Wir haben uns den Markt für dich genauer angeschaut!

Wie funktionieren Sneaker-Investments?

Prinzipiell nicht anders als Investitionen in andere Wertsachen, bei denen mehrere Teilnehmer davon ausgehen, dass diese künftig im Wert steigen. Das "Betongold" in Form von Immobilien ist darunter natürlich der Klassiker, aber auch viele andere Sachen, in denen nicht gewohnt werden kann, brachten Anleger über die Jahre viel Rendite.

Ein klassisches Beispiel dafür wären beispielsweise Kunstgemälde oder, etwas weniger exklusiv, Rolex-Uhren. Letztere sind aufgrund der immens hohen, ungebrochenen Nachfrage und der Verknappungspolitik des Herstellers bereits seit Jahrzehnten rar gesät, weshalb die online gehandelten Preise die vom Hersteller vorgegebenen Listenpreise im Regelfall deutlich übersteigen - daraus entwickelte sich mit dem im Uhrengeschäft sogenannten "Graumarkt" ein ganzer Parallelmarkt. Der ist für Menschen, die tatsächlich eine Rolex kaufen und tragen möchten, oft sogar die einzige Möglichkeit, um überhaupt an eine der begehrten Uhren zu gelangen - woran die Investoren, die die Rolex zuvor ergatterten, mit dem Ziel sie wieder zu verkaufen, natürlich profitieren.

Genauso verhält es sich auch am Sneaker-Markt, wobei Investitionen in Schuhe von Nike und Adidas normalerweise kleinere Summen ausmachen, als am Kunst- oder Rolex-Markt gehandelt werden. Derartige Märkte für (vermeintliche) Wertgegenstände sind nicht neu, sie existieren überall da, wo Sammler und Anleger aufeinandertreffen - vielleicht hast du dich selbst schon früh geübt, zum Beispiel mit den seltenen Figuren aus Kinderüberraschungseiern oder Pokémon-Karten. Das sind ebenso nichts anderes als alternative Formen der Geldanlage.


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Wie werden Sneaker überhaupt zu einem attraktiven Investment?

Zunächst einmal sind mit Sneakers als Wertanlage nicht die ausgelatschten Schuhe an deinen oder unseren Füßen gemeint. Wer plant Sachwerte zu verkaufen, sollte penibel darauf achten, dass sich diese in einem einwandfreien Zustand befinden.

Für eine wirklich nennenswerte Wertsteigerung ist daher erst einmal erforderlich, dass die Sneaker:

  • neu
  • ungetragen
  • und originalverpackt sind

Zwar findet man für das eine oder andere Modell auch Käufer, wenn die Sneaker offensichtlich schon einige Monate am Fuß hingen, das ist aber eher selten - zudem reduziert man seine eigene Rendite damit signifikant, mitunter so weit, dass gar keine Rendite mehr existiert.

Bevor du dich nun bei Zalando einloggst und verschiedene Sneaker kaufst, um sie später gewinnbringend zu verkaufen: Solche Sneaker sind damit natürlich nicht gemeint. Als Wertanlage eignen sich ausschließlich Schuhe von Nike, Adidas und Co., die auf irgendeine Art und Weise limitiert sind, einen besonderen Hype haben oder sich auf andere Weise durch eine besondere Exklusivität charakterisieren.

Um das zu verdeutlichen, möchten wir dir nachfolgend einmal vier solcher wertbringenden Sneaker kurz vorstellen.

Top-4-Sneaker-Investments: Welche Modelle brachten Sneaker-Anlegern zuletzt große Renditen?

Es gibt viele verschiedene Modelle, die über die Jahre oder bereits direkt ab ihrer Veröffentlichung massive Wertsteigerungen vorweisen konnten. Wir haben vier Stück herausgesucht, die das Potenzial dieses Markts verdeutlichen.

#1 - Nike SB Dunk Low Reese Forbes Denim

Der Schuh selbst mag wie eine notdürftig geflickte Jeans aussehen, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Was nicht von Hand zu weisen ist: Der Schuh hat seit seiner Einführung im Jahr 2002 einigen Leuten viel Geld gebracht - zumindest wenn diese 20 Jahre lang so weitsichtig waren, sie nie anzuziehen und möglichst einwandfrei zu konservieren.

Nach dem Jahrtausendwechsel kostete der Schuh umgerechnet rund 55 Euro, heute wird er laut Anzeigen beim Sneaker-Handelsmarktplatz "StockX" mit Preisen zwischen 9.190 Euro und 39.100 Euro gehandelt. Wobei Preise um die 10.000 Euro weitaus realistischer als die um die 40.000 Euro sind. Damit ergaben sich prozentual fünfstellige Wertsteigerungen.

#2 - Yeezy Boost 350

Die Yeezy-Linie von Adidas und Kanye West gibt es noch keine zwei Jahrzehnte oder länger, aber nicht zuletzt aufgrund von Kanye Wests Bekanntheit und der Limitierungen schlugen die Schuhe direkt ab Veröffentlichung voll durch. Es gibt unterschiedliche Modelle, beispielsweise den Yeezy 350, 500 oder 750. Seit sich Kanye West und Adidas überworfen haben, stiegen die Schuhe sogar noch stärker im Wert an, denn von Neuveröffentlichungen ist nun nicht mehr auszugehen. Hier sprechen wir zwischen UVP und Marktplatzpreisen von einem etwa drei- bis vierstelligen Gewinn.

Yeezy Boost 350

#3 - Off-White und Nike

Off-White ist ein hierzulande eher wenig bekanntes Luxus-Label, was zusammen mit Nike aber hin und wieder Sneaker herausbringt. Modelle wie die Air Jordan 1/Off-White gingen für etwa 170 Euro über die Ladentheke und werden heute ab rund 3.000 Euro gehandelt.

#4 - Nike Jordan 1 Retro

Der Klassiker aus dem Jahr 1984, der extra für Michael Jordan entwickelt wurde, trat zumindest im angelsächsischen Raum den Sneaker-Hype los. Heute gibt es zig verschiedene Varianten, wobei die meisten keine nennenswerten Preissteigerungen vorweisen können. Einige Modelle erzielen aber das Vielfache ihrer unverbindlichen Preisempfehlung.


Was sind die Schwierigkeiten bei Sneaker-Investments?

Wir möchten an dieser Stelle zu Realismus und einem gesunden Maß an Vorsicht raten. In jedem Markt, wo Sachwerte gehandelt werden, lassen sich Beispiele wie die eben aufgeführten vier Sneaker finden. Also solche, die ihren Wert vervielfachten oder Anlegern prozentual fünfstellige Renditen brachten. Das sind aber die Ausnahmen. Für jedes solcher Modelle könnten wir wahrscheinlich 50 Stück auflisten, die gar keine Wertsteigerungen jemals hatten und sie wohl auch nie haben werden.


Des Weiteren gibt es noch einige Stolpersteine und Hürden:

  • Sachwertmärkte sind notorisch illiquide, es ist also keinesfalls so einfach einen Käufer zu finden wie beispielsweise für ETF-Anteile oder Aktien
  • Sachwertmärkte sind auch höchst intransparent, die angezeigten vermeintlichen Wertsteigerungen lassen sich in dieser Höhe mitunter nicht realisieren
  • die wirklich wertvollen Sneaker mit späteren exponentiellen Wertsteigerungen lassen sich vorab oft nur schwer erahnen
  • meistens ist die größte Hürde schon nachgefragte und für Wertsteigerungen auserkorene Modelle überhaupt zu bekommen, denn diese sind wenige Sekunden nach Veröffentlichung sofort ausverkauft und viele werden unter der Hand weitergegeben

Da die begehrtesten Modelle von Adidas und Nike meist höchst limitiert sind, gucken viele angehende Anleger früh aus der Wäsche. Modelle wie der Air Jordan High OG Dior, der aus einer Kollaboration zwischen dem Luxus-Label Dior und Nike entstand, werden beispielsweise direkt nur per Verlosung zugewiesen. Hat man das nötige Glück, werden aus den rund 1.000 Euro, die der Schuh im Handel kostet, dann aber auch recht schnell etwa 10.000 Euro.

Sneaker aus derartig exklusiven Kollaborationen zu kaufen ist nahezu immer, zumindest im aktuellen Marktumfeld, mit Wertsteigerungen verbunden. Einsteiger in den Markt fahren daher auch besser, wenn sie lieber direkt etwas mehr Geld investieren und versuchen solch einen Schuh zu erwerben, statt verschiedene Standardmodelle zu kaufen und dann zu hoffen, dass diese irgendwann einmal aus irgendeinem Grund eine besondere Sammler- und Investorennachfrage erzielen.

Eine weitere Schwierigkeit ist natürlich die Lagerung. Tragen solltest du die Sneaker sowieso nicht, eigentlich gehören sie am ehesten in einen Tresor oder ein Bankschließfach (wo sie nicht hineinpassen). Vor allem bei Modellen im fünfstelligen Bereich solltest du dir aber frühzeitig über die Lagerung Gedanken machen, denn hat der Schuh erst einmal einen Makel, stürzt der Preis, den Sammler und Investoren dafür zu zahlen bereit sind, massiv ab. Im Gegensatz zu beispielsweise Wein, werden Sneaker mit den Jahren auch nicht besser - im Gegenteil, die Stoffe können durch ungünstige Umgebungseinflüsse schnell erodieren, selbst wenn die Sneaker nicht am Fuß hängen.


Wo werden Adidas, Nike und Co. Sneaker gehandelt?

Natürlich kannst du deinen 10.000 Euro Schuh prinzipiell überall da verkaufen, wo du jemanden findest, der dir Geld dafür gibt. Trotzdem sind Plattformen wie eBay oder eBay Kleinanzeigen nur bedingt für derartige Luxusverkäufe geeignet, was übrigens für Schweizer Uhren ebenso gilt. Für Sneaker gibt es den Marktplatz "StockX", der aufgrund seiner Größe und renommierten Stellung für die meisten Anleger die erste Anlaufstelle sein dürfte. StockX ist quasi das, was Chrono24 für die Luxusuhren ist. Bei beiden gibt es ein Echtheitszertifikat dazu, was vor allem den auf eBay so populären Fälschungen direkt einen Riegel vorschiebt.

Eine alternative Möglichkeit sind Plattformen wie "Timeless", wo Anleger digitale Anteile von verschiedenen Wertgegenständen erwerben und direkt auch da wieder zurückgeben beziehungsweise verkaufen können. Da besteht aber natürlich ein massives Risiko, denn der Wertgegenstand lagert außerhalb deines Zugriffs und geht die Plattform pleite, bringen dir deine digitalen Anteile am nicht mehr existenten Bestand gar nichts.


Fazit: Optionale Beimischung für Sneakerheads - mit entsprechend großem Risiko

Wer sich am Sneakermarkt gar nicht auskennt, sollte sich nicht von den großen Wertsteigerungen einiger Schuhe täuschen lassen. Der Markt ist, wie jeder andere Markt für Wertsachen ebenso, ein Haifischbecken. Wer nicht das nötige Gespür und Know-how rund um die Kollektionen von Adidas und Co. mitbringt, der wird höchstwahrscheinlich nicht das große Geld machen. Wer sich aber einigermaßen auskennt oder es schafft, einen begehrten Schuh zu ergattern, der kann sich damit zumindest ein Taschengeld dazuverdienen. Für etwas höhere Summen wären robustere und bewiesene Wertgegenstände, wie Rolex- oder Patek-Uhren, aber eher geeignet - die lassen sich nicht nur leichter im Bankschließfach verstauen, auch ist der Markt liquider und die Sachwerte selbst sind widerstandsfähiger gegenüber den Zeichen der Zeit.

Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.

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