Sechs Gründe in Sachwerte zu investieren mit Aktien und ETFs
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In Krisenzeiten und Zeiten niedriger Zinsen suchen viele Privatanleger nach Alternativen zu Sparbüchern, Festgeld oder Tagesgeld. Es gibt verschiedene Sachwerte wie Immobilien, Gold oder Sammlerstücke, die eine Überlegung wert sind.
Was genau sind Sachwerte?
Bevor die Möglichkeit, mit einem ETF oder Aktien in Sachwerte zu investieren, näher beleuchtet wird, muss geklärt werden, was Sachwerte überhaupt sind. Die Definition beschreibt, dass es sich um den Wert einer Sache handelt. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) definiert darüber hinaus, dass diese Sachen körperliche Gegenstände sind. Diese Beschreibung ist jedoch etwas schwammig, da auch Aktien und im Grunde genommen hin und wieder auch ETFs zu den Sachwerten gezählt werden. Sie stellen keine körperlichen Gegenstände, sondern Wertpapiere dar. Erwirbst Du Aktien oder Anteile an einem ETF, investierst Du bereits in Sachwerte, da Du Anteile an einem Unternehmen oder an Rohstoffen kaufst.
Sachwerte werden auch als Güter definiert, die von Geldwertschwankungen unabhängig sind und in ihrem Wert die Inflation kompensieren können. Auch diese Beschreibung trifft nicht immer zu, wenn auch Aktien und ETFs zu den Sachwerten gezählt werden. Aktien und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Auch der Goldpreis sowie die Preise für Immobilien unterliegen Schwankungen. Geldwerte sind der Gegenwert von Sachwerten. In jedem Fall haben Sachwerte eine faktische Substanz. Sie bestehen unabhängig vom Marktgeschehen. Aufgrund der Situation am Markt kann der Geldwert jedoch Schwankungen unterliegen.
Wie kannst Du mit Aktien oder einem ETF in solche Anlagewerte investieren?
Verschiedene Arten von Sachwerten
Möchtest Du in Sachwerte investieren, hast Du verschiedene Möglichkeiten, da es verschiedene Arten gibt. Es ist nicht möglich, alle diese Arten aufzuzählen. Die Sachwerte lassen sich jedoch in einige große Gruppen einteilen:
- Immobilien
Immobilien sind beliebte Investitionsobjekte. Sie dienen nicht nur für den Käufer selbst zu Wohnzwecken. Wer Immobilien kauft, kann sie als Altersvorsorge nutzen, da er Miete spart, wenn er die Immobilie selbst bewohnt. Auch für die Vermietung sind Immobilien geeignet. Sie stellen auch ein hohes Maß an Sicherheit dar. Möchtest Du Dein Geld vor einer Inflation schützen, ist es sinnvoll, in Immobilien zu investieren. Auch wenn Du einen Kredit aufnehmen möchtest, verbessert eine Immobilie Deine Bonität. Eine Immobilie hat als Geldanlage nur eine geringe Liquidität. In Krisenzeiten ist ein Verkauf oft nur mit Verlusten möglich.
Du kannst auch in Immobilien investieren, indem Du Anteile an einem Immobilien-ETF erwirbst. - Rohstoffe
Rohstoffe sind Sachwerte. Geht es um Rohstoffe als Investitionsobjekte, denken viele Anleger zuerst an Edelmetalle, vor allem Gold, Silber oder Platin. In Krisenzeiten investieren viele private Anleger in Edelmetalle, da sie als krisenfest und wertstabil gelten. Kursgewinne aus Verkäufen können direkt mitgenommen werden, da darauf keine Abgeltungssteuer erhoben wird.
Investieren kannst Du nicht nur mit einem direkten Erwerb von Gold oder anderen Edelmetallen. Die Investition in Rohstoffe ist auch mit Zertifikaten, ETCs oder einem ETF auf Rohstoffe möglich. Ein ETF enthält einen ganzen Korb von Rohstoffen, da es in Deutschland nicht möglich ist, ETFs auf einen einzelnen Rohstoff aufzulegen. Du kannst in einen Rohstoff-ETF investieren, der beispielsweise Edel- und Industriemetalle enthält. - Sammlerstücke
Die Palette an Sammlerstücken, in die Du investieren kannst, ist breit gefächert. Du kannst wertvolle Schmuckstücke, Gemälde und andere Kunstobjekte, Oldtimer oder Münzen erwerben. Verschiedene Gemälde und andere Kunstobjekte können im Erwerb einen hohen Preis haben und auch im Verkauf viel Geld bringen. Häufig haben solche Sammlerstücke einen hohen Sammlerwert, der nicht immer einen realen Wert widerspiegelt. Sammlerstücke sind daher als Investitionsobjekte hochspekulativ. Oft lassen sich solche Objekte nur schwer veräußern. Die Investition in Sammlerstücke mit Aktien oder einem ETF ist nicht möglich.
Sind Aktien Sachwerte?
Aktien zählen zu den Sachwerten, denn Du investierst in ein real vorhandenes Unternehmen. Mit dem Kauf von Aktien erwirbst Du einen Anteil an einem Unternehmen. Aktien verfügen jedoch nicht über die klassischen Eigenschaften von Sachwerten. Der Kurs einer Aktie ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Die wirtschaftliche und politische Situation in einem Land und global, aber auch die wirtschaftliche Lage einer Branche und im Unternehmen, dessen Aktien Du besitzt, können den Kurs einer Aktie beeinflussen. Krisen wirken sich meistens negativ auf die Aktienkurse aus. Abhängig vom Unternehmen und von der Branche kann es einige Zeit dauern, bis sich der Aktienkurs wieder erholt. Bei einigen Aktien ist die Dividende ein Vorteil. Sie ist ein Teil des Gewinns, der an die Aktionäre gezahlt wird. Unternehmen sind nicht zur Zahlung einer Dividende verpflichtet. Da sich der Kurs von Aktien schnell ändern kann, sind Einzelaktien ziemlich spekulativ.
Du musst nicht in Einzelaktien investieren. Eine bessere Risikostreuung bietet ein Aktien-ETF, da er einen kompletten Index nachbildet und Aktien von zahlreichen Unternehmen enthält. Besonders interessant sind dabei Blue-Chip-Aktien, die als besonders stabil gelten.
Ist ein ETF ein Sachwert?
Ähnlich wie Aktien können ETFs Sachwerte darstellen. Du kannst in einen Aktien-ETF investieren und erwirbst damit Anteile an einer Vielzahl von Unternehmen. In dieser Hinsicht stellt der ETF einen Sachwert dar. Ebenso kannst Du in einen ETF investieren, der einen ganzen Korb an Rohstoffen enthält. Du erwirbst die Rohstoffe nicht in physischer Form. Gegenüber Sachwerten wie Einzelaktien, Immobilien, Rohstoffen oder Sammlerobjekten hat ein ETF eine Reihe von Vorteilen. Sachwerte haben Vor- und Nachteile. Ein ETF weist einige Vorteile auf, die auch Sachwerte haben. Er vereint jedoch nicht alle Vorteile von Sachwerten. Genauso hat der ETF einige Nachteile, die auch Sachwerte haben, doch hat er nicht alle Nachteile der Sachwerte.
Vorteile von Sachwerten im Vergleich mit ETFs
Sachwerte sind aufgrund verschiedener Vorteile für Anleger interessant:
- Krisensicher
Da es sich mit Ausnahme von Aktien um körperliche Gegenstände handelt, können Sachwerte Krisen überstehen. Lediglich eine Wertminderung oder komplette Zerstörung durch äußere Einflüsse wie Brände führt zu Verlusten und mitunter zu einem Totalverlust.
Ein ETF ist kein körperlicher Gegenstand und unterliegt Kursschwankungen. Er ist nicht krisensicher. - Inflationsschutz
Vor allem Edelmetalle oder Immobilien sind in Zeiten einer Inflation als Investitionsobjekte beliebt. Ein ETF kann hingegen bei einer Inflation auch Verluste erleiden. - Stabilität
Sachwerte können nicht immer leicht vermehrt werden. Ihre Förderung oder Erschaffung kann Kosten verursachen. Mit einem ETF auf bestimmte Rohstoffe oder auf Unternehmen, die mit der Förderung oder Vermarktung solcher Rohstoffe beschäftigt sind, kannst Du von der Stabilität und der steigenden Nachfrage profitieren. - Steigende Nachfrage
Vor allem bei Immobilien, Edelmetallen und einigen anderen Rohstoffen steigt die Nachfrage. Du kannst in einen ETF auf solche Anlageklassen investieren und an dieser Entwicklung teilhaben. - Gebrauchswert
Immobilien, aber auch verschiedene Rohstoffe, Fahrzeuge und andere Sachwerte haben im Alltag einen Gebrauchswert. Dieser Gebrauchswert im Alltag ist bei einem ETF nicht gegeben. - Kreditwürdigkeit
Sachwerte, vor allem Immobilien oder Wertgegenstände, können die Kreditwürdigkeit erhöhen. Hast Du Anteile an einem ETF, kann sich das ebenfalls positiv auf Deine Kreditwürdigkeit auswirken. Mehr dazu findest Du in unserem Artikel über Wealth Management.
Nachteile von Sachwerten
Sachwerte haben einige Nachteile, die auch ETFs haben. Du kannst jedoch auch in ETFs auf Sachwerte investieren und solche Nachteile kompensieren:
- Spekulationen
Verschiedene Sachwerte wie Kunstobjekte oder Aktien, aber auch ETFs können hochspekulativ sein. - Wertschwankungen
Sowohl ETFs, aber auch Immobilien, Rohstoffe und andere Sachwerte können in ihrem Wert schwanken. - Mangelnde Liquidität
Nicht immer ist der Verkauf von Sachwerten, vor allem von Immobilien oder Kunstobjekten, einfach. Dieses Manko kann ein ETF ausgleichen, da Du die Anteile jederzeit verkaufen kannst. - Über- oder Unterbewertung
Die Bewertung von Sachwerten, beispielsweise von Immobilien oder Sammlerstücken, ist nicht immer leicht. Die Objekte können über- oder unterbewertet sein. Bei einem ETF ist der Wert durch Angebot und Nachfrage gekennzeichnet. - Gefahr der Enteignung
Krisenzeiten und Kriege haben gezeigt, dass Besitzer von Sachwerten auch enteignet werden können. Hast Du ETF-Anteile erworben, können sie zwar Kursschwankungen unterliegen, doch besteht nicht die Gefahr der Enteignung.
Warum ist es sinnvoll, in ETFs auf Sachwerte zu investieren?
Gegenüber dem Erwerb von reinen Sachwerten wie Immobilien, Gold oder Kunstobjekten können ETFs auf solche Werte verschiedene Vorteile haben:
- geringer Kapitaleinsatz möglich
Schon für wenig Geld oder mit einem Sparplan und geringen monatlichen Einzahlungen kannst Du ETF-Anteile kaufen. Du musst keine hohen Geldbeträge investieren, wie das beispielsweise typisch für Immobilien ist. - breite Risikostreuung
Da ETFs einen kompletten Index nachbilden, enthalten sie eine ganze Reihe von Aktien oder Rohstoffen. Gegenüber dem Einzelkauf ist das Risiko breit gestreut. - Liquidität
Anteile an ETFs kannst Du jederzeit kaufen und wieder verkaufen. Bei einzelnen Sachwerten ist es nicht immer einfach, einen Käufer zu finden und schnell zu verkaufen. - günstige Kostenstruktur
Anders als bei Immobilien ist für die Verwaltung eines ETFs kein hoher Kostenaufwand erforderlich. Die Kosten für ETFs sind nur gering.
Mit einem ETF in verschiedene Sachwerte investieren
Möchtest Du in einen ETF investieren, stehen verschiedene Anlageklassen zur Auswahl, bei denen es sich teilweise um Sachwerte handelt:
- Aktien sind die wichtigste Anlageklasse bei ETFs. Du kannst in eine Vielzahl an Indizes wie den DAX, den S&P 500 oder den MSCI World investieren. ETFs werden auch auf Aktien aus bestimmten Regionen oder Ländern wie Schwellenländer sowie auf verschiedene Branchen und Sektoren, beispielsweise Biotechnologie oder Gesundheitswesen, aufgelegt.
- Immobilien sind eine Anlageklasse, doch investierst Du mit einem ETF nicht direkt in Immobilien, sondern in börsennotierte Immobiliengesellschaften
- Rohstoffe sind als Anlageklasse bei ETFs ziemlich spekulativ. Die ETFs enthalten verschiedene Rohstoffe wie Edelmetalle, Industriemetalle oder Energie. Solche ETFs können starken Kursschwankungen unterliegen und sind daher ziemlich spekulativ. Häufig werden sie als Beimischung für das Portfolio genutzt. Sie sind vor allem als kurzfristige Geldanlage beliebt.
Darüber hinaus gibt es noch ETFs auf andere Anlageklassen wie Anleihen oder Währungen, die jedoch nicht zu den Sachwerten gehören.
Fazit: ETF bietet Vorteile gegenüber einzelnen Sachwerten
Sachwerte gelten als krisen- und inflationssicher. Die wichtigsten Sachwerte sind Immobilien, Rohstoffe wie Edelmetalle (z. B. Gold) sowie Sammlerobjekte. Auch Aktien gehören zu den Sachwerten, da Du Anteile an Unternehmen erwirbst. Sachwerte sind oft nur schwer zu veräußern und verfügen daher über eine geringe Liquidität. Ein ETF kann eine Alternative zu solchen Sachwerten sein. Du kannst in ETFs auf verschiedene Sachwerte wie Aktien, Immobilien oder Rohstoffe investieren. Die Investition ist schon mit geringen Beträgen möglich. Jederzeit kannst Du Deine Anteile verkaufen. Die Kosten sind bei einem ETF nur gering. ETFs unterliegen Kursschwankungen, doch bieten sie eine breite Risikostreuung.
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