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IPOs 2021: Welche Börsengänge stehen an?

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Einige Unternehmen haben ihr IPO 2021 schon hinter sich. Dazu gehören auch einige deutsche Firmen. Andere Firmen planen noch einen Börsengang. Für Dich als Anleger könnten einige Aktien interessant sein, da sie eine gute Performance versprechen. Auch aus dem Ausland gehen einige Firmen an die Börse.

IPOs 2021: Welche Börsengänge stehen an?

Mehr IPO-Aktivitäten nach dem Corona-Lockdown

Nach den Corona-Einschränkungen könnte 2021 ein Rekordjahr der Börsengänge werden. Verschiedene Unternehmen haben bereits 2020 ihren Börsengang geplant, doch haben sie ihn aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. Der deutsche Emissionsmarkt befindet sich nun nach der Flaute auf Rekordkurs. Einige Unternehmen haben ihren IPO schon hinter sich, während andere ihren Börsengang noch planen. Einige deutsche Unternehmen sind darunter, doch sind auch einige ausländische Börsengänge interessant. Bereits im ersten Halbjahr 2021 wagten in Deutschland 15 Unternehmen den Gang aufs Börsenparkett. Mit den Neuemissionen im ersten Halbjahr wurden bereits mehr als acht Milliarden Euro eingesammelt. Die Corona-Krise hat für Anleger und Emittenten einige Veränderungen gebracht. Möchtest Du in ein Unternehmen investieren, das seinen Börsengang wagt, musst Du schnell sein. Um die Abwicklung des IPOs zu verkürzen, wickeln Emittenten und Investoren die Vermarktung online ab. Die Marketingphase erstreckt sich dann lediglich über zwei bis drei Wochen. Da es an dieser Stelle nicht möglich ist, alle IPOs 2021 zu beschreiben, findest Du hier nur die wichtigsten.

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Mister Spex: IPO bereits Anfang Juli 2021

Für Mister Spex ist die Zeichnungsfrist bereits abgelaufen, denn der IPO fand schon am 2. Juli 2021 statt. Der Online-Optiker konnte mit seinem Börsengang 375 Millionen Euro einnehmen. Der Ausgabepreis pro Aktie lag bei 25 Euro. Insgesamt 15 Millionen Aktien wurden ausgegeben. Direkt in die Kasse von Mister Spex sind 245 Millionen Euro vom Börsenerlös geflossen, der Rest ging an die Altaktionäre. Der Börsenwert von Mister Spex liegt bei 829 Millionen Euro. Die Aktie wird an der Frankfurter Börse gehandelt. Mit dem Börsenerlös setzt der Online-Optiker seine Wachstumspläne um. Mister Spex betreibt in Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt 39 Länden. Das Unternehmen ist noch in weiteren Ländern aktiv und will nun in sieben davon das Filialnetz ausdehnen.

Bislang größter deutscher IPO 2021: Vantage Towers AG

Der bislang größte deutsche Börsengang 2021 war der IPO von Vantage Towers AG, der Funkturmsparte des Mobilfunkriesen Vodafone. Bereits im März ging die Vodafone-Tochter an die Börse. Der Ausgabepreis der Aktie lag bei 24 Euro und damit im unteren Drittel der geplanten Ausgabespanne. Die Aktie war mehrfach überzeichnet. Der erste Kursanstieg fiel mit 24,80 Euro eher verhalten aus. Der Börsengang brachte 2,3 Milliarden Euro ein, die direkt an Vodafone flossen. Vodafone wollte das Geld nutzen, um seine Verbindlichkeiten zurückzuführen. Vantage Towers selbst erzielte keine Erlöse aus dem IPO. Die Zukunft des Unternehmens liegt in der 5G-Technik.

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Modehändler AboutYou seit Juni 2021 an der Börse

Nach Zalando und der Global Fashion Group ist AboutYou der dritte deutsche Modekonzern, der ein IPO gewagt hat. Der Börsengang von AboutYou erfolgte bereits im Juni 2021. Der Ausgabepreis der Aktie lag mit 23 Euro im unteren Bereich der Preisspanne. Der erste Preis der Aktie übertraf den Ausgabepreis um 11,3 Prozent und lag bei 25,60 Euro. Das Unternehmen konnte mit dem Börsengang 829 Millionen Euro einnehmen. Es hat nun eine Marktkapitalisierung von 3,9 Milliarden Euro. Der Streubesitz der Aktien liegt bei 21 Prozent.

Börsengang von Cherry Ende Juni 2021

Ende Juni 2021 erfolgte der Börsengang des Herstellers von Computertastaturen, Cherry. Das Unternehmen mit Sitz in Auerbach in der Oberpfalz gab 13 Millionen Aktien aus, die jeweils mit 32 Euro platziert wurden. Mit dem IPO nahm das Unternehmen 416 Millionen Euro ein. Der Börsenwert liegt bei 778 Millionen Euro. Mit seinen Gaming-Switches profitiert das Unternehmen vom Computerspiele-Boom. Von den Erlösen aus dem Börsengang will das Unternehmen 138 Millionen Euro selbst verwenden, um Übernahmen zu finanzieren und Schulden zu tilgen. Der Rest geht an die Alteigentümer, zu denen die Investmentfirma Argand Partners gehört. Über eine Aufstockungsoption verkaufte Argand Partners zwei Millionen Cherry-Aktien und gab damit seine Mehrheit ab. Im Streubesitz befinden sich 53 Prozent der Aktien.

Geht Mymuesli im September an die Börse?

Der deutsche Lebensmittelhersteller Mymuesli wurde bereits am 18. Juni 2021 in eine AG umgewandelt. Der Börsengang ist für September 2021 vorgesehen. Der Anbieter von Mixed-Müsli mit Sitz in Passau will mit dem IPO einen Erlös von 100 Millionen Euro erzielen. Der Börsenwert soll dann bei ungefähr 250 Millionen Euro liegen. Bislang halten die Gründer des Unternehmens 60 Prozent der Anteile. Die restlichen 40 Prozent befinden sich in der Hand des Investors Genui. Für den Müsli-Lieferanten lief es während der Corona-Pandemie nicht gut. Das Passauer Unternehmen musste im stationären Handel fast alle Filialen schließen. Die Erlöse aus dem IPO sollen in den Ausbau des Online-Ausbaus fließen. Ein genauer Termin für den Börsengang steht noch nicht fest.

Börsengang von Daimler Truck fest eingeplant

Die Abspaltung der Daimler Truck AG von der Daimler AG ist bereits vollzogen. Die Daimler Lastwagensparte wird dann als eigenständiges Unternehmen an der Börse notieren. Die Daimler Truck Holding AG ist weltweit führend im Nutzwagengeschäft. Nach dem IPO sollen Daimler-Aktionäre für jeweils zwei Aktien der Daimler AG zusätzlich eine Aktie der Daimler Truck AG erhalten. Die Daimler AG wird an der Daimler Truck Holding AG einen Minderheitsanteil von 35 Prozent halten. Am 1. Oktober 2021 findet die außerordentliche Hauptversammlung statt. Dabei wird über die Neuausrichtung des Unternehmens entschieden. Details zum IPO der Daimler Truck AG stehen noch nicht fest. Wahrscheinlich wird das Unternehmen im vierten Quartal 2021 an die Börse gehen. Mit dem IPO will die Daimler Truck AG 34 Milliarden Euro einnehmen.

Börsengang des Autozulieferers Novem

Der Autozulieferer Novem mit Sitz im bayrischen Vorbach ging Mitte Juli 2021 an die Börse, doch verlief der Börsengang eher schleppend. Die Aktie wurde zum Preis von 16,50 Euro ausgegeben. Auch hier lag der Ausgabepreis am unteren Ende der Preisspanne. Die Unternehmerfamilie Brenninkmeijer als Eigentümer der Bekleidungskette C&A kaufte fast ein Drittel der ausgegebenen 15 Millionen Aktien. Bis zum letzten Tag musste Novem um den Erfolg des IPO bangen. Die Aktie war nicht überzeichnet, da es gerade einmal so viele Orders gab, wie Aktien ausgegeben wurden. Im Streubesitz befinden sich nur 17 Prozent der ausgegebenen Aktien. Mit dem Börsengang nahm Novem 50 Millionen Euro ein. Das Volumen der Emission liegt insgesamt bei 247 Millionen Euro. Mit dem frischen Kapital aus dem IPO will das Unternehmen seine Schulden abbauen.

Syngenta mit größtem Börsengang 2021

Der Agrarchemiekonzern Syngenta kündigte den größten IPO 2021 an. Die chinesisch-schweizerische Unternehmensgruppe erwartet einen Börsenwert zwischen 50 und 60 Milliarden US-Dollar, was ungefähr 49 Milliarden Euro entspricht. Im Vergleich dazu liegt der Börsenwert der Bayer AG gegenwärtig bei 58 Milliarden Euro. Der Antrag der Syngenta Group wurde bereits von der chinesischen Aufsichtsbehörde China Securities Regulatory Commission (CSRC) entgegengenommen. Die Aktie soll am STAR Market der Börse von Shanghai gelistet werden. Syngenta will bis zu 2,79 Milliarden Aktien platzieren und erhofft sich mit dem IPO Einnahmen von 10 Milliarden US-Dollar. Mit den Einnahmen will das Unternehmen das interne Wachstum und eine Akquisitionskampagne finanzieren. Ein genauer Termin für den Börsengang steht noch nicht fest.

Großer IPO 2021: Robinhood

Robinhood hat seinen IPO hinter sich gebracht, doch verlief der Gang auf das Börsenparkett eher verhalten. Der US-amerikanische Neobroker gab seine Aktien zum Preis von 38 US-Dollar aus, am unteren Ende der Preisspanne. Das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Silicon Valley wurde mit 32 Milliarden US-Dollar bewertet. Das Unternehmen ist umstritten, da es noch an Registrierungen mangelt und noch keine schwarzen Zahlen schreibt. Mit dem Börsengang nahm Robinhood zwei Milliarden US-Dollar von Investoren ein. Erst im Juni 2021 musste das Unternehmen eine Strafe von 70 Millionen US-Dollar an die Finanzaufsicht Finra zahlen, die höchste Strafe aller Zeiten. Dem Unternehmen wurden Irreführung von Kunden und zu lasche Kontrollen beim Handel mit Optionen vorgeworfen.

Robinhood nach IPO: Wie geht es weiter mit der Aktie?
Zu den bislang größten Börsengängen 2021 zählte der IPO des US-Neobrokers Robinhood. Mit einer Roadshow warb der Neobroker, der noch rote Zahlen schreibt, um das Interesse der Investoren. Die Investoren zeigten jedoch eher verhaltenes Interesse, weshalb die Aktie hinter den Erwartungen blieb.

Geht N26 an die Börse?

N26 ist eine Digitalbank mit Sitz in Berlin, die mit ihren Diensten vorrangig die junge Generation anspricht. Wahrscheinlich steht die Bank vor ihrer letzten Finanzierungsrunde vor dem Börsengang. Bereits 2020 wollte die Bank an die Börse gehen, doch musste sie ihren IPO aufgrund der Corona-Pandemie verschieben. Das Marktumfeld der Bank ist schwierig. Vor dem Börsengang strebt die Digitalbank einen Wert von mehr als 10 Milliarden US-Dollar an. Aktuell liegt die Bewertung noch bei 3,5 Milliarden US-Dollar. Die Bank ist mittlerweile in 25 Ländern tätig und hat 7 Millionen Kunden. Am erfolgreichsten ist sie jedoch in Deutschland. Sie bietet Ratenkredite an, hat zusammen mit Weltsparen ein Angebot für Tagesgeld herausgebracht und will Ende 2021 auch den Kryptohandel anbieten. Mit dem Börsengang könnte die Internetbank 2,9 Milliarden Euro einnehmen. Ein Termin für den IPO steht noch nicht fest.

Stripe: Heißer Kandidat für den IPO 2021

Als heißer Kandidat für einen Börsengang 2021 gilt Stripe, ein US-amerikanisches Fintech-Unternehmen. Stripe gehört zu den teuersten Fintechs der Welt. Es verfügt über eine Plattform, mit der Unternehmen bei ihrer eigenen Modernisierung unterstützt werden. Stripe hat bereits verschiedene namhafte Kunden wie Shopify, Booking.com oder den Videokonferenz-Anbieter Zoom. Der Wert des Unternehmens wird mit fast 100 Milliarden US-Dollar angegeben. Wahrscheinlich will das Unternehmen mit dem IPO 30,3 Milliarden Euro einnehmen. Ein Termin für den Börsengang steht noch nicht fest. Auf jeden Fall ist es unüblich, dass eine Firma mit einer solchen Bewertung so lange privat gehalten wird. Ein Börsengang ist angesichts der Marktbewertung längst überfällig.

Weitere mögliche Börsengänge 2021

Während 2021 bereits zahlreiche IPOs vollzogen wurden, ist bei anderen Unternehmen noch nicht völlig sicher, ob sie tatsächlich an die Börse gehen oder ihren IPO noch aufschieben. Mögliche Börsengänge könnten

  • Finanzdienstleister Ant Group
  • Lebensmittel-App Instacart
  • Wintershall Dea aus der Öl- und Gasbranche
  • Chime als Smartphone-App für Bankdienstleistungen
  • Sono Motors als Entwickler für Solarautos

sein. Ob diese Unternehmen tatsächlich an die Börse gehen, ist fraglich. Instacart könnte möglicherweise von einem Börsengang 2021 Abstand nehmen, wie einige Fachkreise vermuten. Der IPO könnte auch verschoben werden.
Der Internethändler MeinAuto plante für 2021 den IPO, doch sagte er ihn noch in letzter Minute aufgrund ungünstiger Marktbedingungen ab. Der Internet-Autohändler plant allerdings den Börsengang, wenn sich die Marktbedingungen stabilisiert haben.

Abschwächung des Höhenflugs erwartet

In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 werden weniger Börsengänge als in der ersten Jahreshälfte erwartet. Auch 2022 werden wieder viele Unternehmen mit einem IPO durchstarten, darunter auch deutsche Unternehmen. Der Finanzdienstleister Klarna und das Vergleichsportal Check24 werden für einen IPO 2022 gehandelt.

Zahlreiche Börsenanwärter haben 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ihre Pläne auf Eis gelegt. Auch 2021 haben einige Unternehmen ihre Börsenpläne zunächst einmal ad acta gelegt. Das heißt nicht, dass sie nicht mehr an die Börse gehen wollen. Liegen die Voraussetzungen vor, da sich die Marktsituation verändert oder die Unternehmen noch eine Finanzierungsrunde hinter sich gebracht haben, könnte ein IPO möglich sein.

Die Aussichten für Börsenkandidaten schwächen sich in der zweiten Hälfte 2021 etwas ab. Die Ausgabepreise lagen im zweiten Quartal 2021 häufig am unteren Ende der Preisspanne. Angesichts der Flut von IPOs hielten sich Investoren zurück, was teilweise zu einer enttäuschenden Kursentwicklung nach dem Börsendebüt führte.

Wie ein IPO funktioniert

IPO kommt aus dem Englischen und ist die Abkürzung für Initial Public Offering. Diese Abkürzung bedeutet Erstplatzierung oder Börsengang. Mit dem IPO sammeln Unternehmen finanzielle Mittel, indem sie Aktien ausgeben. Die finanziellen Mittel aus dem Börsengang können für den Ausbau des Unternehmens, für die Erschließung neuer Märkte, zur Begleichung von Verbindlichkeiten, aber auch einfach zur Erhöhung der Kapitalbasis dienen. Nicht immer fließen die aus dem IPO erzielten Mittel tatsächlich in das jeweilige Unternehmen ein. Sie können auch an die Muttergesellschaft oder an Altaktionäre gehen. Mit dem IPO können auch Anteile von Altaktionären zum Handel freigegeben werden. Die Unternehmen vollziehen ihren Börsengang auf unterschiedliche Weise. Möchtest Du gleich beim IPO in die Aktien investieren, musst Du sie zeichnen. Das kannst Du bei Deiner Filialbank, aber auch bei einer Onlinebank. Werden weniger Aktien ausgegeben, als gezeichnet wurden, ist eine Aktie überzeichnet. Die Verteilung der Aktien an die Zeichner erfolgt durch Zuteilung.

Fazit: Viele Börsengänge 2021

Die erste Jahreshälfte 2021 war durch zahlreiche Börsengänge geprägt. Zahlreiche deutsche Unternehmen nahmen einen IPO vor, um ihre Kapitalbasis zu erhöhen und neue finanzielle Mittel zu erhalten. Teilweise hatten sie ihren Börsengang aufgrund der Corona-Pandemie 2020 verschoben. Auch internationale Unternehmen sind an die Börse gegangen oder planen einen IPO. Im zweiten Halbjahr 2021 wird mit weniger IPOs gerechnet als in der ersten Jahreshälfte.

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