Erneuerbare Energien ETFs im Vergleich: Welche überzeugen?
Erneuerbare EnergienNachhaltigkeitETF
ETFs auf regenerative Energiequellen sind kein kurzfristiger Trend, sondern die Zukunft. Langfristig wird sich die Welt Stück für Stück von fossilen Brennstoffen lösen und selbige durch Solar-, Wasserstoff- oder andere "grüne" Energieträger ersetzen - das weiß natürlich auch der Markt.

Mehr als nur eine Geldanlage?
Nachhaltig zu investieren, ist für viele Anleger nicht "nur" eine Frage des Geldes, sondern auch der eigenen Einstellung. In der jüngeren Vergangenheit wurden ESG-Investitionen zusehends attraktiver, die Kapitalflüsse in dazugehörige Fonds steigen kontinuierlich. Chancen bieten Erneuerbare-Energien-ETFs.
Aktien & ETFs günstig traden bei Scalable CapitalGrundsätzlich zu unterscheiden ist dabei zwischen einem ETF, der eine Vielzahl von Unternehmen enthält, sofern diese die ESG- und SRI-Kriterien erfüllen, sowie branchenspezifischen Fonds, die bereits von Natur aus umweltfreundlich aufgestellt sind - wie zum Beispiel solche für erneuerbare Energien.

Wer in erneuerbare Energien investiert, positioniert sich damit also gleich zweifach gegen fossile Energieträger und deren unvermeidbare Umweltbelastung. Einerseits werden durch die Investitionen, im großen Ganzen betrachtet, Unternehmen aus der Branche unterstützt, da sie so Kapitalzuflüsse erhalten und mehr wert sind, was beispielsweise bei der Kreditvergabe behilflich ist. Andererseits erfüllen diese nachhaltigen Unternehmen in der Regel auch immer SRI- und ESG-Grundsätze.
4 Gründe für eine Investition in den Sektor über ETFs
- Anleger erhalten die Möglichkeit in eine Wachstumsbranche zu investieren, der zweifelsohne die Zukunft gehört.
- Die Investition ist nachhaltig, demzufolge wird auch das eigene Portfolio nachhaltiger aufgestellt.
- Über die Anlage mit einem ETF können Anleger die teils hohen Risiken von Einzelunternehmen umschiffen, was insbesondere in einer Zukunftsbranche wichtig ist, in der sich über die Jahre definitiv nicht alle Unternehmen durchsetzen werden.
- Die in den ETFs enthaltenen Unternehmen könnten künftig auch Rückenwind durch staatliche Subventionen erhalten, während Unternehmen aus der Branche der fossilen Energie tendenziell mit Gegenwind rechnen müssen.
ETFs für erneuerbare Energien bilden, wie auch andere Indexfonds, einen bestimmten Index ab. Welcher das ist, ist auch von der geografischen Allokation der Werte abhängig. Ebenso können sich die ETFs hinsichtlich weiterer Kriterien unterscheiden - wie du später bei der Aufstellung der ETFs bemerken wirst.
Welche Positionen sind typischerweise in solchen ETFs enthalten?
Die Welt der erneuerbaren Energien besteht zwar größtenteils, aber nicht nur aus Versorgern. "Grün" können auch andere Unternehmen sein, zum Beispiel solche aus der IT-Branche, die Software für Windanlagen oder zur Energieeinsparung entwickeln. Ebenso fällt in diesen Sektor die verarbeitende Industrie, schließlich müssen die Anlagen zur grünen Energieerzeugung auch irgendwie produziert werden. Solche ETFs werden also primär von Versorgern, der Industrie- sowie IT-Branche dominiert.
Vor- und Nachteile von ETFs für erneuerbare Energien
Auch Investitionen in "sichere" Zukunftsbranchen sind nicht risikolos. Wie immer zählt am Aktienmärkt nämlich nicht nur, dass diese Unternehmen überhaupt existieren und dass sie in den kommenden Jahrzehnten möglicherweise wachsen, sondern auch wie sie zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt bewertet sind.
Die Vorteile solch einer Investition
- in der jüngeren Vergangenheit haben sich die Kurse sektorübergreifend sehr positiv entwickelt
- Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele und des Umweltschutzes, die immer mehr werden, sind generell positiv für im ETF enthaltene Unternehmen
- Anleger können mit einem guten Gewissen investieren
Mögliche Nachteile der Geldanlage
- viele dieser Zukunftsunternehmen haben bereits recht sportliche Bewertungen, da viel vom künftigen Erfolg eingepreist wurde
- speziell bei kleineren Unternehmen ist nicht sicher, ob sich diese langfristig am Markt behaupten können
- Technologien und Reglementierungen können sich verändern, auch zum Nachteil der enthaltenen Positionen
- viele der Unternehmen sind finanziell nicht so stark aufgestellt wie beispielsweise große Ölkonzerne, was sich in einer ausbleibenden oder geringen Dividendenausschüttung bemerkbar macht


Mögliche ETFs für deine Investition
Welche sind nun die besten ETFs für erneuerbare Energien? Darauf gibt es nicht unbedingt eine pauschale Antwort, denn abhängig ist das nicht zuletzt davon, was du dir von deiner Investition eigentlich versprichst und wie du einzelne Kriterien gewichtest. Eine Möglichkeit wäre schlicht die beste Performance über einen gewissen Zeitraum anzusetzen. Das ist nicht verkehrt, andererseits impliziert eben diese normalerweise auch, dass viele der enthaltenen Werte schon sehr hoch bewertet sind. Künftig sind daher mitunter die ETFs die besten ihrer Art, die noch Luft nach oben haben, da sie zuletzt weniger stark liefen.
Außerdem könnten die besten ETFs auch die sein, die die geringste Tracking-Differenz bei zugleich den geringsten Kosten haben - womöglich sind sie in ihrer Zusammenstellung aber nicht so gut wie andere ETFs. Nachfolgend möchten wir dir daher einen Überblick über verschiedene Optionen geben. Welche davon am besten in dein Portfolio und zu deinem Risiko-Appetit passen, ist aber stets eine individuelle Entscheidung, die du als Anleger für dein Kapital selbst treffen musst.
iShares Global Clean Energy UCITS ETF (ISIN: IE00B1XNHC34)
Der Platzhirsch im ETF-Markt für erneuerbare Energien sollte eigentlich die 30 weltweit größten Unternehmen aus der Branche enthalten, wurde mittlerweile aber konsequent erweitert. Aktuell kommt er auf 75 Positionen. Ein offensichtlich großer Vorteil ist, dass dieser Fonds global ausgerichtet ist, somit deckst du also mit nur einem ETF schon einmal die ganze Welt ab. Da er sich auf große und mittelgroße Werte beschränkt, ist die Volatilität nicht so hoch wie bei den Small Caps zu erwarten, das nimmt ein wenig Risiko aus der Anlage.
Enthalten sind in dem Fonds in erster Linie Versorger, die mehr als die Hälfte ausmachen, der Großteil aus den USA. Dänemark ist überraschenderweise an zweiter Stelle in der geografischen Verteilung, insbesondere aufgrund deren Windparkbetreibern und Versorgern. Der ETF kostet dich eine doch recht stattliche TER von 0,65 % p.a. und hat eine TD von -0,41 %. Die Top-10 macht mehr als die Hälfte am Fondsvermögen aus, Erträge schüttet er regelmäßig aus.
In den vergangenen zehn Jahren lief der Fonds sehr gut, erzielte rund 13 % p.a. Nach dem ultra-starken Jahren 2019 (+ 48 %) und 2020 (+120 %), musste er in 2021 Federn lassen und hat eine YTD-Performance von -18 %. Ob das nun eine Einstiegsgelegenheit ist, nachdem sich der Fonds in zwei Jahren fast verdreifachte, musst du für dich selbst entscheiden.
Lyxor New Energy UCITS ETF (ISIN: FR0010524777)
Dieser Fonds ist ebenfalls global und investiert ebenso nur in große und mittelgroße Unternehmen. Die Länder-Allokation ist der größte Unterschied, die USA nehmen hier nur rund 36 % ein, danach kommt China mit etwa 12 % und dann Südkorea mit rund circa 7 % Anteil. Damit ist der ETF wesentlich Asia-lastiger, was du je nach deiner Einstellung wahlweise als positiv oder negativ bewerten kannst. Ein Vorteil ist hingegen mit Sicherheit, dass die Top-10 der 78 Werte hier nur knapp 40 % ausmacht. Damit reduziert sich im Gegensatz zum iShares-Fonds etwas das Klumpenrisiko und die Diversifikation nimmt zu.
Der Fonds hat Kosten von 0,60 % p.a., schüttet Erträge aus und bündelt immerhin mehr als 1,2 Milliarden Euro Kapital. Aufgrund der geringeren USA-Gewichtung, zeigen sich größere Unterschiede bei der Rendite. 2019 ist sehr ähnlich mit +47 %, in 2020 machte der Fonds aber "nur" ebenfalls 47 %, während er dafür in diesem Jahr mit immerhin noch 1 % im Plus ist. Auf 10-Jahres-Sicht generierte der Fonds für frühe Anleger eine Jahresrendite von 14 % p.a. Auffällig ist hinsichtlich seiner Zusammensetzung auch, dass er die Branchen Versorger, Industrie, IT und Basic-Materials mit halbwegs ebenbürtiger Gewichtung hält.
HANetf S&P Global Clean Energy Select HANzero UCITS ETF (ISIN: IE00BLH3CQ86)
Der ETF hat einen noch stärkeren Fokus auf erneuerbare Energien und berücksichtigt nur Unternehmen, die in direkter Art und Weise den Energiewandel vorantreiben. Daher enthält er auch nur 30 Unternehmen, er hat eine TER von 0,55 % und eine Top-10-Gewichtung von rund 47 %. Die größte Schwäche des noch jungen Fonds ist seine Illiquidität, da bisher nur rund 2,5 Millionen Euro investiert sind. Es ist nicht einmal ein halbes Jahr her, dass dieser ETF aufgelegt wurde.
Eigenheiten des Fonds sind beispielsweise die begrenzte Maximalgewichtung auf 4,5 % sowie der Erwerb zusätzlicher Emissionszertifikate zur Reduzierung der Treibhausgase. Der Fonds ist damit insgesamt konkreter und stärker auf erneuerbare Energien und Klimaneutralität ausgerichtet. Die USA dominieren mit fast 46 % Anteil, danach folgen Spanien, Neuseeland und Kanada.
First Trust Nasdaq Clean Edge Green Energy UCITS ETF (ISIN: IE00BDBRT036)
Wenn du verstärkt in die USA investieren möchtest, ist der der hauseigene NASDAQ-ETF für erneuerbare Energien die richtige Wahl für dich. Er enthält 60 NASDAQ-gelistete Werte, die USA machen daher fast 85 % des Fonds aus, danach folgen chinesische Unternehmen, die am NASDAQ gelistet sind. Hier sind auch die ganzen Highflyer enthalten, angefangen mit Tesla, über NIO bis hin zu beispielsweise Plug Power.
Daher ist der Fonds automatisch sehr risikobehaftet, bietet mit seinen Highflyern aber auch vielversprechendes Renditepotential. Unter allen genannten Fonds ist dieser, mit einer TER von 0,60 % und 60 Positionen, wohl die risikoreichste und am wenigsten diversifizierte Lösung - was aber genau richtig für dich sein kann, wenn du denkst, dass vor allem die US-NASDAQ-Unternehmen die ganz großen Kurspotentiale haben werden.
Video: Mit diesen ETFs nachhaltig investieren
Fazit
Erneuerbare Energien haben in den letzten Jahren ein dramatisches Wachstum verzeichnet, und dieses Wachstum dürfte sich mit der Verabschiedung des Pariser Abkommens fortsetzen. Investoren können diese Trends nutzen und einzelne Unternehmen oder ETFs in Betracht ziehen, die dem Raum für erneuerbare Energien ausgesetzt sind. Dies könnte dazu beitragen, langfristige risikobereinigte Renditen zu erhöhen und gleichzeitig Ziele für erneuerbare Energien zu fördern.
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