Nach der Bundestagswahl 2025: Jetzt auf Turnaround des deutschen Mittelstandes setzen?

Die Wahllokale sind geschlossen, das Ergebnis steht fest – und in Berlin wird schon wieder eifrig koaliert. Aber Moment mal, bevor wir uns im politischen Kleinklein verlieren: Was bedeutet das eigentlich für unser Geld? Gerade nach so einer richtungsweisenden Bundestagswahl 2025, bei der sich ja einiges im Wirtschaftskurs ändern könnte, fragen wir uns natürlich: Wo liegen jetzt die Chancen für smarte Privatanleger?
Ein Bereich, der jetzt besonders spannend wird, ist der deutsche Mittelstand. Klar, die letzten Jahre waren alles andere als Zuckerschlecken. Rezession hier, Lieferkettenprobleme da, Energiekrise noch obendrauf. Aber genau in solchen Phasen entstehen doch oft die besten Gelegenheiten! Denn der Mittelstand, das ist ja bekanntlich das Rückgrat unserer Wirtschaft. Und wenn sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen jetzt vielleicht wieder etwas aufhellen, dann könnte hier ein echter Turnaround drin sein.
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Warum gerade jetzt der Mittelstand? Ein paar gute Gründe
Mal ehrlich, der deutsche Mittelstand hatte es in letzter Zeit nicht leicht. Globaler Gegenwind, steigende Energiepreise, Fachkräftemangel – die Liste der Herausforderungen war lang. Aber jammern hilft ja bekanntlich nicht, oder? Gerade der Mittelstand ist doch bekannt für seine Innovationskraft, seine Flexibilität und seinen berühmten „Ärmel hochkrempeln“-Mentalität. Und genau diese Eigenschaften könnten jetzt Gold wert sein.
Man stelle sich vor: Eine neue Regierung mit vielleicht etwas mittelstandsfreundlicheren Ansätzen, gepaart mit einer sich langsam erholenden Weltwirtschaft – das könnte doch frischen Wind in die Segel des Mittelstands bringen. Und das wiederum würde sich natürlich positiv auf die Unternehmen und damit auch auf Investments auswirken.
Wirtschaftsprognosen: Wie rosig sind die Aussichten für den Mittelstand?
Okay, die ETFs haben wir gecheckt, die Performance analysiert. Aber was sagen eigentlich die Wirtschaftsexperten? Wie sehen die Prognosen für die deutsche Wirtschaft und speziell für den Mittelstand aus?
Die Nachrichten der letzten Zeit waren ja eher durchwachsen. 2023 und 2024 ist die deutsche Wirtschaft sogar leicht geschrumpft – die längste Rezession seit 2003! Auch die Arbeitslosigkeit ist leicht gestiegen, und die Industrieproduktion läuft nicht mehr rund. Gerade die Exportabhängigkeit Deutschlands macht uns in Zeiten globaler Handelskonflikte zu schaffen.
Aber es gibt auch Lichtblicke: Die Wirtschaftsinstitute erwarten für 2025 wieder ein leichtes Wachstum, wenn auch nicht gerade Bäume ausreißend (zwischen +0,5 % und +0,6 %). Wichtigste Faktoren bleiben die Energiepreise und die Kosten für die grüne Transformation unserer Wirtschaft. Positiv: Der ifo-Geschäftsklimaindex, ein wichtiger Frühindikator, hat sich zuletzt etwas aufgehellt. Das könnte ein Zeichen sein, dass die Talsohle langsam durchschritten ist.


CDU-Wirtschaftsprogramm: Turbo für den Mittelstand?
Und jetzt kommt die Politik ins Spiel. Nach der Bundestagswahl 2025 steht ja eine neue Regierung in den Startlöchern – und die CDU hat im Wahlkampf einiges versprochen, um die Wirtschaft anzukurbeln, speziell den Mittelstand. Schauen wir uns mal ein paar Kernpunkte des CDU-Sofortprogramms an:
- Stromsteuer senken: Die CDU will die Stromsteuer auf den EU-Mindestsatz senken. Das würde die Energiekosten für Unternehmen spürbar entlasten.
- Heizungsgesetz kippen, Agrardiesel-Subventionen wieder einführen: Auch hier geht es um Kostenentlastung, speziell für energieintensive Branchen und die Landwirtschaft.
- Bürokratie abbauen: Das ewige Leidensthema der Unternehmen. Die CDU will das Lieferkettengesetz streichen und die Digitalisierung vorantreiben. Weniger Bürokratie, mehr Effizienz – das würde vor allem dem Mittelstand helfen.
- Arbeitsrecht flexibilisieren: Statt täglicher Arbeitszeitbegrenzung soll es eine wöchentliche Höchstarbeitszeit geben. Das würde Unternehmen mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung geben.
Was bringt das unterm Strich?
Experten schätzen, dass das CDU-Programm den Mittelstand um rund 35 Milliarden Euro pro Jahr entlasten könnte. Auch die geplante Senkung der Unternehmenssteuern von 30 % auf 25 % könnte Investitionen ankurbeln. Kritiker warnen allerdings vor möglichen Haushaltslöchern. Aber unterm Strich könnte eine CDU-geführte Regierung dem Mittelstand tatsächlich einen Schub geben.
Was heißt das für Mittelstand-ETFs?
Ganz einfach: Eine mittelstandsfreundliche Politik könnte sich positiv auf die Kurse von Mittelstand-ETFs auswirken. Denn gerade familiengeführte Unternehmen, die im MDAX und SDAX stark vertreten sind, würden von Steuererleichterungen und Bürokratieabbau besonders profitieren. Historisch gesehen hat der SDAX unter unionsgeführten Regierungen sogar besser abgeschnitten als unter SPD-geführten. Ob sich diese historische Korrelation auch in Zukunft bewahrheitet, ist natürlich Kaffeesatzleserei. Aber ein Funken Wahrheit könnte schon dran sein.
Mittelstand-ETFs: Ein Werkzeug für den Turnaround?
Okay, genug geredet, ran ans Eingemachte! Wie können wir denn jetzt konkret vom Aufschwung des Mittelstands profitieren? Ganz einfach: mit Mittelstand-ETFs. Denn statt auf einzelne Aktien zu setzen, was ja immer ein bisschen wie Lotto spielen ist, streut man sein Risiko mit einem ETF breit über viele verschiedene Unternehmen. Und das ist gerade im Mittelstandsbereich, der ja sehr vielfältig ist, ein kluger Schachzug.
Schauen wir uns mal ein paar interessante Kandidaten an, mit denen man den deutschen Mittelstand ins Depot holen kann:
- Xtrackers MDAX ESG Screened UCITS ETF 1D (WKN: A1T795): Dieser ETF ist so etwas wie der Platzhirsch unter den Mittelstand-ETFs. Er bildet den Solactive Mittelstand & MidCap Deutschland Index ab und hat mit über 100 Mio. Euro Fondsvolumen ordentlich Gewicht. Die Kosten (TER) liegen bei fairen 0,40 % pro Jahr. Mit diesem ETF holt man sich die 70 größten mittelständischen Unternehmen Deutschlands ins Depot, darunter bekannte Namen wie GEA Group, Scout24 und Nemetschek. Und das Beste: Dieser ETF achtet auch noch auf Nachhaltigkeitskriterien (ESG – Environment, Social, Governance). Also investiert man nicht nur in Rendite, sondern auch in eine bessere Zukunft.
- iShares MSCI EMU Mid Cap UCITS ETF: Wenn man über den deutschen Tellerrand hinausschauen will, dann ist dieser ETF eine interessante Option. Er konzentriert sich auf mittelgroße Unternehmen aus der Eurozone. Die Kosten sind mit 0,49 % TER etwas höher, aber dafür bekommt man eine breitere Diversifikation über verschiedene europäische Länder.
- Deka MSCI Europe MC UCITS ETF: Dieser ETF geht noch einen Schritt weiter und investiert in Mid-Caps aus ganz Europa. Mit einer TER von nur 0,30 % ist er sogar noch etwas günstiger als der Xtrackers ETF. Ein weiterer Pluspunkt: Dieser ETF repliziert die enthaltenen Aktien physisch, das heißt, er kauft die Aktien tatsächlich und leiht sie nicht nur.
- Amundi SDAX UCITS ETF Dist: Der Amundi SDAX UCITS ETF Dist bietet Anlegern die Möglichkeit, in die Wertentwicklung des SDAX-Index zu investieren. Der SDAX-Index umfasst 70 kleinere deutsche Unternehmen, die sogenannten Small Caps, die den im MDAX enthaltenen Unternehmen in Bezug auf Marktkapitalisierung und Börsenumsatz nachfolgen. Mit einer Kostenquote von 0,70% p.a. ist der Fonds eher im oberen Ende der Preisskala angesiedelt.
Ein kleiner Kosten-Check: Was kostet der Spaß?
Klar, Rendite ist wichtig, aber die Kosten dürfen wir natürlich auch nicht aus den Augen verlieren. Bei Mittelstand-ETFs bewegen sich die jährlichen Kosten (TER) in der Regel zwischen 0,15 % und 0,49 %. Das ist absolut im Rahmen. Und gerade bei langfristigen Investments macht ja jeder Prozentpunkt weniger Kosten einen großen Unterschied.
Wenn man regelmäßig in Mittelstand-ETFs investieren will, zum Beispiel per Sparplan, dann sollte man auch die Orderkosten bei seiner Bank checken. Viele Direktbanken bieten ETF-Sparpläne schon ab 0 Euro pro Ausführung an. Da lohnt sich ein Vergleich auf jeden Fall!
DAX, MDAX, SDAX: Wer ist hier eigentlich wer?
Jetzt wird’s vielleicht ein bisschen technisch, aber keine Sorge, wir halten es kurz und knackig. Wenn wir über den deutschen Aktienmarkt reden, fallen ja oft die Begriffe DAX, MDAX und SDAX. Aber was bedeuten die eigentlich genau?
- DAX (Deutscher Aktienindex): Das ist der Platzhirsch, der bekannteste deutsche Aktienindex. Hier sind die 40 größten und liquidesten deutschen Unternehmen gelistet, also die echten Schwergewichte wie SAP, Siemens oder BASF. Durchschnittliche Marktkapitalisierung der DAX-Unternehmen: fette 58 Milliarden Euro!
- MDAX (Mid-Cap-DAX): Hier kommen wir der Sache schon näher. Der MDAX umfasst die 50 Unternehmen, die auf den DAX folgen, also die mittelgroßen Player. Marktkapitalisierung: zwischen 5 und 15 Milliarden Euro. Hier findet man viele „Hidden Champions“, also mittelständische Weltmarktführer, die aber vielleicht nicht jeder Privatanleger sofort auf dem Schirm hat.
- SDAX (Small-Cap-DAX): Und last but not least der SDAX, der die kleineren börsennotierten Unternehmen (Small Caps) in Deutschland abbildet. Hier sind 70 Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 1 und 5 Milliarden Euro vertreten. Im SDAX tummeln sich oft junge, wachstumsstarke Unternehmen, aber auch traditionsreiche Mittelständler.
Performance-Check: Mittelstand vs. DAX – Wer hat die Nase vorn?
Okay, die Unterschiede in der Größe sind klar. Aber wie sieht es denn mit der Performance aus? Hat der Mittelstand wirklich mehr Potenzial als die großen DAX-Konzerne?
Die historische Performance spricht da eine ziemlich deutliche Sprache:
- SDAX vs. DAX (seit 1999): Satte +430 % Performance beim SDAX gegenüber +270 % beim DAX. Der Mittelstand hat die großen Konzerne also in den letzten Jahrzehnten klar abgehängt.
- 10-Jahres-Rendite (2015-2025): Auch hier liegt der SDAX mit 113 % vor dem DAX mit 87 %.
Klar, in einzelnen Jahren kann es natürlich auch mal anders aussehen. Und der Mittelstand ist tendenziell etwas volatiler, also schwankt stärker im Wert als der DAX. Aber langfristig gesehen scheint sich das höhere Risiko auszuzahlen.
Für wen sind Mittelstand-ETFs geeignet?
Jetzt fragt man sich vielleicht: Sind Mittelstand-ETFs überhaupt was für mich? Gute Frage! Hier eine kleine Entscheidungshilfe:
- DAX-ETFs: Eher was für konservative Anleger, die Wert auf Stabilität und Dividenden legen. Der DAX ist breit diversifiziert und schüttet im Schnitt etwa 3 % Dividende pro Jahr aus. Also eher was für die ruhigere Gangart.
- SDAX-ETFs: Wenn man dagegen mehr auf Wachstum aus ist und auch etwas mehr Risiko eingehen kann, dann könnten SDAX-ETFs interessant sein. Hier hat man potenziell mehr Luft nach oben, aber eben auch stärkere Kursschwankungen. Denk dran: Höheres Risiko, höhere Chance – und umgekehrt.
- MDAX-ETFs: Der MDAX ist so ein bisschen der goldene Mittelweg. Er bietet eine Mischung aus Stabilität und Wachstumspotenzial. Hier findet man etablierte mittelständische Unternehmen, die aber trotzdem noch dynamisch sind. Also ein guter Kompromiss, wenn man sich nicht zwischen DAX und SDAX entscheiden kann.
Fazit: Mittelstand-ETFs als Beimischung im Depot?
Lass uns mal die wichtigsten Punkte zusammenfassen:
- Der deutsche Mittelstand ist und bleibt das Rückgrat unserer Wirtschaft – auch wenn es gerade mal etwas ruckelt.
- Mittelstand-ETFs sind ein cleveres Werkzeug, um breit gestreut in diesen wichtigen Wirtschaftsbereich zu investieren.
- MDAX- und SDAX-ETFs haben historisch gesehen eine starke Performance gezeigt und den DAX oft outperformed.
- Das CDU-Wirtschaftsprogramm könnte dem Mittelstand ab 2026 neue Impulse geben.
Unsere persönliche Einschätzung: Wir sehen im deutschen Mittelstand nach wie vor großes Potenzial. Gerade jetzt, nach der Wahl und mit möglichen wirtschaftspolitischen Kurskorrekturen, könnte ein guter Zeitpunkt sein, um sich Mittelstand-ETFs genauer anzuschauen. Wir würden sie als interessante Beimischung (10-20 % des Portfolios) für langfristig orientierte Anleger sehen. Als Stabilitätsanker im Depot können weiterhin DAX-ETFs dienen. Und wer es etwas risikoreicher mag, kann auch einen Teil in SDAX-ETFs investieren.

Aber Achtung, das ist natürlich nur unsere persönliche Meinung und keine Anlageberatung! Man sollte seine eigenen Hausaufgaben machen, sich gründlich informieren und selbst entscheiden, was für einen und seine Risikobereitschaft am besten passt.
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