Bausparen oder ETF Sparplan? Was ist besser?

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Die Qual der Wahl: ETFs oder Bausparverträge? Wenn es um langfristigen Vermögensaufbau und finanzielle Sicherheit geht, stehen deutsche Anleger und Sparer häufig vor einer wichtigen Frage: Soll das Geld in einen Bausparvertrag oder in einen ETF investiert werden?

Bausparen oder ETF Sparplan?  Was ist besser?

In Zeiten niedriger Zinsen und steigender Immobilienpreise suchen viele Anleger nach Alternativen zum klassischen Bausparen. Während Bausparverträge früher eine beliebte Option waren, um sich günstige Zinsen für den Hausbau zu sichern, bieten sie heute oft nur noch geringe Renditen. Ein ETF-Sparplan hingegen kann eine attraktive Alternative sein, besonders für den langfristigen Vermögensaufbau. Die aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten zeigen, dass ETF-Sparpläne langfristig deutlich höhere Renditen bieten können als Bausparverträge, was sie für viele Anleger interessanter macht. Historisch haben ETFs eine durchschnittliche Rendite von 6-12 % pro Jahr erzielt, während Bausparverträge oft nur 1-2 % Zinsen bieten. Diese Diskrepanz macht ETFs besonders in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Inflation zu einer attraktiven Option.


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Ist Bausparen noch zeitgemäß?

Wenn du ein Eigenheim bauen möchtest, brauchst du Eigenkapital. Ein Bausparvertrag kann dir dabei helfen, dieses Kapital aufzubauen und gleichzeitig ein zinsgünstiges Darlehen zu erhalten. Allerdings sind die Zinsen für Bausparverträge heutzutage sehr niedrig. Aktuell liegen die Guthabenzinsen oft unter 1 %, was angesichts der Inflation zu einem realen Wertverlust führen kann. Die Baukreditzinsen sind in den letzten Jahren zwar gestiegen, liegen aber oft immer noch unter den Darlehenszinsen vieler Bausparverträge. Du kannst zwar auch ohne Bauabsicht einen Bausparvertrag abschließen und dir das angesparte Geld auszahlen lassen, aber aufgrund der geringen Zinsen lohnt sich das nur selten. Zudem sind die Abschlussgebühren von 1-1,6 % der Bausparsumme ein weiterer Kostenfaktor, der die Attraktivität mindert. Die gestiegenen Baukreditzinsen haben die Attraktivität von Bausparverträgen zwar leicht erhöht, aber die Renditen bleiben im Vergleich zu anderen Anlageformen gering. Wenn du dich für alternative Anlageformen interessierst, könnte ein Modern Value ETF eine Überlegung wert sein.

Bausparen mit Vermögenswirksamen Leistungen

Wenn dein Arbeitgeber dir vermögenswirksame Leistungen (VL) zahlt, kannst du diese in einen Bausparvertrag investieren. Der Höchstbetrag liegt bei 40 Euro pro Monat, also 480 Euro im Jahr. Wenn dein Einkommen unter 17.900 Euro liegt (bzw. 35.800 Euro bei Verheirateten), kannst du zusätzlich eine Arbeitnehmersparzulage von 9 % auf die eingezahlten VL erhalten. Außerdem gibt es die Wohnungsbauprämie, die 10 % auf Einzahlungen bis zu 700 Euro (bzw. 1.400 Euro bei Verheirateten) beträgt, wenn dein Einkommen bestimmte Grenzen nicht überschreitet (aktuell 35.000 Euro für Alleinstehende und 70.000 Euro für Verheiratete). Diese staatlichen Förderungen können den Bausparvertrag attraktiver machen, jedoch bleibt die Rendite im Vergleich zu anderen Anlageformen gering. Auch hier gilt: Die niedrigen Zinsen und die Abschlussgebühren schmälern die Attraktivität, selbst wenn staatliche Förderungen genutzt werden. Mehr zu den besten Anlagemöglichkeiten für VL findest du in unserem Interview zu Vermögenswirksamen Leistungen.

Wann lohnt sich Bausparen noch?

Bausparen kann sich lohnen, wenn du ein Haus bauen oder modernisieren möchtest und die Zinsen für das Bauspardarlehen günstiger sind als die aktuellen Baukreditzinsen. Allerdings sind die Baukreditzinsen in den letzten Jahren gestiegen, was die Attraktivität von Bausparverträgen etwas erhöht hat. Dennoch liegen die Darlehenszinsen vieler Bausparverträge oft über den aktuellen Baukreditzinsen, was die Attraktivität dieser Option mindert. Auch wenn du von staatlichen Förderungen wie der Wohnungsbauprämie oder der Riester-Förderung profitieren möchtest, kann ein Bausparvertrag sinnvoll sein. Allerdings solltest du die Abschlussgebühren und die niedrigen Zinsen im Auge behalten. Für den reinen Vermögensaufbau ist Bausparen aufgrund der niedrigen Zinsen weniger geeignet. Die Flexibilität ist ebenfalls eingeschränkt, da das angesparte Kapital oft an Bau- oder Renovierungsprojekte gebunden ist. Alternativ könntest du auch in Aktien-ETFs investieren, die langfristig höhere Renditen bieten.

ETF - Deutlich renditeträchtiger als Bausparen

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der einen Index wie den DAX oder den MSCI World abbildet. ETFs sind kostengünstig, da sie nicht aktiv gemanagt werden. Die laufenden Kosten für ETFs liegen in der Regel zwischen 0,15 % und 0,6 % pro Jahr. Die Renditen von ETFs lagen in der Vergangenheit im Schnitt bei etwa 6-12 % pro Jahr – deutlich mehr als beim Bausparen. Allerdings gibt es auch Risiken: Wenn der zugrunde liegende Index fällt, kann es zu Verlusten kommen. Langfristig haben sich ETFs jedoch als renditestarke Anlageform bewährt. Besonders in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Inflation bieten ETFs eine Möglichkeit, das Vermögen real zu vermehren. Die Flexibilität von ETFs ist ein weiterer Vorteil: Du kannst jederzeit auf dein Kapital zugreifen, ohne an bestimmte Bedingungen wie beim Bausparen gebunden zu sein. Mehr über die laufenden Kosten von ETFs erfährst du in unserem Artikel Diese laufenden Kosten verstecken sich im ETF Sparplan.

ETFs Bausparverträge
Risiko Mittel bis hoch Niedrig
Renditepotenzial Hoch (6-12 % p.a.) Niedrig (1-2 % p.a.)
Flexibilität Hoch Mittel bis gering
Kosten Niedrig (0,15-0,6 % p.a.) Mittel (1-1,6 % Abschlussgebühr)
Transparenz Hoch Mittel

ETF-Sparplan - Eine moderne und attraktive Geldanlage

Ein ETF-Sparplan ist eine flexible und renditestarke Alternative zum Bausparen. Du kannst bereits mit kleinen Beträgen, oft ab 25 Euro pro Monat, in einen ETF-Sparplan investieren. Die Sparraten und Intervalle lassen sich flexibel anpassen, und du kannst den Sparplan jederzeit kündigen oder pausieren. Ein ETF-Sparplan eignet sich besonders für den langfristigen Vermögensaufbau und bietet eine höhere Renditechance als ein Bausparvertrag. Zudem sind die Kosten für ETFs im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sehr gering, was langfristig einen erheblichen Unterschied in der Rendite ausmachen kann. Besonders in Zeiten steigender Inflation und niedriger Zinsen bieten ETFs eine Möglichkeit, das Vermögen real zu vermehren. Die Flexibilität, jederzeit auf das Kapital zugreifen zu können, macht ETFs besonders attraktiv für Anleger, die nicht an langfristige Verträge gebunden sein möchten. Wenn du mehr über die besten ETFs erfahren möchtest, schau dir unseren Artikel Deutschland ETF: Diese Fonds gibt es neben dem DAX & Co. an.

Welche Anlageform ist besser für dich?

Ob ein ETF-Sparplan oder ein Bausparvertrag besser für dich ist, hängt von deinen Zielen ab:

  1. Wenn du hohe Renditen anstrebst und bereit bist, ein gewisses Risiko einzugehen, ist ein ETF-Sparplan die bessere Wahl. Langfristig bieten ETFs eine deutlich höhere Rendite als Bausparverträge.
  2. Wenn du auf Sicherheit und staatliche Förderungen setzt, könnte ein Bausparvertrag sinnvoller sein, besonders wenn du in naher Zukunft eine Immobilie finanzieren möchtest. Die staatlichen Förderungen wie die Wohnungsbauprämie oder die Riester-Förderung können hier einen Vorteil bieten.

Kombination von ETFs und Bausparverträgen

Du musst dich nicht zwingend für eine der beiden Anlageformen entscheiden. Eine Kombination aus ETF-Sparplan und Bausparvertrag kann eine gute Strategie sein. So kannst du von den Renditechancen eines ETFs profitieren und gleichzeitig die Sicherheit und staatlichen Förderungen eines Bausparvertrags nutzen. Diese Strategie kann besonders sinnvoll sein, wenn du langfristig Vermögen aufbauen möchtest, aber gleichzeitig eine Immobilie in Betracht ziehst. Die Kombination bietet dir die Möglichkeit, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren und gleichzeitig von den Vorteilen beider Anlageformen zu profitieren. Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit kann diese Diversifikation helfen, Risiken zu minimieren und Chancen zu maximieren. Wenn du mehr über die Vorteile von ETFs erfahren möchtest, lies unseren Artikel Zinseszinseffekt: Dein unsichtbarer Geldvermehrer.

Digitale Hilfsmittel für den Vermögensaufbau

Dank der Digitalisierung gibt es heute zahlreiche Tools und Apps, die dir beim Vermögensaufbau helfen. Viele Broker bieten intuitive Plattformen, auf denen du ETFs und andere Finanzprodukte einfach handeln kannst. Auch Bausparverträge lassen sich mittlerweile digital abschließen und verwalten. Nutze diese Möglichkeiten, um deine Finanzen im Blick zu behalten und deine Anlagestrategie regelmäßig zu überprüfen. Einige Apps bieten sogar automatisierte Sparpläne an, die dir helfen, regelmäßig in ETFs zu investieren, ohne dass du dich aktiv darum kümmern musst. Diese digitalen Hilfsmittel machen es einfacher denn je, den Überblick über deine Finanzen zu behalten und deine Anlagestrategie an deine persönlichen Ziele anzupassen. Die Digitalisierung hat den Zugang zu Finanzprodukten revolutioniert und bietet Anlegern mehr Kontrolle und Transparenz als je zuvor. Wenn du auf der Suche nach einem passenden Broker bist, könnte unser Online Broker Vergleich 2024 hilfreich sein.

Fortlaufende Bildung und Zusammenarbeit mit Experten

Die Finanzwelt verändert sich ständig, und es ist wichtig, dass du dich kontinuierlich weiterbildest. Informiere dich über neue Entwicklungen, besuche Webinare oder tausche dich in Anlegerforen aus. Wenn du unsicher bist, kann auch die Zusammenarbeit mit einem Finanzberater sinnvoll sein, um die bestmöglichen Entscheidungen für deine Situation zu treffen. Ein Finanzberater kann dir helfen, die richtige Balance zwischen Risiko und Rendite zu finden und deine Anlagestrategie an deine persönlichen Ziele anzupassen. Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit kann die Expertise eines Beraters wertvoll sein, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Die fortlaufende Bildung und der Austausch mit Experten sind entscheidend, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und die besten Anlageentscheidungen zu treffen. Wenn du dich für die neuesten Entwicklungen im Finanzmarkt interessierst, lies unseren Artikel BlackRock plant Bitcoin-ETF.

Fazit: ETF-Sparplan ist vorteilhafter als Bausparen

Ein ETF-Sparplan bietet in der Regel höhere Renditechancen und mehr Flexibilität als ein Bausparvertrag. Wenn du langfristig Vermögen aufbauen möchtest, ist ein ETF-Sparplan oft die bessere Wahl. Die niedrigen Zinsen und hohen Abschlusskosten machen Bausparverträge für den reinen Vermögensaufbau weniger attraktiv. Allerdings kann ein Bausparvertrag sinnvoll sein, wenn du in naher Zukunft eine Immobilie finanzieren möchtest und von staatlichen Förderungen profitieren willst. Letztlich hängt die Entscheidung von deinen persönlichen Zielen, deiner Risikobereitschaft und deinem Zeithorizont ab. Eine Kombination beider Anlageformen kann ebenfalls eine sinnvolle Strategie sein, um sowohl von den Renditechancen eines ETFs als auch von der Sicherheit eines Bausparvertrags zu profitieren. Die fortlaufende Überprüfung deiner Anlagestrategie und die Nutzung digitaler Hilfsmittel können dir dabei helfen, die besten Entscheidungen für deine finanzielle Zukunft zu treffen.

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