Ripple: Eine Kryptowährung als Bindeglied zur Banken- und Finanzwelt?
Bitcoin, Ethereum, IOTA und Co. sind bekannte Kryptowährungen. Auch XRP (Ripple) gehört zu den beliebten digitalen Währungen. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch schnell klar, dass nicht alle Kryptowährungen gleich sind. Jede hat spezifische Eigenschaften und Funktionen. Im Fall von XRP ist das Besondere nicht nur die kaufbare Währung, sondern auch das Netzwerk namens Ripple, das hinter allem steht. Wir zeigen, was das Netzwerk ausmacht und warum es großes Potential für Banken und die Finanzwelt birgt.
Das Zahlungsnetzwerk Ripple
Wenn Anleger und Trader für ihr Portfolio Ripple kaufen möchten, ist dies streng genommen die falsche Begriffswahl. Die Kryptowährung, die hinter dem Zahlungsnetzwerk Ripple steht, wird als XRP bezeichnet. Dennoch werden die beiden Begriffe auch in den Medien und auf Fachportalen meist synonym verwendet oder gemeinsam ausgewiesen, in Form von Ripple (XRP).
Die Kryptowährung XRP stellt den handelbaren Gegenstand dar, der in dem Zahlungsnetzwerk umgesetzt wird. Analog kann man hier den Euroraum und den Euro als Vergleich heranziehen. In diesem Beispiel ist das Zahlungssystem der Euroraum, der mit seinen ganz speziellen Eigenschaften dafür ausgelegt ist, den Euro zu handeln. Dabei bleibt dennoch die Möglichkeit erhalten, Fremdwährungen im Euroraum zu nutzen. Hierfür gibt es besondere Regelungen.
Auch dieser letzte Punkt lässt sich auf Ripple übertragen. Denn auch hier kann das Netzwerk mit einigen Regelungen und Modifikationen für andere Wirtschaftsbereiche geöffnet werden. So, wie der Euroraum für Fremdwährungen. Bei Ripple liegt genau in diesem Potential die Möglichkeit für Expansion – über die eigene Währung hinaus.
Als Zahlungsnetzwerk bekommt Ripple zu seiner wirtschaftlichen Bedeutung eine soziale Komponente hinzu. Die Mitglieder, die sich in dieser ‚Zahlungsgemeinschaft‘ befinden, sind funktionaler Bestandteil aller Abläufe. Will Unternehmen A Summe X an Unternehmen B überweisen, muss diese Transaktion von allen anderen Teilhabern des Netzwerkes legitimiert werden. Ripple wird also von der Gesamtheit seiner Teilhaber getragen.
Ripple gilt als sog. Zahlungsprotokoll. Das bedeutet, dass Ripple den Transaktionen ein ganz bestimmtes digitales Verfahren zugrunde legt. Mit seiner Rolle als Protokoll ist Ripple gewissermaßen eine Art Software, die sich mit ihrer ganz eigenen Art, Transaktionen und Daten zu verarbeiten, von dem restlichen Bank- und Finanzwesen abhebt.
Ripple ist auch eine Datenbank. Sie zeichnet sich vor allem durch eine annähernd vollumfängliche Transparenz aus. Alle Daten- und Geldbewegungen, Kontostände und vieles mehr kann von allen Teilhabern des Netzwerkes eingesehen werden.
Das Unternehmen hinter Ripple
Ryan Fugger ist Ripples Gründervater. Der Kanadier entwickelte schon vor rund 20 Jahren – im Jahr 2004 – die Grundlage für das, was Ripple heute ist. Er erarbeitete Ripple schon damals als Zahlungsdienst. Damals war der Name noch ‚Ripple Pay‘.
Weil die Arbeit im Team wesentlich effizienter ist, gesellten sich immer mehr Entwickelnde zu Fugger hinzu. Mit der Zeit wurde das Unternehmen innovativer und komplexer. Was als Zahlungsdienst für Echtzeit-Transaktionen begann, wurde dann im Jahr 2012 unter dem Namen ‚Ripple Labs‘ zu einem Anwärter auf einen Platz in der Top-10 der am meisten verbreiteten Kryptowährungen der Welt. ‚Ripple Labs‘ hält als Initiator des Zahlungsprotokolls auch den Großteil der dazugehörigen Währungseinheiten XRP.
Aktuell bietet das Unternehmen das Netzwerk mit seinem einzigartigen Protokoll und die Einheiten seiner Kryptowährung an. Am Markt ist es deshalb so beliebt, weil Ripple eine gewisse Durchlässigkeit zum Rest des Marktes bietet. Das bedeutet, dass Sach- und Vermögenswerte sowie andere Währungen in Echtzeit gekauft werden können. Hierin besteht auch der größte Wert des Unternehmens.
So funktioniert das Zahlungsnetzwerk Ripple
Ripple weist im Gegensatz zu den Blockchains anderer Unternehmen einige Besonderheiten auf. Zunächst zeichnet sich das Netzwerk durch ein überdurchschnittlich hohes Maß an Transparenz aus. Das zeigt sich darin, dass das Protokoll ein Open-Source-System ist. Alle Mitglieder des Netzwerkes können alle Transaktionen, Währungsbestände und andere Parameter einsehen.
Im weiteren Sinn ist der Validierungsprozess hinter Ripple ein demokratisches System. Die Transaktionen werden nämlich mittels eines Konsensverfahrens legitimiert. Das bedeutet, dass eine Transaktion über alle Teilhaber mit einem Datensatz legitimiert werden muss. Das klingt sehr aufwendig, ist aber automatisiert und erfolgt binnen Sekunden. Übernommen wird der Prozess von sogenannten Validatoren, die von dem Unternehmen selbst gestellt werden. Das macht Ripple zu einer Distributed-Ledger-Technologie. Anders als bei Bitcoin braucht dieses System keine dezentralen Miner, die eine Legitimation übernehmen.
Die zugehörige Kryptowährung lässt sich mithilfe des Netzwerkes mit jeder beliebigen Fremdwährung kaufen. Diese Durchlässigkeit macht Ripple für den Weltmarkt sehr interessant. Denn so eröffnet sich für alle handelbaren Weltwährungen eine Möglichkeit, sichere und schnelle Transaktionen auszuführen.
An- und Verkauf von XRP zeichnen sich durch eine hohe Geschwindigkeit aus. Käufer und Händler können dank der hohen Durchlässigkeit des Systems annähernd alle Zahlungsoptionen nutzen, die von dem entsprechenden Broker bereitgestellt werden. Während der Kauf von Bitcoin in der Regel einige Stunden dauert, ist der Kauf von XRP in wenigen Sekunden freigegeben, validiert und abgeschlossen.
Ripple möchte die Brücke zum Banken- und Finanzsektor werden
Mit den letzten Jahren wurde der Kryptomarkt auch für die klassischen Hausbanken immer attraktiver. So kann in ausgewählten Volksbanken in Bayern schon jetzt mit Bitcoin gehandelt werden. Wie oben beschrieben ist eine solche Transaktion aber immer noch durch die typische Bitcoin-Trägheit gekennzeichnet. Mit Ripple kann das komplett vermieden werden.
Ripple kann nicht nur schneller als viele andere Zahlungsprotokolle arbeiten. Gleichzeitig ist XRP auch kompatibel mit nahezu jeder anderen Währung. Das macht die Kryptowährung zusätzlich attraktiv für die Integration in das alltägliche Banken- und Finanzwesen. Letztendlich war das das Ziel, mit dem Ripple gegründet wurde.
Für den Aktienmarkt ist Ripple ebenfalls von großem Interesse. Die Transparenz könnte mit dem Handel verknüpft werden und so eine hervorragende Übersicht schaffen, die Aktionären und Kleinanlegern gleichermaßen alle Informationen über das Kapital der Mitstreiter und deren Transaktionen bereitstellt.
Im Sinne des Unternehmens Ripple wäre die internationale Nutzung des eigenen Zahlungsprotokolls. Im Sinne aller Beteiligten wäre das auch so. Ripple würde damit einen umfassenden Standard setzen und wäre dann die Schnittstelle zwischen dem globalen Finanzmarkt und der Kryptowelt. Mit diesem Ziel im Fokus blickt der Kryptogigant nun der Zukunft entgegen.
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