Die OPEC verstehen: So wirkt sie auf deine Investments
Die OPEC beeinflusst den Ölmarkt und damit auch ETFs. Informiere dich über die Organisation und ihre Auswirkungen auf deine ETF-Investments.
Als ETF-Sparer möchtest du sicherlich wissen, wie die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) den Ölmarkt beeinflusst und welche Auswirkungen dies auf deine Investments haben kann. In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Überblick über die OPEC, ihre Ziele und ihre Rolle für ETF-Anleger.
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Die OPEC: Wer sie ist und was sie macht
Die OPEC ist eine internationale Organisation, die 1960 gegründet wurde und aus 13 Mitgliedsländern besteht. Ihr Hauptziel ist es, die Stabilität der Ölpreise auf dem Weltmarkt zu gewährleisten, indem sie die Ölproduktion koordiniert. Damit hat sie großen Einfluss auf den Ölmarkt und spielt eine wichtige Rolle für Anleger.
Hier eine Tabelle mit nützlichen Fakten zur OPEC:
Fakt | Beschreibung |
---|---|
Gründung | 1960 |
Mitgliedsländer | 13 (Algerien, Angola, Äquatorialguinea, Gabun, Iran, Irak, Kuwait, Libyen, Nigeria, Republik Kongo, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Venezuela) |
Hauptziel | Stabilität der Ölpreise gewährleisten |
Sitz | Wien, Österreich |
Anteil an der weltweiten Ölförderung | Rund 44% (Stand 2021) |
Warum ETF-Sparer die OPEC im Auge behalten sollten
Obwohl die OPEC hauptsächlich den Ölmarkt beeinflusst, hat sie auch indirekte Auswirkungen auf andere Anlageklassen, einschließlich Aktien und ETFs. Ölpreise können die Finanzmärkte auf verschiedene Weise beeinflussen:
- Unternehmensgewinne: Höhere Ölpreise können die Gewinne von Unternehmen beeinträchtigen, die auf Öl angewiesen sind, wie etwa Fluggesellschaften, Transportunternehmen und Industrieunternehmen. Dies kann sich wiederum auf die Aktienkurse und somit auf ETFs auswirken.
- Inflation: Steigende Ölpreise können zu einer höheren Inflation führen, da sie die Energie- und Transportkosten erhöhen. Das beeinflusst wiederum die Zinssätze, die die Zentralbanken festlegen, und kann die Bewertungen von Aktien und Anleihen verändern.
- Wirtschaftswachstum: Die OPEC beeinflusst das globale Wirtschaftswachstum, indem sie die Ölproduktion und damit die Ölpreise steuert. Hohe Ölpreise können das Wirtschaftswachstum drosseln, während niedrige Ölpreise es fördern können. Das Wachstum der Weltwirtschaft wirkt sich auf die Unternehmensgewinne und letztendlich auf die Wertentwicklung von ETFs aus.
ETFs und die OPEC: Wie du dein Portfolio anpassen kannst
Als ETF-Sparer ist es wichtig, die Auswirkungen der OPEC auf dein Portfolio zu berücksichtigen. Hier sind einige Schritte, die du befolgen kannst, um dein Portfolio an die Dynamik des Ölmarktes anzupassen:
Diversifikation: Diversifiziere dein Portfolio, indem du in verschiedene Sektoren und Regionen investierst. So bist du weniger anfällig für Schwankungen in einem bestimmten Bereich, etwa im Energiesektor. Ein Beispiel für einen diversifizierten ETF ist der iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983, WKN: A0RPWH).
Rohstoff-ETFs: Wenn du von den Ölpreisschwankungen profitieren möchtest, kannst du in Rohstoff-ETFs investieren, die den Ölpreisen folgen. Ein Beispiel ist der United States Oil Fund (ISIN: US91232N1081, WKN: A0KRJX), der den Preis von West Texas Intermediate (WTI) Rohöl abbildet.
Energieunternehmen-ETFs: Du kannst auch in ETFs investieren, die den Aktien von Energieunternehmen folgen. Diese ETFs profitieren in der Regel von steigenden Ölpreisen, da die Gewinne der Unternehmen steigen. Ein Beispiel ist der iShares STOXX Europe 600 Oil & Gas UCITS ETF (ISIN: DE000A0H08M3, WKN: A0H08M).
Umweltfreundliche ETFs: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, in ETFs zu investieren, die sich auf umweltfreundliche Technologien und erneuerbare Energien konzentrieren. Diese ETFs können von der Abkehr von fossilen Brennstoffen profitieren. Ein Beispiel ist der iShares Global Clean Energy UCITS ETF (ISIN: IE00B1XNHC34, WKN: A0MW0M).
Beispiel: Wie OPEC-Entscheidungen den Ölpreis und ETFs beeinflusst haben
Ein anschauliches Beispiel für die Auswirkungen der OPEC auf die Märkte und ETFs ist die Reaktion auf die Ölpreiskrise im Jahr 2020. Als die COVID-19-Pandemie ausbrach, brach die Nachfrage nach Öl ein, und die Preise fielen drastisch. Die OPEC und ihre Partner, bekannt als OPEC+, einigten sich darauf, die Ölförderung zu kürzen, um die Preise zu stabilisieren.
Infolgedessen stiegen die Ölpreise und ETFs, die den Energiesektor abbilden, wie der iShares STOXX Europe 600 Oil & Gas UCITS ETF (ISIN: DE000A0H08M3, WKN: A0H08M), erholten sich von ihren Tiefstständen.
Video: OPEC einfach erklärt
Risikomanagement bei OPEC-bezogenen Marktschwankungen
In Zeiten erhöhter Volatilität aufgrund von OPEC-Entscheidungen ist es entscheidend, ein angemessenes Risikomanagement in deinem Portfolio zu betreiben. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können, dein Risiko effektiv zu steuern:
Rebalancing: Überprüfe regelmäßig die Gewichtung deiner Anlagen und gleiche sie gegebenenfalls an, um sicherzustellen, dass dein Portfolio im Einklang mit deiner Risikotoleranz und deinen Anlagezielen bleibt. Rebalancing kann dazu beitragen, dass du nicht zu stark in riskante Anlagen investiert bist, die von OPEC-Entscheidungen betroffen sein könnten.
Risikostreuung: Investiere in verschiedene Anlageklassen wie Anleihen, Immobilien oder sogar Kryptowährungen, um dein Portfolio noch weiter zu diversifizieren und das Risiko zu streuen.
Stop-Loss-Orders: Wenn du auch in einzelne Aktien oder ETFs investierst, die stärker von OPEC-Entscheidungen betroffen sein könnten, erwäge den Einsatz von Stop-Loss-Orders. Damit legst du einen Verkaufspreis fest, bei dem deine Anlage automatisch verkauft wird, um Verluste zu begrenzen.
Langfristige Perspektive und OPEC-Einfluss
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die OPEC zwar kurz- und mittelfristige Auswirkungen auf den Ölmarkt und damit auch auf ETFs haben kann, aber langfristige Investoren sollten den Fokus auf ihre langfristigen Anlageziele legen. Die OPEC kann zwar kurzfristige Schwankungen verursachen, aber über längere Zeiträume gesehen, gleichen sich diese oft wieder aus.
Die Betrachtung des langfristigen Potenzials von ETFs und der zugrunde liegenden Anlagen ist entscheidend. Du solltest dir bewusst sein, dass es immer wieder zu kurzfristigen Schwankungen kommen kann, aber ein gut diversifiziertes Portfolio und ein langfristiger Anlagehorizont können dazu beitragen, mögliche negative Auswirkungen der OPEC-Entscheidungen abzumildern.
Ein gut diversifiziertes Portfolio und ein solides Risikomanagement sind entscheidend, um mögliche kurzfristige Schwankungen, die durch OPEC-Entscheidungen verursacht werden, erfolgreich zu bewältigen.
Die bedeutendsten OPEC-Entscheidungen seit ihrer Gründung
Seit ihrer Gründung im Jahr 1960 hat die OPEC mehrere wichtige Entscheidungen getroffen, die den Ölmarkt und die Weltwirtschaft erheblich beeinflusst haben.
Hier sind einige der bedeutendsten Ereignisse:
- Ölpreiskrise 1973: Die OPEC-Mitglieder, angeführt von Saudi-Arabien, beschlossen, die Ölproduktion zu drosseln und ein Embargo gegen die Vereinigten Staaten und andere westliche Länder zu verhängen, die Israel während des Jom-Kippur-Krieges unterstützten. Dies führte zu einem drastischen Anstieg der Ölpreise und einer globalen Energiekrise, die zu einer Rezession in vielen Industrieländern führte.
- Ölpreiskrise 1986: Nach einer Phase der Zusammenarbeit begannen OPEC-Mitglieder, ihre Förderquoten zu überschreiten, was zu einem massiven Überangebot an Öl und einem Preisverfall führte. Die OPEC entschied sich schließlich für eine koordinierte Kürzung der Ölproduktion, um die Preise zu stabilisieren, aber der Prozess war langwierig und von Uneinigkeit geprägt.
- Ölpreisrückgang 1998: Eine schwache globale Nachfrage, vor allem aufgrund der Asienkrise, führte zu einem weiteren Rückgang der Ölpreise. Die OPEC reagierte erneut mit einer Produktionskürzung und kooperierte dabei mit Nicht-OPEC-Ländern wie Mexiko und Norwegen, um die Preise zu stabilisieren.
- Ölpreisanstieg 2000er Jahre: In den 2000er Jahren stiegen die Ölpreise aufgrund von Angebotsunterbrechungen im Irak, Venezuela und Nigeria sowie einer starken Nachfrage aus Schwellenländern wie China und Indien. Die OPEC erhöhte in dieser Zeit mehrmals ihre Produktionsquoten, um den Anstieg der Preise abzufedern.
- Ölpreiskrieg 2014-2016: Als Reaktion auf den wachsenden Einfluss der US-Schieferölproduktion entschied sich die OPEC, insbesondere Saudi-Arabien, für eine Strategie der Markanteilsverteidigung. Die OPEC erhöhte die Produktion trotz sinkender Preise, um ihre Konkurrenten unter Druck zu setzen. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Ölpreise, der erst endete, als die OPEC und Nicht-OPEC-Länder wie Russland 2016 eine Produktionskürzung vereinbarten.
- Ölpreiskrise 2020: Die COVID-19-Pandemie führte zu einem beispiellosen Nachfrageeinbruch auf dem Ölmarkt. Die OPEC und ihre Partner, OPEC+, vereinbarten eine beispiellose Produktionskürzung, um die Preise zu stabilisieren und den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Fazit
Die OPEC hat einen bedeutenden Einfluss auf den Ölmarkt und kann indirekt auch die Wertentwicklung von ETFs beeinflussen. Als ETF-Sparer ist es wichtig, die Rolle der OPEC und deren Auswirkungen auf dein Portfolio zu verstehen. Um dein Portfolio gegen mögliche Schwankungen aufgrund von OPEC-Entscheidungen abzusichern, solltest du eine ausgewogene Diversifikation anstreben und gegebenenfalls auch in Rohstoff-ETFs, Energieunternehmen-ETFs oder umweltfreundliche ETFs investieren.
Indem du die Entwicklungen auf dem Ölmarkt und die Aktivitäten der OPEC im Auge behältst, kannst du bessere Anlageentscheidungen treffen und dein Portfolio so anpassen, dass es den jeweiligen Marktbedingungen gerecht wird. Letztendlich trägt ein besseres Verständnis der OPEC und ihrer Auswirkungen auf die Finanzmärkte dazu bei, dass du als ETF-Sparer besser für den langfristigen Vermögensaufbau gerüstet bist.
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