Erster Krypto-ETF in Kanada zugelassen
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Gute Nachrichten für Krypto Anleger. Nachdem der Einstieg von Tesla nochmals für einen kräftigen Anstieg des Bitcoin Kurses gesorgt hat, wurde in Kanada der erste ETF auf Bitcoins zugelassen. Es ist damit zu rechnen, dass die USA in Kürze nachziehen wird.
Kanada lässt ersten Bitcoin-ETF zu
Der Bitcoin setzte seine Rekordjagd zuletzt auf beeindruckende Weise fort. Elon Musk, der Chef von Tesla hatte bekanntgegeben, dass sein Unternehmen 1,5 Milliarden in die Kryptowährung Bitcoin investiert hat. Diese soll künftig auch als Zahlungsmittel zugelassen werden. Zuvor hatte bereits die Ankündigung mehrerer Zahlungsdienstleister ihre Netzwerke für Krypto zu öffnen den Kurs stark beflügelt. So können beispielsweise Kunden von PayPal in den USA bald Bitcoin sowie andere Kryptowährungen über die Plattform kaufen und verkaufen. Der Kreditkarten Anbieter Mastercard hatte bereits ähnliches angekündigt.
Für richtig Schwung sorgte nun die Zulassung des erste börsengehandelten ETF. Der von Purpose Investments verwaltete Fonds wurde von der kanadischen Finanzaufsicht genehmigt. Der ETF wird an der Börse von Toronto gehandelt und will direkt in Bitcoin investieren. Neben kanadischen soll der Fonds auch in US-Dollar verfügbar sein. Damit gibt es erstmals einen Krypto-ETF, welcher den Bitcoin unter Berücksichtigung der Gebühren und Aufwendungen nachbildet.
Ziehen die USA bald nach?
In den USA warten die Anleger bereits sehnsüchtig auf einen Kyrpto ETF. Die Anträge mehrerer namhafter Investmentgesellschaften liegen bereits vor. Bisher hat die US-Börsenaufsicht SEC jedoch noch keine Entscheidung über deren Zulassung getroffen. Aufgrund fehlender regulatorischer Vorschriften herrscht diesbezüglich Skepsis.
Hoffnung machte nun die SEC-Kommissarin Hester Peirce. In einem Interview sprach sie sich zumindest für die Zulassung von ETPs aus. ETP ist der Oberbegriff für verschiedene börsengehandelte Anlageprodukte zu denen neben ETFs auch Exchange Traded Notes (ETNs) und Exchange Traded Commodities (ETCs). Allerdings werden von diesen Anlageklassen nur die ETFs als Sondervermögen gezählt. Dies ist Voraussetzung, dass die Anlage bei einer Insolvenz der Gesellschaft geschützt ist.
Pierce machte nochmals deutlich, dass sie die Bedenken einiger Kollegen bezüglich krimineller Machenschaften in Verbindung mit Kryptowährungen nicht nachvollziehen kann. Nachdem Kanada den USA nun zuvorgekommen ist, könnte die Debatte hier nochmals neu entfacht werden.
Wie sieht es auf dem deutschen Markt aus?
Ob es in Deutschland in absehbarer Zeit ebenfalls einen Krypto ETF für Kryptowährungen gibt, hängt stark von den Entwicklungen in den USA ab. Eine dortige Zulassung könnte auch hierzulande Bewegung in den Markt bringen. Bis ein solches Produkt verfügbar ist haben Anleger die Möglichkeit in den VanEck Vectors Bitcoin ETN (WKN: A28M8D) zu investieren. Der Fonds ist an der Deutschen Börse XETRA notiert. Der ETN bildet ebenfalls die Wertentwicklung des Bitcoins ab. So ist es möglich, vom Kursanstieg zu profitieren ohne dass die Kryptowährung physisch erworben werden muss. Im Unterschied zu einem ETF handelt es sich bei ETN rechtlich gesehen jedoch um Schuldverschreibungen. Das Risiko bei einer Insolvenz liegt somit beim Anleger.
Der Fonds wurde im November 2020 aufgelegt und hat seit diesem Zeitpunkt um mehr als 180 Prozent zugelegt. Die Anlage ist zum Beispiel bei der Consors Bank auch über einen Sparplan möglich. Mit einer Sparrate ab 25 Euro ist dies auch für Kleinanleger eine interessante Sache. Die Gesamtkosten sind beim VanEck Vectors Bitcoin ETN bei mit 2,15 Prozent jedoch relativ hoch.
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Bitcoin ETC als Alternative
Bei Exchange Traded Commodities (ETC) handelt es sich im Prinzip um dasselbe wie beim ETN. In der Praxis wird die Bezeichnung ETC vor allem für Wertpapiere genutzt, welche die Kursentwicklung von Rohstoffen abbilden. Seit letztem Jahr gibt es in Deutschland einen ETC auf die Kryptowährung Bitcoin.
Der HANetf BTCetc Bitcoin Exchange Traded Crypto (ISIN: DE000A27Z304) bildet die Entwicklung des Bitcoins ab. Mit jedem Anteil am ETC erwirbt der Anleger den Anspruch auf einen entsprechenden Gegenwert in Bitcoin. Anteile können einfach über die XETRA Börse erworben und verkauft werden. Verwahrt werden diese bei der BitGo Trust Company, welche sich auf digitale Vermögenswerte spezialisiert hat.
Wie der Bitcoin hat sich auch der ETC positiv entwickelt. Innerhalb der letzten sechs Monate ging der Kurs um mehr als 330 Prozent nach oben. Die Gesamtkostenquote beträgt 2,00 Prozent p.a.
Über einen Blockchain ETF investieren
Blockchain-Anwendungen profitieren natürlich ebenfalls von der rasanten Entwicklung einiger Kryptowährungen. So werden Blockchain-Netzwerke mittlerweile von Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen genutzt. Neben der Banken- und Versicherungsbranche gehören hierzu auch die Bereiche Handel und Transport.
Im November 2019 ist in Deutschland der erste Blockchain-ETF an den Start gegangen. Aufgelegt wurde der Fonds von der US-Fondsgesellschaft Invesco in Kooperation mit dem britischen Vermögensverwalter Elwood Asset. Über den Invesco Elwood Global Blockchain UCITS ETF können Anleger in Unternehmen der Krypto-Branche investieren. Die Firmen sind entweder direkt im Kryptomining tätig oder setzen die Blockchain-Technologie ein. Mit dem ETF wird der zugrunde gelegte Index physisch abgebildet. Der Fokus des Index liegt bei Unternehmen in den USA (36 %) und Japan (27 %). Bezüglich der Branche liegt der Tech-Bereich mit knapp 38 Prozent vorn, gefolgt von der Finanzbranche (20 %).
Die Entwicklung des Blockchain ETF ist durchaus beeindruckend. Im vergangenen Jahr lag die Rendite bei stolzen 76,28 Prozent. Damit gehörte der Fonds 2020 zu den ETFs mit der besten Performance überhaupt. Dazu ist die Kostenquote mit 0,65 Prozent um einiges geringer als bei den Bitcoin ETN bzw. ETC. Sparpläne für den Blockchain gibt es bei verschiedenen Anbietern. Die Mehrzahl der Online Broker verzichtet neben der Depotgebühr auch auf Order-Gebühren. Dies macht den ETF-Sparplan zu einer interessanten Möglichkeit für die Altersvorsorge.
Investition in Aktien
Eine weitere Möglichkeit, ist direkt in Unternehmen der Krypto-Branche zu investieren. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten. Nicht jedes Unternehmen, dass sich nach eigenen Angaben mit Kryptowährungen oder der Blockchain-Technologie beschäftigt ist für eine Investition zu empfehlen. In einigen Fällen ist das Geschäftsmodell für Privatanleger nur schwierig zu durchschauen.
Sinnvoll kann die Anlage in Aktien bei Unternehmen sein, welche direkt vom Kursanstieg des Bitcoins profitieren. Hierzu gehört beispielsweise der Zahlungsdienstleister Square. Das Unternehmen hat mit der Entwicklung einer Cash App für Furore gesorgt, die mittlerweile um zahlreiche Funktionen erweitert wurde. Nutzer können neben dem Bitcoin noch in weitere Kryptowährungen investieren und diese sicher verwahren. Zudem hat das Unternehmen jüngst selbst Bitcoin im Wert von rund 50 Millionen Dollar erworben.
Der Grayscale Bitcoin Trust ähnelt von der Funktionsweise einem ETF. Das investierte Geld wird für den Kauf von Bitcoinverwendet. Dabei sollen die Anteile dessen Wert möglichst genau abbilden. Ein Nachteil dabei ist, dass Anteile nicht in die entsprechende Menge von Bitcoin eingetauscht werden können. Dazu kommt noch ein relativ hoher Aufschlag, sodass diese Form der Anlage nur bedingt zu empfehlen ist.
Lohnt sich der Einstieg überhaupt noch?
Aufgrund des hohen Kurses stellt sich die Frage, ob eine Investition noch lohnenswert ist. Da sich immer mehr Unternehmen für Kryptowährungen interessieren ist auch 2021 von einem Anstieg des Kurses auszugehen. Eine ähnliche Achterbahnfahrt wie im vergangenen Jahr ist dabei durchaus möglich. Für Anleger mit schwachen Nerven ist eine Investition nur bedingt zu empfehlen. Wer längerfristig plant kann auf eine ordentliche Rendite hoffen.
Fazit: Anleger können auf vielfältige Weise in Krypto investieren
Auch wenn es in Deutschland noch keinen echten ETF für Kryptowährungen gibt, können Anleger dennoch von der rasanten Kursentwicklung profitieren. Hierzu muss die Währung nicht zwangsläufig auch physisch erworben werden. Interessant ist neben den angebotenen ETN und ETC vor allem der Blockchain ETF. Die Entwicklung war zuletzt sehr positiv und es gibt momentan keine Anzeichen, dass sich dies zeitnah ändert. Zudem bietet der ETF den Vorteil, dass Anlagen als Sondervermögen bei einer Insolvenz des Emittenten geschützt sind. Die Anlage in Aktien eignet sich in erster Linie für erfahrene Anleger. Durch die Beimischung im Portfolio können sich die Renditechance erhöhen, bei entsprechendem Risiko natürlich.
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