Dominanz einzelner Werte: NVIDIA & Nasdaq 100 ETFs
Die Performance des Nasdaq 100 in 2024 wird maßgeblich von einem einzigen Unternehmen dominiert: NVIDIA. Mit einem Indexgewicht von 8,53% ist NVIDIA nach Apple der zweitgrößte Titel im technologielastigen Index. Die Aktie verzeichnete in 2024 einen beeindruckenden Anstieg von 183,61%, während der Nasdaq 100 insgesamt um 26,26% zulegte.
Die Mathematik dahinter offenbart eine erstaunliche Abhängigkeit: Von den 26,26% Gesamtanstieg des Index sind allein 15,66 Prozentpunkte auf NVIDIA zurückzuführen. Dies bedeutet, dass NVIDIA für etwa 59,64% der gesamten Nasdaq 100 Performance verantwortlich ist. Ohne den KI-Chip-Giganten hätte der Index lediglich einen Anstieg von etwa 10,6% verzeichnet.
Diese extreme Konzentration wird noch deutlicher, wenn man die Top-Holdings des Index betrachtet. Die drei größten Positionen - Apple (8,56%), NVIDIA (8,53%) und Microsoft (7,59%) - machen zusammen bereits knapp ein Viertel des gesamten Index aus. Diese hohe Konzentration auf wenige Tech-Giganten, insbesondere die außergewöhnliche Abhängigkeit von NVIDIA, stellt ein bedeutendes Klumpenrisiko für Anleger dar.
In der Welt der Investitionen ist Diversifikation ein entscheidender Faktor, um Risiken zu minimieren und Renditen zu maximieren. Besonders bei ETFs, die den Nasdaq 100 Index abbilden, spielt die Diversifikation eine zentrale Rolle. Doch wie würde die Performance dieser ETFs im Jahr 2024 aussehen, wenn die NVIDIA Aktie, ein dominanter Akteur im Index, nicht enthalten wäre? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Bedeutung von NVIDIA im Nasdaq 100 und die Auswirkungen ihrer Abwesenheit auf die Performance von ETFs.
Die Rolle von NVIDIA im Nasdaq 100
NVIDIA, ein führendes Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und Grafikprozessoren, hat im Jahr 2024 eine herausragende Rolle im Nasdaq 100 gespielt. Die Aktie von NVIDIA war maßgeblich für die Gewinne des Index verantwortlich. Bis Juni 2024 trug NVIDIA etwa 42,2% zu den Gesamtgewinnen des Nasdaq 100 bei, was 932 Punkten von einem Anstieg um 2.209 Punkte entspricht. Diese Dominanz zeigt sich besonders in einem marktkapitalisierungsgewichteten Index, wo NVIDIA einen erheblichen Einfluss hat.
Die beeindruckende Performance von NVIDIA ist auf ihre Führungsposition im KI-Chip-Markt zurückzuführen. Mit einem Marktanteil von 98% im Bereich der Rechenzentrums-GPUs in den Jahren 2022 und 2023 hat NVIDIA seine finanzielle Stärke weiter ausgebaut. Diese Dominanz hat nicht nur den Nasdaq 100, sondern auch ETFs wie den Invesco QQQ Trust ETF (NASDAQ: QQQ) beeinflusst, der seine Höchststände im März übertroffen hat.
Marktkapitalisierung
- Mit 3,42 Billionen US-Dollar ist NVIDIA das zweitgrößte börsennotierte Unternehmen in den USA nach Apple
- Das Unternehmen macht aktuell 8,53% des Nasdaq 100 aus
- In nur zehn Jahren stieg die Marktkapitalisierung von 10 Milliarden auf 3,5 Billionen US-Dollar
Rasantes Wachstum - so schnell wuchs die Marktkapitalisierung der Aktie:
- 2014: 10,89 Milliarden USD
- 2019: 144,02 Milliarden USD
- 2022: 359,50 Milliarden USD
- 2023: 1,22 Billionen USD
- 2024: 3,54 Billionen USD
Meilensteine:
- NVIDIA brauchte nur 180 Tage, um von 1 auf 2 Billionen Dollar Marktkapitalisierung zu wachsen - Apple und Microsoft benötigten dafür jeweils über 500 Tage
- Allein im Jahr 2023 stieg die Marktkapitalisierung um 223,99%
Nasdaq 100 Indexmechanik
- Der Nasdaq 100 wird nach Marktkapitalisierung gewichtet
- Steigende Aktienkurse führen automatisch zu höherer Gewichtung im Index
- Trotz Neugewichtungen zur Risikominimierung bleibt NVIDIA eines der Schwergewichte
Diversifikation als Schlüsselstrategie
Diversifikation ist eine bewährte Strategie, um das Risiko in einem Portfolio zu streuen und die Abhängigkeit von einzelnen Aktien zu reduzieren. Bei ETFs, die den Nasdaq 100 abbilden, ist dies besonders wichtig, da sie stark von der Performance einzelner Schwergewichte wie NVIDIA abhängen können. Hier sind einige Diversifikationsstrategien, die Investoren in Betracht ziehen sollten:
1. Portfolio-Diversifikation
- Asset-Klassen: Eine Verteilung der Investitionen über verschiedene Asset-Klassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien kann helfen, die negativen Auswirkungen einer schlechten Performance in einem bestimmten Bereich zu mildern.
- Sektor-spezifische ETFs: Investitionen in sektor-spezifische ETFs ermöglichen es, sich auf bestimmte Segmente der Wirtschaft zu konzentrieren, wie Technologie, Gesundheitswesen oder Energie, und das Risiko in bestimmten Branchen zu reduzieren.
- Geografische Diversifikation: Durch die Exposition gegenüber verschiedenen Märkten und geografischen Regionen wird die Abhängigkeit von einem einzigen Markt verringert und es können weltweit Chancen genutzt werden.
2. Asset-Klassen-Diversifikation
- Aktienindizes: Investitionen in ETFs, die Aktienindizes wie den S&P 500 oder MSCI ACWI abbilden, bieten eine breite Exposition gegenüber verschiedenen Unternehmen und Sektoren.
- Anleihen-Diversifikation: Anleihen-ETFs bieten Zugang zu verschiedenen Anleihenmärkten und Laufzeiten, wie Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und Hochzinsanleihen, und helfen, festverzinsliche Portfolios auszugleichen.
- Rohstoff-ETFs: Investitionen in Rohstoff-ETFs, die physische Rohstoffe wie Gold oder Öl abbilden, fügen eine weitere Diversifikationsebene hinzu.
3. Marktkapitalisierungs-Diversifikation
- Groß-, Mittel- und Kleinunternehmen: Investitionen in ETFs, die Unternehmen unterschiedlicher Kapitalisierungsgrößen abbilden, helfen, das Portfolio auszugleichen und die Volatilität zu glätten. Großunternehmen haben in der Regel eine geringere Volatilität, während Kleinunternehmen langfristig höhere Renditen bieten können.
4. Anlagestrategie-Diversifikation
- Value, Growth, Quality oder Sustainable Investing: Einige ETFs sind so konzipiert, dass sie bestimmten Anlagestrategien folgen, was es Portfoliomanagern ermöglicht, entsprechend ihrer Anlageziele und -stile zu diversifizieren.
5. Absicherungs- und Risikominderungsstrategien
- Volatilitäts-ETFs: Diese ETFs zielen darauf ab, Marktschwankungen zu mildern und bieten eine Möglichkeit, sich gegen Risiken abzusichern.
- Inverse ETFs: Diese ETFs bewegen sich in die entgegengesetzte Richtung eines bestimmten Index und helfen, bestehende Positionen abzusichern.
6. Regelmäßiges Rebalancing
- Aufrechterhaltung der Asset-Allokation: Durch regelmäßiges Rebalancing des Portfolios wird sichergestellt, dass die Asset-Allokation mit den Zielen und der Risikotoleranz des Anlegers übereinstimmt. Dies beinhaltet den Verkauf von Vermögenswerten, die an Wert gewonnen haben, und den Kauf von Vermögenswerten, die an Wert verloren haben, um die gewünschte Verteilung beizubehalten.
Auswirkungen einer Abwesenheit von NVIDIA
Ohne die NVIDIA Aktie im Nasdaq 100 könnten die ETFs, die diesen Index abbilden, eine deutlich andere Performance aufweisen. Die Abhängigkeit von einem einzigen Unternehmen kann zu Verzerrungen führen, die durch eine breitere Diversifikation gemildert werden könnten. Ein ETF, der stärker diversifiziert ist, könnte weniger anfällig für die Schwankungen eines einzelnen Unternehmens sein und eine stabilere Rendite bieten.
Insgesamt zeigt die Analyse, dass Diversifikation eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung eines robusten ETF-Portfolios spielt. Während NVIDIA im Jahr 2024 eine herausragende Performance gezeigt hat, ist es wichtig, die Risiken zu berücksichtigen, die mit einer zu starken Abhängigkeit von einem einzigen Unternehmen verbunden sind. Durch die Implementierung diversifizierter Strategien können Anleger ihre Portfolios widerstandsfähiger gegenüber Marktschwankungen machen und langfristig erfolgreich investieren.
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