Dividendenstarke Aktien: Wie kannst Du investieren?
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Viele private Anleger suchen nach Aktien, die dividendenstark sind. In Deutschland erfolgt die Dividendenzahlung einmal, in den USA sogar viermal jährlich. Unter den US-amerikanischen Titeln gibt es zahlreiche Dividenden-Aristokraten. Können solche Titel auch in Krisenzeiten punkten?
Was kennzeichnet dividendenstarke Aktien?
Bei vielen privaten Anlegern sind Aktien beliebt, die dividendenstark sind. Solche Titel findest Du vor allem in den USA, aber hin und wieder auch in Deutschland. Dividendenstarke Titel gibt es auch in der Schweiz. Solche Titel sind vor allem dann interessant, wenn Du kurzfristig Erträge von Deiner Anlage genießen möchtest. Mit solchen Titeln kannst Du ein attraktives passives Einkommen erzielen. Du bekommst mindestens einmal jährlich die Dividende ausgezahlt. Zur Zahlung der Dividende an die Aktionäre ist eine Aktiengesellschaft nicht verpflichtet. Auf der Hauptversammlung wird beschlossen, ob und in welcher Höhe eine Dividendenzahlung erfolgt.
Vor allem in den USA gibt es Unternehmen, die als Dividendenaristokraten bezeichnet werden. Diese Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie schon seit mindestens 25 Jahren in jedem Jahr eine Dividende zahlen und diese Dividende Jahr für Jahr steigern. Dividendenstark sind beispielsweise die US-amerikanischen Aktien
- PepsiCo, Getränkehersteller, der seit 49 Jahren jährlich die Dividendenzahlung steigert
- Aflac, Krankenversicherer, der seit 35 Jahren jährlich eine Dividende zahlt
- Illinois Tool Works, Maschinenbaukonzern, der seit 39 Jahren jährlich eine Dividende zahlt.
Verizon ist zwar noch kein Dividendenaristokrat, doch immerhin zahlt der US-amerikanische Telekommunikationsanbieter seit 13 Jahren eine steigende Dividende. In den USA wird die Dividende viermal im Jahr, also quartalsweise, gezahlt.
Dividendenstark sind auch verschiedene Aktien aus der Schweiz. Diese Unternehmen werden in der Schweiz als Dividendenadel bezeichnet. Bekannte Schweizer Unternehmen mit attraktiver Dividendenzahlung sind die Pharma-Riesen Roche und Novartis sowie der Lebensmittelkonzern Nestlé. Das Problem besteht jedoch darin, dass Aktien aus der Schweiznicht an den Börsen in Deutschland gehandelt werden. Allerdings ist ein außerbörslicher Handel möglich. Alternativ kannst Du auch in einen ETF mit Aktien aus der Schweiz investieren. Das klappt übrigens auch bei den Dividendenaristokraten aus den USA. Auch beim ETF wird die Dividende bei Titeln aus den USA zumeist quartalsweise gezahlt. Sie kann aber auch wieder in Fondsvermögen angelegt werden (thesauriert).
Welche Titel aus Deutschland sind dividendenstark?
Auch einige DAX-Unternehmen sind dividendenstark und zahlen schon über viele Jahre eine Dividende.
Die Münchner Rück ist einer der größten Rückversicherer weltweit und ist im DAX gelistet. Schon seit 20 Jahren zahlt das Unternehmen jährlich eine Dividende.
Die Deutsche Post ist ebenfalls im DAX gelistet und zahlt seit elf Jahren kontinuierlich eine Dividende.
Dividendenstark ist auch der im DAX gelistete Software-Hersteller SAP, der eine Vormachtstellung in der Branche hat und nur wenig Konkurrenz fürchten muss. SAP entwickelt Software für viele Bereiche, beispielsweise für den Finanzbereich, das Gesundheitswesen, den Handel und die öffentliche Verwaltung. Seit 31 Jahren zahlt das Unternehmen kontinuierlich eine Dividende.
Wie schlagen sich dividendenstarke Aktien in Krisenzeiten?
Möchtest Du in Aktien investieren, die dividendenstark sind, kommt es darauf an, wie sie sich in Krisenzeiten bewähren. Abhängig von der Gewinnsituation, der Perspektive, aber auch der wirtschaftlichen und politischen Lage weltweit wird auf der Hauptversammlung beschlossen, ob eine Dividendenzahlung möglich ist und in welcher Höhe sie erfolgen soll. Die Corona-Krise hat auch verschiedene etablierte Unternehmen aus Deutschland in die Knie gezwungen. Ein Beispiel dafür ist die Lufthansa.
Aufgrund der Corona-Krise haben 30 Prozent der europäischen Unternehmen ihre Dividendenzahlungen ausgesetzt oder gekürzt. Unter den Aussetzern sind so bekannte Unternehmen wie
- Adidas
- Deutsche Bank
- BNP Paribas.
BMW, Daimler, Continental und MTU Aero Engines haben ihre Dividendenzahlung drastisch gekürzt. Ohne Zweifel sind dividendenstarke Aktien auch in Krisenzeiten zu empfehlen. Du solltest Dich an der Historie orientieren und darauf achten, über wie viele Jahre und in welcher Höhe die Unternehmen ihre Dividende zahlen. Angesichts der Corona-Pandemie lässt sich bei vielen Unternehmen, die als dividendenstark gelten, noch nicht vorhersagen, wie es während der Krise mit der Dividendenzahlung aussieht. Ein Blick auf die Situation in der Finanzkrise 2008 kann eine grobe Orientierung bieten. Du solltest auch auf die Branche achten. Einige Branchen sind in Krisenzeiten verstärkt gefordert. Dazu gehören beispielsweise Pharma-Unternehmen, Basiskonsumgüterhersteller wie Nestlé aus der Schweiz, aber auch Software-Hersteller wie SAP aus Deutschland.
Bei vielen dividendenstarken Unternehmen handelt es sich um Großkonzerne, sogenannte Large Caps. Sie sind weniger krisengefährdet als die Mid Caps oder die Small Caps. Dennoch ist niemals völlig auszuschließen, dass auch diese Unternehmen von Krisen gebeutelt werden.
Was Du bei der Investition in Dividendenaktien beachten solltest
Suchst Du nach dividendenstarken Aktien, solltest Du attraktive Standardwerte bevorzugen. Dividendenaristokraten aus den USA, der Schweiz und aus Deutschland gelten als ziemlich stabil. Sie verfügen über ein stabiles Geschäftsmodell und können einen soliden Cash-Flow vorweisen. Regelmäßig wird ein größerer Teil des Überschusses als Dividende an die Anleger ausgezahlt. Häufig sind die dividendenstarken Aktien konjunktur- und krisenbeständiger als Aktien von Unternehmen, die kaum eine Dividende zahlen. Solche Unternehmen, bei denen kaum eine Dividende gezahlt wird, werden auch als Unternehmen mit Wachstumsaktien bezeichnet. Zu diesen Wachstumsaktien gehört beispielsweise die Biotechnologie. Die Gewinne solcher Unternehmen sind schwer vorhersehbar. Häufig fließt ein großer Teil der Gewinne in die Forschung.
Die Kursschwankungen bei dividendenstarken Aktien sind zumeist geringer als bei anderen Aktien. Auch in akuten Krisenzeiten sind viele dividendenstarke Großunternehmen weniger insolvenzgefährdet. In Krisenzeiten ist es für die dividendenstarken Großunternehmen leichter als für Mid Caps oder Small Caps, an Kapital und Kredite zu kommen. Ganz wichtig sind die langfristigen Geschäftsaussichten der dividendenstarken Unternehmen. Nur dann, wenn die Geschäftsaussichten langfristig gut sind, bestehen Ausichten auf eine gute Dividendenzahlung.
Weniger Rendite bei dividendenstarken Aktien
Es mag attraktiv erscheinen, in Aktien zu investieren, die dividendenstark sind und eine entsprechend hohe Dividende zahlen. Du solltest allerdings nicht nur auf die Höhe der Dividende achten. Diese Unternehmen sind häufig weniger wachstumsstark, da sie einen Großteil ihres Gewinns an die Aktionäre auszahlen und nicht in Forschung und Entwicklung investieren. Wichtiger als die Höhe der Dividende ist die Dividendenrendite, das Verhältnis von Dividende zum Kaufpreis. Die Dividendenrendite schwankt ständig, da sich die Börsenkurse ständig ändern. Dennoch ist die Dividendenrendite eine wichtige Größe, die einen Vergleich mit anderen Aktien erlaubt. Du solltest auch die Entwicklung des Aktienkurses heranziehen. Eine hohe Dividendenrendite kann auch auf einen stark gefallenen Aktienkurs hindeuten.
Liste der größten Dividenden-ETFs
ISIN | Name | TER | Fondsvermögen |
---|---|---|---|
IE00B6YX5D40 | SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF | 0,35% | 2.768,582 Mio € |
IE00B979GK47 | SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats EUR Hdg UCITS ETF (Dist) | 0,40% | 1.712,342 Mio € |
IE00B8GKDB10 | Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF | 0,29% | 1.294,007 Mio € |
IE00B5M1WJ87 | SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats UCITS ETF | 0,30% | 1.200,959 Mio € |
DE000A0F5UH1 | iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) | 0,46% | 1.145,194 Mio € |
IE00B0M62S72 | iShares Euro Dividend UCITS ETF EUR (Dist) | 0,40% | 731,507 Mio € |
IE00B0M63060 | iShares UK Dividend UCITS ETF GBP (Dist) | 0,40% | 654,71 Mio € |
DE0002635281 | iShares EURO STOXX Select Dividend 30 UCITS ETF (DE) | 0,31% | 652,163 Mio € |
IE00B9CQXS71 | SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF | 0,45% | 574,854 Mio € |
Aktien oder Dividenden-ETF?
Investierst Du nur in dividendenstarke Aktien, kann die Risikostreuung auf der Strecke bleiben. Besser geeignet ist ein Dividenden-ETF. Er wird auf einen Aktienindex aufgelegt und enthält die dividendenstärksten Titel aus diesem Index. Es gibt eine ganze Reihe solcher Dividenden-ETFs. Hier ist eine kleine Auswahl.
- iShares Dow Jones US Select Dividend UCITS ETF (DE) ISIN DE000A0D8Q49, WKN A0D8Q4 mit den dividendenstärksten Titeln aus dem Dow Jones
- Deka EURO STOXX Select Dividend 30 UCITS ETF ISIN DE000ETFL078, WKN ETFL07 mit den 30 dividendenstärksten Aktien aus der Eurozone
- Deka DAXplus Maximum Dividend UCITS ETF ISIN DE000ETFL235, WKN ETFL23 mit den 25 dividendenstärksten Unternehmen aus Deutschland
- iShares DivDAX UCITS ETF (DE) ISIN DE0002635273, WKN 263527 mit 15 Aktien mit der höchsten Dividendenrendite aus dem DAX.
Fazit: Nicht nur die Höhe der Dividende spielt eine Rolle
Sind Aktien dividendenstark, kannst Du ein attraktives Passiveinkommen erzielen, da mindestens einmal jährlich die Dividende gezahlt wird. Solche dividendenstarken Titel aus Deutschland, der Schweiz und den USA können sich zumeist auch in Krisenzeiten gut behaupten. Allerdings solltest Du Dich nicht nur von der Höhe der Dividende beeinflussen lassen, sondern auch die langfristige Perspektive und die Dividendenrendite beachten. Einfacher wird die Investition mit einem Dividenden-ETF auf die dividendenstärksten Titel.
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