Diversifikation mit ETFs: So minimierst du das Risiko
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ETFs werden als Geldanlage immer beliebter. Da ein ETF bereits eine Reihe von Wertpapieren enthält, bietet er eine gute Risikostreuung. Eine Diversifikation in Deinem Portfolio reduziert das Risiko noch mehr und kann die Chancen erhöhen. Du kannst verschiedene Assetklassen wählen.
Diversifikation: Nicht alles auf eine Karte setzen
Bei Geldanlagen geht es darum, das Risiko zu minimieren, indem Du nicht alles auf eine Karte setzt. Dabei ist von Diversifikation in Deinem Portfolio die Rede. Mit einem ETF erzielst Du bereits eine gute Risikostreuung, da er einen Index abbildet und zum Beispiel alle Aktien aus dem DAX enthält. Je mehr Aktien in einem ETF enthalten sind, desto geringer wird das Risiko. Das kann auch die Chancen auf gute Gewinne erhöhen. So kannst Du zum Beispiel in einen ETF auf den MSCI World investieren, da er mehr als 1.500 Titel aus 23 Industrieländern enthält. Allerdings reicht das bei der Diversifikation noch nicht aus. Du solltest nicht alles in eine Assetklasse wie Aktien investieren. Du kannst als Beispiel Dein Portfolio mit ETFs auf Aktien, Anleihen und Immobilien ausstatten. Im Laufe der Zeit können sich die verschiedenen Assetklassen unterschiedlich entwickeln. Kommt es aufgrund einer Wirtschafts- und Finanzkrise zu einem Kursverfall bei Aktien, können Anleihen das Risiko abfangen und sich stabiler entwickeln. Rohstoffe wie Gold oder Rohöl können ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung sein, da sie oft eine geringe Korrelation zu Aktien aufweisen.
Mindestens zwei ETFs für ausreichende Diversifikation
Ein einzelner ETF reicht meist nicht aus, um das Risiko ausreichend breit zu streuen. Mindestens zwei ETFs mit unterschiedlichem Anlageschwerpunkt sind erforderlich, um eine ausreichend breite Diversifikation zu erreichen. Ein ETF auf den MSCI World ist ein guter Anfang, da er eine breite Streuung über verschiedene Branchen und Länder bietet. Allerdings ist er stark auf die USA und Industrieländer fokussiert. Um eine bessere Diversifikation zu erreichen, solltest Du zusätzlich in einen ETF auf Schwellenländer investieren, wie zum Beispiel den MSCI Emerging Markets. So kannst Du von den Wachstumschancen in aufstrebenden Märkten profitieren und Dein Risiko weiter streuen. Der MSCI Emerging Markets Index umfasst derzeit etwa 1.400 Unternehmen aus 24 Schwellenländern, darunter China, Indien und Brasilien. Diese Märkte bieten oft höhere Wachstumschancen, sind aber auch volatiler. Wenn Du mehr über die Funktionsweise von ETFs erfahren möchtest, lies unseren Ratgeber: Was ist ein ETF und wie funktioniert er?.
Globale Diversifikation
Die Streuung des Gesamtportfolios sollte möglichst global sein, breite Märkte abdecken und verschiedene Unternehmensgrößen und Branchen enthalten. Ein Welt-ETF, der sowohl Industrie- als auch Schwellenländer kombiniert, kann einen guten Grundstein eines Portfolios bilden. Ein ETF auf den MSCI ACWI (All Country World Index) ist hier eine gute Wahl, da er sowohl Unternehmen aus Industrieländern als auch aus Schwellenländern enthält. Der MSCI ACWI umfasst derzeit über 2.900 Unternehmen aus 47 Ländern. Damit erreichst Du eine breitere Diversifikation als mit einem reinen MSCI World ETF, der nur Industrieländer abdeckt. Zusätzlich kannst Du Dein Portfolio mit Small-Cap-ETFs ergänzen, um auch kleinere Unternehmen abzudecken, die oft höhere Wachstumschancen bieten. Small-Cap-Unternehmen sind in der Regel weniger bekannt und können daher stärker von Marktschwankungen betroffen sein, bieten aber langfristig oft höhere Renditen. Für eine langfristige Anlagestrategie empfehlen wir Dir unseren ETF-Ratgeber: "Think long-term".
Optimierung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses
Diversifikation in Deinem Portfolio bedeutet die Optimierung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses Deiner Geldanlage. Dabei solltest Du entscheiden, ob es Dir eher auf den Anlageerfolg, also eine hohe Rendite, oder auf die Sicherheit mit einem geringen Risiko ankommt. Beides zusammen ist nicht möglich. Ein möglichst hoher Anlageerfolg bedeutet ein höheres Risiko. Möchtest Du das Risiko reduzieren, fällt die Rendite geringer aus. Soll das Risiko reduziert werden, entscheidest Du Dich für ETFs auf Anleihen und auf Immobilien, während Du ETFs auf Rohstoffe oder Aktien weglässt. Umgekehrt, wenn es Dir um eine möglichst hohe Rendite geht, kannst Du zum Beispiel in ETFs auf Rohstoffe und auf Aktien investieren. Diversifikation kann zwischen den Assetklassen, aber auch innerhalb von Assetklassen erfolgen. Achte dabei auf die Gesamtkostenquote (TER) der ETFs, die in der Regel zwischen 0,1 % und 0,5 % liegt. Günstige ETFs können langfristig die Rendite steigern, da weniger Kosten anfallen. Um die besten Anbieter für ETF-Sparpläne zu finden, schau Dir unseren ETF Sparplan Vergleich 2024 an.
Diversifikation zwischen Assetklassen
Ein klassisches Beispiel für die Diversifikation zwischen Assetklassen ist die Kombination von Aktien und Anleihen. Dabei kannst Du in einen oder mehrere ETFs auf Aktien und in einen ETF auf Anleihen investieren. So schützt Du Dein Portfolio vor schwerwiegenden Marktturbulenzen. Die verschiedenen Anlageklassen reagieren unterschiedlich auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Fließt das Kapital aus einer Anlageklasse wie den Aktien ab, kann es in die andere Anlageklasse, die Anleihen, fließen. Ist Dir dabei die Sicherheit wichtig, ist ein ETF auf Staatsanleihen besser geeignet als ein ETF auf Unternehmensanleihen. Staatsanleihen von Ländern mit hoher Bonität, wie Deutschland oder die USA, gelten als besonders sicher. Aktien steigen in konjunkturellen Hochphasen, während dann die Rendite auf Anleihen nur gering ausfällt. Umgekehrt steigen die Anleihen häufig in Krisenzeiten, während Aktien Verluste verzeichnen. Eine weitere Möglichkeit der Diversifikation ist die Beimischung von Rohstoffen wie Gold, das oft als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt. Wenn Du Dich für weitere Anlagemöglichkeiten interessierst, könnte auch unser Festgeld Vergleich für Dich interessant sein.
Diversifikation innerhalb von Assetklassen
Diversifizieren kannst Du auch innerhalb der einzelnen Assetklassen. Eine Faustregel lautet, dass Dein Portfolio mindestens 30 Positionen umfassen sollte, um das Einzeltitel-Risiko zu reduzieren. Du müsstest, wenn Du in reine Aktien als Anlageklasse investierst, mindestens 30 Aktien kaufen. Mit einem ETF ist das einfacher, denn er enthält oft schon über 30 Titel. Diversifikation gelingt Dir, wenn Du in mehrere ETFs einer Anlageklasse investierst und dabei ETFs aus verschiedenen Ländern und verschiedenen Branchen wählst. Die Aktien in den verschiedenen Ländern und Branchen steigen und fallen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Ähnlich verhält es sich auch, wenn Du Anleihen aus verschiedenen Ländern sowie Unternehmens- und Staatsanleihen als Assetklasse wählst. Bei einer Investition in ETFs auf Aktien als Anlageklasse kannst Du gezielt ETFs aus verschiedenen Branchen wählen. Solche ETFs sind mitunter länderübergreifend. Beispielsweise kannst Du in einen ETF auf den globalen Gesundheitssektor investieren, der Unternehmen aus verschiedenen Ländern enthält, die in der Pharma- und Biotechnologiebranche tätig sind. Für eine detaillierte Übersicht über verschiedene ETFs, schau Dir unsere Themen ETFs im Überblick an.
Korrelation und Risikominderung
Bei der Diversifikation wird Dir häufig die Faustregel begegnen, dass hohes Risiko + hohes Risiko zu einem geringen Risiko führt. Das erscheint Dir vielleicht unlogisch. Nachvollziehbar wird das jedoch, wenn Du die Korrelation berücksichtigst. Das gilt für die Diversifikation mit verschiedenen Assetklassen, zum Beispiel Aktien und Anleihen. Diese Assetklassen korrelieren miteinander. Auch Aktien und Rohstoffe können miteinander korrelieren. Korrelation bedeutet, dass die Wertentwicklung in zwei verschiedene Richtungen abläuft. Die Korrelation kann das Risiko bei gleichbleibender Rendite senken. Verluste können umso geringer ausfallen, je mehr Assetklassen sich in Deinem Portfolio befinden. So kannst Du in Aktien, Rohstoffe und Immobilien investieren und jeweils einen ETF auf die jeweilige Assetklasse auswählen. Ein Kursverfall bei Aktien führt oft zu einem Kursgewinn auf Gold, da diese Geldanlagen negativ miteinander korrelieren. Diese negative Korrelation kann helfen, das Risiko im Portfolio zu reduzieren.
Rebalancing und strategische Anpassungen
Ein wichtiger Aspekt der Diversifikation ist das regelmäßige Rebalancing. Dabei wird das Portfolio auf die ursprüngliche Asset-Allokation zurückgesetzt, um das Risiko-/Renditeprofil zu optimieren. Wenn sich eine Anlageklasse besonders gut entwickelt, kann sie einen überproportionalen Anteil am Portfolio einnehmen und das Risiko erhöhen. Durch Rebalancing wird dieser Anteil wieder reduziert und das Portfolio in die gewünschte Balance gebracht. ETFs sind ideal für strategisches Rebalancing und taktische Anpassungen, wie die Über- oder Untergewichtung bestimmter Anlageklassen, Regionen oder Länder. So kannst Du flexibel auf Marktveränderungen reagieren und Dein Portfolio anpassen. Ein Beispiel für eine strategische Anpassung wäre die Erhöhung des Anteils an Schwellenländer-ETFs, wenn Du von einem langfristigen Wachstum dieser Märkte überzeugt bist. Rebalancing sollte in der Regel einmal im Jahr durchgeführt werden, um das Portfolio nicht zu häufig umzuschichten und unnötige Transaktionskosten zu vermeiden. Für eine einfache Berechnung Deiner Rendite kannst Du unseren Rendite-Rechner nutzen.
Risiken der Diversifikation
Auch wenn die Diversifikation die Risiken Deiner Geldanlage reduzieren soll, ist sie mit einigen Risiken verbunden. Diese Risiken resultieren in den drei wichtigsten Wertpapierrisiken:
- marktbezogenes Risiko
- Assetklassen-Risiko
- Einzeltitel-Risiko
Das marktbezogene Risiko kann nicht wegdiversifiziert werden. Dieses Risiko ist durch Einflussfaktoren aller Aktien weltweit geprägt. Aktienkurse rutschen zumeist unabhängig vom Land und von der Branche bei Weltwirtschaftskrisen, einem Krieg oder einer globalen Umweltkatastrophe tief in den Keller. Das Assetklassen-Risiko betrifft eine komplette Assetklasse, zum Beispiel Aktien, Immobilien oder Anleihen. Dieses Risiko umgehst Du, indem Du nicht nur in eine, sondern in mehrere Assetklassen investierst. Das Einzeltitel-Risiko betrifft die Investition in einzelne Titel wie die Aktien eines bestimmten Unternehmens. Es ist das unternehmensspezifische Risiko, wenn beispielsweise ein Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist und viele Mitarbeiter entlassen muss. Mit Diversifikation kannst Du dieses Risiko umgehen. Das gelingt schon, wenn Du in einen ETF investierst, der eine Vielzahl an Aktien aus verschiedenen Branchen und vielleicht auch aus vielen Ländern enthält. Das kann zum Beispiel ein ETF auf den MSCI World sein. Beachte jedoch, dass auch ETFs nicht vor allen Risiken schützen können, insbesondere nicht vor systemischen Risiken, die den gesamten Markt betreffen.
Korrelation: Es müssen nicht nur ETFs sein
Eine gute Diversifikation erzielst Du mit einem ETF, da er eine Vielzahl von Aktien enthält. Möchtest Du in zwei risikoreiche Anlagen investieren und den Vorteil der Korrelation ausnutzen, musst Du jedoch nicht nur in ETFs investieren. Du kannst auch in einen ETC investieren. Er bezieht sich auf einen Rohstoff und wird ebenfalls an der Börse gehandelt. So kannst Du einen ETF auf Aktien und einen ETC auf Gold für Dein Portfolio wählen, da Aktien und Gold in Korrelation zueinander stehen. Ein ETF auf den MSCI World ist volatil, genau wie ein ETC auf Gold. Da diese Geldanlagen miteinander korrelieren, kann sich die Volatilität ausgleichen. Ein Kursverfall bei Aktien führt oft zu einem Kursgewinn auf Gold. Rohstoffe wie Gold oder Silber können eine sinnvolle Ergänzung zu einem diversifizierten Portfolio sein, da sie oft eine geringe oder negative Korrelation zu Aktien aufweisen und in Krisenzeiten als sicherer Hafen gelten.
Diversifikation erzielen mit einem Portfolio-ETF
Möchtest Du nicht selbst aktiv abhängig von den Marktbedingungen entscheiden, in welche ETFs und Assetklassen Du investierst, kannst Du auch mit einem Portfolio-ETF Diversifikation erreichen. Der Emittent führt in regelmäßigen Abständen ein Rebalancing durch. Die Besonderheit besteht darin, dass der Portfolio-ETF in verschiedene Assetklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien investiert. Ein Beispiel für einen Portfolio-ETF ist der BlackRock ESG Multi-Asset Moderate Portfolio UCITS ETF EUR (Acc), ISIN IE00BLLZQS08, WKN A2P1TU. Dieser ETF wird aktiv gemanagt und ist ein Dachfonds, der weltweit in verschiedene ETFs investiert. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,25 Prozent. Der Fonds ist thesaurierend und die Replikation erfolgt vollständig physisch. Portfolio-ETFs sind besonders für Anleger geeignet, die eine langfristige, breit diversifizierte Anlagestrategie verfolgen und sich nicht aktiv um das Rebalancing kümmern möchten. Wenn Du Dich für weitere Anlagemöglichkeiten interessierst, könnte auch unser Tagesgeld Vergleich für Dich interessant sein.
Fazit: Diversifikation funktioniert gut mit ETFs
Diversifikation reduziert das Risiko bei Geldanlagen. ETFs sind gut geeignet, um Diversifikation in Dein Portfolio zu bringen. Das gelingt schon innerhalb einer Anlageklasse, zum Beispiel Aktien, doch kannst Du auch mit mehreren Anlageklassen diversifizieren. Werden zwei risikoreiche Anlagen miteinander kombiniert, kann sich in der Tat das Risiko reduzieren, indem die beiden Anlagen korrelieren. Ein Kursgewinn bei einem ETF auf Aktien kann Verluste bei einem ETC auf Gold ausgleichen, während sich insgesamt das Risiko reduziert. Möchtest Du die ETFs nicht selbst auswählen, kannst Du Dich für einen Portfolio-ETF mit mehreren Assetklassen entscheiden. Regelmäßiges Rebalancing und die Nutzung von Portfolio-ETFs können diese Strategie weiter unterstützen. Achte dabei auf die Gesamtkostenquote und die langfristige Ausrichtung Deines Portfolios, um die bestmögliche Balance zwischen Risiko und Rendite zu erzielen. Für weitere Informationen über unsere Plattform und unsere Dienstleistungen, besuche unsere Über uns-Seite.
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