BioNTech Aktie: Wie steht es um Prognose und Dividende?

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BioNTech sorgte während der Corona-Pandemie für Schlagzeilen, da das deutsche Unternehmen einen Impfstoff entwickelt hat und außerordentlich erfolgreich war. Du kannst inzwischen in die Aktie investieren. Das Unternehmen ist noch nicht lange an der Börse. Wie sieht es mit Prognose und Dividende aus?

BioNTech Aktie: Wie steht es um Prognose und Dividende?

Wer ist BioNTech?

Bevor Du in die Aktie des Unternehmens investierst und Dich mit Prognose und Dividende beschäftigst, gilt es, mehr über das Pharma-Unternehmen zu erfahren. Die meisten Menschen kennen das Unternehmen erst seit der Corona-Pandemie, da es einen Impfstoff gegen die Viruserkrankung entwickelt hat und die beiden Gründer, das türkische Ehepaar Ugur Sahin und Özlem Türeci, oft in den Nachrichten zu sehen waren.

Das Ehepaar hat aufgrund seiner Erfolge bei der Entwicklung des Impfstoffs mehrere Auszeichnungen erhalten. Suchst Du das Pharma-Unternehmen in einem deutschen Aktienindex wie DAX oder TechDAX, wirst Du es nicht finden. Es ist jedoch seit 2019 an der Börse gelistet.

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BioNTech ist die Abkürzung für Biopharmaceutical New Technologies. Das deutsche Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Mainz wurde erst 2008 auf der Grundlage langjähriger Forschungsarbeiten von Ugur Sahin, Özlem Türeci und Christoph Huber gegründet.

Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf der Entwicklung von Medikamenten und Technologien zur Behandlung von Krebserkrankungen. Mit der Entwicklung des Impfstoffs gegen Covid 19 wurde Anfang 2020 begonnen. Der Impfstoff ist seit Januar 2021 verfügbar. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter. Es erzielte 2021 einen Umsatz von 18,98 Milliarden Euro.


Chart: Kursentwicklung der Biontech Aktie


Blick auf die Umsatzentwicklung von BioNTech

Möchtest Du in die Aktie von BioNTech investieren, ist für eine Prognose auch die Umsatzentwicklung wichtig. Da es sich um ein Biotechnologie-Unternehmen handelt, das den Fokus hauptsächlich auf die Forschung legt, kannst Du keine Dividendeerwarten. Der Umsatz entwickelte sich erst in der letzten Zeit rasant. Die Entwicklung vollzog sich von 2012 an folgendermaßen:

  • 2012: 8,6 Millionen Euro
  • 2013: 10,3 Millionen Euro
  • 2014: 0,4 Millionen Euro
  • 2015: 6,3 Millionen Euro
  • 2016: 12,7 Millionen Euro
  • 2017: 52,2 Millionen Euro
  • 2018: 127,6 Millionen Euro
  • 2019: 108,6 Millionen Euro
  • 2020: 482,3 Millionen Euro
  • 2021: 18.976,7 Millionen Euro

Deutlich erkennbar ist der Umsatzrückgang 2014. Bei einem Unternehmen, das vorwiegend in der Forschung tätig ist, kann es immer wieder zu Niederlagen und Umsatzrückgängen kommen, da viel Geld in die Forschung investiert wird. Die rasante Umsatzsteigerung 2021 geht auf den Erfolg des Covid-19-Impfstoffs zurück.


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Wie sieht es eigentlich mit dem Gewinn aus?

Interessierst Du Dich für die Aktie von BioNTech, solltest Du für eine Prognose nicht nur den Umsatz, sondern vor allem den Gewinn betrachten. Auch wenn Gewinne verzeichnet wurden, ist das noch kein Grund für ein Unternehmen, eine Dividende zu zahlen, denn dabei handelt es sich um eine freiwillige Leistung. Der Gewinn hat sich von 2012 bis 2021 folgendermaßen entwickelt:

  • 2012: minus 16,3 Millionen Euro
  • 2013: minus 26,5 Millionen Euro
  • 2014: minus 27,9 Millionen Euro
  • 2015: minus 6,3 Millionen Euro
  • 2016: minus 0,9 Millionen Euro
  • 2017: minus 85,9 Millionen Euro
  • 2018: minus 48,2 Millionen Euro
  • 2019: minus 179,1 Millionen Euro
  • 2020: 15,2 Millionen Euro
  • 2021: 10.292,5 Millionen Euro

Erst seit 2020 schreibt BioNTech schwarze Zahlen. Das Unternehmen hat in den Jahren zuvor zum Teil herbe Verluste erlitten. Das ist für ein Biotechnologie-Unternehmen, das größtenteils auf Forschung konzentriert ist, nicht ungewöhnlich. Forschungen und Entwicklungen an Technologien und Medikamenten erstrecken sich mitunter über viele Jahre und sind mit hohen Kosten verbunden. Dank der Entwicklung des Corona-Impfstoffs konnte das Unternehmen erst 2021 einen nennenswerten Gewinn erwirtschaften.

Börsengang von BioNTech

Auch wenn der Gewinn von BioNTech 2018 und 2019 noch tief im Minus lag und das Unternehmen keine nennenswerten Umsätze erzielen konnte, ging es 2019 an die Börse. Der Börsengang erfolgte nicht in Deutschland, sondern in den USA. Auch wenn das beim Börsengang gesammelte Kapital deutlich unter den Erwartungen blieb, war das Biotechnologie-Unternehmen nach dem Börsengang der zweitschwerste Wert der deutschen Biotechnologie.

Das Unternehmen ging am 10. Oktober 2019 an die US-amerikanische Technologiebörse NASDAQ. Die Aktie ist daher auch im NASDAQ-Index gelistet. In einem deutschen Aktienindex ist die Aktie nicht vertreten. Beim Börsengang wurde das Unternehmen mit 3,5 Milliarden Dollar, was knapp 3,2 Milliarden Euro entsprach, bewertet. Eine höhere Bewertung unter den deutschen Biotechnologie-Unternehmen hatte zu dieser Zeit nur die Hildener Qiagen-Gruppe mit ungefähr 5,5 Milliarden Euro.

Das Umfeld für den Börsengang von BioNTechwurde deutlich durch Kursverluste bei Konkurrenten wie Moderna und Curevac belastet. Vor dem Börsengang hatte das Mainzer Unternehmen ein Emissionsvolumen von ca. 300 Millionen Dollar angepeilt. Am Ende konnte BioNTech nur einen Bruttoerlös von 150 Millionen Dollar verzeichnen.

Der Börsengang von BioNTech war dennoch eines der größten IPOs in der Biotechnologie-Branche. Wie die weitere Prognose aussieht, wird sich zeigen. Mit einer Dividende kannst Du noch nicht rechnen. [1]

Genau genommen handelt es sich nicht um eine Aktie, sondern um ein sog. American Deposit Receipt (ADR). Dieser Schein verbrieft für Nicht-US-Bürger das Eigentum an einer Aktie oder an mehreren Aktien. Zu beachten sind hier eine eventuelle Doppelbesteuerung bei der Ausschüttung der Dividende. Bei Unklarheit  immer an den eigenen Broker wenden.

Wie wirkt sich die kapitalintensive Forschungsstrategie auf die Aktie aus?

Investierst Du in die Aktie von BioNTech, solltest Du nicht nur den hohen Umsatz und den Gewinn von 2021 betrachten. Die Entwicklung des Impfstoffs gegen Corona brachte dem Biotechnologie-Unternehmen hohe Gewinne ein. Die Prognose für die kommenden Jahre kann durchaus ungünstig ausfallen, denn nicht zu vergessen ist die kapitalintensive Forschungsstrategie. Sie ist auch ein Grund dafür, warum Du auf die Aktie keine Dividende bekommst.

Das Unternehmen ging in den USA an die Börse, um Zugang zum dortigen Kapitalmarkt und Unterstützung von US-Investoren zu erhalten. Angesichts der Risiko-Aversion deutscher Investoren und Anleger ist eine Neuemission von Aktien in Deutschland kaum möglich. Aufgrund der ehrgeizigen und kapitalintensiven Forschungsstrategie des Unternehmens hat ein Börsengang in den USA eine wichtige Bedeutung. Das Unternehmen arbeitet an neuartigen und mitunter revolutionären Immuntherapien gegen Krebserkrankungen. Zumindest theoretisch bietet die Technologieplattform eine breit gefächerte Basis für eine Vielzahl neuer Medikamente. Wird ein Medikament auf den Markt gebracht, ist das ein Grund für eine gute Prognose für die Aktie. Das Unternehmen kann damit seine Umsätze und Gewinne steigern. Noch befinden sich viele Medikamente erst in der Entwicklungs- oder Erprobungsphase. Um weiterhin erfolgreich zu sein, kommt es darauf an, dass diese Medikamente bald eine Zulassung erhalten [1].

Warum gibt es auf die BioNTech-Aktie keine Dividende?

Für viele Privatanleger ist die Investition in eine Aktie interessant, wenn die Prognose gut ist und eine Dividende gezahlt wird. BioNTech zahlt auf die Aktie keine Dividende. Auch für die kommenden Jahre, bis 2025, wird keine Dividende erwartet, unabhängig davon, ob das Unternehmen schwarze Zahlen schreibt und Gewinne erwirtschaftet. Die Dividende ist eine freiwillige Leistung von Unternehmen an die Aktionäre. Da BioNTech große Teile der Gewinne für die Forschung und Entwicklung verwendet, wird auf eine Dividendenzahlung verzichtet.

Wichtige Kennzahlen für die Aktie von BioNTech

Gegenwärtig tritt die Aktie von BioNTech etwas auf der Stelle. Der Kurs am 21. Juli 2022 lag bei 163,50 Euro. Das sind die wichtigsten Kennzahlen der Aktie, die auch bei einer Prognose hilfreich sein können:

  • Streubesitz: 100,18 Prozent
  • Marktkapitalisierung: 40 Milliarden Euro
  • Anzahl der Aktien: 243 Millionen
  • Gewinn pro Aktie: 39,60 Euro
  • 52-Wochen-Hoch: 396,50 Euro am 11. August 2021
  • 52-Wochen-Tief: 111,30 Euro am 8. März 2022

Die Aktie ist näher an ihrem 52-Wochen-Tief als an ihrem 52-Wochen-Hoch. Sie hat sich deutlich von ihrem 52-Wochen-Hoch entfernt, das sie vor knapp einem Jahr erreicht hatte. Das muss jedoch noch kein Grund für eine negative Prognose sein.

Wie sieht die Prognose für die Aktie von BioNTech aus?

Einige Experten empfehlen, jetzt in die Aktie von BioNTech zu investieren. Sie gehen von einem Kursanstieg im Herbst 2022 aus, wenn sich die Corona-Krise wieder dramatisch zuspitzen könnte. Die Impfstoffe müssen auf die neuen Virusvarianten angepasst werden. Das kostet Geld für die Forschung, doch mit den angepassten Impfstoffen kann das Unternehmen wieder neue Gewinne erwirtschaften. BioNTech ist nach wie vor der wichtigste Impfstofflieferant, was sich künftig positiv auf die Prognose auswirken könnte.


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Investition in BioNTech: Einzelaktie oder ETF?

Möchtest Du in das deutsche Biotechnologie-Unternehmen investieren, fragst Du Dich, ob Du die Einzelaktie oder einen ETF erwerben solltest. Die Investition in eine Einzelaktie ist mit einem hohen Verlustrisiko verbunden, wie die Entwicklung des Gewinns in der Vergangenheit gezeigt hat. Mit einem NASDAQ ETF hast Du eine bessere Risikostreuung. Du kannst in den NASDAQ-Biotechnology investieren, auf den aktuell in Deutschland drei ETFs handelbar sind. Dieser hat das größte Fondsvolumen:

Invesco Nasdaq Biotech UCITS ETF, ISIN IE00BQ70R696, WKN A12CCJ
Der ETF repliziert synthetisch und hat ein Fondsvolumen von 607 Millionen Euro. Die Rendite liegt aktuell bei minus 9,56 Prozent.

Fazit: Durchschnittliche Prognose für BioNTech Aktie

Das deutsche Biotechnologie-Unternehmen BioNTech ging erst im Oktober 2019 an die Börse. Die Prognose für die Aktie ist eher durchschnittlich, da hohe Beträge in die Forschung und Entwicklung investiert werden. Eine Dividende wird auf die Aktienicht gezahlt und ist auch künftig nicht zu erwarten.

Quellen:

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