Amundi & Lyxor MSCI World ETFs werden verschmolzen

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Amundi & Lyxor MSCI World ETFs werden verschmolzen

Amundi, einer der größten ETF-Anbieter in Europa, verfolgt mit dieser Verschmelzung das Ziel, sein Produktangebot zu optimieren und gleichzeitig von den steuerlichen Vorteilen des irischen Fondsdomizils zu profitieren. Dies könnte sich positiv auf die Wertentwicklung des Fonds in Zukunft auswirken, insbesondere bei der Behandlung von US-Aktien, die einen erheblichen Teil des MSCI World Index ausmachen.

Die Fondsvermögen im Vergleich

Der untergehende ETF, der Amundi MSCI World V UCITS ETF Acc (ISIN: LU1781541179), verwaltet derzeit ein Vermögen von etwa 6,71 Milliarden US-Dollar[10]. Dies entspricht umgerechnet rund 6,15 Milliarden Euro (bei einem aktuellen Wechselkurs von 1 EUR = 1,09 USD).

Der aufnehmende ETF, der Amundi MSCI World UCITS ETF Acc (ISIN: IE000BI8OT95), ist mit einem verwalteten Vermögen von 2,91 Milliarden Britischen Pfund[8] deutlich kleiner. Dies entspricht etwa 3,39 Milliarden Euro (bei einem Wechselkurs von 1 EUR = 0,86 GBP).

Bedeutung der Fondsgröße für Anleger

Die Verschmelzung wird zu einem deutlich größeren Gesamtfonds führen, was mehrere Vorteile für Anleger mit sich bringen kann:

  1. Erhöhte Liquidität: Ein größerer Fonds kann in der Regel mehr Aktien des zugrunde liegenden Index halten, was zu einer genaueren Abbildung und potenziell geringeren Tracking-Differenzen führen kann.
  2. Skaleneffekte: Mit zunehmendem Fondsvolumen können die Verwaltungskosten auf eine breitere Basis verteilt werden, was langfristig zu einer Senkung der Gesamtkostenquote (TER) führen könnte.
  3. Stabilität: Größere Fonds sind oft weniger anfällig für extreme Mittelzu- oder -abflüsse, was zu einer stabileren Performance beitragen kann.

Auswirkungen auf deutsche Privatanleger

Für deutsche Anleger ist zu beachten, dass die Verschmelzung steuerliche Konsequenzen haben wird. Da es sich um eine grenzüberschreitende Verschmelzung handelt, werden Gewinne oder Verluste steuerlich realisiert. Dies kann zu einer Steuerzahlung führen, selbst wenn Anleger ihre Anteile nicht verkaufen.

Steuern: Folgen für deutsche Anleger

Die grenzüberschreitende Verschmelzung hat steuerliche Konsequenzen für in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtige Anleger:

  • Die Verschmelzung kann nicht steuerneutral durchgeführt werden.
  • Durch die Ausbuchung der Anteile des untergehenden Fonds werden Gewinne oder Verluste steuerlich realisiert.
  • Ein seit Erwerb entstandener Gewinn wird zunächst mit einem möglichen Verlust im Verlustverrechnungstopf "Sonstige" verrechnet.
  • Danach wird gegebenenfalls der Freistellungsauftrag berücksichtigt.
  • Reicht der Freistellungsauftrag nicht aus, fällt Abgeltungssteuer (plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer) an.
  • Bei der Gewinnermittlung kommt eine Teilfreistellung von 30% zur Anwendung, da der untergehende Fonds als Aktienfonds klassifiziert ist.
  • Die anfallende Steuer wird in der Regel vom Verrechnungskonto des Depots abgebucht.
  • Nach der Verschmelzung halten Anleger Anteile an einem irischen Fonds mit neuen steuerlichen Anschaffungskosten.

Anleger sollten die individuellen steuerlichen Auswirkungen mit einem Steuerberater besprechen, da die genauen Folgen von der persönlichen Situation abhängen.

Betroffene Anleger des Amundi MSCI World ETF sollten angesichts der bevorstehenden Verschmelzung folgende Schritte in Betracht ziehen:

Handlungsoptionen abwägen

  • Wenn die neue Fondsstruktur den Anlagezielen entspricht, können Anleger die Verschmelzung abwarten und müssen nicht aktiv werden.
  • Falls der neue ETF nicht den Vorstellungen entspricht, besteht die Möglichkeit, die Anteile bis zum 14. Februar 2025 um 18:30 Uhr zurückzugeben.
  • Alternativ kann ein Umtausch in einen anderen Amundi-ETF in Betracht gezogen werden.

ETF-Sparpläne überprüfen

  • Bei bestehenden Sparplänen mit der depotführenden Bank klären, ob diese nach der Verschmelzung automatisch fortgeführt werden.
  • Gegebenenfalls Anpassungen am Sparplan vornehmen.

Support von Amundi nutzen

Für weitere Fragen und Unterstützung können Anleger den kostenlosen Support von Amundi in Anspruch nehmen:

Es empfiehlt sich, bei spezifischen Fragen zur eigenen Anlagesituation oder bei Unsicherheiten direkten Kontakt mit Amundi aufzunehmen.

Zeitplan beachten

  • Die Verschmelzung ist für den 21. Februar 2025 geplant.
  • Wichtige Fristen, insbesondere für kostenlose Rückgaben oder Umtausch, im Auge behalten.

Fazit und Ausblick

Die Verschmelzung der beiden Amundi MSCI World ETFs zu einem größeren Gesamtfonds kann für Anleger durchaus vorteilhaft sein. Mit einem kombinierten Vermögen von über 9 Milliarden Euro wird der resultierende ETF zu einem der größten MSCI World Tracker in Europa aufsteigen. Dies könnte seine Wettbewerbsposition stärken und möglicherweise zu weiteren Kostensenkungen in der Zukunft führen.

Anleger sollten jedoch die steuerlichen Implikationen sorgfältig prüfen und gegebenenfalls einen Steuerberater konsultieren. Trotz der kurzfristigen steuerlichen Belastung könnte die Verschmelzung langfristig zu einer verbesserten Kostenstruktur und Performanceentwicklung führen, was im Interesse der Anleger wäre.

Insgesamt zeigt diese Entwicklung, dass der ETF-Markt in Europa weiterhin dynamisch ist und Anbieter kontinuierlich nach Wegen suchen, ihre Produkte zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.

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