MSCI China ETFs: Nach Corona vom Asien-Boom profitieren

Was ist der MSCI China?

Der MSCI China ist ein Aktienindex, der die größten und umsatzstärksten Unternehmen Chinas abbildet. Er wurde vom weltweit führenden Indexanbieter MSCI (Morgan Stanley Capital International) ins Leben gerufen. Seit 1986 erstellt MSCI Indizes für verschiedene Regionen und Länder. Der MSCI China ist einer der wichtigsten Indizes für chinesische Aktien. An deutschen Börsen gibt es derzeit fünf ETFs, die diesen Index abbilden. Der Index umfasst 715 Unternehmen, die hauptsächlich an der Börse in Hongkong gelistet sind. Zu den Unternehmen im Index gehören:

• H-Shares: Die größten Unternehmen aus Festlandchina, die in Hongkong gehandelt werden.
• B-Shares: Aktien, die in ausländischer Währung gehandelt werden (z.B. US-Dollar in Shanghai, Hongkong-Dollar in Shenzhen). Diese Aktien sind nur für ausländische Investoren zugänglich.
• Red Chips: Unternehmen, die von staatlichen oder regionalen Organisationen Chinas kontrolliert werden.
• P Chips: Unternehmen, die außerhalb Chinas ansässig sind, aber einen Großteil ihres Geschäfts in China machen.

Der MSCI China deckt verschiedene Branchen ab, die unterschiedlich stark gewichtet sind:

• Nicht-Basiskonsumgüter: 33,12 %
• Kommunikationsdienstleistungen: 21,87 %
• Finanzdienstleistungen: 14,45 %
• IT-Sektor: 5,35 %
• Industrie: 4,92 %
• Immobilien: 4,21 %
• Basiskonsumgüter: 4,18 %
• Materialsektor: 2,15 %
• Energie: 2,01 %
• Dienstleistungen: 1,94 %

Aktuelle Entwicklungen im MSCI China

In den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Lage in China stark verändert, was sich auch auf den MSCI China Index und die entsprechenden ETFs ausgewirkt hat. Die chinesische Regierung hat eine Reihe von Stimulusmaßnahmen eingeführt, um die wirtschaftliche Verlangsamung zu bekämpfen. Dazu gehören:

• Reduzierung der Kreditzinsen
• Reduzierung der Reserven für Banken
• Bereitstellung von mindestens 800 Milliarden Yuan an Liquidität

Diese Maßnahmen haben zu einem starken Anstieg der China-fokussierten ETFs und Aktien geführt. Der iShares MSCI China ETF (MCHI) stieg um 6,7 %, während der iShares China Large-Cap ETF (FXI) um etwa 7 % anstieg. Auch der Nasdaq Golden Dragon China Index, der 64 chinesische Unternehmen in den USA umfasst, stieg um 6,4 %.

Unternehmen wie Alibaba Group Holding (BABA), JD.com (JD) und PDD Holdings (PDD) zeigten starke Gewinne, mit ADRs, die um 6 %, 9 % bzw. 8 % stiegen. Auch chinesische Elektrofahrzeughersteller wie XPeng (XPEV), Nio (NIO) und Li Auto (LI) gewannen an Wert.

Technische Analyse des iShares MSCI China ETF

Der iShares MSCI China ETF (MCHI) hat sich in den letzten Wochen stark erholt und ist um etwa 20 % gestiegen. Wichtige Überhead-Level liegen bei $56, $65 und $77. Während Pullbacks sollte der $47-Level engmaschig beobachtet werden, da dies ein kritischer Unterstützungsbereich ist. Die technische Analyse deutet darauf hin, dass der ETF kurzfristig weiter steigen könnte, aber Anleger sollten auf mögliche Korrekturen vorbereitet sein.

Weitere MSCI-Indizes für chinesische Aktien

MSCI bietet noch weitere Indizes für chinesische Aktien an:

• MSCI China A: Umfasst 720 Unternehmen, deren Aktien in Renminbi an den Börsen von Shanghai oder Shenzhen gehandelt werden. Diese Aktien sind nur für chinesische und ausgewählte ausländische institutionelle Anleger zugänglich. Drei ETFs auf diesen Index sind in Deutschland handelbar.
• MSCI China A Inclusion: Beinhaltet 480 Unternehmen und bietet Zugang zu A-Aktien, die auch im MSCI Emerging Markets Index enthalten sind. Ein ETF auf diesen Index ist in Deutschland verfügbar.
• MSCI China A International: Umfasst 515 Unternehmen und richtet sich an internationale institutionelle Anleger. Ein ETF auf diesen Index ist in Deutschland handelbar.
• MSCI China H: Enthält 90 H-Shares, die in Hongkong gehandelt werden. Ein ETF auf diesen Index ist in Deutschland verfügbar.

Beispiele für ETFs auf den MSCI China

Es gibt derzeit fünf ETFs auf den MSCI China, die an deutschen Börsen gehandelt werden. Hier sind einige Beispiele:

Deka MSCI China UCITS ETF (ISIN: DE000ETFL326, WKN: ETFL32)
Dieser ETF hat ein Volumen von 85 Millionen Euro und wurde im Juni 2010 aufgelegt. Er bildet den Index physisch nach, das heißt, alle enthaltenen Aktien werden tatsächlich gekauft. Die Gesamtkostenquote (TER) beträgt 0,65 %. Der ETF ist sparplanfähig und schüttet Dividenden quartalsweise aus. Trotz eines kurzen Einbruchs während der Corona-Krise im März 2020 liegt die Rendite aktuell bei 22,10 %.

Xtrackers MSCI China UCITS ETF 1C (ISIN: LU0514695690, WKN: DBX0G2)
Dieser ETF hat das größte Volumen unter den MSCI China ETFs mit 1.300 Millionen Euro. Er wurde ebenfalls im Juni 2010 aufgelegt und bildet den Index physisch nach. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,65 %. Der ETF ist thesaurierend, das heißt, Dividenden werden reinvestiert. Die Rendite liegt aktuell bei 22,05 %.

iShares MSCI China UCITS ETF USD (Acc) (ISIN: IE00BJ5JPG56, WKN: A2PGQN)
Dieser ETF von iShares, einem der größten ETF-Anbieter, hat ein Volumen von 75 Millionen Euro und wurde im Juni 2019 aufgelegt. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,40 %. Der ETF ist sparplanfähig und thesaurierend. Die Rendite liegt aktuell bei 23,12 %.

Lohnt sich eine Investition in den MSCI China?

Die ETFs auf den MSCI China haben in letzter Zeit eine starke Renditeentwicklung gezeigt, insbesondere nach dem Einbruch während der Corona-Krise im März 2020. Die Renditen liegen aktuell bei etwa 22 %. Allerdings sind diese ETFs auch mit einer hohen Volatilität verbunden, was bedeutet, dass die Kurse stark schwanken können. Das macht sie riskanter als andere ETFs.

Die chinesische Regierung hat kürzlich Stimulusmaßnahmen eingeführt, um die wirtschaftliche Verlangsamung zu bekämpfen. Diese Maßnahmen haben die Investorenstimmung verbessert und zu einem Anstieg der China-fokussierten ETFs geführt. Dennoch warnen Analysten, dass diese Maßnahmen allein möglicherweise nicht ausreichen, um die wirtschaftliche Abwärtsbewegung vollständig zu stoppen. Zusätzliche fiskalische Maßnahmen könnten erforderlich sein, um die langfristige Stabilität zu gewährleisten.

Die Gesamtkostenquote (TER) der ETFs auf den MSCI China ist im Vergleich zu anderen ETFs relativ hoch. Wenn Du in einen dieser ETFs investieren möchtest, solltest Du Dir die langfristige Entwicklung genau anschauen. In der Vergangenheit gab es auch Jahre mit negativen Renditen. Daher eignen sich diese ETFs eher als Beimischung für ein diversifiziertes Portfolio und weniger als Hauptinvestment.

Fazit: Gute Rendite, aber hohes Risiko

Der MSCI China Index umfasst 715 Unternehmen, die hauptsächlich in Hongkong gehandelt werden. Es gibt derzeit fünf ETFs auf diesen Index, die an deutschen Börsen verfügbar sind. Diese ETFs haben in letzter Zeit eine starke Renditeentwicklung gezeigt, aber sie sind auch mit einer hohen Volatilität verbunden. Das bedeutet, dass die Kurse stark schwanken können, was das Risiko erhöht.

Die jüngsten Stimulusmaßnahmen der chinesischen Regierung haben die Investorenstimmung verbessert und zu einem Anstieg der China-fokussierten ETFs geführt. Dennoch bleibt das Risiko hoch, da die wirtschaftliche Lage in China weiterhin unsicher ist. Analysten empfehlen zusätzliche fiskalische Maßnahmen, um die langfristige Stabilität zu gewährleisten.

Wenn Du in einen ETF auf den MSCI China investieren möchtest, solltest Du Dir bewusst sein, dass es sich um eine riskantere Anlage handelt. Diese ETFs eignen sich eher als Beimischung für ein diversifiziertes Portfolio und weniger als Hauptinvestment.

Für Anleger, die sich für andere aufstrebende Märkte interessieren, könnte auch ein Lithium ETF oder ein Silber ETF eine interessante Alternative sein. Zudem gibt es auch spezialisierte ETFs wie den Gaming ETF, der in die wachsende eSports-Branche investiert. Wer sich für die Technologiebranche interessiert, sollte einen Blick auf die Technologie ETFs werfen, die Zukunftsbranchen breit gestreut abbilden. Für Anleger, die sich für Rohstoffe interessieren, könnte auch ein Erdöl ETF von Interesse sein.

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