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ETF oder Aktien: Welche Geldanlage bringt mehr?

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ETF oder Aktien: Welche Geldanlage bringt mehr?

Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) im Jahr 2016 ihren Leitzins auf Null gesenkt hat, sind spekulative Geldanlagen immer beliebter geworden. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt, insbesondere durch die anhaltend niedrigen Zinsen und die expansive Geldpolitik der EZB. Allerdings hat sich die Situation seit 2022 deutlich verändert. Angesichts der steigenden Inflation und der wirtschaftlichen Unsicherheiten hat die EZB im Jahr 2022 begonnen, die Zinsen schrittweise zu erhöhen. Bis 2023 stieg der Leitzins auf 4,5 Prozent, was das Zinsniveau im Vergleich zu den Vorjahren deutlich anhebt. Trotz dieser Erhöhungen bleibt das Zinsniveau im historischen Vergleich moderat, was weiterhin viele Anleger dazu veranlasst, nach Alternativen zu klassischen Sparprodukten zu suchen. Hoch im Kurs stehen dabei Aktien und ETFs (Exchange Traded Funds). Viele Anleger stehen vor der Entscheidung, ob sie in ETFs oder Einzelaktien investieren sollen. Geht es um die Risikostreuung, beantwortet sich die Frage "ETF oder Einzelaktien?" in der Regel zugunsten von ETFs.

ETF oder Aktien - verschiedene Gründe für die Entscheidung

Anleger, die in einen bestimmten Sektor wie Pharma & Healthcare, Energie oder E-Commerce investieren wollen, stehen oft vor der Entscheidung, ob sie einen ETF oder Einzelaktien erwerben sollen. Die Antwort auf diese Frage ist in vielen Fällen eindeutig. Einzelaktien sind risikoreicher, da sie von der Entwicklung eines einzelnen Unternehmens abhängen. Verschiedene unvorhergesehene Ereignisse, wie eine Wirtschaftskrise oder unternehmensspezifische Probleme, können schnell zu herben Kursverlusten führen. Eine bessere Risikostreuung ist daher mit einem ETF gewährleistet, da dieser in eine Vielzahl von Unternehmen investiert. Auch die Entscheidung zwischen ETF und aktiv gemanagten Fonds fällt oft zugunsten des ETFs aus, da ETFs in der Regel kostengünstiger sind.

Bei der Entscheidung ETF oder Aktien sprechen mehrere Argumente für den ETF:

  • Breite Risikostreuung, da Aktien von verschiedenen Unternehmen enthalten sind
  • Niedrigere Kosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds
  • Gute Renditechancen durch die Abbildung eines gesamten Marktes oder Sektors
  • Behandlung als Sondervermögen, was zusätzlichen Schutz bei Insolvenz des Anbieters bietet

Ein weiterer Vorteil von ETFs ist die Behandlung als Sondervermögen. Sollte der ETF-Anbieter insolvent werden, sind die Einlagen der Anleger geschützt, da sie getrennt vom Vermögen des Anbieters verwahrt werden. Bei Einzelaktien hingegen besteht das Risiko eines Totalverlusts, wenn das Unternehmen, dessen Aktien Sie halten, insolvent wird.

Viele ETFs kostenlos sparplanfähig

Der Trend zu ETF-Sparplänen hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt. Online-Broker wie Consorsbank oder Trade Republic bieten mittlerweile hunderte ETFs als monatlichen Sparplan an, viele davon ohne Gebühren für die Anleger. Dies macht es besonders einfach, regelmäßig in ein breit diversifiziertes Portfolio zu investieren. Auch wenn es Aktiensparpläne gibt, wächst das Angebot an ETF-Sparplänen deutlich schneller, da die Anbieter im Wettbewerb stehen, wer mehr kostenlose Fonds anbieten kann. Im Jahr 2023 bieten viele Broker über 1.500 ETFs an, die sparplanfähig sind, was die Auswahl für Anleger erheblich erweitert hat. Ein ETF Sparplan Vergleich kann dabei helfen, den besten Anbieter zu finden.

ETF oder Einzelaktien - passiv oder aktiv investieren?

Entscheiden Sie sich für einen ETF, investieren Sie passiv. Sie wählen einen ETF, der einen Index wie den MSCI World oder den DAX abbildet, und erwerben Anteile daran. Alternativ können Sie in einen ETF-Sparplan einzahlen, um regelmäßig zu investieren. Ähnlich wie bei Aktien können Sie Ihre ETF-Anteile jederzeit verkaufen, wenn Sie über das Geld verfügen möchten oder sich der ETF nicht wie erwartet entwickelt. Der Vorteil eines ETFs liegt darin, dass Sie in einen ganzen Korb von Wertpapieren investieren, was das Risiko streut.

Bei Einzelaktien hingegen müssen Sie die Kursentwicklung einzelner Unternehmen im Auge behalten und gegebenenfalls schnell reagieren, wenn sich der Kurs ungünstig entwickelt. Dies erfordert mehr Zeit und Fachwissen. Bei einem ETF hingegen müssen Sie sich nur um die Entwicklung des gesamten Index kümmern, den der ETF abbildet. Die Zusammensetzung des ETFs wird automatisch an den Index angepasst, sodass Sie keinen Einfluss auf die Auswahl der enthaltenen Wertpapiere haben. Für Anleger, die sich nicht aktiv um ihre Investments kümmern möchten, könnte auch ein Robo Advisor eine interessante Alternative sein.

ETF oder Fond - was ist die bessere Anlageform?

Fragen Sie sich, ob Sie in ETF oder Fond investieren sollen, hängt die Entscheidung von verschiedenen Faktoren ab. Sowohl ETFs als auch aktiv gemanagte Investmentfonds bieten eine breite Risikostreuung, da sie in mehrere Investitionsobjekte investieren. In einem ETF sind in der Regel Aktien und Anleihen enthalten, während aktiv gemanagte Fonds auch in andere Anlageklassen wie Immobilien oder Rohstoffe investieren können. Zu den gängigen Arten von Investmentfonds gehören:

  • Aktienfonds, die in Aktien aus verschiedenen Branchen investieren
  • Rentenfonds, die vorwiegend in Anleihen investieren
  • Immobilienfonds
  • Schiffsfonds
  • Ethische und ökologische Fonds, die in nachhaltige Technologien oder soziale Projekte investieren

Ein wesentlicher Unterschied zwischen ETFs und aktiv gemanagten Fonds liegt in den Kosten. ETFs sind in der Regel günstiger, da sie passiv verwaltet werden und keine hohen Managementgebühren anfallen. Bei aktiv gemanagten Fonds müssen Sie hingegen eine Verwaltungsgebühr zahlen, die oft bei etwa 1,5 bis 2 Prozent liegt. Hinzu kommt bei erfolgreichen Fonds oft eine Performance-Gebühr. Im Jahr 2023 liegt die Gesamtkostenquote (TER) bei den meisten ETFs zwischen 0,1 und 0,4 Prozent, was sie weiterhin zu einer kostengünstigen Alternative macht. Wer sich für Rohstoffe interessiert, könnte auch einen Silber ETF in Betracht ziehen.

ETF oder Fond - eine Frage der Kosten

Ein ETF ist in der Regel preiswerter als ein aktiv gemanagter Investmentfonds. Bei einem Investmentfonds muss der Fondsmanager regelmäßig die enthaltenen Wertpapiere überprüfen und gegebenenfalls umschichten, was zusätzliche Kosten verursacht. Diese Kosten werden in Form von Verwaltungsgebühren an die Anleger weitergegeben. Bei ETFs hingegen fallen nur geringe laufende Kosten an, die in der sogenannten Gesamtkostenquote (TER) ausgewiesen werden. Diese liegt bei den meisten ETFs zwischen 0,1 und 0,4 Prozent pro Jahr.

Ein weiterer Vorteil von ETFs ist, dass sie keine Ausgabeaufschläge haben, die bei aktiv gemanagten Fonds oft bis zu 5 Prozent betragen können. Dies macht ETFs besonders für langfristige Anleger attraktiv, die ihre Kosten minimieren möchten. Im Jahr 2023 bieten viele Broker sogar provisionsfreie ETF-Sparpläne an, was die Kosten weiter senkt. Wer sich für den asiatischen Markt interessiert, könnte auch einen Indien ETF in Erwägung ziehen, um von der wachsenden Wirtschaft des Landes zu profitieren.

ETF oder Einzelaktien - die Diversifikation

Beim Kauf von Einzelaktien sollten Sie nicht alles auf eine Karte setzen und daher Aktien von Unternehmen aus verschiedenen Branchen erwerben. Die Entscheidung, ob Sie in ETF oder Aktien investieren sollen, fällt zugunsten des ETFs aus, wenn es um die Diversifikation geht. Bei ETFs auf einen Index wie den DAX, den S&P 500 oder den MSCI World erwerben Sie gleich ein ganzes Paket an Aktien für eine vergleichsweise geringe Einzahlung. Von einer Dividendenzahlung können Sie nicht nur bei Aktien profitieren. Investieren Sie in einen ETF, können Sie einmal im Jahr, halbjährlich oder vierteljährlich eine Dividendenzahlung erhalten. Auch hier kann die Entscheidung ETF oder Aktien wieder zugunsten von ETFs gehen. Anders als bei Aktien profitieren Sie bei einem thesaurierenden ETF vom Zinseszins, da die Dividende immer wieder in Fondsvermögen angelegt wird.

Breiteres Spektrum an Möglichkeiten mit dem ETF

Suchen Sie nach einer flexiblen Geldanlage und überlegen Sie, ob Sie ETF oder Einzelaktien erwerben sollen, ist der ETF die bessere Wahl. ETFs werden nicht nur auf eine Vielzahl von Indizes angeboten. Sie können ETFs auch auf bestimmte Branchen und Sektoren auswählen und dabei eine gute Risikostreuung erhalten. Möchten Sie langfristig sparen und nur geringe monatliche Beträge einzahlen, können Sie einen ETF-Sparplan abschließen. Einzelaktien bieten nicht solche Möglichkeiten. Auch die Erfahrung mit Geldanlagen spielt bei der Entscheidung ETF oder Aktien eine Rolle. ETFs sind für Einsteiger geeignet, während Aktien bereits einige Kenntnisse am Finanzmarkt voraussetzen. Wer sich für den Technologiesektor interessiert, könnte auch einen Cloud Computing ETF in Betracht ziehen, um vom digitalen Wandel zu profitieren.

Fazit: ETF oder Einzelaktien - mehr Möglichkeiten mit ETFs

Stehen Sie vor der Entscheidung, ob Sie ETF oder Aktien erwerben sollten, hängt die Wahl von verschiedenen Faktoren ab. Aktien können hohe Gewinne bringen, doch ist das Risiko bei Einzelaktien auch höher. Ist ein ETF oder Einzelaktien vorteilhafter? Ein ETF kann zwar höhere Kosten verursachen, doch ist er flexibler und enthält eine Vielzahl an Wertpapieren. Auch bei der Entscheidung ETF oder Fond kommt der ETF besser weg, da er kostengünstiger und risikoärmer ist. Für die meisten Anleger, insbesondere für Einsteiger, ist der ETF die bessere Wahl, da er eine breite Diversifikation bietet und weniger Fachwissen erfordert. Die durchschnittliche Rendite von ETFs liegt bei etwa 7 Prozent pro Jahr, und sie sind besonders für langfristige Anleger mit einem Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren geeignet. Aktien hingegen bieten höhere Renditechancen, erfordern jedoch mehr Fachwissen und ein höheres Risikobewusstsein.

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