Was bedeutet UCITS bei ETFs?

Was bedeuten die Abkürzungen in einem ETF-Namen?

Wenn du dir schon mal einen ETF-Namen genauer angeschaut hast, ist dir sicher aufgefallen, dass er oft ziemlich kompliziert wirkt. Aber keine Sorge, das ist gar nicht so schwer zu verstehen. Schauen wir uns das mal an einem Beispiel an: iShares Core DAX UCITS ETF (DE). Dieser ETF bildet den deutschen Leitindex DAX ab und wird vom Anbieter iShares herausgegeben. Jetzt zerlegen wir den Namen Schritt für Schritt:

• iShares: Das ist der Anbieter des ETFs. Andere bekannte Anbieter sind zum Beispiel Lyxor, Amundi, Xtrackers, Vanguard oder neuere Akteure wie Goldman Sachs, die mit ihrem ETF Accelerator Programm den Markt betreten haben. Auch American Century Investments hat kürzlich mit Unterstützung von K&L Gates seine ersten UCITS-ETFs in Irland gestartet, um in den europäischen Markt zu expandieren. Mehr über spezialisierte ETFs erfährst du in unserem Artikel über Gaming ETFs.
• Core: Das bedeutet, dass es sich um einen "Kern"-ETF handelt, der besonders für langfristige Anleger gedacht ist. Diese ETFs sind oft schon lange am Markt und bilden den Index vollständig ab, indem sie alle darin enthaltenen Aktien kaufen. Ein Beispiel für einen neueren Core-ETF ist der iShares Ageing Population UCITS ETF, der auf dem demografischen Wandel basiert. Wenn du dich für langfristige Anlagestrategien interessierst, könnte auch unser Artikel über ETF Sparpläne für junge Leute spannend für dich sein.
• DAX: Das ist der Index, den der ETF abbildet. Es könnte aber auch ein anderer Index sein, wie der S&P 500, der MSCI World oder spezialisierte Indizes wie der L&G Pharma Breakthrough UCITS ETF, der sich auf bahnbrechende Entwicklungen in der Pharmaindustrie konzentriert. Beliebte UCITS-ETFs umfassen auch den iShares Core S&P 500 UCITS ETF und den iShares Core MSCI World UCITS ETF. Wenn du dich für andere spezialisierte ETFs interessierst, schau dir unseren Artikel über Wasserstoff-Aktien ETFs an.
• UCITS: Diese Abkürzung steht für eine europäische Richtlinie, die den Anlegerschutz sicherstellt. Mehr dazu gleich.
• (DE): Das bedeutet, dass der ETF in Deutschland aufgelegt wurde. ETFs können aber auch in anderen Ländern der EU aufgelegt werden, solange sie UCITS-konform sind. Viele ETFs werden auch in Irland oder Luxemburg aufgelegt, da diese Länder als wichtige Standorte für UCITS-ETFs gelten.

Wenn du in einen ETF investieren möchtest, brauchst du außerdem die ISIN oder WKN. Das sind Kennnummern, die du bei deinem Broker eingeben musst, um den ETF zu kaufen oder zu verkaufen. In unserem Beispiel ist die ISIN DE0005933931 und die WKN 593393. Wenn du mehr über den Kauf von ETFs erfahren möchtest, lies unseren Artikel über ETF-Investieren für Einsteiger.

Was bedeutet nun UCITS?

UCITS steht für "Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities". Das klingt kompliziert, bedeutet aber im Grunde, dass der ETF bestimmte Regeln einhalten muss, um den Anlegerschutz zu gewährleisten. In Deutschland wird das auch als OGAW (Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) bezeichnet, aber die internationale Bezeichnung UCITS ist gebräuchlicher.

UCITS-konforme ETFs müssen strenge Anforderungen erfüllen, zum Beispiel in Bezug auf die Diversifikation (also die Streuung des Risikos) und die Transparenz. Das gilt auch für ETFs, die auf ausländische Indizes wie den S&P 500 oder den MSCI China setzen. Neuere ETFs wie der L&G Pharma Breakthrough UCITS ETF oder der iShares Ageing Population UCITS ETF erfüllen ebenfalls diese Anforderungen und bieten Anlegern Zugang zu spezialisierten Märkten. Wenn du dich für Schwellenländer interessierst, könnte unser Artikel über Emerging Markets ETFs für dich relevant sein.

Die UCITS-Richtlinien haben sich als besonders robust erwiesen, was auch durch das stetige Wachstum des ETF-Marktes in Europa belegt wird. Im September 2024 erreichte die europäische ETF-Industrie ein neues Allzeithoch mit einem Gesamtvermögen von 1,917 Milliarden Euro. Dies zeigt, dass immer mehr Anleger auf die Sicherheit und Transparenz von UCITS-ETFs setzen.

Anlegerschutz innerhalb der EU mit UCITS

Die UCITS-Richtlinien sollen sicherstellen, dass ETFs nur in bestimmte, zugelassene Vermögenswerte investieren. Das schützt Anleger vor riskanten oder undurchsichtigen Finanzprodukten. Rund 75 Prozent der in Europa gehandelten ETFs sind UCITS-konform, und diese Zahl wächst stetig, da immer mehr Anbieter auf die Vorteile der UCITS-Richtlinien setzen. Im September 2024 gab es starke Nettozuflüsse von 22,3 Milliarden Euro, wobei Aktien-ETFs mit 15,6 Milliarden Euro den größten Anteil hatten.

Eine wichtige Regel ist, dass kein einzelner Bestandteil des ETFs mehr als 20 Prozent des Fondsvermögens ausmachen darf. Es gibt allerdings Ausnahmen, zum Beispiel in extremen Marktsituationen, wo der Anteil eines Wertpapiers bis zu 35 Prozent betragen kann. Diese Regelung sorgt für eine breite Streuung des Risikos und schützt Anleger vor übermäßiger Konzentration auf einzelne Titel. Mehr über die Bedeutung der Risikostreuung erfährst du in unserem Artikel über das Magische Dreieck der Geldanlage.

Emittentenrisiko muss ausgeschlossen werden

Ein weiterer Vorteil von UCITS-ETFs ist, dass dein Geld als Sondervermögen behandelt wird. Das bedeutet, dass es getrennt vom Vermögen des ETF-Anbieters (z.B. iShares, Amundi oder neuere Akteure wie Goldman Sachs) aufbewahrt wird. Sollte der Anbieter pleitegehen, bleibt dein Geld sicher und wird nicht zur Begleichung von Schulden verwendet. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Finanzprodukten wie ETNs (börsengehandelte Schuldverschreibungen), die nicht als Sondervermögen gelten.

Die Sicherheit von UCITS-ETFs wird durch die strengen Vorschriften der EU gewährleistet, die sicherstellen, dass das Emittentenrisiko minimiert wird. Dies ist besonders wichtig in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, da Anleger so vor dem Risiko einer Insolvenz des Anbieters geschützt sind. Wenn du mehr über die Unterschiede zwischen verschiedenen Anlagemöglichkeiten erfahren möchtest, lies unseren Artikel über Unternehmensanleihen ETFs.

Weitere Festlegungen gemäß OGAW-Regelwerk

Die OGAW-Richtlinien enthalten noch weitere Schutzmaßnahmen für Anleger:

• ETFs haben keine Laufzeitbegrenzung, du kannst also langfristig investieren. Dies ist besonders attraktiv für Anleger, die auf langfristige Trends setzen, wie z.B. den demografischen Wandel oder technologische Durchbrüche. ETFs wie der Invesco MSCI China Technology All Shares Stock Connect UCITS ETF oder der Xtrackers MSCI Thailand UCITS ETF haben im dritten Quartal 2024 hohe Renditen erzielt und zeigen, dass spezialisierte ETFs auch in Nischenmärkten erfolgreich sein können.
• Es muss immer genug Liquidität vorhanden sein, damit du deine Anteile jederzeit verkaufen kannst. Dies wird durch die strengen UCITS-Vorgaben sichergestellt. Die hohe Liquidität von UCITS-ETFs ist ein wesentlicher Grund, warum sie bei Privatanlegern so beliebt sind.
• Der Einsatz von Finanzderivaten zur Absicherung ist streng geregelt. Einige ETFs nutzen Derivate, um sich gegen Währungsschwankungen abzusichern. Das erkennst du an der Bezeichnung "Hedged" im Namen des ETFs. Dies ist besonders bei ETFs, die in ausländische Märkte investieren, von Bedeutung, da Währungsschwankungen die Rendite beeinflussen können. Mehr über Hedging-Strategien erfährst du in unserem Artikel über Hedging.

Wenn der Handel an der Börse mal ausgesetzt ist, kannst du deine Anteile auch direkt über deinen Broker verkaufen. Dies ist ein weiterer Vorteil von UCITS-ETFs, da sie eine hohe Liquidität und Flexibilität bieten.

Anforderungen an die Transparenz

UCITS-ETFs müssen sehr transparent sein. Das bedeutet, dass du als Anleger jederzeit Zugang zu wichtigen Informationen hast, wie zum Beispiel den Jahres- und Halbjahresberichten oder den sogenannten Wesentlichen Anlegerinformationen. Diese Dokumente geben dir einen guten Überblick über die Zusammensetzung des ETFs und die Risiken. Neuere ETFs wie der L&G Pharma Breakthrough UCITS ETF oder der iShares Ageing Population UCITS ETF bieten ebenfalls diese Transparenz und veröffentlichen regelmäßig Berichte über ihre Performance und Zusammensetzung.

Ein weiterer Vorteil: UCITS-ETFs können in ganz Europa gehandelt werden, was dir eine große Auswahl an verschiedenen Fonds bietet. Dies ermöglicht es dir, in eine Vielzahl von Märkten und Sektoren zu investieren, ohne auf den Schutz der UCITS-Richtlinien verzichten zu müssen. Die besten Performer im dritten Quartal 2024, wie der Invesco MSCI China Technology All Shares Stock Connect UCITS ETF, zeigen, dass UCITS-ETFs auch in spezialisierten Märkten hohe Renditen erzielen können.

UCITS-geeignete Produkte nicht immer UCITS-konform

Manchmal siehst du bei Produkten wie ETCs (börsengehandelte Rohstoffe) oder ETNs (börsengehandelte Schuldverschreibungen) den Hinweis, dass sie "UCITS-geeignet" sind. Das bedeutet aber nicht, dass sie auch wirklich alle UCITS-Kriterien erfüllen. Diese Produkte sind oft spekulativer und bieten nicht den gleichen Schutz wie UCITS-ETFs. Sie werden zum Beispiel nicht als Sondervermögen behandelt, was ein höheres Risiko für den Anleger darstellt.

Auch ETFs von Anbietern außerhalb der EU, wie aus den USA oder der Schweiz, entsprechen nicht immer den UCITS-Richtlinien. Es ist daher wichtig, genau zu prüfen, ob ein ETF tatsächlich UCITS-konform ist, bevor du investierst. Besonders in Zeiten, in denen der Markt volatil ist, kann der Schutz durch die UCITS-Richtlinien entscheidend sein.

Fazit: OGAW-Richtlinien dienen zum Schutz von Privatanlegern

ETFs, die in Europa gehandelt werden und die Bezeichnung UCITS tragen, bieten dir als Privatanleger einen hohen Schutz. Sie müssen strenge Regeln einhalten, die Transparenz gewährleisten und dein Geld im Insolvenzfall des Anbieters schützen. Neuere Entwicklungen wie der Goldman Sachs ETF Accelerator oder spezialisierte ETFs wie der L&G Pharma Breakthrough UCITS ETF zeigen, dass der Markt für UCITS-konforme ETFs weiter wächst und sich diversifiziert. Das Gesamtvermögen der europäischen ETF-Industrie erreichte im September 2024 ein neues Allzeithoch von 1,917 Milliarden Euro, was die zunehmende Beliebtheit dieser Produkte unterstreicht. Wenn du also in ETFs investieren möchtest, ist es eine gute Idee, auf die UCITS-Bezeichnung zu achten, um von den hohen Sicherheitsstandards und dem Anlegerschutz zu profitieren. Wenn du noch unsicher bist, ob du einen ETF-Sparplan oder eine Einmalzahlung bevorzugen solltest, lies unseren Artikel über ETF Sparplan oder Einmalzahlung.

Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.

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