Termingeld: Lohnt es sich für ETF-Anleger?
Einführung: Aktiensparpläne vs. Termingeld
Du als ETF-Anleger bist wahrscheinlich auf der Suche nach einer soliden und langfristigen Geldanlage, um dein Vermögen zu steigern. Du hast dich bereits für ETF-Sparpläne als Grundlage deines Vermögensaufbaus entschieden, weil du von der breiten Streuung und den langfristig attraktiven Renditechancen überzeugt bist. Doch es schadet nie, verschiedene Anlagemöglichkeiten abzuwägen und eine zusätzliche Anlageklasse in Betracht zu ziehen. Hier kommt das Termingeld ins Spiel. In diesem Beitrag erfährst du:
- Was Termingeld ist und wie es funktioniert
- Die Unterschiede zwischen Termingeldern und ETFs
- Vor- und Nachteile von Termingeldern
- Ob Termingeld für dich als ETF-Anleger sinnvoll ist oder nicht
Definition: Was ist Termingeld?
Termingeld, auch bekannt als Festgeld, ist eine Anlageform, bei der du dein Geld für einen bestimmten Zeitraum, den sogenannten Anlagehorizont, zu einem festen Zinssatz anlegst. Im Unterschied zum Tagesgeld, bei dem die Zinsen variabel sind und du täglich über dein Geld verfügen kannst, ist beim Termingeld der Zinssatz für die gesamte Laufzeit fixiert und du kannst während der Laufzeit nicht auf dein Geld zugreifen. Die Laufzeit kann dabei zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren liegen. Üblicherweise erhältst du am Ende der Laufzeit dein angelegtes Kapital zusammen mit den angefallenen Zinsen zurück.
Unterschiede zwischen ETFs und Termingeld
ETFs | Termingeld |
---|---|
Langfristig attraktive Renditechancen durch breite Streuung | Fester Zinssatz für die gesamte Laufzeit |
Kursschwankungen und mögliche Wertverluste durch Marktrisiken | Kapitalsicherheit durch Einlagensicherung bis 100.000 Euro |
Jederzeit handelbar und flexibel | Kein Zugriff auf das Geld während der Laufzeit |
Transparente und niedrige Kosten durch passives Management | Zinserträge unterliegen der Abgeltungssteuer |
Vor- und Nachteile von Termingeld als Anlageform
Vorteile
Sicherheit: Beim Termingeld sind deine Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Bank und Sparer durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert. Du trägst also kein Verlustrisiko wie bei Aktien oder ETFs, bei denen du aufgrund der Marktentwicklung Geld verlieren kannst.
Fester Zinssatz: Während der gesamten Laufzeit erhältst du einen festen Zinssatz, unabhängig von den Entwicklungen am Kapitalmarkt. Dies gibt dir eine gewisse Planungssicherheit für deine Anlage.
Einfaches Anlageprodukt: Termingeld ist ein einfaches und leicht verständliches Anlageprodukt, das keine besonderen Kenntnisse oder Fähigkeiten erfordert.
Nachteile
- Rendite: In der aktuellen Niedrigzinsphase bieten Termingelder nur sehr geringe Zinsen. Oft liegen diese sogar unter der Inflation, was bedeutet, dass du unter dem Strich real an Kaufkraft verlierst.
- Verfügbarkeit: Während der Laufzeit des Termingelds kannst du nicht auf dein Geld zugreifen. Dies kann bei unvorhergesehenen finanziellen Notfällen problematisch sein.
- Abgeltungssteuer: Die Zinserträge aus deinem Termingeld unterliegen der Abgeltungssteuer von 25 % zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Dies schmälert die ohnehin schon geringe Rendite weiterhin.
Solltest du als ETF-Anleger in Termingeld investieren?
Ob und in welchem Umfang ein Investment in Termingeld für dich als ETF-Anleger sinnvoll ist, hängt von deiner individuellen Risikobereitschaft, deiner finanziellen Situation und deinem Anlagehorizont ab. Hier einige Überlegungen, die dir bei der Entscheidung helfen können:
- Wenn du eine langfristige Anlagestrategie verfolgst und bereit bist, Schwankungen am Markt zu akzeptieren, sind ETFs zu bevorzugen, da sie in der Regel deutlich höhere Renditechancen bieten als Termingelder.
- Möchtest du einen Teil deines Vermögens in einer sehr sicheren Anlage halten, kann Termingeld eine Option sein. Allerdings sollte dies nur einen kleinen Teil deines Gesamtportfolios ausmachen, da es ansonsten die Renditechancen deines Portfolios negativ beeinflussen könnte.
- Hast du finanzielle Reserven für Notfälle auf einem Tagesgeldkonto, könnte der Einsatz von Termingeld für diesen Zweck unnötig sein.
- Solltest du bereits über andere sichere Anlageformen wie Anleihen oder Renten-ETFs verfügen, ist das Investment in Termingeld möglicherweise nicht erforderlich.
Letztlich ist es wichtig, dass du dein individuelles Anlageportfolio sorgfältig analysierst und prüfst, ob und in welchem Umfang das Hinzufügen von Termingeld sinnvoll ist. An dieses kannst du dich dann langfristig halten und von den Möglichkeiten profitieren, die der Markt bietet – sei es durch Exchange Traded Funds oder andere Anlageformen wie eben das Termingeld.
Alternative Anlageformen: Weiterführende Möglichkeiten für ETF-Anleger
Wenn du dein Anlageportfolio diversifizieren möchtest und Termingeld für dich keine optimale Ergänzung darstellt, gibt es noch einige weitere Anlageformen, die du als ETF-Anleger in Betracht ziehen solltest:
1. Anleihen: Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, bei denen du dem Emittenten (z.B. Staaten oder Unternehmen) Geld leihst und im Gegenzug regelmäßige Zinszahlungen erhältst. Anleihen können eine gute Ergänzung zu deinem ETF-Portfolio sein, um Schwankungen am Aktienmarkt abzufedern. Hierbei ist es jedoch wichtig, auf die Bonität des Emittenten zu achten, um das Ausfallrisiko zu minimieren.
2. Immobilien: Immobilien können als langfristiges Investment eine wertsteigernde Alternative darstellen. Entweder durch den Kauf einer selbstgenutzten Immobilie oder einer vermieteten Immobilie als Kapitalanlage. Dabei spielen jedoch zahlreiche Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel die Lage, der Zustand und das lokale Marktumfeld. Die Rendite von Immobilieninvestments hängt also unter anderem davon ab, wie gut du die oben genannten Faktoren einschätzen und passende Objekte selektieren kannst.
3. P2P-Kredite: P2P-Kredite, auch bekannt als Peer-to-Peer-Kredite, sind eine Form des Crowdfunding, bei der Privatpersonen oder Unternehmen Kredite von einer Vielzahl an Investoren erhalten. Als Investor kannst du in verschiedene Kreditprojekte investieren, um eine höhere Rendite als bei Festgeldkonten zu erzielen. Allerdings sind P2P-Kredite oft mit einem höheren Risiko verbunden, da es sich um nicht börsennotierte, unternehmerische Darlehen handelt.
4. Gold und Edelmetalle: Gold und andere Edelmetalle wie Silber oder Platin können als eine Absicherung gegen Inflation oder Währungsabwertungen dienen. Historisch gesehen entwickeln sich Edelmetalle tendenziell gegenläufig zu Aktienmärkten, wodurch sie auch in Krisenzeiten Stabilität in dein Portfolio bringen können.
Um dein Portfolio optimal diversifizieren und deine Renditechancen maximieren zu können, ist es wichtig, verschiedene Anlageklassen mit unterschiedlichen Risiko-Rendite-Profilen miteinander zu kombinieren. Dabei sollten jedoch stets deine persönlichen Präferenzen, deine Risikotoleranz und dein Anlagehorizont berücksichtigt werden. Eine ausgewogene Mischung an Anlageformen, einschließlich ETFs und gegebenenfalls einer oder mehreren der oben genannten Optionen, kann dir dabei helfen, langfristig ein stabiles und erfolgreiches Investmentportfolio aufzubauen, das den Herausforderungen und Chancen des Marktes gewachsen ist.
Strategieanpassung: Wie ETF-Anleger ihre Anlagestrategie effektiv optimieren können
Als ETF-Anleger ist es wichtig, deine Anlagestrategie regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Dies ist entscheidend, um langfristig erfolgreich Vermögen aufzubauen und mögliche Verluste zu minimieren. Wenn du feststellst, dass Termingeld oder andere alternative Anlageformen dein Portfolio sinnvoll ergänzen könnten, solltest du deine Anlagestrategie entsprechend anpassen. Hier einige Schritte, wie du dabei vorgehen kannst:
1. Portfolioanalyse: Um eine effektive Anlagestrategie zu entwickeln, ist es zunächst essenziell, dein bestehendes Portfolio detailliert zu analysieren. Erstelle dabei eine Übersicht über alle deine Anlagen – einschließlich ETFs, Termingelder, Tagesgeldkonten und eventuell weitere Investments wie Immobilien oder Anleihen.
2. Diversifikation überprüfen: Prüfe, wie gut dein Portfolio diversifiziert ist. Deckt dein Portfolio verschiedene Anlageklassen, Branchen und Länder ab, und wie stark sind einzelne Bereiche in deinem Portfolio vertreten? Achte darauf, dass du nicht zu stark in einzelne Werte oder Sektoren investiert bist, um dein Risiko zu minimieren.
3. Risikotoleranz und Anlageziele berücksichtigen: Überprüfe, ob dein derzeitiges Portfolio die richtige Balance aus Risiko und Rendite im Hinblick auf deine persönliche Risikopräferenz sowie deine langfristigen finanziellen Ziele aufweist. Dabei spielen auch Faktoren wie dein Alter, deine berufliche Situation und deine Lebensplanung eine Rolle.
4. Anpassungen vornehmen: Wenn du feststellst, dass dein Portfolio nicht optimal diversifiziert ist oder nicht zu deiner Risikotoleranz passt, solltest du Anpassungen vornehmen. Überlege dabei, welche Anlageklassen – wie zum Beispiel Termingeld oder alternative Investments – sinnvoll in dein Portfolio integriert werden können.
5. Regelmäßig überprüfen und optimieren: Die Finanzmärkte verändern sich ständig und können dabei Einfluss auf deine Anlagestrategie haben. Daher ist es wichtig, dein Portfolio regelmäßig – mindestens einmal im Jahr – zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Eine effektiv angepasste Anlagestrategie kann dabei helfen, dein langfristiges Renditepotenzial zu erhöhen und dein Verlustrisiko zu reduzieren. Gleichzeitig trägt sie dazu bei, mögliche Engpässe oder Mängel in deinem Portfolio frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Selbst wenn Termingeld gerade nicht das optimale Investment für dich ist, kann es durch eine detaillierte Analyse und eine gezielte Anpassung deiner Anlagestrategie gelingen, langfristig finanziellen Erfolg zu erzielen.
Fazit: Termingeld als Ergänzung für ETF-Anleger
Termingeld kann unter bestimmten Umständen eine sinnvolle Ergänzung für dein Anlageportfolio darstellen. Allerdings sollte das Hauptaugenmerk für langfristig orientierte Anleger weiterhin auf ETFs liegen, da diese eine potenziell höhere Rendite bieten. Die Sicherheit, die Termingelder bieten, kann für einen kleinen Teil deines Vermögens interessant sein, insbesondere wenn du dein Risiko diversifizieren und eine stabile Anlageform für Notfälle besitzen möchtest. Es ist wichtig, immer deine persönliche Risikobereitschaft, dein Anlageziel und deinen Anlagehorizont im Blick zu haben und dein Portfolio entsprechend auszurichten. Du kannst dabei auf nützliche Ressourcen wie unseren ETF-Sparplan-Vergleich oder den Tagesgeld-Vergleich zurückgreifen, um dich bei deinen Entscheidungen zu unterstützen.
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