Rohstoff-ETFs an Rohstoffbörsen handeln
Eine alternative Anlagemöglichkeit ist der Handel mit Rohstoffen. Sie werden an einer Rohstoffbörse gehandelt. Um am Rohstoffhandel zu partizipieren, können Sie in einen Rohstoff ETF investieren und indirekt mit Rohstoffen handeln. Diese ETFs bilden einen Rohstoff-Index mit allen darin gelisteten Rohstoffen ab. Die Investition in Rohstoff-ETFs ist risikoreich, doch eignet sich ein solcher ETF als Beimischung für Ihr Portfolio. Rohstoff-ETFs bieten zudem eine Möglichkeit, das Portfolio zu diversifizieren und gegen Inflation abzusichern, da Rohstoffe bei steigender Inflation tendenziell an Wert gewinnen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Rohstoff-ETFs besonders in Zeiten hoher Inflation und geopolitischer Unsicherheiten an Bedeutung gewinnen. Weitere Informationen zu aktuellen Entwicklungen finden Sie in unseren ETF- & Aktien-Markt Kurznachrichten.
Teilnahme am Rohstoffhandel mit einem Rohstoff-ETF
Möchten Sie Ihr Geld in Rohstoffe anlegen, ist das vor allem mit Edelmetallen wie Gold, Palladium oder Platin möglich. Andere Rohstoffe können Sie als Privatanleger nicht in physischer Form an einer Rohstoffbörse erwerben. Eine Möglichkeit sind Zertifikate auf Rohstoffe. Bei solchen Zertifikaten handelt es sich um Terminkontrakte und Futures. Der Rohstoffhandel mit solchen Zertifikaten ist kompliziert. Aufgrund der Volatilität der Rohstoffpreise sind solche Zertifikate auf Kupfer, Getreide oder andere Rohstoffe sehr risikoreich. Eine breitere Risikostreuung bietet ein Rohstoff-ETF, der einen Rohstoff-Index abbildet und sich parallel zu diesem Index entwickelt. Sie handeln mit einem ETF indirekt mit Rohstoffen. Diese ETFs sind als Geldanlage weniger populär als ETFs auf Aktienindizes, bieten jedoch eine Möglichkeit, von der Preisentwicklung der Rohstoffe zu profitieren. Neuere Produkte wie der EUR Hedged RICI Enhanced Industrial Metals Index ETC von BNP Paribas bieten Anlegern die Möglichkeit, gezielt in Industriemetalle zu investieren. Für Anleger, die sich für alternative Rohstoffe interessieren, könnte auch ein Silber ETF eine interessante Option sein.
Auch wenn das Risiko gestreut ist, da alle in einem Index gelisteten Rohstoffe enthalten sind, kann es schnell zu Verlusten kommen. Die Entwicklung der Rohstoff-ETFs in der Vergangenheit hat gezeigt, dass deutlich höhere Verluste als bei ETFs auf Aktienindizes möglich sind. Aufgrund der hohen Volatilität sollten Sie nicht alles auf eine Karte setzen und einen Rohstoff ETF lediglich als Beimischung für Ihr Portfolio verwenden. Zudem sollten Anleger die spezifischen Risiken des Rohstoffmarktes wie Backwardation und Contango beachten, die die Gesamtrendite erheblich beeinflussen können. Diese Phänomene beschreiben die Preisstrukturen von Terminkontrakten und können zu Rollverlusten führen, wenn der ETF in neue Kontrakte investieren muss. Für eine breitere Diversifikation könnten auch krisensichere ETFs in Betracht gezogen werden.
Handeln an der Rohstoffbörse mit einem ETF
Während es mittlerweile eine Vielzahl von ETFs auf Aktienindizes gibt, sind die Rohstoff-ETFs in der Minderheit. Auch diese ETFs sind börsengehandelte Fonds. Als privater Anleger haben Sie keinen direkten Zugang zu einer Rohstoffbörse. Die größten und bekanntesten Rohstoffbörsen befinden sich in den USA, wie die New York Mercantile Exchange (NYMEX) und die Chicago Mercantile Exchange (CME). Eine weitere bekannte Rohstoffbörse ist die London Metal Exchange (LME), an der mit Metallen gehandelt wird. Mit einem Rohstoff-ETF betreiben Sie den Rohstoffhandel indirekt. Der ETF entwickelt sich parallel zum zugrunde liegenden Index. Sie sollten sich über die Entwicklung der Rohstoff-Indizes informieren, wenn Sie in einen ETF investieren möchten. Sie müssen ein Depot eröffnen und Anteile aus einem Rohstoff-ETF erwerben. Das ist bei Online Brokern möglich. Rohstoff-ETFs können an verschiedenen Börsen wie der Deutschen Börse (Xetra), der Börse Frankfurt, der Börse Stuttgart oder der Börse München gehandelt werden. Neuere Entwicklungen zeigen, dass auch asiatische Börsen wie die Shanghai Futures Exchange (SHFE) zunehmend an Bedeutung gewinnen. Wenn Sie sich für den Kauf von Wertpapieren interessieren, finden Sie hier eine Übersicht über günstige Anbieter für den Wertpapierkauf.
Unterschiede zwischen den Rohstoff-ETFs
Bei den Rohstoff-ETFs wird zwischen synthetischen Rohstoff-ETFs und Index-ETFs unterschieden. Den synthetischen Rohstoff-ETFs liegt ein Korb verschiedener Rohstoff-Futures, beispielsweise auf Kaffee oder auf Weizen, zugrunde. Sie unterliegen dem Ausfallrisiko, beispielsweise durch Missernten oder durch Unwetter. Index-ETFs können Wertpapiere eines Unternehmens aus dem Rohstoffbereich sammeln. Auf verschiedene Segmente gibt es Sub-Indizes. Sie leiten sich zumeist von den Indizes ab. Es gibt auch rolloptimierte Indizes, wie die RICI-Indizes, die Rollverluste minimieren, indem sie in Kontrakte mit der am höchsten zu erwartenden Rollrendite investieren. Ein Beispiel für einen solchen ETF ist der EUR Hedged RICI Enhanced Brent Crude Oil Index ETC von BNP Paribas, der sich auf den Energiemarkt fokussiert und von der Entwicklung des Ölpreises abhängt. Für Anleger, die sich für den Energiemarkt interessieren, könnte auch der Strompreis-Handel mit ETFs und Futures eine interessante Option sein.
Agrarrohstoffe und Tierprodukte sind als ETFs nur bedingt zu empfehlen. Missernten oder Krankheiten können zu einer nachhaltigen Preisbeeinflussung führen. Es gibt auch Rohstoff-ETFs, die auf den Energiemarkt fokussiert sind. Ihre Entwicklung wird durch den Ölpreis beeinflusst. Ein Beispiel für einen solchen ETF ist der EUR Hedged RICI Enhanced Brent Crude Oil Index ETC von BNP Paribas. Für Anleger, die sich auf Industriemetalle konzentrieren möchten, bietet der EUR Hedged RICI Enhanced Industrial Metals Index ETC eine interessante Möglichkeit, von der Preisentwicklung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Nickel zu profitieren.
Zusammensetzung der Rohstoff-Indizes
Wählen Sie einen Rohstoff-ETF, sollten Sie sich informieren, wie sich die Indizes zusammensetzen. Die Indizes enthalten häufig folgende Kategorien:
- Energie
- Industriemetalle
- Edelmetalle
- landwirtschaftliche Erzeugnisse
- Lebendvieh
Der Commerzbank Commodity ex Agriculture EW und der S&P GSCI Energy & Metals Capped enthalten keine landwirtschaftlichen Erzeugnisse und kein Lebendvieh. Rohstoffpreise entstehen an spezialisierten Börsen wie der New York Mercantile Exchange (NYMEX) und bilden sich durch Angebot und Nachfrage. Saisonalität kann ebenfalls eine Rolle spielen, da Rohstoffpreise saisonalen Schwankungen unterliegen können, was die Performance von Rohstoff-ETFs beeinflusst. In den letzten Jahren haben sich auch geopolitische Spannungen und Handelskonflikte als wichtige Einflussfaktoren auf die Rohstoffpreise herausgestellt. Für Anleger, die sich für den asiatischen Markt interessieren, könnte ein China Aktien ETF eine interessante Ergänzung sein.
Was Sie bei der Investition in einen Rohstoff-ETF beachten sollten
Möchten Sie indirekt am Rohstoffhandel partizipieren und in einen Rohstoff-ETF einzahlen, sollten Sie sich die verschiedenen ETFs und deren Wertentwicklung in der Vergangenheit genau anschauen. Sie sollten jedoch nicht vergessen, dass sich die ETFs aufgrund der hohen Volatilität von Rohstoffen schnell in eine andere Richtung entwickeln können. Bei der Auswahl eines Rohstoff-ETFs sollten Sie auf
- Fondsvolumen
- Alter des Fonds
- Gesamtkostenquote (TER)
- Ertragsverwendung
achten.
Das Fondsvolumen ist entscheidend, ob ein Rohstoff-ETF wirtschaftlich ist. Bei einem niedrigen Fondsvolumen besteht die Gefahr, dass der ETF liquidiert wird, da er nicht wirtschaftlich ist. Der ETF sollte mindestens fünf Jahre alt sein. So können Sie sicher sein, dass zuverlässige Daten für einen Vergleich mit anderen ETFs vorhanden sind. Die Gesamtkostenquote enthält die Kosten, die der Herausgeber des ETFs zahlen muss. Er muss beispielsweise Depotkosten bezahlen, da auch er ein Depot benötigt. Diese Gesamtkostenquote ist bei einigen ETFs mit 0,19 Prozent pro Jahr nur gering. Bei der Ertragsverwendung handelt es sich bei den Rohstoff-ETFs meistens um thesaurierende ETFs, bei denen die Gewinne immer wieder neu angelegt werden. Als Anleger profitieren Sie vom Zinseszins. Wenn Sie sich für nachhaltige Investments interessieren, könnte der UmweltBank ETF eine interessante Option sein.
Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Wertentwicklung. Bei einigen ETFs verlief sie in der Vergangenheit negativ. Es gibt jedoch auch Empfehlungen für Rohstoff-ETFs und ETCs, wie den Lyxor STOXX Europe 600 Basic Resources UCITS ETF, der sich auf Unternehmen im Rohstoffsektor konzentriert. Ein weiterer Top-Performer ist der Optinova Metals and Materials, der sich auf Metalle und Materialien spezialisiert hat und in den letzten Jahren eine starke Performance gezeigt hat.
Am Rohstoffhandel teilnehmen mit einem ETF Sparplan
Möchten Sie indirekt vom Handel an einer Rohstoffbörse profitieren und langfristig investieren, können Sie auch auf Rohstoff-ETFs einen Sparplan eröffnen. Sie finden auch sparplanfähige Rohstoff-ETFs. Der Sparplan kann bereits mit niedrigen monatlichen Sparraten bespart werden. Die Erfolgsaussichten für einen langfristigen Vermögensaufbau sind jedoch längst nicht so gut wie mit einem ETF auf einen Aktienindex. Das liegt daran, dass der Rohstoffhandel deutlich risikoreicher ist. Rohstoffe können auch über CFDs (Contracts for Difference) gehandelt werden, was eine direkte Partizipation an der Entwicklung des Rohstoffpreises ermöglicht, ohne physischen Besitz. CFDs bieten zudem die Möglichkeit, sowohl auf steigende als auch auf fallende Märkte zu spekulieren, was sie für kurzfristige Anleger interessant macht. Für mobile Anleger bieten sich die besten mobilen Apps für ETFs & Sparpläne an.
Fazit: Rohstoff ETFs als indirekter Rohstoffhandel sind risikoreich
Als Anleger können Sie am Rohstoffhandel an einer Rohstoffbörse indirekt teilhaben, indem Sie in einen Rohstoff-ETF investieren. Diese ETFs sind aufgrund der hohen Volatilität der Rohstoffe sehr risikoreich. Sie können auch als Sparplan genutzt werden. Sie sollten nur einen geringen Betrag investieren. Rohstoff-ETFs bieten jedoch eine Möglichkeit, das Portfolio zu diversifizieren und gegen Inflation abzusichern. Dennoch sollten Anleger die spezifischen Risiken wie Backwardation, Contango und saisonale Schwankungen beachten. Eine breite Diversifikation und eine fundierte Auswahl des ETFs sind entscheidend, um die Risiken zu minimieren. Neuere Entwicklungen und Produkte wie der Optinova Metals and Materials oder der EUR Hedged RICI Enhanced Brent Crude Oil Index ETC bieten Anlegern zusätzliche Möglichkeiten, gezielt in bestimmte Rohstoffsegmente zu investieren und von deren Preisentwicklung zu profitieren. Für Anleger, die sich für alternative Anlageformen interessieren, könnte auch der Kauf von Bitcoin eine interessante Ergänzung sein.
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