Monte Carlo Simulation: Vorhersagen über die Entwicklung am Finanzmarkt
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Investierst Du in verschiedene ETFs und möchtest Du Dein Portfolio über zehn oder zwanzig Jahre halten, ist es schwierig, eine Prognose über die Wertentwicklung abzugeben. Eine relativ zuverlässige Wahrscheinlichkeitsberechnung ist mit der Monte-Carlo-Simulation in Excel möglich.
Was ist die Monte-Carlo-Simulation?
Die Monte-Carlo-Simulation ist ein mathematisches Verfahren, das verwendet wird, um Wahrscheinlichkeiten zu berechnen. Sie wird nicht nur bei Geldanlagen eingesetzt, sondern auch in vielen anderen Bereichen, wie zum Beispiel bei der Vorhersage von Wetter, der Optimierung von Geschäftsprozessen oder in der Retirement-Planung. Der Name stammt von den Glücksspielen in Monte Carlo, da die Simulation auf Zufallsereignissen basiert – ähnlich wie beim Roulette.
Hier sind einige Beispiele, wofür die Monte-Carlo-Simulation genutzt wird:
- Berechnung von Wahrscheinlichkeiten in verschiedenen Szenarien
- Vorhersage von Risiken in Unternehmen
- Optimierung von Produktionsprozessen
- Vorhersage der Wertentwicklung von Geldanlagen
- Retirement-Planung, um die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, dass ein Rentenportfolio ausreicht
Die Methode wurde in den 1930er Jahren von dem italienischen Physiker Enrico Fermi entwickelt und nach dem Zweiten Weltkrieg von Stanislaw Ulam weiter ausgearbeitet. Die Grundlage der Monte-Carlo-Simulation ist das Gesetz der großen Zahlen: Je mehr Zufallsexperimente durchgeführt werden, desto genauer wird das Ergebnis. In der Finanzwelt wird die Simulation oft von Fondsmanagern, ETF-Anbietern oder Robo-Advisors genutzt, um die mögliche Entwicklung eines Portfolios zu berechnen. In den letzten Jahren hat sich die Methode weiterentwickelt, insbesondere durch die Kombination mit künstlicher Intelligenz (AI) und den Einsatz von Hochleistungsrechenanlagen, die die Genauigkeit und Geschwindigkeit der Simulationen erheblich verbessern.
Monte-Carlo-Simulation am Beispiel eines ETF-Portfolios
Stell dir vor, du hast ein ETF-Portfolio mit sieben riskanten Anlageklassen. Die Monte-Carlo-Simulation kann dir helfen, die möglichen Renditen und Risiken über einen Zeitraum von 20 Jahren zu berechnen. Zum Beispiel könnte die Simulation zeigen, dass du mit einer Wahrscheinlichkeit von 84 % eine durchschnittliche jährliche Rendite von mindestens 5 % erzielst. Aber Vorsicht: Historische Daten sind keine Garantie für die Zukunft, und auch Analystenprognosen sind oft ungenau. Kritiker der Monte-Carlo-Simulation weisen darauf hin, dass die Methode oft auf historischen Daten basiert und aktuelle Marktkonditionen nicht immer ausreichend berücksichtigt werden. Dies kann zu ungenauen Ergebnissen führen, weshalb alternative Methoden, die sowohl historische als auch aktuelle Daten einbeziehen, zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Hier sind einige weitere Wahrscheinlichkeiten, die die Simulation liefern könnte:
- 99,3 % Wahrscheinlichkeit für eine positive jährliche Rendite
- 60 % Wahrscheinlichkeit für eine jährliche Rendite von mindestens 7,5 %
- 10 % Wahrscheinlichkeit für eine jährliche Rendite von weniger als 4 %
Abbildung von Unsicherheiten mit der Monte-Carlo-Simulation
Natürlich gibt es auch Risiken. Die Monte-Carlo-Simulation zeigt, dass es eine 90 % Wahrscheinlichkeit gibt, dass dein Portfolio zeitweise Verluste von mehr als 18 % erleidet. Das klingt vielleicht abschreckend, aber bei einer langfristigen Anlage gleichen sich solche Verluste oft wieder aus. Es besteht auch eine 10 % Wahrscheinlichkeit, dass ein Kurssturz von 44 % eintreten könnte. Je kürzer der Anlagezeitraum, desto höher das Risiko. Wenn du nur fünf Jahre investierst, sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine positive Rendite um 9 %.
In der modernen Finanzwelt wird die Monte-Carlo-Simulation zunehmend mit AI kombiniert, um die Unsicherheiten besser abzubilden und die Vorhersagen zu verfeinern. Diese Kombination ermöglicht es, komplexere Szenarien zu simulieren und die Ergebnisse schneller und präziser zu interpretieren. Zudem nutzen viele Finanzfirmen Hochleistungsrechenanlagen, um eine Vielzahl von Szenarien zu simulieren und die Risiken besser zu bewerten. Diese technologischen Fortschritte haben die Anwendung der Monte-Carlo-Simulation in der Finanzwelt revolutioniert und ermöglichen es, auch in volatilen Märkten fundierte Entscheidungen zu treffen. Wenn du mehr über die Funktionsweise von ETFs erfahren möchtest, kannst du dir unseren ETF-Ratgeber ansehen.
Wie funktioniert die Monte-Carlo-Simulation in Excel?
Die Monte-Carlo-Simulation kann auch in Excel durchgeführt werden. Finanzexperten und Wissenschaftler tragen die entsprechenden Werte in eine Excel-Tabelle ein und lassen die Software die Berechnungen durchführen. Für ein ETF-Portfolio mit sieben Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktien aus Industrieländern, Schwellenländern, Gold oder Immobilien, kann die Simulation zeigen, wie sich das Portfolio über die Zeit entwickeln könnte.
In der Praxis werden oft historische Daten verwendet, um die Simulation zu füttern. Zum Beispiel könnte eine Software die jährlichen Renditen der letzten 20 Jahre zufällig auswählen und daraus den möglichen Kursverlauf für die nächsten Jahre berechnen. Dieses Verfahren wird dann tausende Male wiederholt, um eine verlässliche Aussage über die Wahrscheinlichkeiten zu treffen. Moderne Finanzplanungstools wie Portfolio Visualizer oder ProjectionLab haben die Monte-Carlo-Simulation bereits integriert, was die Durchführung der Simulationen erheblich erleichtert. Diese Tools bieten zudem die Möglichkeit, aktuelle Marktdaten in die Simulationen einzubeziehen, was die Genauigkeit der Vorhersagen weiter verbessert. Wenn du auf der Suche nach einem passenden Depot für deine ETFs bist, könnte unser Online Broker Vergleich hilfreich sein.
Komplexe Berechnungen mit der Monte-Carlo-Simulation
Die Monte-Carlo-Simulation kann sehr komplexe Berechnungen durchführen. Zum Beispiel kann sie die Ergebnisse in sogenannte Perzentile einteilen. Das 50. Perzentil zeigt dir, dass du mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % eine Rendite von über oder unter 8,31 % erzielen wirst. Solche Berechnungen helfen dir, die Risiken und Chancen deiner Geldanlage besser zu verstehen. Durch die Integration von AI und Hochleistungsrechenanlagen können diese Berechnungen nun schneller und präziser durchgeführt werden, was besonders bei der Analyse großer und komplexer Portfolios von Vorteil ist. Zudem können durch die Kombination mit Machine-Learning-Algorithmen Muster in den Daten erkannt werden, die bisher unentdeckt geblieben sind, was die Vorhersagekraft der Simulation weiter erhöht. Wenn du dich für langfristige Anlagestrategien interessierst, könnte unser ETF-Ratgeber für dich von Interesse sein.
Unwägbarkeiten nicht ausgeschlossen
Auch wenn die Monte-Carlo-Simulation ein mächtiges Werkzeug ist, gibt es keine Garantie, dass die Ergebnisse immer zutreffen. Die Genauigkeit hängt stark von den verwendeten Daten und Parametern ab. Die Simulation kann dir zwar sagen, dass es zu Kursverlusten kommen könnte, aber wann genau das passiert, kann sie nicht vorhersagen. Kritiker argumentieren, dass die Methode oft auf historischen Daten basiert und aktuelle Marktentwicklungen nicht immer ausreichend berücksichtigt. Daher werden zunehmend alternative Methoden eingesetzt, die sowohl historische als auch aktuelle Marktdaten einbeziehen, um realistischere Vorhersagen zu ermöglichen. Diese neuen Ansätze, wie zum Beispiel die Verwendung von Echtzeitdaten und adaptiven Modellen, bieten eine vielversprechende Ergänzung zur klassischen Monte-Carlo-Simulation. Wenn du auf der Suche nach einem sicheren Ort für deine kurzfristigen Ersparnisse bist, könnte unser Tagesgeld Vergleich nützlich sein.
Fazit: Monte-Carlo-Simulation erlaubt zuverlässige Aussagen über die Wahrscheinlichkeit
Die Monte-Carlo-Simulation ist eine nützliche Methode, um die Wahrscheinlichkeit von verschiedenen Szenarien zu berechnen. In der Finanzwelt wird sie oft genutzt, um die mögliche Wertentwicklung von Portfolios zu simulieren. Auch wenn sie keine exakten Vorhersagen machen kann, gibt sie dir eine gute Vorstellung davon, welche Renditen und Risiken du erwarten kannst. Besonders bei langfristigen Anlagen wie ETFs kann sie dir helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch die Kombination mit künstlicher Intelligenz und den Einsatz von Hochleistungsrechenanlagen wird die Genauigkeit und Geschwindigkeit der Simulationen kontinuierlich verbessert. Trotz der Kritik an der Methode bleibt sie ein wertvolles Werkzeug, um Risiken zu bewerten und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Die Integration von Echtzeitdaten und neuen Technologien wie Machine Learning wird die Monte-Carlo-Simulation in den kommenden Jahren weiter verfeinern und ihre Anwendungsmöglichkeiten erweitern. Wenn du mehr über die besten ETF-Sparpläne erfahren möchtest, schau dir unseren ETF Sparplan Vergleich an.
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