Global Clean Energy ETFs: Was steckt in den Fonds von iShares und Invesco?
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Lange Zeit war iShares der einzige Emittent, der sich mit seinem Global Clean Energy ETF der nachhaltigen, umweltbewussteren Energieerzeugung widmete. Mittlerweile gibt es noch eine zweite Option, diesmal aus dem Hause Invesco.
Das ist insofern wichtig, weil es iShares zugleich zum Handeln bewegte: waren ursprünglich lediglich etwa 30 Positionen in deren ETF enthalten, wurden die mittlerweile auf rund 80 aufgestockt - was aber immer noch weniger als die etwas mehr als 120 beim Invesco Fonds sind. Wir zeigen dir, was jeweils darin enthalten ist und wie du die Zusammensetzung als Anleger bewertest.
Ob Sie an sozial verantwortlichen Investitionen interessiert sind oder sich in eine Wachstumsindustrie einkaufen wollen, ein ETF für saubere Energie kann eine kluge Anlageentscheidung sein. Erfahren Sie mehr über den Sektor der sauberen Energie und darüber, welche Fonds am besten geeignet sind, jetzt zu kaufen.
Was steckt in ETFs für saubere Energie?
ETFs für saubere Energie sind börsengehandelte Fonds, die hauptsächlich in alternative Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme und Kernkraft investieren. Diese alternativen Energiefonds bilden in der Regel die Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Index ab, der aus Aktien von Unternehmen besteht, die sich mit sauberen und erneuerbaren Energiequellen befassen. Zu den führenden Aktien im Bereich der sauberen Energien gehören Wind- und Solarunternehmen wie NextEra Energy (NEE), TerraForm Power (TERP), FirstSolar (FSLR) und Brookfield Renewable Partners (BEP).
iShares Global Clean Energy UCITS ETF (ISIN: IE00B1XNHC34)
Dieser passive Indexfonds von iShares wurde Ende 2007 eingeführt und hat seitdem massive Kursverluste erlitten. Ganze 71% ging es abwärts. Im Jahr 2019 ging es immerhin wieder knapp 44% aufwärts, was Hoffnung für weiteres Wachstum in den kommenden Jahren gibt. Mit 0,65% TER p.a. ist der iShares Global Clean Energy UCITS ETF allerdings auch nicht ganz billig. Als Referenz wird für den Fonds der S&P Global Clean Energy herangezogen.
Änderungen und Aktualisierungen
- Anzahl der Positionen: Ursprünglich enthielt der ETF etwa 30 Positionen, diese Zahl ist mittlerweile auf rund 80 erhöht worden.
- Fondsvolumen: Das Fondsvolumen des iShares Global Clean Energy ETF beträgt aktuell etwa 2,6 Milliarden Euro, nachdem es durch Rückgaben und schwache Wertentwicklung gesunken ist.
- Länderverteilung: Die USA dominieren mit etwa 40% des Fonds, gefolgt von Dänemark mit etwa 14%. Weitere Länder wie Spanien, China, Kanada und Italien sind ebenfalls vertreten.
- Branchenverteilung: Der Fonds ist hauptsächlich in Versorgern (ca. 55%), Technologieunternehmen (ca. 22%) und Industrieunternehmen (ca. 21%) investiert.
- Top-10: Die Top-10-Positionen machen etwa die Hälfte des Fonds aus, mit Unternehmen wie Vestas Wind Systems, Enphase Energy, Orsted und Plug Power.
Mit Hinblick auf die Zusammensetzung des Fonds fallen zwei Sachen auf. Erstens sind viele Unternehmen aus dem Wasserstoffsektor enthalten, auch wenn sich dieser Anteil in der jüngeren Vergangenheit reduzierte. Zweitens wird der Index, der S&P Global Clean Energy Index, nach Marktkapitalisierung gewichtet. Das zeigt sich im Fonds, wie bereits ein Blick auf die Top-10 und deren Gewichtung offenbart. Die zehn größten Positionen in diesem ETF machen knapp 50% des kompletten Fonds aus. Auf die restlichen rund 70 Positionen fällt also lediglich die zweite Hälfte des investierten Kapitals.
Ein Klumpenrisiko besteht bei diesem Fonds auf jeden Fall. Des Weiteren wird sich dieses noch verstärken, sollte einem oder beispielsweise zwei Unternehmen der große Durchbruch gelingen. Aufgrund der Gewichtung nach Marktkapitalisierung ohne effektive Obergrenze ist eine massive Übergewichtung einzelner Positionen nie ausgeschlossen. Insbesondere Fonds mit vielen kleinen und auch Wachstumsunternehmen sind diesem Risiko stärker ausgesetzt.
Auf einen Blick: Top-10 des iShares Global Clean Energy ETF
- Vestas Wind Systems A/S
- Enphase Energy Inc.
- Orsted
- Plug Power Inc
- Xcel Energy Inc
- Iberdrola SA
- NextEra Energy Inc
- Enel SpA
- SolarEdge Technologies Inc
- SSE plc
Die größte Position (Vestas) macht knapp 8% aus, die Position 10 (SSE plc) immerhin noch etwas mehr als 3%. Wie anhand dieser Auflistung feststellbar ist, sind es vor allem Dänemark und die USA, die den Fonds dominieren. Ebenso ist auffällig, dass ein sehr großer Anteil der Top-10 Versorger sind.
Fazit zum Global Clean Energy ETF von iShares
Der Global Clean Energy Fonds ist ein Anlageinstrument, das viele Anleger bislang nicht glücklich gemacht haben dürfte. Seit der Auflage hat der ETF im Durchschnitt etwas mehr als 2,3 % pro Jahr verloren, dafür aber auch in den letzten fünf Jahren knapp 180 % Rendite gemacht. Wie immer bei solchen Zukunfts-ETFs, spielt der Einstieg also eine entscheidende Rolle. Anfällig ist der ETF unter anderem aufgrund der Gewichtung nach Marktkapitalisierung, was insbesondere in der Top-5 und Top-10 zu großen Klumpen führt, die aktuell die Hälfte des gesamten Fonds ausmachen. Ansonsten erhältst du einen guten Mix aus spekulativen Growth-Titeln und eher robusten, "grün" agierenden Versorgern.
Die Alternative: Invesco Global Clean Energy UCITS ETF (ISIN: IE00BLRB0242)
Eingangs hatten wir bereits kurz darauf hingewiesen: seit März 2021 gibt es eine weitere Global Clean Energy Fondslösung, die in direkter Konkurrenz zu dem iShares-ETF agiert - nicht zuletzt deshalb, weil sich der Invesco-Fonds in einigen Punkten doch deutlich unterscheidet.
Änderungen und Aktualisierungen
- Anzahl der Positionen: Der Invesco ETF enthält aktuell 123 Positionen, was eine breitere Diversifizierung als der iShares ETF bietet. Multi-Asset-ETFs sind ein weiteres Mittel zur Diversifikation.
- Gewichtung: Im Gegensatz zum iShares ETF, der nach Marktkapitalisierung gewichtet ist, werden die Unternehmen im Invesco ETF gleichgewichtet, was eine bessere Risikostreuung ermöglicht.
- Länderverteilung: Die USA haben einen Anteil von etwa 25%, gefolgt von Europa mit etwa 23%, asiatischen Schwellenländern mit etwa 10% und asiatischen Industrieländern mit etwa 7%.
- Branchenverteilung: Der Fonds ist hauptsächlich in Industrieunternehmen (ca. 34%), Versorgern (ca. 26%) und Technologieunternehmen (ca. 19%) investiert.
- Top-10: Die Top-10-Positionen machen nur etwa 11% des Fonds aus, was das Klumpenrisiko reduziert. Unternehmen wie Signify NV, VERBIO Vereinigte BioEnergie und Solarpack Corp Tecnologica SA sind vertreten.
Allgemeine Trends und Entwicklungen
Markttrends
- Volatilität: Der Sektor der sauberen Energie ist weiterhin volatil, mit erheblichen Preissteigerungen und -rückgängen. Langfristig ist jedoch ein Wachstumspotenzial erkennbar.
- Regulierungen: Die Regierungen setzen sich zunehmend für Klimaziele ein und verabschieden Mandate zur Reduzierung schädlicher Emissionen, was den Bedarf an alternativen Energien steigert. Regulatorische Entwicklungen spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Anlagestrategien
- ETF-Sparpläne: Anleger können durch ETF-Sparpläne regelmäßig in die ausgewählten Fonds investieren, was eine langfristige Anlagestrategie ermöglicht. Es ist wichtig, Steueraspekte zu berücksichtigen.
- Diversifizierung: Eine breite Diversifizierung über mehrere ETFs und Branchen wird empfohlen, um das Risiko zu minimieren und von den Wachstumsmöglichkeiten des Sektors zu profitieren. Mehr über Diversifikation erfährst du unter Diversifikation & Rendite vereint.
Zunächst die Kennzahlen in der Übersicht:
- physische Abbildung
- thesaurierende Verwendung (anders als beim ausschüttenden iShares-ETF)
- geführt in US-Dollar
- aktuell bisher nur 27 Millionen Euro investiert
- 0,60 % TER
- noch keine Angaben zur Tracking-Difference möglich
- aktuell 123 Positionen enthalten
Die thesaurierende Verwendung dürfte interessant für Anleger sein, die ihren Zinseszinseffekt maximieren möchten und den Freibetrag bereits anderweitig ausschöpfen. Das ist aber mitnichten der größte Unterschied zwischen beiden Global Clean Energy Fonds. Der zeigt sich nämlich bei der Betrachtung der Top-10: die hier lediglich knapp 11 % ausmacht und nicht die Hälfte, wie beim iShares-Fonds. Warum das so ist? Weil dieser ETF hier keine Gewichtung nach Marktkapitalisierung vornimmt, sondern die enthaltenen Unternehmen ebenbürtig gewichtet.
Somit ist der Invesco ETF eine sehr gute Option für alle, die eine tiefere und breitere Diversifizierung möchten, während sie simultan ein Klumpenrisiko vermeiden. Die Gleichgewichtung führt aber natürlich auch dazu, dass massive Kursanstiege einzelner Unternehmen weniger Rendite erwirtschaften als im iShares ETF.
Die Aussichten für saubere Energie
Jetzt könnte eine der besten Zeiten in der Geschichte sein, um in ETFs für saubere Energie zu investieren. Laut Energy.Gov generiert die Industrie für saubere Energie hunderte von Milliarden Umsatz in wirtschaftlicher Hinsicht und hat in den kommenden Jahren ein rasantes Wachstumspotenzial. Mit einer Kombination aus zunehmendem Interesse an alternativen Energieressourcen und steigenden Ölpreisen könnten die Aktien von Unternehmen im Bereich der sauberen Energie langfristig ein beträchtliches Wachstum verzeichnen.
ETFs für saubere Energie haben eine solide Dynamik und scheinen den Wind im Rücken zu haben. Die meisten ETFs für saubere Energie haben zweistellige Zuwächse erzielt, wobei einige zum Ende des ersten Quartals Preissteigerungen von über 30% verzeichneten. Die Anleger sollten jedoch einen langfristigen Ausblick behalten, da der Sektor der alternativen Energien eine erhebliche Preisvolatilität aufweisen kann.
In den letzten zehn Jahren haben die ETFs für saubere Energie im Durchschnitt jährliche Renditen erzielt, die von niedrigen einstelligen Gewinnen bis hin zu niedrigen einstelligen Rückgängen reichen.
Trotzdem und in Anbetracht der Tatsache, dass der Sektor der sauberen Energie relativ neu ist, ist diese Volatilität in den kommenden Jahren zu erwarten.Da die meisten ETFs für saubere Energie im Jahr 2018 starke Rückgänge verzeichneten, könnte das kommende Jahrzehnt eine Erholung zeigen.
Markttrends
- Volatilität: Der Sektor der sauberen Energie ist weiterhin volatil, mit erheblichen Preissteigerungen und -rückgängen. Langfristig ist jedoch ein Wachstumspotenzial erkennbar.
- Regulierungen: Die Regierungen setzen sich zunehmend für Klimaziele ein und verabschieden Mandate zur Reduzierung schädlicher Emissionen, was den Bedarf an alternativen Energien steigert. Regulatorische Entwicklungen spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Die Regulierungen schreitet voran
Der Bedarf an alternativen Energien wird schnell deutlich. Die Regierungen haben sich Klima-Bedenken zunehmend zu eigen gemacht, indem sie Mandate zur Begrenzung der Menge an schädlichen Emissionen verabschiedet haben. Im Dezember 2015 verabschiedeten die Vertreter von 195 Ländern auf der 21. Konferenz der Vertragsparteien der UNFCCC in Paris das Pariser Abkommen zur Behandlung von Treibhausgasemissionen, Anpassung und Finanzierung ab dem Jahr 2020, das die Grundlage für eine wachsende Zahl von Regelungen auf der ganzen Welt bilden könnte.
Gleichzeitig haben die Regierungen eine Rolle bei der Destabilisierung von Teilen der alternativen Energieindustrie gespielt. China hat die Solarindustrie im Jahr 2013 bekanntlich gestört, indem es massive Mengen an photovoltaischen Solarmodulen verkaufte und andere Hersteller auf der ganzen Welt nach seinem chronischen Überangebot unter Druck setzte. Die Branche ist auch auf eine Reihe von Subventionen aus verschiedenen Ländern der Welt angewiesen, darunter auch die hohen deutschen Subventionen für die Solarenergie.
Die besten ETFs für saubere Energie jetzt kaufen
Obwohl die ETFs für saubere Energie ähnliche Ziele verfolgen und in viele der gleichen alternativen Energiequellen investieren, haben sie nicht alle die gleichen Beteiligungen. Außerdem ist es im Allgemeinen ratsam, ETFs zu kaufen, die eine mehrjährige Erfolgsbilanz und hohe relative Vermögenswerte aufweisen. Um zu bestimmen, welcher ETF für saubere Energie am besten geeignet ist, sollten Anleger daher vor dem Kauf von Aktien die Einzelheiten der Investition der einzelnen Fonds analysieren.
Fazit
ETFs für saubere Energie können als Teil eines breit diversifizierten Portfolios sinnvoll eingesetzt werden. Anleger werden jedoch davor gewarnt, nicht mehr als 5-10% ihres Vermögens einem konzentrierten Sektor zuzuordnen. Die Branche muss sich im derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Umfeld erst noch eine solide Basis finden. Aus diesem Grund werden das Marktrisiko und die Preisvolatilität höher sein als bei breiten Marktindizes.
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