ETF Sparplan umschichten, umziehen, verkaufen: Das gilt es zu beachten
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Entwickelt sich der besparte ETF schlechter als erwartet, können Sie den Sparplan kündigen, den ETF verkaufen und einen neuen Sparplan auf einen anderen ETF eröffnen. Zu einem anderen Anbieter umziehen können Sie mit einem Sparplan nicht so leicht.
ETF-Sparplan – Flexibel, aber mit Grenzen
Ein ETF-Sparplan ist eine beliebte Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen – und das schon mit kleinen monatlichen Beträgen. Dabei bietet er eine gewisse Flexibilität, die jedoch von Ihrem Online-Broker abhängt. Sie können in der Regel die Sparrate und das Sparintervall anpassen. Aber Achtung: Wenn der ETF, den Sie besparen, sich nicht wie erhofft entwickelt, ist es oft nicht so einfach, den ETF innerhalb des Sparplans zu wechseln. Sollte der ETF über längere Zeit Verluste machen und keine Erholung in Sicht sein, bleibt Ihnen meist nur die Kündigung des Sparplans. Die bereits gekauften ETF-Anteile bleiben in Ihrem Depot, und um diese loszuwerden, müssen Sie sie verkaufen. Der Vorteil: Sie können beim gleichen Broker einen neuen Sparplan auf einen anderen ETF starten, ohne ein neues Depot eröffnen oder Ihr Depot zu einem anderen Broker übertragen zu müssen.
Die Flexibilität eines ETF-Sparplans ist jedoch nicht unbegrenzt. Während Sie die Sparrate und das Sparintervall anpassen können, ist der Wechsel des ETFs innerhalb des Sparplans oft nicht so einfach. Einige Broker bieten jedoch die Möglichkeit, mehrere ETFs in einem Sparplan zu besparen und regelmäßig umzuschichten. Dies kann eine gute Option sein, wenn Sie Ihre Anlagestrategie dynamisch anpassen möchten. Beachten Sie jedoch, dass Bruchstücke von ETFs, die durch Sparpläne erworben wurden, in der Regel nicht auf einen anderen Broker übertragen werden können und vor einem Depotübertrag verkauft werden müssen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Leitfaden zur Optimierung von ETF-Sparplänen.
Eine wichtige Neuerung im Jahr 2024 ist, dass einige Broker nun flexiblere Umschichtungsoptionen anbieten. So können Sie bei bestimmten Anbietern ETFs innerhalb eines Sparplans einfacher wechseln, ohne den gesamten Sparplan kündigen zu müssen. Dies bietet Anlegern mehr Flexibilität, ihre Anlagestrategie anzupassen, ohne den Sparplan komplett aufzulösen. Wenn Sie sich für die besten Anbieter interessieren, werfen Sie einen Blick auf unseren ETF-Sparplan Vergleich 2024.
Mit dem ETF-Sparplan umziehen
Wenn Sie mit Ihrem Broker unzufrieden sind – zum Beispiel wegen hoher Gebühren – können Sie mit Ihrem Depot umziehen. Das bedeutet, dass Sie Ihre ETF-Anteile zu einem neuen Broker übertragen, ohne sie verkaufen zu müssen. Der alte Sparplan muss jedoch gekündigt werden, und beim neuen Broker eröffnen Sie einen neuen Sparplan für den gleichen ETF. Wichtig: Nicht alle Broker bieten die gleichen ETFs an. Prüfen Sie also vorher, ob der neue Broker den von Ihnen besparten ETF im Angebot hat. Mehr Informationen zu den besten ETFs finden Sie in unserem Artikel über den Vanguard FTSE All World ETF.
Beim Umzug Ihres Depots müssen Sie einen sogenannten Depotübertrag durchführen. Das bedeutet, dass Ihre Wertpapiere von einem Broker zum anderen übertragen werden. Dies ist in der Regel kostenlos, kann aber einige Tage oder sogar Wochen dauern. Während dieser Zeit können Sie keine Wertpapiere kaufen oder verkaufen. Stellen Sie sicher, dass der neue Anbieter alle Ihre Wertpapiere handeln kann, bevor Sie den Übertrag beantragen. Beachten Sie, dass Bruchstücke von ETFs, die durch Sparpläne erworben wurden, in der Regel nicht übertragen werden können und vor dem Übertrag verkauft werden müssen.
Ein Depotübertrag ist eine gute Möglichkeit, um von einem Broker mit hohen Gebühren zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Achten Sie jedoch darauf, dass der neue Broker den von Ihnen besparten ETF im Angebot hat. Ein Depotübertrag ist in der Regel kostenlos, kann aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Während des Übertrags können Sie keine Käufe oder Verkäufe tätigen, was in volatilen Marktphasen problematisch sein kann. Planen Sie daher im Voraus und berücksichtigen Sie, dass der Übertrag mehrere Wochen dauern kann. Weitere Tipps zum Thema Depotübertrag finden Sie in unserem Artikel über den Verkauf von ETFs.
Neu im Jahr 2024 ist, dass einige Broker nun auch den Transfer von ETF-Bruchstücken ermöglichen, was den Depotübertrag deutlich erleichtert. Dies ist besonders vorteilhaft für Anleger, die regelmäßig in ETFs investieren und nicht alle Anteile verkaufen möchten, bevor sie den Broker wechseln.
ETF-Sparplan umschichten – Was Sie beachten sollten
Einige Broker bieten die Möglichkeit, mehrere ETFs in einem Sparplan zu besparen. Wenn Sie feststellen, dass ein ETF Verluste macht, können Sie den Sparplan für diesen ETF stoppen und stattdessen einen anderen ETF besparen, der besser läuft. Haben Sie mehrere ETFs in Ihrem Depot, können Sie regelmäßig prüfen, wie sich diese entwickeln, und gegebenenfalls umschichten. Das bedeutet, dass Sie ETFs, die sich schlecht entwickeln, verkaufen und in ETFs investieren, die bessere Renditen versprechen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel über den MSCI World ETF.
Ein Rebalancing – also das Anpassen der Gewichtung der verschiedenen ETFs in Ihrem Depot – können Sie auch selbst vornehmen. Das bedeutet, dass Sie Ihre Anlagestrategie anpassen, indem Sie beispielsweise mehr in ETFs investieren, die gut laufen, und weniger in solche, die Verluste machen. Rebalancing kann auch durch den Verkauf von überdurchschnittlich entwickelten ETFs und den Kauf von unterdurchschnittlich entwickelten ETFs erfolgen. Alternativ können Sie durch das sogenannte Cashflow-Rebalancing die Gewichtung anpassen, indem Sie neue Sparraten gezielt in die schwächer entwickelten ETFs investieren.
Beachten Sie auch die steuerlichen Aspekte beim Umschichten. Durch den Verkauf von Verlust-ETFs können Sie Verluste in den steuerlichen Verlustverrechnungstopf einstellen, was Ihre Steuerlast senken kann. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn Sie Gewinne aus anderen Anlagen realisieren möchten. Achten Sie jedoch darauf, dass beim Verkauf von ETFs Gebühren anfallen können, die je nach Broker und Börse unterschiedlich ausfallen. Weitere Informationen zu steuerlichen Aspekten finden Sie in unserem Artikel über den Freistellungsauftrag bei ETFs.
Eine wichtige Neuerung im Jahr 2024 ist die Möglichkeit, das LiFo-Prinzip (Last in, First out) bei einigen Brokern anzuwenden. Dies kann steuerliche Vorteile bieten, da die zuletzt gekauften Anteile oft einen geringeren Gewinn aufweisen, was zu einer niedrigeren Steuerlast führen kann. Das bisher übliche FiFo-Prinzip (First in, First out) führte oft zu höheren Steuern, da die ältesten Anteile mit den größten Gewinnen zuerst verkauft wurden.
Wie Sie Ihren ETF-Sparplan verkaufen können
Wenn Sie Ihren ETF-Sparplan kündigen, bleiben die bereits gekauften Anteile in Ihrem Depot. Der Sparplan wird einfach nicht mehr weiter bespart. Möchten Sie sich komplett von einem ETF trennen, weil er Verluste macht oder Sie das Geld benötigen, müssen Sie die Anteile verkaufen. Das geht ganz einfach über eine Verkaufsorder bei Ihrem Broker. Dabei können Sie entscheiden, ob Sie alle oder nur einen Teil der Anteile verkaufen möchten. Beachten Sie, dass beim Verkauf Gebühren anfallen, die je nach Börse unterschiedlich sein können.
Einige Broker bieten auch die Möglichkeit, einen Auszahlplan zu erstellen. Das bedeutet, dass der Broker regelmäßig Anteile verkauft und Ihnen das Geld in festgelegten Intervallen auszahlt. Das kann eine gute Option sein, wenn Sie sich nach und nach von Ihrem ETF trennen möchten. Ein Auszahlplan ist besonders dann sinnvoll, wenn Sie eine regelmäßige Einkommensquelle aus Ihren ETF-Investitionen generieren möchten, ohne alle Anteile auf einmal zu verkaufen. Weitere Informationen zu Auszahlplänen finden Sie in unserem Artikel über ETF-Sparplan Apps, die Ihnen helfen, Ihre Auszahlungen zu verwalten.
Neu im Jahr 2024 ist, dass einige Broker nun auch flexible Auszahlpläne anbieten, bei denen Sie die Höhe der Auszahlungen und die Intervalle individuell anpassen können. Dies bietet Anlegern mehr Kontrolle über ihre Liquidität und ermöglicht eine bessere Planung der Auszahlungen, insbesondere in Zeiten von Marktvolatilität.
Aktuelle ETF-Performance 2024
Die Performance von ETFs kann stark variieren, abhängig von der Marktentwicklung und der zugrunde liegenden Anlagestrategie. Hier sind einige der Top-Performing ETFs im Jahr 2024:
ETF | Performance Q3 2024 |
---|---|
HCM Defender 100 Index ETF (QQH) | 14.32% |
Direxion HCM Tactical Enhanced US Equity Strategy ETF (HCMT) | 11.45% |
Fidelity Blue Chip Growth ETF (FBCG) | 10.89% |
Auch im September 2024 gab es einige ETFs, die besonders gut abgeschnitten haben:
ETF | Performance September 2024 |
---|---|
SEI Large Cap Momentum Factor ETF (SEIM) | 6.12% |
Pacer Lunt Large Cap Alternator ETF (ALTL) | 5.78% |
Invesco S&P 500 High Dividend Low Volatility ETF (SPHD) | 5.34% |
Fazit: Umzug oder Verkauf von ETF-Sparplan verlangt Vorbereitung
Ein ETF-Sparplan bietet Flexibilität, aber auch Grenzen. Wenn Sie mit Ihrem Broker unzufrieden sind, können Sie mit Ihrem Depot umziehen, ohne Ihre ETF-Anteile verkaufen zu müssen. Möchten Sie jedoch den ETF wechseln, weil er sich schlecht entwickelt, müssen Sie den Sparplan kündigen und die Anteile verkaufen. Ein Depotübertrag ist in der Regel kostenlos, kann aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Planen Sie also im Voraus, wenn Sie einen Wechsel in Betracht ziehen.
Darüber hinaus sollten Sie regelmäßig Ihre ETFs überprüfen und gegebenenfalls umschichten, um Ihre Anlagestrategie zu optimieren. Rebalancing und Umschichtungen können helfen, die Performance Ihres Portfolios zu verbessern, aber achten Sie auf steuerliche Aspekte und mögliche Gebühren. Ein Auszahlplan kann eine sinnvolle Option sein, wenn Sie sich schrittweise von Ihren ETF-Investitionen trennen möchten. Planen Sie Ihre Schritte sorgfältig, um unnötige Kosten und steuerliche Nachteile zu vermeiden. Weitere Tipps zur Optimierung Ihrer ETF-Strategie finden Sie in unserem Artikel über ETF-Strategien nach Gerd Kommer.
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