Osteuropa ETF: Wachstumspotential vor der Haustür
Möchten Sie vom Wachstum in aufstrebenden Nationen profitieren, können Sie in einen ETF auf den MSCI Emerging Markets investieren. Er bildet die Wertpapiere der größten Unternehmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern ab. Sie müssen jedoch nicht immer in die Ferne schweifen, denn auch Osteuropa bietet interessante Wachstumschancen. Insbesondere Länder wie Polen, Ungarn und Tschechien haben sich in den letzten Jahren wirtschaftlich stark entwickelt und bieten Anlegern attraktive Möglichkeiten. Auch die baltischen Staaten wie Estland, Lettland und Litauen verzeichnen ein starkes Wirtschaftswachstum und sind zunehmend im Fokus von Investoren.
Mit einem ETF von der Entwicklung in Osteuropa profitieren
In erster Linie ist es wichtig, einen Blick darauf zu werfen, was mit Osteuropa gemeint ist und welche Länder in den relevanten Indizes übergewichtet sind. Der MSCI EM Eastern Europe Ex Russia Index ist einer der bekanntesten Indizes, der die Entwicklung in Osteuropa abbildet. Er umfasst 19 große und liquide Unternehmen aus Polen, Ungarn und Tschechien. Neuere Entwicklungen zeigen, dass auch die baltischen Staaten zunehmend in den Fokus rücken, da sie ein starkes Wirtschaftswachstum verzeichnen.
Polen dominiert diesen Index mit einem Anteil von 70,68%. An zweiter Stelle steht Ungarn mit 17,62%, gefolgt von Tschechien mit 10,65%. Diese drei Länder machen den Großteil des Index aus, was zu einem gewissen Klumpenrisiko führen kann. Unternehmen aus anderen osteuropäischen Ländern sind in diesem Index nicht vertreten, da sie oft nicht die notwendige Marktkapitalisierung aufweisen. Allerdings gibt es zunehmend Interesse an den baltischen Staaten, die in anderen ETFs vertreten sind.
Betrachtet man diesen osteuropäischen ETF aus geographischer Sicht, so wird man ein Gefühl des Ungleichgewichts hinterlassen. Auf der anderen Seite ist es völlig verständlich, dass dieser Osteuropa-ETF geographisch nicht ausgewogen ist, da die wirtschaftliche Entwicklung in Polen, Ungarn und Tschechien deutlich stärker ist als in anderen osteuropäischen Ländern. Die baltischen Staaten, insbesondere Estland und Litauen, haben jedoch in den letzten Jahren stark aufgeholt und bieten ebenfalls interessante Investitionsmöglichkeiten.
Wenn wir diesen osteuropäischen ETF aus dem Blickwinkel des Marktsektors betrachten, dann stoßen wir auf eine interessante Diversifikation. Der Finanzsektor dominiert diesen ETF mit einem Gewicht von etwa 40%, gefolgt von den Sektoren Zyklische Konsumgüter und Energie. Diese Sektoren sind in den osteuropäischen Ländern besonders stark vertreten und bieten Anlegern die Möglichkeit, von der wirtschaftlichen Entwicklung in diesen Bereichen zu profitieren. Auch der Technologiesektor gewinnt in den baltischen Staaten zunehmend an Bedeutung.
Wenn Sie in diesen speziellen regionalen Osteuropa-ETF investieren wollen, müssen Sie bedenken, dass Sie stark in Polen und im Finanzsektor engagiert sind. Daran ist nichts auszusetzen, aber es ist wichtig, diesen Punkt zu betonen. Zudem sollten Sie die geopolitischen Risiken, insbesondere in Bezug auf die Ukraine-Krise, im Auge behalten, da diese die wirtschaftliche Stabilität der Region beeinflussen können.
ETFs werden inzwischen auf zahlreiche Indizes mit Ländern aus der ganzen Welt angeboten. Wird ein Index mit Aktien großer Unternehmen führender Industrienationen abgebildet, verspricht das eine attraktive Rendite. Sie können auch in ETFs auf Entwicklungs- und Schwellenländer investieren und vom Wirtschaftswachstum in diesen Ländern profitieren. In solchen ETFs können Russland und Osteuropa bereits enthalten sein. Es gibt jedoch auch ETFs, die speziell die Entwicklung in Unternehmen unserer osteuropäischen Nachbarn abbilden. Die Investition in einen solchen ETF kann interessant sein, doch ist sie nicht ohne Risiko.
Ein Beispiel ist der iShares MSCI Eastern Europe Capped UCITS ETF. Er existiert seit November 2005 und ermöglicht den Zugang zu Aktien aus Schwellenländern in Osteuropa. Unternehmen sind aus verschiedenen Branchen vertreten, darunter Energie, Finanzen und Materialien. Einen wichtigen Platz nimmt Polen mit Unternehmen wie PKO Bank Polski und Dino Polska SA ein. Weitere enthaltene Länder sind:
- Tschechien
- Ungarn
- Estland
- Litauen
- Lettland
Es handelt sich um einen ausschüttenden ETF, bei dem die Dividendenausschüttung vierteljährlich erfolgt. Das Fondsvolumen liegt bei 311 Millionen Euro.
Darüber hinaus gibt es noch weitere ETFs für osteuropäische Länder, die auch die baltischen Staaten abdecken.
Warum sich die Investition in Osteuropa lohnen kann
Osteuropa hat ein hohes Potential für Investoren. In Polen, Tschechien, Estland, Litauen oder Lettland sind die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger als in Deutschland. Das macht diese Länder für Investoren aus westlichen Ländern, darunter aus Deutschland, interessant. Der Osteuropa-Index MSCI Eastern Europe Ex Russia, der die Entwicklung in osteuropäischen Ländern abbildet, muss einen Vergleich mit dem Euro STOXX 50 nicht mehr scheuen. Vom Wachstum in den osteuropäischen Ländern ist auch der Internationale Währungsfonds (IWF) überzeugt. Er geht für 2023 von einem stärkeren Wachstum in den osteuropäischen Ländern als in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern aus. Polen verzeichnet aktuell das stärkste Wachstum aller osteuropäischen Länder, gefolgt von den baltischen Staaten, die ebenfalls ein starkes Wirtschaftswachstum aufweisen.
Auch in den baltischen Staaten sind neue Wege und der Ausbau der Infrastruktur an der Tagesordnung. Litauen, Lettland und Estland konnten in der letzten Zeit Investoren für sich gewinnen. Ein weiteres interessantes Thema ist das Potential für den Wiederaufbau der Ukraine. Investitionen in die Ukraine, um die Zerstörungen durch den Krieg zu beseitigen, könnten Wachstumsmöglichkeiten für die in Osteuropa-ETFs enthaltenen Unternehmen bieten. Der Wiederaufbau der Ukraine könnte insbesondere für Unternehmen aus den Bereichen Bau, Infrastruktur und Energie von Bedeutung sein.
Ein ETF auf Länder in Osteuropa ist gut geeignet, um am Wirtschaftswachstum in diesen Ländern zu profitieren. Solche ETFs werden mit und ohne Russland angeboten. Möchten Sie hingegen nur in Osteuropa ohne Russland investieren, können Sie sich für einen ETF auf den MSCI Eastern Europe Ex Russia entscheiden.
Das Risiko im Blick
Ein ETF auf Osteuropa kann zwar eine gute Wertentwicklung versprechen, doch sollten Sie das Risiko nicht vergessen. Sie sollten daher einen solchen ETF eher als Beimischung für Ihr Portfolio verwenden. Die Entwicklung zeigt, dass bereits verschiedene ETFs auf diese Länder liquidiert wurden, da sie nicht wirtschaftlich genug waren. Es ist also möglich, dass Sie hohe Verluste erleiden und nur noch einen Teil dessen, was Sie eingezahlt haben, ausgezahlt bekommen.
Aktien aus Osteuropa können von stärkeren Kursschwankungen geprägt sein als Aktien von westeuropäischen oder US-amerikanischen Unternehmen. Die Länder sind trotz einer guten wirtschaftlichen Entwicklung anfälliger für Schwankungen. Das wirkt sich auch auf die Wertentwicklung bei einem ETF auf diese Länder aus. Schnell können Investoren wegbrechen. Das kann sich düster auf die Wirtschaft im jeweiligen Land auswirken. Investoren bemängeln auch die fehlende Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung in diesen Ländern. Zudem sind geopolitische Risiken, wie der Ukraine-Krieg, nicht zu unterschätzen. Diese können die Wertentwicklung der ETFs stark beeinflussen.
Was Sie bei einem ETF auf Osteuropa beachten sollten
Es gibt inzwischen ETFs auf einzelne Länder in Osteuropa, beispielsweise auf Bulgarien oder Polen. Solche ETFs haben noch ein geringes Fondsvolumen und bieten keine breite Risikostreuung. Ein weiterer Nachteil sind die hohen laufenden Kosten, die bei 1,38 Prozent liegen. Wenn Sie sich für einen ETF-Sparplan interessieren, könnte ein ETF Sparplan Vergleich 2024 hilfreich sein, um den besten Anbieter zu finden.
Ein ETF auf Osteuropa ohne Russland kann eine breitere Risikostreuung bieten, da eine größere Zahl an Unternehmen enthalten ist. Einen solchen ETF können Sie auf den MSCI Eastern Europe Ex Russia mit Aktien der größten Unternehmen aus Polen, Ungarn und Tschechien auswählen.
ETFs auf Osteuropa werden mit und ohne Russland angeboten. Die ETFs auf Länder ohne Russland erkennen Sie am Zusatz ex Russia. Ein solcher ETF ohne Russland ist der Amundi MSCI Eastern Europe ex Russia UCITS ETF EUR. Mit 29 Millionen Euro hat er nur ein geringes Fondsvolumen. Hier besteht also die Gefahr, dass er aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit liquidiert wird. Etwas besser sieht der Fonds von Lyxor aus:
Der Lyxor MSCI Eastern Europe Ex Russia UCITS ETF - Acc ist ein UCITS-konformer börsengehandelter Fonds, der den MSCI EM Eastern Europe ex Russia Net Total Return EUR Index nachbilden soll. Der Index soll die Wertentwicklung von drei Schwellenländern in Osteuropa (Polen, Ungarn und die Tschechische Republik) darstellen, die jeweils etwa 85% des Aktienuniversums des Landes abdecken.
Sie sollten sich gründlich über die Wertentwicklung informieren. Viele ETFs auf Osteuropa sind sparplanfähig. Bei einem Sparplan sollten Sie nur eine geringe Sparrate festlegen, um nicht zu viel aufs Spiel zu setzen. Ein Online Broker Vergleich 2024 kann Ihnen helfen, den besten Anbieter für Ihre ETF-Investitionen zu finden.
Vor- und Nachteile von Osteuropa-ETFs
Osteuropa-ETFs können zur Diversifizierung eines Portfolios verwendet werden, das ein gewisses internationales Engagement erfordert. Sie bieten Zugang zu dynamischen Märkten wie Polen, Ungarn und Tschechien, die von EU-Fördermitteln und der wirtschaftlichen Integration in Europa profitieren. Ein Vorteil ist die Möglichkeit, in bestimmte Märkte einzusteigen, ohne sich mit Einzelaktien zu belasten. Für diejenigen, die in Osteuropa investieren möchten, könnte ein ETF also sinnvoll sein.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, von günstigen Bewertungen zu profitieren. Osteuropäische Aktien können eventuell günstiger bewertet sein als in den entwickelten Märkten, was potentiell höhere Renditen ermöglichen kann. Zudem bietet die Region Zugang zu verschiedenen Sektoren wie Finanzen, Energie oder Zyklische Konsumgüter. Der Technologiesektor in den baltischen Staaten bietet ebenfalls interessante Chancen.
Allerdings gibt es auch Risiken. Ein Klumpenrisiko besteht durch die hohe Konzentration auf Polen, Ungarn und Tschechien, wobei Polen oft besonders stark gewichtet ist. Zudem sind geopolitische Risiken, wie der Ukraine-Krieg, nicht zu unterschätzen. Diese können die Wertentwicklung der ETFs stark beeinflussen. Auch Währungsschwankungen, insbesondere zwischen dem Euro und dem US-Dollar, können den Wert von ETFs beeinflussen. Wenn Sie sich für den Handel mit ETFs interessieren, könnte ein Trading App Vergleich nützlich sein, um die besten Anbieter zu finden.
Fazit: Wachstumspotential mit Risiko
Ein ETF auf Osteuropa kann ein großes Wachstum in kurzer Zeit bieten, doch sollten Sie das Risiko nicht vergessen. Diese Länder sind von stärkeren Schwankungen betroffen als westliche Länder. Brechen Investoren weg, kann das zu drastischen Kursverlusten in diesen Ländern führen. Osteuropa-ETFs bieten eine attraktive Möglichkeit, von dem Wachstumspotential der Region zu profitieren, insbesondere in Polen, Ungarn, Tschechien und den baltischen Staaten. Es ist jedoch wichtig, die damit verbundenen Risiken zu berücksichtigen, insbesondere das Klumpenrisiko, geopolitische Risiken und Währungsschwankungen. Eine Investition in Osteuropa-ETFs sollte daher gut überlegt und als Beimischung im Portfolio betrachtet werden. Wenn Sie mehr über ETFs erfahren möchten, lesen Sie unseren ETF-Ratgeber für langfristige Investitionen.
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