Einlagensicherung: Was, wenn die Bank pleite ist?
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Eröffnest Du ein Festgeld- oder Tagesgeldkonto, ist die Geldanlage sicher, da Du keine Verluste erleidest. Wie sieht es eigentlich im Insolvenzfall der Bank aus? Sicherheit ist mit der Einlagensicherung garantiert. Bei einem ETF ist in Deutschlandauch Sicherheit für Dein Depot gewährleistet.
Was bedeutet die Einlagensicherung?
Sparbücher, Tagesgeld sind sichere Geldanlagen. Anders als bei Aktien oder einem ETF auf Aktien unterliegt Deine Anlage keinen Kursschwankungen. Du bekommst zumeist Zinsen, die abhängig von der Bank unterschiedlich hoch ausfallen. Hast Du Dich aber schon einmal gefragt, was mit Deinem Geld passiert, wenn die Bank, bei der Du Dein Festgeldkonto hast, insolvent wird? In diesem Fall greift die Einlagensicherung. Innerhalb der Europäischen Union sind die Bankeinlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich geschützt. Bei Gemeinschaftskonten, wie bei Ehepaaren, erhöht sich der Schutz auf 200.000 Euro. Diese Einlagen können nicht in die Insolvenzmasse einfließen. Liegen Deine Einlagen auf einem Tagesgeldkonto beispielsweise bei 120.000 Euro und wird die Bank insolvent, können also 20.000 Euro verloren sein, da sie Teil der Insolvenzmasse geworden sind.
Allerdings müssen die Verluste gar nicht so schwerwiegend ausfallen. Viele Banken, vor allem in Deutschland, gewähren noch eine deutlich höhere Einlagensicherung. Die Höhe hängt davon ab, in welche Fonds die Banken einzahlen. Beispielsweise beträgt der maximale Entschädigungsbetrag aktuell 5 Millionen Euro pro Person, der ab dem 1. Januar 2025 auf 3 Millionen Euro reduziert und ab dem 1. Januar 2030 auf 1 Million Euro sinken wird. Mehr über die Finanzmarktregulierung und deren Einfluss auf die Einlagensicherung erfährst du hier.
Wie sieht es mit der Einlagensicherung in Deutschland aus?
In allen Ländern der EU gilt die Mindesteinlagensicherung von 100.000 Euro. In den einzelnen Ländern und bei den verschiedenen Banken können jedoch darüber hinaus noch weitere Regelungen gelten. In Deutschland wird in der Regel eine höhere Einlagensicherung als 100.000 Euro pro Kunde und Bank gewährt. Auch bei einem Depot, wenn Du in einen ETF oder in Aktien investierst, sind Deine Einlagen sicher. Mehr über die Kosten von ETFs und deren Einfluss auf die Rendite erfährst du hier.
Die Banken in Deutschland zahlen in einen Einlagensicherungsfonds ein. Dieser Fonds gilt als eine Art Versicherung für den Insolvenzfall der Banken. Die Einlagensicherung in Deutschland kann sich unterscheiden, abhängig davon, ob es sich um eine private oder eine öffentliche Bank handelt. Darüber hinaus gibt es noch Investitionsbanken der einzelnen Bundesländer, Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Alle diese Banken haben ihr eigenes Einlagensicherungssystem. Die Finanzierung der Einlagensicherung erfolgt durch Mitgliedsbeiträge der Banken, und bei Insolvenzen können die Einrichtungen Sonderbeiträge erheben und Kredite aufnehmen.
Regelungen bei den verschiedenen Banken in Deutschland
Bei den privaten Banken nimmt die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken im Auftrag des Bundesfinanzministeriums die Einlagensicherung vor. In Deutschland sind jedoch noch private Banken tätig, die ihren Hauptsitz im Ausland haben. Sie unterliegen nicht der Einlagensicherung in Deutschland, sondern den Regelungen des Landes, in denen sich deren Hauptsitz befindet. Diese Banken können in den jeweiligen Ländern in einen Einlagensicherungsfonds einzahlen. Das gilt auch für Dein Depot, wenn Du bei einer solchen Bank in Wertpapiere wie einen ETF investierst.
Die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken wird aus Mitgliedsbeiträgen der einzelnen Banken finanziert. Diese Mitgliedsbeiträge werden als unselbständiges Sondervermögen des Bundes verwaltet. Die Einlagen werden nicht durch den Bund, sondern durch die einzelnen Banken untereinander garantiert.
Viele private Banken in Deutschland sind darüber hinaus Mitglied in einem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken. Diese Mitgliedschaft ist freiwillig. Die Guthaben pro Kunde sind bei diesen Banken noch höher abgesichert. Die Deutsche Bank und die Commerzbank sind nicht nur Pflichtmitglied der EdB, sondern gehören zusätzlich dem freiwilligen Einlagensicherungsfonds des BdB an. Bei diesen Banken können Anlegerinnen und Anleger auch mehr als 100.000 Euro sicher anlegen.
Etwas anders sieht es bei der Einlagensicherung bei den öffentlichen Banken in Deutschland aus. Diese Banken sind im Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands organisiert. Zusätzlich sind sie oft freiwillige Mitglieder in einem Einlagensicherungsfonds.
Genossenschaftsbanken und Sparkassen sind nicht in gesetzlichen Entschädigungseinrichtungen organisiert. Für diese Banken gilt eine Institutssicherung. Auch diese Banken können in einem Verband organisiert sein. Wie bei einer Versicherung springen die Mitglieder ein, wenn eines der Mitglieder in finanzielle Schwierigkeiten gerät. So greift für die Kunden eine Einlagensicherung. Sparkassen sind in der Sparkassen-Finanzgruppe zusammengeschlossen, die ein eigenes Sicherungssystem hat.
Wie steht es mit der Einlagensicherung bei einem ETF?
Um in einen ETF zu investieren, musst Du ein Depot eröffnen, auf dem Du die Wertpapiere hinterlegst. Ein ETF ist zwar eine spekulative Geldanlage, doch wird er als Sondervermögen behandelt. Hier greift also eine Einlagensicherung. Das Geld der Anleger kann als Sondervermögen nicht herangezogen werden, wenn der Emittent insolvent wird. Auch für Dein Depot, auf dem sich Deine Wertpapiere befinden, ist ein bestimmtes Maß an Sicherheit gewährleistet. Mehr über die Dividendenstrategie und wie sie in ETFs integriert werden kann, erfährst du hier.
Für die Einlagensicherung bei einem Depot gelten andere Regelungen als bei Festgeld, Tagesgeld oder Sparbüchern. Für Dein Depot selbst gilt keine gesetzliche Einlagensicherung, doch gilt sie für das Verrechnungskonto, das mit Deinem Depot korrespondiert. Häufig musst Du bei einer Online-Bank, wenn Du dort ein Depot für einen ETF eröffnest, auch ein Verrechnungskonto eröffnen. Bei einigen Banken können die Beträge auch von einem Girokonto abgebucht werden, sodass Du kein separates Verrechnungskonto eröffnen musst. Das Girokonto oder das Verrechnungskonto fällt unter die gesetzliche Einlagensicherung, die bei mindestens 100.000 Euro liegt.
Aktien als Eigentum
Investierst Du in Aktien, musst Du ein Depot eröffnen, genau wie bei der Investition in einen ETF. Für das Verrechnungskonto gilt die Einlagensicherung. Die Aktien, die Du auf Deinem Depot hast, können Kursschwankungen unterliegen. Die Dividende wird auf Dein Verrechnungskonto gezahlt, das mit dem Depot korrespondiert. Daher ist die Dividende Dein Vermögen und unterliegt der Einlagensicherung. Die Aktien auf Deinem Depot sind Dein Eigentum. Wird die Bank, bei der Du Dein Depot führst, insolvent, können die Aktien nicht in die Insolvenzmasse einfließen. Anders sieht es jedoch aus, wenn das Unternehmen, von dem Du Aktien besitzt, insolvent wird. Die Aktien können dann wertlos werden. Du erleidest dann einen Totalverlust. Eine bessere Alternative kann daher ein ETF sein, da er Aktien von vielen Unternehmen enthält und eine breite Risikostreuung gewährleistet. Mehr über die Value Aktien und deren Potenzial erfährst du hier.
Die Einlagensicherung für Sparpläne
Ein Sparplan ist eine gute Möglichkeit, um langfristig mit vergleichsweise niedrigen Zahlungen Vermögen aufzubauen. Du benötigst ein Depot. Abhängig von der Bank benötigst Du ein Verrechnungskonto oder kannst Dein Girokonto für die Abbuchung der Sparrate verwenden. Besparst Du einen ETF, gilt er als Sondervermögen.
Für Deinen Sparplan kannst Du ausschüttende und thesaurierende ETFs wählen. Bei einem ausschüttenden ETF wird Dir die Dividende ausgezahlt. Abhängig vom ETF kann die Auszahlung einmal oder mehrmals jährlich erfolgen. Die Dividende wird auf Dein Verrechnungskonto oder Girokonto gezahlt und unterliegt der Einlagensicherung. Deine ETF-Anteile gelten als Sondervermögen und können nicht herangezogen werden, wenn der Anbieter insolvent wird.
Droht eine Insolvenz der Bank, bei der Du Deinen Sparplan hast und ein Depot führst, kannst Du einen Depotumzug zu einer anderen Bank vornehmen. Wie das abläuft, hängt von der jeweiligen Bank ab. Die neue EU-Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, spätestens ab dem Jahr 2024 eine Auszahlung der Guthaben innerhalb von sieben Tagen sicherzustellen. Mehr über die Vor- und Nachteile von monatlichen oder vierteljährlichen Sparplänen erfährst du hier.
Die Wahl der richtigen Bank
Möchtest Du ein Depot eröffnen und Anteile von einem ETF erwerben, solltest Du den Depotvergleich nutzen. Vor der Eröffnung eines Sparplans auf einen ETF hilft Dir der Sparplanvergleich bei der Wahl der richtigen Bank. Du solltest Dich nicht nur über die Eckdaten wie
- Depotgebühr
- Mindest- und Höchstsparrate
- Sparintervalle
- Möglichkeit, die Sparraten und Sparintervalle zu verändern
informieren. Wichtig ist auch, dass Du Dich zuvor informierst, in welcher Höhe die Bank eine Einlagensicherung gewährt. Banken wie die Consorsbank bieten eine gesetzliche Einlagensicherung und eine zusätzliche freiwillige Einlagensicherung, die einen erweiterten Schutz für Kundengelder bietet. Mehr über die Überwachung deines Depots mit kostenloser Software erfährst du hier.
Fazit: Einlagensicherung schützt im Insolvenzfall
In der Europäischen Union gilt pro Kunde und Bank eine Einlagensicherung von mindestens 100.000 Euro für Spareinlagen. Das können Girokonten, Festgeld- oder Tagesgeldkonten sein. Auch wenn Du in einen ETF investierst, sind Deine Einlagen auf dem mit Deinem Depot korrespondierenden Verrechnungskonto gesichert. Kommt es zu einer Insolvenz der Bank, können die Einlagen der Kunden bis zu diesem Betrag nicht in die Insolvenzmasse einfließen. In Deutschland kann die Einlagensicherung noch höher ausfallen. Abhängig davon, ob es sich um private Banken, öffentliche Banken, Investitionsbanken, Genossenschaftsbanken oder Sparkassen handelt, gelten unterschiedliche Regelungen. ETFs werden als Sondervermögen behandelt. Die neue EU-Richtlinie sorgt dafür, dass die Auszahlungsfrist bei Bankeninsolvenzen ab 2024 auf sieben Tage verkürzt wird, was den Schutz der Anleger weiter verbessert.
Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.
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