Digitaler Euro: Der nächste Schritt in Europas Währungszukunft?
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Der digitale Euro ist kein Bitcoin, sondern eine von der EZB unterstützte Währung, die eine aufregende Zukunft verspricht. Er könnte Zahlungen effizienter machen, die finanzielle Inklusion stärken und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Es gibt aber auch Bedenken hinsichtlich der
Mit Vollgas in die Zukunft: Der digitale Euro
In der Welt der Währung findet ein Paradigmenwechsel statt, der die Art und Weise, wie wir über Geld denken und es verwenden, grundlegend verändern könnte. Der Spieler, um den es geht, ist der digitale Euro.
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Keine Kryptowährung, sondern Zentralbankgeld
Der erste Punkt, den wir klären müssen, ist, dass der digitale Euro, obwohl er digital ist, keine Kryptowährung ist. Er wäre kein Bitcoin oder Ethereum, sondern eine Währung, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) unterstützt wird. Deshalb ist er ganz anders als Kryptowährungen, die dezentralisiert und unreguliert sind. Ein digitaler Euro wäre eine 1:1-Entsprechung zu den Banknoten und Münzen, die wir derzeit verwenden. Ach ja, und er wäre vollkommen legal und gesetzliches Zahlungsmittel.
Die EZB treibt die Dinge voran
Die EZB hat grünes Licht für die nächsten Schritte auf dem Weg zu einem digitalen Euro gegeben. Es ist jedoch noch ein langer Weg bis zur tatsächlichen Einführung. Die EZB plant, ein Regelwerk zu erstellen und in eine Vorbereitungsphase einzutreten. Der digitale Euro soll neben dem physischen Bargeld existieren und die europäische Gemeinschaftswährung fit für die Zukunft machen.
Aktuelle Entwicklung
- Beginn der Vorbereitungsphase: Die Europäische Kommission hat Ende Juni 2023 einen Vorschlag für die mögliche Ausgabe eines digitalen Euro vorgelegt. Die EZB hat bekannt gegeben, dass sie in die Vorbereitungsphase eintritt, die am 1. November 2023 begann und auf zwei Jahre angesetzt ist.
- Ziele der Vorbereitungsphase: In dieser Phase wird das Regelwerk für den digitalen Euro fertiggestellt und es werden Anbieter ausgewählt, die eine Plattform und die Infrastruktur entwickeln sollen. Währenddessen soll auch getestet werden, wie sich ein digitaler Euro entwickeln lässt, der sowohl den Anforderungen des Eurosystems als auch den Bedürfnissen der Nutzer gerecht wird.
- Beteiligung der Bundesbank: Die Deutsche Bundesbank spielt eine aktive Rolle in der Entwicklung des digitalen Euro, wobei Bundesbankpräsident Joachim Nagel und Burkhard Balz, Vorstandsmitglied in der High-Level Task Force CBDC, maßgeblich beteiligt sind.
Konzept und Potenziale
- Digitale Form von Zentralbankgeld: Der digitale Euro wäre eine digitale Version des Euro, ausgegeben von den Zentralbanken des Euroraums, und würde Bargeld ergänzen, nicht ersetzen. Er soll für sämtliche Zahlungen einsetzbar sein und die höchsten Datenschutzstandards erfüllen.
- Unabhängigkeit von kommerziellen Anbietern: Ein Hauptziel ist es, ein europäisches Gegengewicht zu dominanten amerikanischen Zahlungsanbietern wie Visa oder PayPal zu schaffen und so die Souveränität im europäischen Zahlungsverkehr zu stärken.
Herausforderungen und Bedenken
Auf der anderen Seite gibt es auch Bedenken ob des digitalen Euro. Deutsche Banken haben Risiken hervorgehoben, hauptsächlich aufgrund der zusätzlichen Macht, die die Zentralbank dadurch erlangen könnte. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und des Datenschutzes.
- Akzeptanz und Mehrwert: Es gibt Bedenken hinsichtlich der Akzeptanz des digitalen Euros, da viele Menschen bereits digitale Zahlungslösungen nutzen. Die Frage nach dem konkreten Mehrwert für Verbraucher bleibt offen.
- Einfluss auf bestehende Bankenstrukturen: Die Einführung des digitalen Euros könnte die Rollenverteilung im Zahlungsverkehr verändern und in das Geschäftsmodell der Banken eingreifen, was zu potenziellen Interessenskonflikten führen könnte.
- Rechtliche Grundlagen: Bevor der digitale Euro eingeführt werden kann, ist eine gesetzliche Grundlage auf EU-Ebene erforderlich.
- Zeitrahmen für die Einführung: Bundesbankpräsident Joachim Nagel schätzt, dass es noch etwa fünf Jahre dauern wird, bis mit einem digitalen Euro bezahlt werden kann.
FAQs
Was passiert mit deinem Geld, wenn der digitale Euro kommt?
Einfache Antwort: Nichts Dramatisches. Es wäre einfach eine weitere Möglichkeit, Zahlungen vorzunehmen. Du könntest immer noch dein Geld auf der Bank behalten und Bargeld verwenden, wenn du möchtest.
Wird der digitale Euro das Bargeld ersetzen?
Nein, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Die Pläne der EZB sehen vor, dass der digitale Euro neben dem Bargeld existiert, nicht an dessen Stelle tritt.
Was soll der digitale Euro bringen?
Er soll es einfacher und effizienter machen, Zahlungen vorzunehmen, insbesondere in einem digitalen, globalisierten Umfeld. Es könnte auch dazu beitragen, das Risiko von Geldwäsche und Betrug zu reduzieren.
Wann kommt der digitale Euro in Deutschland?
Eine konkrete Antwort darauf gibt es noch nicht. Die EZB ist derzeit in der Planungsphase und es wird erwartet, dass sie in den nächsten Jahren eine Entscheidung treffen wird. Die EZB hat bekannt gegeben, dass sie in die Vorbereitungsphase eintritt, die am 1. November 2023 begann und auf zwei Jahre angesetzt ist.
Was ist der Unterschied zwischen dem digitalen Euro und Kryptowährungen?
Der digitale Euro ist eine staatlich unterstützte Währung, die von der EZB ausgegeben wird, während Kryptowährungen dezentralisiert und unreguliert sind.
Wird der digitale Euro das physische Bargeld ersetzen?
Nein, der digitale Euro soll neben dem physischen Bargeld existieren und nicht an dessen Stelle treten.
Was sind die Vorteile des digitalen Euro?
Der digitale Euro könnte den Zahlungsverkehr effizienter machen, das Risiko von Geldwäsche und Betrug reduzieren und die europäische Gemeinschaftswährung fit für die Zukunft machen.
Was sind die Risiken des digitalen Euro?
Einige Bedenken beziehen sich auf die zusätzliche Macht, die die Zentralbank erlangen könnte, sowie auf Fragen der Datensicherheit und des Datenschutzes.
Wann wird der digitale Euro in Deutschland eingeführt?
Es gibt derzeit noch keinen konkreten Zeitplan für die Einführung des digitalen Euro in Deutschland. Die EZB befindet sich in der Planungsphase und es wird erwartet, dass sie in den nächsten Jahren eine Entscheidung treffen wird.
Eine neue Ära des Handels und des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs?
Ein weiterer Aspekt, der bei der Einführung des digitalen Euro interessant ist, ist, wie er den internationalen Handel beeinflussen könnte. Bargeldlose Transaktionen sind schneller und effizienter als herkömmliche Methoden, insbesondere bei grenzüberschreitenden Zahlungen. Wenn der digitale Euro tatsächlich eingeführt wird, könnten wir einen Anstieg des internationalen Handels und des E-Commerce erleben, da Transaktionen schneller und reibungsloser abgewickelt werden könnten. Außerdem wäre es für Verbraucher und Unternehmen einfacher, Zahlungen in verschiedenen Ländern zu tätigen, da die Notwendigkeit von Währungsumrechnungen entfallen würde. Schließlich könnte dies dazu beitragen, Europa als führende digitale Wirtschaft zu etablieren und Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Regionen zu erlangen.
Mögliche Auswirkungen auf die Finanzindustrie
Der digitale Euro könnte zudem potenziell weitreichende Auswirkungen auf die Banken- und Finanzdienstleistungsindustrie haben. Während einige befürchten, dass der digitale Euro das traditionelle Bankensystem destabilisieren könnte, da er das Monopol der Banken auf die Ausgabe von Geld in Frage stellt, sehen andere großes Potenzial für Innovation und Verbesserung der Effizienz. Banken könnten beispielsweise neue Produkte und Dienstleistungen anbieten, die auf dem digitalen Euro basieren. Dazu könnten digitale Wallets, Peer-to-Peer-Zahlungssysteme oder sogar neue Kredit- und Finanzierungsoptionen zählen. Gleichzeitig könnten die Banken durch den Zugang zu einer umfangreicheren und detaillierteren Datengrundlage ihren Kunden bessere Beratung und personalisierte Produkte anbieten, was letztendlich zu einer besseren Kundenerfahrung führen könnte.
Mögliche Auswirkungen auf Kreditkartenanbieter
Digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) werden voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf Kreditkartenanbieter wie Visa, Mastercard und American Express haben. Hier sind einige wichtige Punkte zu berücksichtigen:
- Reduzierung von Kartentransaktionen: Die Einführung von CBDCs könnte zu einer Abnahme der Bargeld- und Kartenzahlungen führen. Eine Simulation, die auf aggregierten Statistiken des deutschen Einzelhandelszahlungsmarktes basiert, schätzt, dass die Annahme von CBDCs die Bargeld- und Kartenzahlungen um bis zu etwa 30% reduzieren könnte. Dies würde bedeuten, dass Kartenunternehmen in Deutschland allein im Inlandsmarkt rund 1,5 Milliarden Euro an Transaktionserlösen verlieren könnten.
- Direkte Zahlungen zwischen Teilnehmern: CBDC-Systeme würden Zahlungen direkt zwischen den Teilnehmern ermöglichen, ohne die Einbeziehung von Drittparteien wie Clearingstellen, Abwicklungsorganisationen oder Betreibern von Zahlungssystemen. Dies würde alle Zwischenhändler eliminieren, die derzeit in traditionellen Zahlungssystemen präsent sind, und somit auch die daraus generierten Einnahmen.
- Niedrigere Einnahmen aus Interchange-Gebühren: Die Ausgabe von CBDCs wird mehr Transaktionen in dieses System verlagern, was zu einer geringeren Anzahl von Kartentransaktionen und folglich zu niedrigeren Einnahmen aus Interchange-Gebühren führen würde.
- Anpassung der Geschäftsmodelle: Kartenaussteller könnten einen erheblichen Rückgang ihrer Transaktionsumsätze verzeichnen, was eine Anpassung ihrer Geschäftsmodelle erforderlich machen könnte.
Diese Entwicklungen zeigen, dass Kreditkartenanbieter mit der Einführung von CBDCs vor neuen Herausforderungen stehen könnten. Sie müssen möglicherweise innovative Strategien entwickeln, um sich in einer sich wandelnden Finanzlandschaft zu behaupten und ihre Einnahmequellen zu diversifizieren.
Mögliche Auswirkungen auf Tagesgeldprodukte
- Eliminierung der Banken aus dem Zahlungsverkehr: CBDCs könnten die Notwendigkeit von Banken zur Vermittlung von Zahlungen reduzieren, da Einzelpersonen und Unternehmen ihre Zahlungen direkt über CBDCs abwickeln könnten. Dies könnte die traditionelle Rolle von Banken im Finanzsystem und damit auch ihre Einflussnahme auf Produkte wie Tagesgeldkonten verändern.
- Beeinflussung der Geld- und Inflationssteuerung: CBDCs könnten Auswirkungen auf die Geldgeschwindigkeit, die Verdrängung von Bankeneinlagen und die Volatilität der Zentralbankreserven haben. Diese Veränderungen könnten die Bedingungen für die Kreditvergabe und Zinssätze beeinflussen, was sich wiederum auf die Attraktivität und Renditen von Tagesgeldkonten auswirken könnte.
- Effizientere Zahlungssysteme: CBDCs könnten Transaktionsgebühren verringern und Zahlungen schneller und einfacher machen. Dies könnte die Art und Weise beeinflussen, wie Verbraucher ihre finanziellen Ressourcen verwalten, einschließlich der Nutzung von Tagesgeldkonten.
- Mögliche negative Auswirkungen für Investoren: Eine geringere Konkurrenz durch Banken könnte zu weniger Wettbewerb und somit zu weniger attraktiven Bedingungen für Anleger führen. Dies könnte wiederum Einfluss auf die Entscheidung von Anlegern haben, Gelder in Tagesgeldkonten zu parken.
Digitale Identität und Cybersicherheit
Ein weiterer interessanter Aspekt des digitalen Euro ist seine mögliche Rolle im Bereich der digitalen Identität und der Cybersicherheit. Mit der zunehmenden Digitalisierung und dem Übergang zu einer bargeldlosen Gesellschaft könnte der digitale Euro als Mittel zur Tätigung sicherer, nachprüfbarer Zahlungen dienen, ohne dass die Identität des Nutzers gefährdet wird. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien wie der Blockchain könnte der digitale Euro dabei helfen, die Echtheit von Transaktionen zu gewährleisten und Betrug zu verhindern. Gleichzeitig könnte er dazu beitragen, die Privatsphäre und Datensicherheit der Nutzer zu schützen, indem er es ihnen ermöglicht, Transaktionen durchzuführen, ohne persönliche Informationen preiszugeben.
Geplante Digitale Währungen in anderen Ländern
Weltweit befinden sich verschiedene digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Einige sind bereits implementiert, während andere noch in der Planung oder Entwicklung sind. Hier sind einige Beispiele:
Nigeria, Bahamas und China: Nigeria führte mit dem eNaira die erste CBDC in Afrika ein. Die Bahamas waren mit dem Sand Dollar, der seit Oktober 2020 als gesetzliches Zahlungsmittel ausgegeben wird, das erste Land, das eine CBDC einführte. China folgte als erste große Volkswirtschaft mit dem digitalen Yuan.
Hongkong und Thailand: Im Bereich des Wholesale-Bankings gibt es das mBridge-Projekt, eine gemeinsame Initiative der Hong Kong Monetary Authority (HKMA) und der Bank of Thailand (BoT), die grenzüberschreitende Devisenzahlungen in Echtzeit ermöglicht.
Europäische Union: Die EU plant einen Gesetzesentwurf für den digitalen Euro im Jahr 2023.
Weitere Länder in verschiedenen Phasen: Länder wie Kanada haben gerade erst öffentliche Konsultationen zu ihrer CBDC gestartet, während Australien bereits die erste reale, grenzüberschreitende Abwicklung einer eingehenden Überweisung mit einer australischen CBDC durchgeführt hat.
Beteiligung privater Unternehmen: Bei CBDC-Projekten sind häufig private Unternehmen und Organisationen beteiligt. Beispielsweise arbeitet die Europäische Zentralbank (EZB) mit Unternehmen wie Worldline und Nexi an Prototypen für den digitalen Euro, und die brasilianische Zentralbank kooperiert mit 14 Unternehmen, darunter Visa, an ihrem Pilotprojekt.
Verschiedene Motivationen für die Einführung von CBDCs: Länder verfolgen aus verschiedenen Gründen CBDCs, darunter finanzielle Inklusion, Sicherheit und die Souveränität über Geld in einer zunehmend digitalen Ära der Zahlungen. Russland beispielsweise erwägt digitale Assets wie CBDCs für grenzüberschreitende Zahlungen, da es derzeit keine Euros und Dollar für diesen Zweck verwenden kann.
Diese Beispiele zeigen, dass CBDCs weltweit zunehmend an Bedeutung gewinnen und sowohl in Entwicklungs- als auch in Industrieländern in verschiedenen Formen und zu unterschiedlichen Zwecken umgesetzt werden.
Das Potenzial, finanzielle Inklusion voranzutreiben
Abschließend könnte der digitale Euro dazu beitragen, die finanzielle Inklusion in Europa zu stärken. Ein Zugang zu grundlegenden Finanzdienstleistungen ist in unserer modernen Gesellschaft unerlässlich. Leider gibt es immer noch Menschen, die keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu diesen Dienstleistungen haben. Mit der Einführung des digitalen Euro könnten mehr Menschen problemlos Zugang zu sicherem und einfachem elektronischen Geld erhalten. Es besteht auch das Potenzial, Kosten für Transaktionen zu senken, was insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen einen enormen Unterschied machen könnte.
Digitales Euro-Ökosystem: Neue Chancen für Start-ups und Innovatoren
Darüber hinaus könnte die Ankunft des digitalen Euro möglicherweise ein Ökosystem neuer Geschäftsmodelle und Innovationen hervorbringen. Dieses neu entstehende digitale Währungsökosystem könnte eine Chance für Start-ups, Innovatoren und Unternehmer darstellen, neue Anwendungen und Dienstleistungen zu entwickeln, die den digitalen Euro nutzen. Die Möglichkeiten könnten von Zahlungssystemen, Geldtransfers, Smart Contracts, Finanzdienstleistungen bis hin zu revolutionären Anwendungen reichen, die wir uns derzeit vielleicht noch nicht einmal vorstellen können. Indem der digitale Euro einen standardisierten und gesetzlich anerkannten digitalen Währungsmechanismus bietet, könnte er als Katalysator für eine neue Welle digitaler Innovation dienen.
Die Rolle des digitalen Euro in einer Digital-First Economy
Die digitale Transformation ist in allen Wirtschaftsbereichen fühlbar und die Art und Weise, wie wir Geschäfte tätigen und finanzielle Transaktionen durchführen, ändert sich. Der digitale Euro wäre ein wesentlicher Bestandteil einer solchen Digital-First Economy und könnte dazu beitragen, sie effizienter und benutzerfreundlicher zu gestalten. Auf der Verbraucherebene bedeutet das einfacheres und sichereres digitales Bezahlen, das das bargeldlose Leben erleichtert und nahtlose digitale Erfahrungen ermöglicht. Auf Geschäftsebene eröffnen sich neue Möglichkeiten für digitales Wachstum und Innovation, die einen direkten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum haben könnten. Alles deutet darauf hin, dass der digitale Euro eine zentrale Rolle in der digitalen Transformation Europas spielen wird.
Die potenziellen Auswirkungen auf die Zentralbankpolitik
Ein weiteres relevantes Feld ist die möglicherweise veränderte Rolle der Zentralbanken mit der Einführung des digitalen Euro. Während die Zentralbanken traditionell die Geldpolitik durch die Kontrolle der Geldmenge und der Zinssätze steuern, könnte der digitale Euro eine ganz neue Dimension der Geldpolitik eröffnen. Mit der Möglichkeit, jede einzelne Transaktion zu verfolgen und zu kontrollieren, könnten Zentralbanken neue geldpolitische Instrumente einsetzen, die auf Mikroebene wirken. Zum Beispiel könnten sie gezielte Zinssätze für spezielle Sektoren oder sogar individuelle Konten festlegen. Gleichzeitig könnten solche Fähigkeiten auch neue Anforderungen an die Verantwortung und Transparenz der Zentralbanken mit sich bringen.
Wettlauf zur Digitalisierung von Währungen
Die Diskussion um den digitalen Euro findet im Kontext einer globalen Bewegung zur Digitalisierung von Währungen statt. Mehrere Länder, einschließlich China und Schweden, haben bereits damit begonnen, digitale Versionen ihrer nationalen Währungen zu testen. Im globalen Kontext gesehen, könnte die Einführung des digitalen Euro Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und seine Position in der globalen Wirtschaft stärken. Er könnte auch dazu beitragen, den Euro als internationale Reservewährung besser zu positionieren und Europas Rolle in den globalen Finanzmärkten zu stärken.
Der digitale Euro und die digitale Souveränität
Letztlich könnte der digitale Euro als ein Schritt auf dem Weg zur digitalen Souveränität Europas angesehen werden. In einer Welt, in der digitale Technologien eine immer größere Rolle spielen, wird es immer wichtiger, dass Europa seine digitale Autonomie behauptet und seine eigenen digitalen Infrastrukturen und Systeme entwickelt. Ein digitaler Euro, der von der EZB gesteuert und verwaltet wird, könnte dazu beitragen, dass sich die europäischen Bürgerinnen und Bürger sicher in der digitalen Welt bewegen können, indem er eine sichere und vertrauenswürdige Form des digitalen Geldes bereitstellt. Gleichzeitig könnte dies dazu beitragen, die Abhängigkeit von ausländischen Technologiegiganten und -plattformen zu verringern und die Kontrolle über die kritischen digitalen Infrastrukturen der EU zu stärken.
Fazit
Der digitale Euro repräsentiert einen bedeutenden Schritt in der Evolution des europäischen Zahlungsverkehrs. Während er das Potenzial hat, die finanzielle Souveränität Europas zu stärken und eine moderne, sichere Zahlungsmethode anzubieten, sind noch viele Fragen offen. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um die genaue Ausgestaltung, Akzeptanz und Integration des digitalen Euros in das bestehende finanzielle Ökosystem zu bestimmen.
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