DAX & Co: Auf dem Weg zu den alten Höchstständen?
Wenn Anleger heute die Corona-Nachrichten einmal ausgeblendet hätten und sich nur die Entwicklung der Aktienmärkte angeschaut hätten, könnte der Eindruck entstehen, die Pandemie sei nun vorüber. Auch wenn die COVID-19-Pandemie die Weltwirtschaft stark beeinflusst hat, hat sich der DAX Aktien-Index seitdem deutlich erholt. Im Jahr 2023 verzeichnete der DAX in den ersten neun Monaten einen operativen Gewinn von 27% auf 6 Milliarden Euro. Der Börsenwert des DAX liegt aktuell bei 32 Milliarden Euro. Diese Erholung zeigt, dass die Märkte in der Lage sind, sich von Krisen zu erholen, auch wenn die Unsicherheiten weiterhin bestehen. Die jüngsten Entwicklungen deuten jedoch darauf hin, dass die Märkte weiterhin volatil bleiben könnten, insbesondere angesichts der globalen wirtschaftlichen Herausforderungen und der anhaltenden Inflationssorgen.
Drei Gründe für das Kurswachstum
Finanzspritzen zur Impfung der Wirtschaft
Ein wesentlicher Treiber für das Kurswachstum sind die massiven Konjunkturpakete und Stimulusprogramme, die weltweit aufgelegt wurden, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern. In den USA und Europa wurden Milliardenpakete geschnürt, um Unternehmen zu unterstützen und die Wirtschaft zu stabilisieren. Die Zentralbanken weltweit, darunter die Europäische Zentralbank (EZB), haben die Zinsen gesenkt, um die Kreditvergabe zu erleichtern und die Liquidität in den Märkten zu erhöhen. Die Fed hat jüngst die Zinsen um 50 Basispunkte gesenkt, um die US-Wirtschaft zu stützen. China hat ebenfalls ein massives Stimulusprogramm gestartet, das die chinesischen Aktienmärkte beflügelt hat. Die Alibaba-Aktie beispielsweise hat seit Anfang September 2023 mehr als 40 Prozent zugelegt. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass sich die Märkte schneller erholen konnten, als viele erwartet hatten.
Krisen haben kurze Beine
Eine alte Börsenweisheit besagt, dass politische Krisen kurze Beine haben. Auch wenn das Coronavirus keine politische Krise ist, zeigt sich, dass die Märkte nach einer Phase der Unsicherheit oft schnell wieder aufwärts tendieren. Nach der COVID-19-Pandemie haben die Märkte das Problem "verarbeitet" und sich auf die positiven Nachrichten konzentriert. Dies zeigt sich auch in der aktuellen Erholung des DAX, der sich von den Tiefständen während der Pandemie erholt hat und wieder auf dem Weg zu alten Höchstständen ist. Historisch gesehen haben sich die Märkte nach Krisen wie der Finanzkrise 2009 ebenfalls stark erholt, wobei der DAX damals ein Aufwärtspotenzial von durchschnittlich 66% zu seinen alten Höchstständen hatte. Auch jetzt gibt es Anzeichen für eine anhaltende Rallye, die durch die globalen Stimulusprogramme weiter befeuert werden könnte.
Globale Wirtschaftslage und Stimulusprogramme
Die globale Wirtschaftslage bleibt weiterhin volatil, aber die Stimulusprogramme der Regierungen und Zentralbanken haben dazu beigetragen, die Märkte zu stabilisieren. Die EZB könnte in naher Zukunft weitere Zinssenkungen vornehmen, um die Wirtschaft in Europa zu unterstützen. Deutschland, das einst als wirtschaftlicher Motor Europas galt, wird nun wieder als der "kranke Mann Europas" bezeichnet, was Zinssenkungen wahrscheinlicher macht. Dies könnte zu einer Beschleunigung der Zinssenkungen führen und die Märkte weiter beflügeln. Gleichzeitig besteht jedoch das Risiko, dass die massiven Stimulusprogramme zu einem Anstieg der Rohstoffpreise führen, was die Inflation anheizen könnte. In einem solchen Szenario könnten limitierte Sachwerte wie Gold und Bitcoin als langfristige Absicherung an Bedeutung gewinnen. Bitcoin hat in der Vergangenheit besonders sensibel auf die Liquiditätsschübe der Notenbanken reagiert, was einen nächsten Ausbruch des Kurses ermöglichen könnte. Wer sich für den Handel mit Kryptowährungen interessiert, sollte einen Blick auf unseren Krypto Börsen Vergleich werfen, um die besten Anbieter zu finden.
Was jetzt zu tun ist
Auch wenn sich die Märkte erholt haben, bleibt die Unsicherheit bestehen. Die Inflation könnte in den kommenden Monaten weiter ansteigen, was die Zentralbanken dazu zwingen könnte, ihre Geldpolitik anzupassen. Anleger sollten daher vorsichtig bleiben und ihre Portfolios diversifizieren. Sachwerte wie Gold und Bitcoin könnten in einem inflationären Umfeld eine gute Absicherung bieten. Gleichzeitig sollten langfristige Anleger weiterhin auf bewährte Strategien wie ETF-Sparpläne setzen. Diese ermöglichen es, regelmäßig in den Markt zu investieren und von den Schwankungen zu profitieren, indem mehr Anteile gekauft werden, wenn die Kurse niedrig sind, und weniger, wenn die Kurse hoch sind. In einem Szenario der Stagflation – also steigenden Preisen bei stagnierendem Wachstum und zunehmender Arbeitslosigkeit – könnten Edelmetalle und alternative Anlagen wie Bitcoin zu den großen Profiteuren zählen. Wer sich für die besten ETF-Sparpläne interessiert, kann unseren ETF Sparplan Vergleich 2024 nutzen, um den passenden Anbieter zu finden.
DAX und SDAX könnten in den kommenden Monaten weiterhin volatil bleiben, insbesondere wenn die Inflation weiter anzieht. Wer sich dieser Volatilität lieber entziehen möchte, sollte einen ETF-Sparplan eröffnen, der monatlich denselben Betrag investiert. Auf diese Weise kauft der Sparplan automatisch mehr ETF-Anteile, wenn die Kurse niedrig sind, und weniger Anteile, wenn die Kurse steigen. So erhalten Sparer einen guten Durchschnittskurs über die Zeit hinweg. Kurzfristige Spekulationen überlassen ETF-Anleger lieber den Profi-Tradern und Fondsmanagern. Mit langfristigem Sparen bleiben wir auf der sicheren Seite. Welche ETFs sich gerade für Anfänger eignen, haben wir in diesem Artikel aufgeschrieben. Mithilfe unseres Sparplan-Rechners ist es außerdem möglich, verschiedene ETFs als Sparplan durchzurechnen. Wer sich für den Handel mit Aktien und ETFs interessiert, sollte auch unseren Online Broker Vergleich 2024 in Betracht ziehen, um das beste Depot zu finden.
Fazit
Die Erholung der Aktienmärkte nach der COVID-19-Pandemie zeigt, dass Krisen oft nur temporäre Rückschläge sind. Der DAX hat sich seit den Tiefständen während der Pandemie stark erholt und verzeichnete im Jahr 2023 einen operativen Gewinn von 27%. Die globalen Stimulusprogramme und Zinssenkungen haben dazu beigetragen, die Märkte zu stabilisieren, aber die Risiken bleiben bestehen. Die Inflation könnte in den kommenden Monaten weiter ansteigen, was die Zentralbanken zu weiteren Maßnahmen zwingen könnte. Die Gefahr einer Stagflation – steigende Preise bei stagnierendem Wachstum – rückt immer näher. Anleger sollten daher vorsichtig bleiben und ihre Portfolios diversifizieren. Langfristige Strategien wie ETF-Sparpläne bieten eine gute Möglichkeit, von den Schwankungen der Märkte zu profitieren, ohne sich den kurzfristigen Risiken auszusetzen. Sachwerte wie Gold und Bitcoin könnten in einem inflationären Umfeld ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Letztlich bleibt es entscheidend, einen kühlen Kopf zu bewahren und auf bewährte Anlagestrategien zu setzen. Wer sich noch unsicher ist, wie ETFs funktionieren, kann sich in unserem ETF-Ratgeber informieren.
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