Blue Chips: Die Schwergewichte am Aktienmarkt

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Bei der Investition in Aktien kommt es darauf an, eine gute Rendite zu erhalten oder von einer hohen Dividende zu profitieren. Blue Chips sind echte Schwergewichte am Aktienmarkt, die sich der Definition nach durch eine hohe Marktkapitalisierung auszeichnen. Investieren kannst Du mit einem ETF.

Blue Chips: Die Schwergewichte am Aktienmarkt

Welche Definition gibt es für Blue Chips?

Blue Chips sind Aktien, die sich durch verschiedene Merkmale auszeichnen und gemäß der Definition eine hohe Marktkapitalisierung aufweisen. Es gibt jedoch keine klare Definition. Du kannst solche Aktien als Einzelaktien kaufen, aber auch in einen ETF investieren, um eine gute Risikostreuung zu erhalten und von einer ganzen Reihe solcher Titel zu profitieren.

Der Begriff Blue Chips hat seinen Ursprung im Glücksspiel. In den Spielcasinos werden Spieljetons als Blue Chips bezeichnet, die den höchsten Wert haben. Ähnlich wie im Glücksspiel verhält es sich mit den Aktien. Es sind der Definition nach die Titel mit dem höchsten Wert. Am Aktienmarkt stammt die Bezeichnung auch vom US-amerikanischen Unternehmen IBM, dessen Firmenlogo blau ist. Von US-amerikanischen Investoren wurde dieses Unternehmen aufgrund des Logos und seiner Größe ursprünglich Big Blue genannt.

Die Definition für Blue Chips könnte folgendermaßen lauten:
Es handelt sich um große Unternehmen, die durch eine hohe Marktkapitalisierung und hohe Umsätze gekennzeichnet sind. Solche umsatzstarken Unternehmen sind in den Leitindizes enthalten.

Es gibt keine Grenzen, ab welcher jährlichen Umsatzhöhe ein Unternehmen zu den Blue Chips gezählt werden kann.

Welche Merkmale haben Blue Chips?

Es ist schwierig, eine klare Definition zu Blue Chips zu finden. Allerdings sind solche Aktien durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet, die sie für Anleger interessant machen. Um gleich von mehreren solcher Aktien und deren Vorteilen zu profitieren, solltest Du in einen ETF mit solchen Titeln investieren. Diese Titel stammen von Unternehmen, die aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung am Aktienmarkt auch als Large Caps bezeichnet werden.

Einer der Gründe, warum Investoren Blue-Chip-Aktien so sehr lieben, ist, dass sie dazu neigen, stetige Renditen zu haben. Die Reise ist nicht immer glatt, besonders wenn es einen wirtschaftlichen Abschwung gibt, aber diese Unternehmen machen im Laufe der Zeit einen vorhersehbaren Gewinn.

Sie sind auch nicht volatil. Neuere Unternehmen können Höhen und Tiefen erleben, während sie sich etablieren. Sie können dramatische Wertschwankungen erleben, was stressig sein kann und es schwierig macht, zu wissen, wann man kaufen oder verkaufen sollte. Blue-Chip-Aktien können sich im Wert verändern, aber es ist unwahrscheinlich, dass Sie dramatische Kursschwankungen erleben.

Und schließlich sind Blue-Chip-Aktien bei Anlegern beliebt, weil die Stabilität und Stärke der Bilanzen bedeutet, dass ihr passives Einkommen aus Dividenden kaum jemals in Gefahr ist, vor allem wenn das Portfolio breit gestreut ist. Sollten wir jemals an den Punkt kommen, dass Amerikas führende Blue Chips ihre Dividenden auf breiter Front kürzen, haben die Anleger wahrscheinlich viel größere Sorgen als den Aktienmarkt. Höchstwahrscheinlich haben wir es mit einer Situation zu tun, die das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen, bedeutet.

Die Definition solcher Aktien ist über mehrere typische Charaktereigenschaften möglich:

  • verlässliche Dividendenzahlung, deshalb kannst Du in einen Dividenden-ETF mit den dividendenstärksten Titeln investieren
  • Branchenriesen und andere bekannte Unternehmen
  • hohe Marktkapitalisierung
  • seit langer Zeit am Markt etabliert
  • Unternehmen mit einer soliden Bonität, einer hohen Eigenkapitalquote und geringen Schulden
  • solide Kapitalbasis und daher auch in Krisenzeiten stabil
  • gute Wachstumsprognosen.

Da sich solche Aktien schon lange am Markt etabliert haben, wirtschaften diese Unternehmen erfolgreich und haben einen hohen Bekanntheitsgrad. Daher sind sie bei Anlegern begehrt und weisen zumeist nur geringe Kursschwankungen auf.

Die Rolle der Marktkapitalisierung

Es gibt keine Kennzahl über die Höhe der Marktkapitalisierung von Blue Chips. Die Marktkapitalisierung ist zumeist entscheidend darüber, ob ein Unternehmen in einem Index gelistet ist und in welchem Index es verzeichnet ist. Verbessert ein Unternehmen, das im MDAX gelistet ist, seine Marktkapitalisierung, kann das dazu führen, dass es in den Leitindex DAX aufsteigt. Die Marktkapitalisierung schwankt mit den Kursveränderungen von Aktien. Sie wird aus dem Aktienkurs und der Zahl der handelbaren Aktein eines Unternehmens ermittelt und kann sich daher ständig verändern. In den USA muss ein Unternehmen zumeist eine Marktkapitalisierung von mindestens 10 Milliarden US-Dollar haben, um zu den Blue Chips zu gehören. In Deutschland ist eine Marktkapitalisierung von mindestens 2 Milliarden Euro erforderlich.

Unternehmen in einem Leitindex

Die meisten Blue Chips, bei denen es sich um Aktien mit einer hohen Marktkapitalisierung handelt, findest Du in den USA. Wird allerdings auch auf eine gute Dividende für die Definition geachtet, kannst Du solche Unternehmen auch in verschiedenen anderen Ländern finden. Grundsätzlich sind solche Unternehmen in einem Leitindex wie dem US-amerikanischen Dow Jones oder dem deutschen DAX gelistet. Diese Leitindizes enthalten die Unternehmen mit den höchsten Umsätzen und der höchsten Marktkapitalisierung, gemessen am jeweiligen Land. Einige im Dow Jones gelistete Unternehmen sind echte Giganten und haben auch im weltweiten Vergleich hohe Umsätze und eine hohe Marktkapitalisierung.

Die als Blue Chips bezeichneten Aktien sind nicht nur im Leitindex eines Landes gelistet. Sie können auch in Indizes auf verschiedene Regionen wie dem Euro STOXX 50 gelistet sein, der die 50 umsatzstärksten Titel aus der Eurozone enthält. Du kannst in einen ETF auf einen solchen Index investieren, um von den stärksten Titeln zu profitieren.

Der DAX Index

Der Deutsche Aktien Index (DAX 30) ist ein Börsenindex, der sich aus den 30 größten deutschen Unternehmen zusammensetzt, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden.

Was ist der deutsche DAX 30 Index?
Der DAX 30-Index, auch DAX-Index oder kurz DAX genannt, ist ein Blue-Chip-Börsenindex, der die 30 größten, am aktivsten gehandelten und an der Frankfurter Wertpapierbörse notierten Unternehmen umfasst. Als kapitalisierungsgewichteter (oder cap-gewichteter) Index steht das Gewicht jedes einzelnen Wertes im Index im Verhältnis zur gesamten Marktkapitalisierung. Der DAX ist ein Teil der The DAX Index Familie und wird von der Gruppe Deutsche Börse aufgelegt. Der Index wurde am 1. Juli 1988 veröffentlicht. Viele Aktien im DAX sind große multinationale Unternehmen, die neben dem deutschen Heimatmarkt auch eine hohe Bedeutung für die Weltwirtschaft haben. Darüber hinaus repräsentiert der Index mittlerweile 80 % der gesamten Marktkapitalisierung börsennotierter deutscher Aktiengesellschaften, was ihn zu einem wichtigen Vergleichsmaßstab für nationale und internationale Investoren macht. In gewisser Weise ist er vergleichbar mit dem Dow Jones Industrial Average (DJIA) in den USA.

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Beispiele von US Blue Chip Aktien

Amazon (AMZN): Amazon wurde 1994 von Jeff Bezos gegründet. Es begann als Buchhändler, expandierte aber in den Verkauf von so gut wie allem. Seine niedrigen Preise und seine Infrastruktur verschaffen  Wettbewerbsvorteil, und seit Dezember 2020 ist es $ 1 Billion wert.

Alphabet (GOOGL): Alphabet ist eine Holdinggesellschaft, die Google, Android und Chrome sowie weniger bekannte Unternehmen wie Verily und Waymo betreibt.3 Ab Dezember 2020 ist sie ebenfalls 1 Billion Dollar wert.

The Coca-Cola Company (KO): Nur wenige Unternehmen sind so bekannt wie Coca-Cola. Heute ist Coca-Cola ein globales Unternehmen mit mehr als 700.000 Mitarbeitern im gesamten Unternehmen und bei seinen Abfüllpartnern.5 Im Dezember 2020 ist es 229 Milliarden US-Dollar wert.

Vorteile von Blue Chips

Aufgrund ihrer hohen Umsätze und der starken Marktkapitalisierung haben die Blue Chips eine Reihe von Vorteilen:

  • geringe Schwankungen bei den Aktienkursen
  • da regelmäßig Dividenden gezahlt werden, zeichnen sich diese Aktien durch eine hohe Dividendenrendite aus
  • bei Börsencrashs und Finanzkrisen treten nur geringe Verluste auf
  • Stabilität durch langfristig gute Performance
  • gute Entwicklung der Rendite

Gibt es auch Nachteile bei solchen Aktien?

Viele potentielle Anleger, die an die Investition in Blue Chips denken, werden sich fragen, ob solche Aktien auch Nachteile haben. Ein Nachteil können die vergleichsweise geringen Kursgewinne sein, da diese Titel durch geringe Kursschwankungen gekennzeichnet sind. Da es sich um große Unternehmen handelt, ist ein hoher Verwaltungsaufwand erforderlich. Er verursacht hohe Kosten, die sich negativ auf den Gewinn auswirken können. Umsatzstarke Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung bewähren sich zumeist in Krisenzeiten. Allerdings kann nicht garantiert werden, dass solche Unternehmen Krisen immer gut meistern. Hin und wieder scheitern auch große Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung in Krisenzeiten.

ETF auf Blue Chips - gut für die langfristige Anlage

Legst Du Wert auf eine gute Dividende und möchtest Du kein hohes Risiko eingehen, kann sich ein ETF auf Blue Chips eignen. Es gibt eine Vielzahl an ETFs, die solche Aktien enthalten. Solche ETFs sind beispielsweise auf den Dow Jones, den DAX oder den Euro STOXX 50 verfügbar. Du kannst auch speziell in einen ETF mit den dividendenstärksten Aktien aus einem Index investieren. Ein solcher Index ist beispielsweise der deutsche DivDAX, in dem die 15 dividendenstärksten DAX-Werte gelistet sind. Du kannst Dich auch für einen ETF auf Large Caps entscheiden.

Hier ist eine kleine Auswahl an ETFs auf Blue Chips:

UBS ETF (LU) EURO STOXX 50 UCITS ETF (EUR) A-dis ISIN LU0136234068, WKN 794357

  • halbjährliche Ausschüttung der Dividende
  • Gesamtkostenquote 0,15 Prozent
  • Fondsvolumen 397 Millionen Euro

Deka MSCI USA Large Cap UCITS ETF ISIN DE000ETFL094, WKN ETFL09

  • quartalsweise Ausschüttung der Dividende
  • Gesamtkostenquote 0,30 Prozent
  • Fondsvolumen 67 Millionen Euro

iShares Dow Jones Global Titans 50 UCITS ETF (DE) ISIN DE0006289382, WKN 628938

  • mindestens jährliche Ausschüttung der Dividende
  • Gesamtkostenquote 0,51 Prozent
  • Fondsvolumen 649 Millionen Euro

Wie entwickelt sich die Rendite bei einem ETF auf Blue Chips?

Möchtest Du in einen ETF auf Blue Chips investieren, solltest Du darauf achten, wie sich die Rendite entwickelt. Solche ETFs enthalten neben Blue Chips oft auch noch andere Titel, die eine geringere Marktkapitalisierung aufweisen. Nicht immer ist die Rendite solcher ETFs durchweg positiv. Einige dieser ETFs haben in der Corona-Krise im März 2020 Kurseinbrüche verzeichnen müssen. Bei einigen ETFs hat sich die Rendite erholt und liegt wieder im positiven Bereich. Interessant kann die Dividende sein. Wird sie ausgezahlt, erzielst du ein Passiveinkommen.

Fazit: Blue Chips sind Giganten am Aktienmarkt

Echte Giganten am Aktienmarkt sind die Blue Chips. Es gibt darauf keine feste Definition. Wichtige Merkmale solcher Aktiensind jedoch hohe Umsätze dieser Unternehmen und eine hohe Marktkapitalisierung. Diese Unternehmen sind in den Leitindizes wie dem Dow Jones oder dem DAX gelistet. Sie zeichnen sich durch eine gute Dividendenzahlung aus. Du musst keine Einzelaktien kaufen, um von solchen Unternehmen zu profitieren. Eine breite Risikostreuung erzielst Du mit einem ETF auf solche Titel. Dabei kannst Du in ETFs auf Large Caps aus den Leitindizes oder in Dividenden-ETFs investieren, in denen die dividendenstärksten Titel aus einem Index gelistet sind.

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