Blockchain ETFs im Vergleich: So profitierst du von der neuen Technologie

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Mit Blockchain-ETFs erhältst du passiv gemanagte Fonds, die verschiedene Unternehmen abbilden, die direkt oder indirekt mit Kryptowährungen und Blockchain zu tun haben. So profitierst du sogar von der neuen Tech, wenn du selbst keine Kryptowährungen halten möchtest.

Blockchain ETFs im Vergleich: So profitierst du von der neuen Technologie

Ist Blockchain das neue Internet?

Geht es nach Befürwortern der Tech, ist Blockchain nicht minder wichtig als es vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten der Durchbruch des Internets war. Die Möglichkeit, digitale Dienstleistungen und Produkte vollständig dezentral anzubieten, bei dem eine sich ständig erweiternde Blockchain statt zentraler Server das Fundament legt, ist eine Innovation für sich. Wie die Blockchain einmal unseren Alltag merklich oder einfach im Hintergrund verändern wird, das lässt sich heute noch nicht mit Gewissheit sagen. Viele Unternehmen interagieren schon jetzt mit Blockchain-Tech, die Möglichkeiten sind vielfältig.

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Für Anleger sind solche Zukunftsindustrien höchst interessant. Hier haben sie die Möglichkeit in eine Branche zu investieren, die noch mehr oder weniger in ihren Kinderschuhen steckt. Mit einem großen Wachstum gehen außerdem, in den meisten Fällen, auch große Renditen einher. Natürlich gibt es auch in diesem Sektor viele verschiedene Risiken: Vielleicht setzen sich Blockchains doch nicht großflächig durch oder vielleicht sind die darin involvierten Unternehmen doch nicht so profitabel. Viele Anleger sind aber gewillt solch ein Risiko, im wahrsten Sinne des Wortes, "in Kauf" zu nehmen - und fragen sich nun: "Wie kann ich investieren?"


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Eine Möglichkeit, um am Blockchain-Hype teilzunehmen, sind Direktinvestitionen in Crypto. Da bekommst du aber "nur" Coins die sich selbst als Ersatzwährung sehen oder solche, die von einem Projekt ausgegeben werden und das Produkt/Projekt finanzieren sollen - vergleichbar mit Aktienanteilen ist diese Vorgehensweise aber längst nicht. Was du mit einer Direktinvestition in Krypto nicht bekommst, sind öffentlich gelistete Unternehmen, die entweder mit der Blockchain arbeiten oder sich auf Produkte und Leistungen spezialisierten, die im Kontext dieser angewandt werden.

Warum Blockchain-ETFs statt Einzelaktien?

Es ist immer verlockend, sich rückblickend eine bestimmte Aktie in einem Wachstumsmarkt anzuschauen und festzustellen, dass man diese mit ihrer 10-Bagger-Performance (+1.000 %) gern im Depot gehabt hätte. Speziell in solchen neuen Industrien gibt es aber auch genügend anderer Unternehmen, die nicht nur keine 10-Bagger wurden, sondern vielleicht schlimmstenfalls nicht einmal mehr existieren.

Mit einem ETF kannst du das Risiko durch Streuung minimieren. Speziell in solchen hochvolatilen Zukunftsindustrien ist das noch weitaus mehr wert als in der traditionellen Industrie, wo viele der "Player" schon seit Jahrzehnten existieren, Gewinne erwirtschaften und echte Schwergewichte sind. Ein weiterer Vorteil ergibt sich mit Hinblick auf die Zeitersparnis und den Komfort. In solchen Branchen kann sich sehr schnell sehr viel verändern. Mit einem ETF ist dein Depot immer "aktuell" aufgestellt - du musst dich also nicht selbst fortlaufend informieren oder (zu hohen Gebühren) Einzelpositionen kaufen und verkaufen.

Für neue Anleger ist außerdem von Vorteil, dass der Blockchain-Markt, zumindest was Fonds anbelangt, sehr übersichtlich ist. Nachfolgend vergleichen wir die (zwei) Möglichkeiten, die zwar insgesamt sehr überschaubar sind, aber trotzdem solltest du natürlich nicht blind einen ETF kaufen, sondern die idealerweise bestmögliche Entscheidung für dich treffen.

Option #1: Invesco Elwood Global Blockchain UCITS ETF (ISIN: IE00BGBN6P67)

Der Invesco ETF ist das "Original" und war der erste in Europa erhältliche Krypto-ETF. Er bildet sowohl Unternehmen aus Industrie- als auch aus Schwellenländern ab, sofern diese eine eigene Beteiligung am Blockchainmarkt beziehungsweise -ökosystem haben. Der Fonds möchte mit seinem zu Grunde liegenden Index den Blockchainmarkt so abbilden, dass der Anleger mit seinem Kauf des ETF am Wachstum des Marktes partizipiert.

Zum aktuellen Zeitpunkt fand der Emittent 50 Werte, die seinen Kriterien entsprechen. Obwohl sich das zunächst nach einer einigermaßen akzeptablen Diversifikation anhört, entsteht mit Hinblick auf die Top-10 doch ein moderates Klumpenrisiko. Die Top-10 der insgesamt 50 enthaltenen Werte macht aktuell nämlich etwas mehr als 42 % vom gesamten passiven Fonds aus.

Der ETF thesauriert Erträge und bildet die Werte physisch ab, hält also die Aktien tatsächlich. Die Fondsgröße beziffert sich zum Zeitpunkt dieses Artikels auf etwas mehr als 960 Millionen Euro, geführt wird der Fonds in USD. Der Emittent erhebt Kosten in Höhe von 0,65 %.

Bevor wir auf weitere Aspekte eingehen, möchten wir dir die einzige Alternative zu dem eben genannten ETF vorstellen.

Option #2: VanEck Vectors Digital Assets Equity UCITS ETF (ISIN: IE00BMDKNW35)

Der VanEck-ETF hat zwar das "Blockchain" nicht im Namen, will aber Unternehmen abbilden, die wenigstens die Hälfte ihrer Erträge mit digitalen Vermögenswerten erzielen. Darunter fallen eben Kryptowährungen, aber auch Unternehmen die am Mining von Bitcoins sowie anderen Kryptowährungen beteiligt sind. Außerdem zählt der Emittent ebenso Unternehmen dazu, die die Hardware dafür produzieren, also zum Beispiel aus der Halbleiterindustrie stammen oder ein Payment-Gateway operieren.

In der Summe ist der ETF wesentlich konzentrierter als der von Invesco. Dieser hier enthält lediglich 25 Positionen, wobei sich die Top-10 auf insgesamt etwa 65 % des Fonds konzentriert. Ein relativ hoher Wert, wobei du auch bedenken solltest, dass ja sowieso nur 25 Werte existieren - die 10 davon mit der höchsten Marktkapitalisierung werden also von Natur aus einen recht hohen Anteil besetzen.

Der Fonds bildet die Unternehmensaktien physisch ab und hält sie daher tatsächlich, Erträge sowie Dividenden werden thesauriert, also reinvestiert. Die Fondsgröße beziffert sich aktuell auf gerade einmal knapp 14 Millionen Euro, geführt wird der Fonds in US-Dollar. Das Abbilden von Unternehmen, die mit digitalen Vermögenswerten ihr Geld verdienen, lässt sich der Emittent mit einer TER (Kosten) in Höhe von 0,65 % bezahlen.

Vergleich der Zusammensetzung

Nun, wo du beide ETFs in ihren Grundzügen kennst, möchten wir beide Seite bei Seite hinsichtlich ihrer Zusammensetzung vergleichen. So stark sind die Überschneidungen nämlich nicht. Es handelt sich tatsächlich um zwei sehr ähnliche Ansätze mit aber doch recht unterschiedlichen Ergebnissen.

Der Invesco-Fonds enthält zu rund 30 % Werte aus den USA, etwa 25 % aus Japan, 16 % aus asiatischen Industrieländern und knapp 14 % aus Kanada. Großbritannien und die Eurozone kommen zusammen auf rund 8 %.

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Der VanEck-Fonds ist wesentlich US-lastiger, amerikanische Firmen dominieren und machen knapp 60 % des Fonds aus, danach kommt Kanada auf dem zweiten Rang mit gerade einmal 18 %. Asien insgesamt macht rund 14 % aus, Eurozone und ex Europa rund 5,5 %.

Mit einer so unterschiedlichen geografischen Zusammensetzung ist es nur logisch, dass sich auch die Top-10 Werte beider ETFs deutlich voneinander unterscheiden. Der Invesco-Fonds hat in den Top-10 als wohl bekannteste Unternehmen Coinbase, Taiwan Semiconductor und MicroStrategy. Den ersten und zweiten Rang machen aber zwei kanadische Unternehmen aus: HIVE Blockchain Technologies und Bitfarms.

VanEck enthält ebenfalls MicroStrategy und Coinbase, zusätzlich aber noch den bekannten Payment-Dienstleister Square. Bitfarms und HIVE gibt es da ebenfalls, aber mit weitaus geringerer Gewichtung. Die größte Position ist der digitale Vermögensverwalter Marathon Digital.

Unterschiede bei der Performance

Beide ETFs existieren noch nicht sonderlich lange, was aber nicht so überraschend ist, schließlich ist auch die Blockchain-Technologie, zumindest im kommerziellen Sinne, eine Neuheit. Trotzdem ist unter diesen Bedingungen ein Vergleich der Rendite schwierig, auch deshalb, weil der VanEck-Fonds nicht einmal ein volles Jahr auf dem Rücken hat.

Der Invesco-Fonds wurde im März 2019 aufgelegt, der VanEck-Fonds im April 2021. Am besten lässt sich zwischen beiden Fonds die Performance auf drei Monate vergleichen. Der VanEck-Fonds kommt da auf eine Rendite von rund 19 %, der Invesco-ETF auf etwas mehr als 8 %. Auf Sicht von einem Jahr hat der Invesco-ETF eine Rendite von spektakulären 80 %, seit seiner Auflage generierte er rund 50 % p.a. Diese Werte sind natürlich exzellent, fraglich ist nur, wie lange sie gehalten werden können. Viele seiner Wachstums-Highflyer dürften so stark wie sie rentierten auch wieder korrigieren, sollte es zu einer schlechteren Marktphase kommen.

Beim VanEck-ETF sieht es seit Auflage übrigens nicht so gut aus. Wer sich direkt im April einkaufte, steht bei rund - 8 %. Die starke Performance auf die letzten drei Monate entwertet das natürlich erheblich, denn es ist eine Rallye nach schon moderaten Verlusten. Wie sich beide in Zukunft entwickeln werden, spiegelt die Vergangenheit aber so oder so nicht wider. Da solltest du eher für dich entscheiden, welche Unternehmen du in den jeweiligen ETFs gern im Depot haben möchtest - und in welcher Gewichtung.

Fazit: Blockchain in deinem Depot kann sich lohnen

Im Blockchain-Sektor gibt es Schwergewichte, aber auch viele mittlere und kleine Unternehmen, die durch andere ETFs nicht erfasst werden - und vor allem nicht so konzentriert. Bist du von Blockchain überzeugt, könnte einer der beiden ETFs also durchaus eine Option für dein Depot darstellen - als Alternative zu Kryptowährungen oder Ergänzung.

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