Banksparplan für den langfristigen Vermögensaufbau?
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Wenn Sie langfristig sparen und Vermögen aufbauen möchten, könnte ein Banksparplan eine Option für Sie sein. Besonders interessant wird es, wenn Sie sich staatliche Förderung sichern wollen, zum Beispiel mit einem Riester-Banksparplan. Falls Ihr Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen (VL) zahlt, können Sie auch einen VL-Banksparplan in Betracht ziehen. Zwar sind die Zinsen aktuell niedrig, aber dafür handelt es sich um eine sehr sichere Geldanlage.
Banksparplan: Sicher, aber mit niedrigen Zinsen
Ein Banksparplan funktioniert so: Sie vereinbaren eine Laufzeit und zahlen regelmäßig einen festen Betrag ein – meist monatlich, aber auch vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich ist möglich. Schon mit kleinen Beträgen können Sie langfristig Vermögen aufbauen, sei es für Ihre eigene Zukunft oder die Ihrer Kinder. Allerdings sind die Zinsen aufgrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) aktuell sehr gering. Im September 2024 lagen die Zinsen für Banksparpläne im Durchschnitt bei etwa 0,36 % p.a. für Sparbücher und bei 3,00 % p.a. für Sparbriefe und Banksparpläne.
Auch wenn die Zinsen niedrig sind, bleibt der Banksparplan eine sichere Möglichkeit, um Vermögen aufzubauen – besonders, wenn Sie kein Risiko eingehen möchten. Die Flexibilität bei der Einzahlung ist ein weiterer Vorteil: Sie können monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich einzahlen, je nachdem, was für Sie am besten passt.
Riester-Banksparplan: Altersvorsorge mit staatlicher Förderung
Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge. Während bei einer Riester-Rentenversicherung eine garantierte Rente zugesagt wird, erhalten Sie bei einem Riester-Banksparplan zumindest Ihre Einzahlungen garantiert zurück. Der Riester-Banksparplan hat einige Vorteile gegenüber der Versicherung:
- Keine hohen Abschlussgebühren
- Geeignet für Personen, die nur noch 15 Jahre oder weniger bis zur Rente arbeiten
- Flexible Auszahlungsoptionen beim Renteneintritt
- Keine Schwankungen wie an der Börse
- Kann für den Wohnriester genutzt werden
Allerdings bieten nur noch wenige Banken Riester-Banksparpläne an, da sie mit den Kundengeldern kaum noch Gewinne erzielen können. Dies liegt an den niedrigen Zinsen und den hohen Anforderungen an die Sicherheit der Anlage.
Wenn Sie ein Eigenheim bauen oder kaufen möchten, können Sie das angesparte Vermögen aus dem Sparplan entnehmen. Beim Renteneintritt haben Sie das sogenannte Kapitalwahlrecht: Sie können bis zu 30 % des angesparten Kapitals auf einmal auszahlen lassen, der Rest wird als monatliche Rente ausgezahlt.
Alternativ können Sie sich für eine lebenslange monatliche Rente entscheiden oder eine Kombination aus Rentenzahlung bis zum 85. Lebensjahr und einer aufgeschobenen Rentenversicherung, die ab dem 85. Lebensjahr zahlt.
Staatliche Förderung beim Riester-Sparplan
Um die volle staatliche Förderung zu erhalten, sollten Sie jährlich 4 % Ihres rentenversicherungspflichtigen Einkommens in den Riester-Sparplan einzahlen. Der förderfähige Höchstbetrag liegt bei 2.100 Euro pro Jahr (Stand: 2024). Dafür erhalten Sie eine Grundzulage von 175 Euro jährlich. Wenn Sie unter 25 Jahre alt sind, gibt es zusätzlich eine einmalige Zulage von 200 Euro. Für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, gibt es 185 Euro pro Jahr, für Kinder ab 2008 sogar 300 Euro.
Ihre Einzahlungen und die Zulagen können Sie steuerlich als Sonderausgaben absetzen. Allerdings sind die Rentenzahlungen später steuerpflichtig – das nennt man nachgelagerte Besteuerung. Das bedeutet, dass die Steuern erst bei der Auszahlung im Rentenalter fällig werden. Dies kann für viele Sparer vorteilhaft sein, da sie im Rentenalter oft in einer niedrigeren Steuerklasse sind.
Vermögenswirksame Leistungen (VL) mit dem Banksparplan
Vermögenswirksame Leistungen sind eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers, die bis zu 40 Euro monatlich betragen kann. Sie können diese Leistungen in einen VL-Banksparplan investieren, wenn Sie eine sichere Geldanlage bevorzugen. Falls Ihr Arbeitgeber weniger als 40 Euro zahlt, können Sie den Betrag selbst aufstocken.
Ein VL-Banksparplan bietet eine garantierte Rendite, aber keine Arbeitnehmersparzulage, auch wenn Sie eigentlich förderberechtigt wären. Das macht ihn vor allem für diejenigen interessant, die keine Förderung erhalten. Zudem sind Sie nicht an die übliche Laufzeit von sieben Jahren gebunden und können eine längere Laufzeit vereinbaren. Einige Banken bieten am Ende der Laufzeit einen Zinsbonus an, daher lohnt sich ein Vergleich der Konditionen.
Beachten Sie, dass vermögenswirksame Leistungen steuerpflichtig sind. Sie werden zu Ihrem Bruttoeinkommen hinzugerechnet und versteuert. Es kann sinnvoll sein, einen Steuerberater zu fragen, ob VL-Sparen für Sie steuerlich vorteilhaft ist.
Fondssparplan: Mehr Rendite, aber auch mehr Risiko
Da die Rendite bei Banksparplänen sehr gering ist, könnte ein Fondssparplan eine interessante Alternative sein. Hier wird Ihr Geld in Aktienfonds investiert, was höhere Renditen verspricht, aber auch mit mehr Risiko verbunden ist. Bei einem Riester-Fondssparplan wird ein Teil des Geldes in sichere Anleihen investiert, um das Risiko zu reduzieren. Auch für vermögenswirksame Leistungen oder die private Kapitalanlage ist ein Fondssparplan eine gute Option.
Fondssparpläne bieten im Vergleich zu Banksparplänen deutlich höhere Renditen, da sie von der Entwicklung der Aktienmärkte profitieren. Allerdings sind sie auch mit einem höheren Risiko verbunden, da die Kurse an der Börse schwanken können. Im Durchschnitt erzielten Fondssparpläne in den letzten Jahren eine Rendite von etwa 6-8 % p.a., was deutlich über den Zinsen von Banksparplänen liegt.
ETF-Sparplan: Flexibel und kostengünstig
Ein ETF-Sparplan bietet Ihnen maximale Flexibilität, da Sie an keine feste Laufzeit gebunden sind. Sie können Ihr investiertes Geld jederzeit an der Börse verkaufen. Die laufenden Kosten sind bei ETFs sehr gering, und viele Online-Broker bieten ETF-Sparpläne sogar ohne Transaktionsgebühren an. Zum Beispiel bietet die Consorsbank viele kostenfreie Aktions-ETFs an. Allerdings sind ETFs im Gegensatz zu Riester-Sparplänen nicht steuerlich begünstigt.
Die Anzahl der ETF-Sparpläne in Deutschland hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Dezember 2023 wurden 4.119.708 ETF-Sparpläne in Deutschland ausgeführt, was eine Steigerung von über 4.690 % seit Januar 2014 darstellt. Dies zeigt, dass immer mehr Privatanleger die Vorteile von ETFs erkennen und nutzen.
Ein weiterer Vorteil von ETF-Sparplänen sind die geringen Kosten. Die laufenden Kosten (TER) liegen oft unter 0,2 % p.a., was sie zu einer der kostengünstigsten Anlageformen macht. Zudem bieten viele Broker ETF-Sparpläne ohne Transaktionsgebühren an, was die Kosten weiter senkt.
Tagesgeld und Festgeld: Sicher, aber kaum Rendite
Wenn es Ihnen vor allem um den Erhalt Ihres Vermögens geht, könnten Tagesgeld- oder Festgeldkonten eine Option sein. Zwar sind die Zinsen auch hier sehr niedrig, aber Sie haben keine Schwankungen wie an der Börse. Ein Tagesgeldkonto bietet zudem maximale Liquidität, da Sie jederzeit auf Ihr Geld zugreifen können.
Die Zinsen auf Tagesgeld- und Festgeldkonten sind in den letzten Jahren leicht gestiegen, bleiben aber im Vergleich zu anderen Anlageformen niedrig. Im September 2024 lagen die Zinsen für Festgeldkonten bei etwa 3,00 % p.a. und für Tagesgeldkonten bei bis zu 3,75 % p.a. Diese Anlageformen sind vor allem für sicherheitsbewusste Anleger geeignet, die keine Schwankungen an der Börse in Kauf nehmen möchten.
Steuerliche Auswirkungen
Die steuerlichen Auswirkungen der verschiedenen Sparformen sollten nicht unterschätzt werden. Hier ein Überblick:
- Riester-Sparplan: Die Einzahlungen und Zulagen können steuerlich als Sonderausgaben abgesetzt werden. Die Rentenzahlungen sind jedoch nachgelagert steuerpflichtig, was bedeutet, dass die Steuern erst bei der Auszahlung im Rentenalter fällig werden. Dies kann vorteilhaft sein, da viele Sparer im Rentenalter in einer niedrigeren Steuerklasse sind.
- VL-Sparen: Die vermögenswirksamen Leistungen sind steuerpflichtig und werden zu Ihrem Bruttoeinkommen hinzugerechnet und versteuert. Es kann sinnvoll sein, einen Steuerberater zu fragen, ob VL-Sparen für Sie steuerlich vorteilhaft ist.
- ETF-Sparplan: ETF-Sparpläne sind nicht steuerlich begünstigt, im Gegensatz zu Riester-Sparplänen. Die Erträge aus ETFs unterliegen der Abgeltungssteuer, die aktuell bei 25 % liegt, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel über Quellensteuer beim ETF.
Fazit
Ein Banksparplan bietet eine sichere Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen, auch wenn die Zinsen aktuell sehr niedrig sind. Für sicherheitsbewusste Anleger, die kein Risiko eingehen möchten, ist der Banksparplan eine gute Wahl. Der Riester-Banksparplan bietet zusätzliche Vorteile durch staatliche Förderung, ist jedoch aufgrund der niedrigen Zinsen und der geringen Verfügbarkeit bei Banken weniger attraktiv geworden.
Für Anleger, die höhere Renditen anstreben und bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen, sind Fondssparpläne und ETF-Sparpläne eine interessante Alternative. Sie bieten deutlich höhere Renditen, sind jedoch auch mit Schwankungen an den Börsen verbunden. ETF-Sparpläne sind besonders kostengünstig und flexibel, was sie zu einer beliebten Wahl bei Privatanlegern macht.
Für den Erhalt des Vermögens sind Tagesgeld- und Festgeldkonten eine sichere Option, bieten jedoch kaum Rendite. Anleger sollten daher genau abwägen, welche Sparform am besten zu ihren Zielen und ihrer Risikobereitschaft passt.
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